Live-Alben rippen mit EAC

Robbi Tobbi

Cadet 4th Year
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Hallo alle!

Audio-Cd´s digitalisiere ich schon immer mit EAC und bisher habe ich nicht zwischen "normalen" Alben und "Live-" Alben differenziert.
Ich hänge Pausen an den vorherigen Track an (Standard) und erzeuge das cue-Sheet mit "Mehrere Wave-Dateien mit Pausen (Nicht-Standard)". Dabei lieferte Accurate-Rip immer einwandfreie Ergebnisse.
Je nachdem, welchen Player man nutzt, wenn ein ganzes Live-Album abgespielt werden soll, ist ein deutliches Gap zwischen den Stücken zu hören, welches im Original nicht vorhanden ist.
Rippe ich Live-Alben allerdings mit den Einstellungen "Lasse Pausen weg" und "Mehrere Wave-Dateien mit weggelassenen Pausen", wird schonmal folgender Fehler generiert:
"Track not fully ripped for AccurateRip lookup"
Wer weiß um Ursache und Abhilfe Bescheid?
 
Das ist völlig ok, AccurateRip dient nur dazu um die 100% Korrektheit des Tracks im Internet zu überprüfen. Durch das weglassen ist er nicht mehr 100%, genau das sagt diese Meldung. Kannste einfach ignorieren.
 
@d2boxSteve
Der Fehler kommt aber nicht immer (bei Live-Alben) und kann zudem auch nur einzelne Tracks betreffen. Das verstehe ich halt nicht.
 
Manchmal ist am Ende des Tracks einfach im Lied und nicht nur am Liedübergang eine Pause. EAC nimmt scheinbar dem Lied die Sekunde Stille am Ende auch weg und genau dann passiert das.
 
Und was wäre dann die sinnvollste Einstellung, was die Pausen angeht, bei Live-Alben?
 
Da muss ich passen, ich mag Live-Alben nicht so sehr, hab ein sehr gutes Gehör, daher nehme ich immer Studio-Alben und nutze FLAC.
 
Wäre es falsch, bei Live-Alben, "Hänge Pausen an den vorherigen Track an (Standard) und "Mehrere Wave-Dateien mit Pausen (Nicht-Standard)" zu nutzen?
 
Eine durchgängige Datei und CUE nutze ich auch für Live- und pausenlose CDs. Wie du schon schriebst, mehrere Dateien führt beim Abspielen oft zu unschönen Lücken und Übergängen, je nach Player mehr oder weniger, habe aber noch keinen wirklich guten gefunden.
Bei CUE Dateien kann es schon mal vorkommen, dass Pausen-Marker nicht zu 100% akkurat gesetzt werden, was aber leicht händisch zu korrigieren ist.

AccurateRip kannst du an dieser Stelle ignorieren, andere Disk-ID:
https://hydrogenaud.io/index.php?topic=66867.0
Nutzt du auch die CUETools Database oder nur AccurateRip?
 
Eigentlich nur AccurateRip, weil im EAC inkludiert.
Würde EAC denn bei "Hänge Pausen an den vorherigen Track an (Standard)", künstliche Pausen erzeugen?
 
Die Pausen beziehen sich auf den „Red Book“ CD Standard von Audio CDs, welcher 2 Sekunden Pause vor dem Track vorsieht. Diese Pausen dienen den „dümmeren“ CD-Playern (oder bei unsauberen PQ-Daten, grob gesagt das Inhaltsverzeichnis der CD) zur Findung / Positionierung des Anfangs eines Tracks. Landet er „knapp davor“ hast du vor Beginn halt etwas Stille anstatt ein abgehackten Anfang oder das Ende vom vorherigen Lied.

Da im Redbook aber nicht definiert wurde, dass diese Pausen „still“ sein müssen, kann in diesen Pausen auch Musik / Ton vorhanden sein. Bei Liveaufnahmen ist es dann auch egal wie gut der CD-Player trifft, da du eh immer „mittendrin“, also sofort mit Ton-Informationen startest, was sich entsprechend „unsauber“ anhört.

Wird nun die CD gerippt, können diese Informationen (Track Position, Pausen, PQ-Daten) nicht direkt mit in die MP3, FLAC, WAV,… Datei geschrieben werden und gehen daher verloren.
Jetzt kommt deine Einstellung. Zunächst kann EAC feststellen, ob „Stille in den Pausen ist“. Dafür gibt es ja auch einen eigenen Menüeintrag. Ist „Stille“ in den Pausen drin, dann entweder weglassen, oder mit in die gerippte Datei einbauen. „Am Anfang“ währe meist komisch, weil dein Track dann mit 2 Sekunden Stille anfängt, daher ist am Ende „Standard“, weil 2 Sekunden Stille am Track-Ende stören niemanden.

Wenn Inhalt in den Pausen drin ist, kannst du diesen an den vorherigen oder nachfolgenden Track hängen. Der Inhalt der Pausen wird also mit in die Vor- oder Nach-Pause Audiodatei gerippt, wobei „Nach“ der EAC Standard ist. Du kannst auch hier „Pausen weglassen“ wählen, dann gehen dir aber echte, wichtige Toninformationen verloren.

Hast du nun also die mit Ton gefüllten Pausen mit in die einzelnen Dateien gerippt, könntest du theoretisch ohne Lücken die CD erneut (im DAO Modus) brennen oder im Player abspielen. Je nach Qualität des Ausleselaufwerks (Neu-Positionierung), Encoders etc. entsteht hier aber das schon von dir erwähnte knacken, Lücken oder es fehlen sogar einige Millisekunden Toninformationen gegenüber dem Original. Verhindern lässt sich dies mit einem durchgängigem rippen in eine Datei, wo dann aber Pausen, Tracknamen etc. fehlen.

Hier kommt dann die CUE-Datei ins Spiel, welche genau diese Informationen (Track Namen, Position, Pausen etc.) enthält. Dank der CUE kann Lückenlos abgespielt und sogar wieder eine durchgängige CD gebrannt werden.
Funfact: Einzelne MP3s geben Track Anfang und Ende klar vor, in der CUE Datei mit einer großen Audio Datei kannst du dieses durch Editieren verschieben, entfernen, splitten etc. z.B. Trackmarker bei der (für dich) besten Stelle eines Livekonzerts ohne Unterbrechung beim Abspielen.

Die CUE Datei bei einzelnen Dateien dient übrigens dazu, den Inhalt der Pausen beim Brennen wieder in die Pausen der Tracks zu knoten.
 
Es ist zwar lange her, dass ich EAC benutzt habe, aber ein paar Anmerkungen würde ich gerne dazu geben.

@Ja_Ge hat schon eine sehr gute Erklärung über die Zusammenhänge gegeben.
Ist das Ziel eine 100% exakte Kopie einer Audio-CD auf eine CDR, ist die beste Methode (wenn ich mich nicht falsch erinnere), cue + einzelne große Wav-Datei. Auch muß das Laufwerk bestimmte Sachen beherrschen, denn da gab es z.B. CDs mit Musik vor dem ersten Track 🤦‍♂️ Weiterhin defekte CDs ab Werk, welche nicht dem Redbook Standard entsprachen… 🌵🤫
In heutiger Streaming Ära ist das ja für viele Geschichte.

Robbi Tobbi schrieb:
Ich hänge Pausen an den vorherigen Track an (Standard) und erzeuge das cue-Sheet mit "Mehrere Wave-Dateien mit Pausen (Nicht-Standard)". Dabei lieferte Accurate-Rip immer einwandfreie Ergebnisse.
Gut so und auch dabei bleiben. Habe ich auch so gemacht.

Robbi Tobbi schrieb:
Je nachdem, welchen Player man nutzt, wenn ein ganzes Live-Album abgespielt werden soll, ist ein deutliches Gap zwischen den Stücken zu hören, welches im Original nicht vorhanden ist.
Weil die meisten Player Schrott sind und kein richtiges Gapless Playback unterstützen. Der einzige Player der richtiges Gapless Playback beherrscht,
war damals jedenfalls Foobar. Wird sich vermutlich nicht groß geändert haben. Voraussetzung ist aber ein Lossless Format, wie z.B. Flac (aber was sonst auch? ;))
Hier wird das Thema ganz gut erklärt:
https://wiki.hydrogenaud.io/index.php?title=Gapless_playback

Ich bin damals übrigens nach etwas Recherche auf eine Logitech Squeezebox umgeschwenkt mit IPeng Steuerung von einem IPad :daumen:

Robbi Tobbi schrieb:
Rippe ich Live-Alben allerdings mit den Einstellungen "Lasse Pausen weg"
Don‘t do this :stacheln::stock: Never

Robbi Tobbi schrieb:
wird schonmal folgender Fehler generiert:
"Track not fully ripped for AccurateRip lookup"
Ist ja auch logisch, denn es fehlen Daten. Steht ja sogar noch dort.

Gapless Playback ist übrigens nicht nur für Live-Alben relevant.
Es gibt auch Studio-Alben mit direkt aufeinanderfolgenden Tracks!
Wenn ich The Wall höre, möchte ich ganz bestimmt keine Pausen oder Knackser an den Übergängen haben.
Das war jetzt nur ein Beispiel.
 
Hallo in die Runde!
Zum vorangegangen Thema nochmals eine Frage:
Nutze zu Hause für meine FLAC-Dateien als Player foobar2000, unterwegs im Auto (Ford Mondeo) das Entertainment System von Sony.
foobar2000 macht beim Abspielen eines kompletten Live-Albums keinen Unterschied, ob die Tracks zuvor (mit EAC) gerippt wurden mit der Kombi "Hänge Pausen an den vorherigen Track an (Standard)" und "Mehrere Wave-Dateien mit Pausen (Nicht-Standard)" oder "Lasse Pausen weg" und "Mehrere Wave-Dateien mit weggelassenen Pausen". Der Übergang von Track zu Track ist in beiden Fällen fließend, wie auf der Quell-CD.
Im Auto habe ich beim Abspielen der FLAC-Dateien, so oder so, eine kurze Pause zwischen den Tracks. (Die Quell-CD wird dagegen wie erwartet wiedergegeben.)

Diese Ergebnisse sind für mich nicht pausibel.

Offensichtlich kann das Entertainment System im Auto Formate, wie beispielsweise FLAC, generell nur mit Pausen zwischen den Tracks abspielen.

Stimmt folgende Aussage:
Des Weiteren scheint es wohl so, daß es beim Rippen (mit EAC) von Live-Alben irrelavant ist, ob man Pausen anhägt oder weglässt, weil auf dem Quell-Medium sowieso keine Pasuen zwischen den Tracks vorhanden sind.

Vielleicht kann ein Experte nochmals aufklären! Dankeschön!

Tobi
 
Robbi Tobbi schrieb:
Offensichtlich kann das Entertainment System im Auto Formate, wie beispielsweise FLAC, generell nur mit Pausen zwischen den Tracks abspielen.
Ja, das gesuchte Feature nennt sich Gapless-Playback und wird von der wenigsten Hardware unterstützt.

Robbi Tobbi schrieb:
Stimmt folgende Aussage:
Des Weiteren scheint es wohl so, daß es beim Rippen (mit EAC) von Live-Alben irrelavant ist, ob man Pausen anhägt oder weglässt, weil auf dem Quell-Medium sowieso keine Pasuen zwischen den Tracks vorhanden sind.
Dazu einfach ein leicht vereinfachtes Beispiel von Wikipedia:
Code:
FILE "Live_Concert.wav" WAVE
  TRACK 01 AUDIO
    INDEX 01 00:00:00
  TRACK 02 AUDIO
    INDEX 00 01:52:56
    INDEX 01 02:00:28
Es ist eine einzelne Wave-Datei (bzw. eine echte CD, die auch nur aus einem einzigen Stream besteht). Der erste Titel endet um 01:52:56, der zweite fängt aber erst um 02:00:28 an. Dazwischen ist "Pause". Sie ist aber nicht still, sondern besteht aus Applaus, Begrüßung o.Ä. Wenn du sie weglässt, fehlt also definitiv etwas. Die Aussage stimmt also nur bei CDs, die keine "INDEX 00"-Marker benutzen, ob Live-Aufnahme oder nicht.
 
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Noch einfacher gesagt rippen Programme wie EAC je nach Einstellung die CD in eine große (mp3, wav o.ä.) Datei und generieren im gleichen Ordner eine sog. cue Datei, wo die Track-Infos wie Pause, Name etc. drin stehen.
Dies verhindert ungewollte Pausen beim Abspielen und der Player kennt trotzdem Trackname und Trackanfang. Das konnte schon WinAmp seinerzeit, mein JVC Autoradio kann auch mit cue Dateien umgehen. Beim erneuten Brennen auf CD orientiert sich ein Brennprogramm auch an der Datei.
Wenn der Player cue nicht unterstützt wird "nur" ein einziger großer Track abgespielt.

EDIT: Du kannst wie beschrieben die Pausen, die auf normalen CDs mit Stille zwischen den seperaten Tracks gefüllt sind, auch mit in einzelnen Audiodateien einlesen lassen und die CD als einzelne Tracks rippen. Wenn die Tracks dann "am Stück" abspielt werden gibt es, je nachdem wie "schnell" der Player Übergänge von zwei Dateien bearbeitet, nur minimale oder keine Pausen. Manche Player können Tracks auch kurz überblenden also zusammenmischen, dann ist nie "Ruhe". Aber Das Wellenform-Ende des vorherigen und der Anfang des nächsten Tracks passen nie zu 100% überein, da der Ripper bildlich einmal "abgesetzt und neu angesetzt" hat. Daher ist für absolut originalgetreue Übergänge die cue zu bevorzugen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank erstmal für die Rückmeldungen!
Ich lese aus den Antworten, daß es auch bei Live-Alben nicht falsch ist die Einstellungen "Hänge Pausen an den vorherigen Track an (Standard) und "Mehrere Wave-Dateien mit Pausen (Nicht-Standard)" zu wählen/nutzen.
Oder übersehe ich noch immer was???
 
Wenn du ein komplettes Album rippst und es auch als einzelnes Album haben möchtest, wäre das in vielen Fällen vermutlich die sinnvollste Option.
 
Im Auto o.ä. würde ich das genau so machen. Möchte ich eine authentische Kopie z.B. für Zuhause zum "genießen" ohne Knacker, Überblender o.ä. zwischen den Tracks, würde ich eine große Datei+cue wählen. Wenn ich verlustfrei rippe ist es kein Problem aus einer Datei+cue noch mal einzelne Tracks zu rippen, umgekehrt werden einzelne Dateien nie mehr zu einer exakten 1zu1 Kopie.
 
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