News Mi Air Charge: Xiaomi plant kabelloses Laden über mehrere Meter im Raum

Rein von der Technik sieht das für mich so ähnlich aus wie die Bestrahlungstherapie bei Krebspatienten. Die Strahlen durchdringen die Haut, ohne Schaden anzurichten und werden dort gebündelt, wo der Tumor sitzt.

Was passiert aber, wenn dann das Ladegerät das Smartphone millimetergenau lokalisiert, sodass der Großteil der Ladeenergie auf genau diese Position hin fokussiert wird, wenn man das Smartphone dann in der Jackentasche hat und z.B. einen Herzschrittmacher trägt? Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht ganz ungefährlich ist, je nach Frequenz der Trägerwelle und EMV des Schrittmachers.
 
Tada100 schrieb:
Neulich habe ich ein Video gesehen wie ein schlauer Mensch, Energie aus der Luft bezieht.
Um genau zu sein aus der Elektromagentischen Strahlung die Gleichgerichtet wird usw. nun das.

Das macht doch jede handelsübliche Solarzelle/Photovoltaikanlage. Sonnenstrahlung in elektrische Energie umsetzen.
 

@TrueAzrael

Bist du sicher das du dass zumindestens ~5. min Video angeguckt hast?
Es geht darum Energie aus der "Luft" zu generieren.

Um genauer zu sein geht es um die Elektromagetischestrahlung die uns umgibt, diese kann man mit hilfe einer Antenne anzapfen (gleiches prinzip wie z.B Wlan, fehrnsehen, radio ) um aus dieser Strom zu erzeugen!
 
Larnak schrieb:
Besorgniserregend, wie viele User selbst in einem technikaffinen Forum wie hier sofort von "Krebs!" schreiben und von anderen diffusen Gefahren, die es ja ganz bestimmt gibt, bei diesem Elektromagnetendingsbums,...

Danke für diesen sachlichen Beitrag. Ich fand es ehrlich gesagt schockierend, dass einer der ersten Beiträge "Ja da muss man sich dann nicht wundern wenn dann alle bald Krebs kriegen" war, und dass dieser Beitrag bereits ~80 Likes hatte.

So etwas ist einfach nur Unfug und Missinformation vom Feinsten. Vor zehn Jahren hätte ich sowas noch belächelt, aber heutzutage finde ich es schlichtweg gefährlich, solche Lügen zu verbreiten. Es gibt offenbar genug Menschen die für diesen Unfug empfänglich sind, und diesen Irrglauben dann vom Internet ins echte Leben tragen wo sie dann gegen 5G Masten protestieren (wo waren denn die Proteste gegen 1 bis 4G? Selbe Technik aber es hat nie jemanden interessiert?).

Es scheint so, als würden sich viel zu viele Leute beim Wort "Strahlung" in die Hose machen. Setzt euch doch mal damit auseinander, was Strahlung eigentlich bedeutet. Ganz grob kann man Strahlung in zwei Gruppen aufteilen:

  1. ionisierende Strahlung
  2. nicht-ionisierende Strahlung
Die ionisierende Strahlung ist gefährlich, weil sie das Erbgut verändert kann. Mit ein bisschen Pech verursacht das dann Krebs.

Die nicht-ioniserende Strahlung ist dagegen nicht in der Lage, das Erbgut zu verändern. Auf diesem Weg kann also kein Krebs verursacht werden. Und egal wie leistungsstark deine Mikrowelle ist, sie wird dich nicht mit Krebs töten sondern indem sie dein Blut zum Kochen bringt. (bitte nicht ausprobieren).

Funk, WiFi, 5G, wireless charging und und und ist alles nicht-ionisierende Strahlung, und damit unter dem Aspekt der Erbgutveränderung unkritisch.

Wenn etwas ionisierende Strahlung erzeugt, dann kommt es normalerweise zusammen mit diesem Warnhinweis:

1612202625341.png


(Streng genommen ist dieser Warnhinweis für radioaktive Stoffe, nicht für ionisierende Strahlung, aber er wird überall dort verwendet wo ionisierende Strahlung auftritt).

Klebt so ein Warnhinweis auf euren Routern oder Smartphones? Eher nicht, oder?

Wenn eine Firma ein Produkt anbietet, das ionisierende Strahlung freisetzt (zB eine Röntgenröhre oder ein radioaktiver Stoff), dann muss dieses Produkt zertifiziert werden bevor es verkauft werden darf. Anschliessend darf es nur an Kunden verkauft werden, die berechtigt sind, das Produkt zu erwerben. Typischerweise erfolgt die Abgabe an den (Firmen)Kunden erst wenn dieser einen Nachweis erbracht hat, dass er dieses Produkt einsetzen darf. Des weiteren gibt es strenge Richtlinien bezüglich Strahlenschutz, die unter anderem vorschreiben wie eine Röntgenröhre eingesetzt werden darf. Zu den obersten Geboten zählt, dass jegliche unnötige Strahlenbelastung vermieden werden muss. Heisst im Klartext zum Beispiel: Beim Röntgen darf der Patient nur gerade so lange bestrahlt werden wie unbedingt nötig, um ein Bild mit gutem Kontrast zu erreichen, das für eine Diagnose aussreichend ist. Keine Sekunde länger.

Warum weiss ich das alles? Ich bin seit ca. zehn Jahren im Strahlenschutz tätig, habe diverse Kurse und Ausbildungen zu dem Thema besucht. Mittlerweile bin ich der Strahlenschutzsachverständige bei einem KMU. Und sowohl meine Diplomarbeit als auch meine Promotion waren zum Thema ionisierende Strahlung. Seit Jahren besteht meine tägliche Arbeit darin, Messungen mit radioaktiven Stoffen oder Röntgenröhren durchzuführen. Mein Wissen kommt nicht von fünf Minuten Wikipedia Artikel lesen sondern von zehn Jahren Universität und acht Jahren Berufserfahrung.
Ergänzung ()

Weyoun schrieb:
Rein von der Technik sieht das für mich so ähnlich aus wie die Bestrahlungstherapie bei Krebspatienten. Die Strahlen durchdringen die Haut, ohne Schaden anzurichten und werden dort gebündelt, wo der Tumor sitzt.

Was passiert aber, wenn dann das Ladegerät das Smartphone millimetergenau lokalisiert, sodass der Großteil der Ladeenergie auf genau diese Position hin fokussiert wird, wenn man das Smartphone dann in der Jackentasche hat und z.B. einen Herzschrittmacher trägt? Ich könnte mir vorstellen, dass das nicht ganz ungefährlich ist, je nach Frequenz der Trägerwelle und EMV des Schrittmachers.

Es gibt unterschiedliche Arten von Bestrahlungstherapie.

  • Röntgenstrahlung/Gammastrahlung: Wird überall im Gewebe absorbiert, sowohl im Tumor als auch auf dem Weg zum Tumor als auch nach dem Tumor. Nicht so gut, aber technisch sehr einfach umzusetzen. Im Prinzip braucht das Krankenhaus nur eine starke radioaktive Quelle, und dann kann's losgehen. Wenn man alles falsch macht, dann führt es zu einem der grösseren Strahlenunfälle von denen wie Welt nie etwas gehört hat: https://en.wikipedia.org/wiki/Goiânia_accident
  • Ionen/Protonen/Neutronen-Therapie: Hier kann wesentlich besser kontrolliert werden, wo im Gewebe die Strahlung absorbiert wird. Protonen erleiden zB einen ständigen aber sehr kleinen Energieverlust während sie durchs Gewebe fliegen (was dann nur sehr geringe Strahlenschäden zur Folge hat), bis sie dann relativ abrupt gestoppt werden und ihre ganze verbliebene Energie im Tumor deponieren. Deutlich besser für den Patienten, aber technisch viel aufwänder.
Kommen in der Produktbeschreibung der Wireless-Charging Technologie Worte wie "Röntgenstrahlung" vor? Eher nicht, und das ist dann auch der erste Hinweis, dass es sich vielleicht nicht direkt um etwas ähnliches handelt.

Um etwas weiter auszuholen:
1920px-Electromagnetic_spectrum_-de_c.svg.png

Ich hab das mal von Wikipedia kopiert und mittels Paint verschönert.

Der rote Bereich ist alles das was dir potentiell Krebs geben kann (aber nicht muss). Lustigerweise findet man dort Röntgenstrahlung und Gammastrahlung, die unter anderem auch für die Bekämpfung von Krebs (Tumoren) eingesetzt wird ;)

Als ganz grobe Faustregel kann man sagen: "je weiter links sich eine "Strahlung" befindet, desto gefährlicher ist sie für den Menschen.

Der grüne Bereich ist komplett ungefährlich*, da die Energie der einzelnen Photonen hier nicht ausreicht, um Erbgutveränderungen auszulösen. Und nein, man kann die Energie der Photonen nicht addieren. Jedes Photon muss auf sich allein gestellt stark genug sein, um eine Zellveränderung auszulösen, ansonsten ist es harmlos. Es ist egal, wie viele Photonen "im Schwarm sind", es kommt nur darauf an, wie viel Energie in einzelnes Photon mitbringt. Im ganzen grünen Bereich ist jedes Photon auf sich allein gestellt nicht stark genug, um uns etwas anzuhaben, und die Summe/Anzahl der Photonen ist egal.

Innerhalb des grossen grünen Bereichs habe ich noch den Ausschnitt grob markiert, in dem sich WiFi, 5G usw. abspielen. Wie man sieht, liegt dieser Bereich relativ weit entfernt vom roten Bereich. Um es genau zu nehmen, liegt er ca. sechs Grössenordnungen entfernt von der weichsten Röntgenstrahlung, d.h. ein einzelnes weiches Röntgen-Photon hat eine Million mal mehr Energie als das was sich bei WiFi und 5G und wireless charging abspielt.

*irgendwann wird dann auch die nicht-ionisierende Strahlung gefährlich, zum Beispiel wenn man im Sommer zu lange in der Sonne bleibt. Aber der Effekt ist dann eine Verbrennung der Oberfläche, und die Sonne knallt mit 1000-2000 Watt pro Quadratmeter auf uns runter (je nach Breitengrad). Vergleicht man das mit einem Smartphone, das mit ein paar Watt durch die Gegend senden kann, dann... das Smartphone wird dir nie etwas böses tun.
 
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@CD danke!

@nlr kann man so einen Post (#244) nicht irgendwie auf Seite 1 der Kommentare setzen? Würde einigen hier sehr gut tun, das mal zu lesen.
 
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counterstriker schrieb:
Ich möchte nicht wissen, was so ein Kasten dann kostet.
SIcher ne Badewanne Geld zumindest am anfang.
Aber bis das mal Marktreif wird gehen sicher noch einige Jahre ins Land.
 
Bl4cke4gle schrieb:
@CD danke!

@nlr kann man so einen Post (#244) nicht irgendwie auf Seite 1 der Kommentare setzen? Würde einigen hier sehr gut tun, das mal zu lesen.
Ist doch egal - die Leute glauben sowieso nur das, was sie glauben wollen. Wenn man ein bisschen "recherchiert" findet jeder was dazu und alle anderen Stammtischbrüder kannst du sowieso nicht überzeugen...
 
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Bl4cke4gle schrieb:
kann man so einen Post (#244) nicht irgendwie auf Seite 1 der Kommentare setzen?
Das ist leider nicht möglich. Auch wenn es nicht das ist was du hören wolltest. :)
 
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CD schrieb:
Der grüne Bereich ist komplett ungefährlich*, da die Energie der einzelnen Photonen hier nicht ausreicht, um Erbgutveränderungen auszulösen. Und nein, man kann die Energie der Photonen nicht addieren. Jedes Photon muss auf sich allein gestellt stark genug sein, um eine Zellveränderung auszulösen, ansonsten ist es harmlos. Es ist egal, wie viele Photonen "im Schwarm sind", es kommt nur darauf an, wie viel Energie in einzelnes Photon mitbringt. Im ganzen grünen Bereich ist jedes Photon auf sich allein gestellt nicht stark genug, um uns etwas anzuhaben, und die Summe/Anzahl der Photonen ist egal.
Die Mikrowelle und deren Magnetron (liegt exakt im grünen Bereich) sagt mir was anderes. Es kann vielleicht kein Erbgut auf molekularer Ebene verändern, was aber auch gar nicht notwendig ist, wenn es Blut und Gewebe zum Kochen bringt. ;)

Und Radarstrahlung (ebenfalls im grünen Bereich) ist sehr wohl dafür berüchtigt, schwere Krebserkrankungen auszulösen (vor allem in den 70-er Jahren im Militär gab es unzählige Fälle verstrahlter Soldaten).

In beiden Fällen heißt es, die Dosis macht's! Also kommt es sehr wohl auf die Summe der beteiligten Photonen an! Wobei man bei solch langwelliger EM-Strahlung schon eher von Welle als von Photon sprechen kann (prinzipiell ist beides richtig, aber hier kommt der Wellencharakter mehr zum Tragen).
 
CD schrieb:
Vergleicht man das mit einem Smartphone, das mit ein paar Watt durch die Gegend senden kann, dann... das Smartphone wird dir nie etwas böses tun.
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist da dann eher die Abwärme das Problem.
Lustig finde ich auch, dass gegen Mobilfunkstationen im Ort protestiert wird und die Station dann außerhalb aufgestellt wird. Folge: Smartphone muss "kräftiger" senden.
 
Weyoun schrieb:
Und Radarstrahlung (ebenfalls im grünen Bereich) ist sehr wohl dafür berüchtigt, schwere Krebserkrankungen auszulösen (vor allem in den 70-er Jahren im Militär gab es unzählige Fälle verstrahlter Soldaten).
siehe mein Beitrag #85

Der Unterschied liegt da in der Theorie der Radarstrahlung der Praxis, bei der noch andere Strahlungsarten entstehen.
Ich gehe mal davon aus, dass Geräte zum drahtlosen Laden vorher genau geprüft werden ob ionisierende Strahlung entsteht und ob gefährliche Dosen nicht-ionisierender Strahlung entstehen, welche bspw. Gewebe zu stark erwärmen würden.
 
Rexaris schrieb:
siehe mein Beitrag #85

Der Unterschied liegt da in der Theorie der Radarstrahlung der Praxis, bei der noch andere Strahlungsarten entstehen.
Ich gehe mal davon aus, dass Geräte zum drahtlosen Laden vorher genau geprüft werden ob ionisierende Strahlung entsteht und ob gefährliche Dosen nicht-ionisierender Strahlung entstehen, welche bspw. Gewebe zu stark erwärmen würden.
Das hoffe ich natürlich, aber aus China muss man halt immer etwas vorsichtig sein. ;)
 
Weyoun schrieb:
Die Mikrowelle und deren Magnetron (liegt exakt im grünen Bereich) sagt mir was anderes. Es kann vielleicht kein Erbgut auf molekularer Ebene verändern, was aber auch gar nicht notwendig ist, wenn es Blut und Gewebe zum Kochen bringt. ;)

Und Radarstrahlung (ebenfalls im grünen Bereich) ist sehr wohl dafür berüchtigt, schwere Krebserkrankungen auszulösen (vor allem in den 70-er Jahren im Militär gab es unzählige Fälle verstrahlter Soldaten).

In beiden Fällen heißt es, die Dosis macht's! Also kommt es sehr wohl auf die Summe der beteiligten Photonen an! Wobei man bei solch langwelliger EM-Strahlung schon eher von Welle als von Photon sprechen kann (prinzipiell ist beides richtig, aber hier kommt der Wellencharakter mehr zum Tragen).
Die 1 kW Mikrowelle fällt auch eher unter "do not attempt at home" - aber eben nicht weil sie ionisierende Strahlung erzeugt, sondern weil sie Wasser zum kochen bringt. Unter dem selben Aspekt sind ann allerdings auch der Herd, der Backofen und der Wasserkocher gefährlich. In der Fussnote am Ende meines Beitrags steht sogar auch, dass auch die vermeintlich "ungefährliche" nicht-ionisierende Strahlung gefährlich werden kann, nämlich genau dann wenn es zu viel wird. Schlussendlich trägt die Mikrowelle Wärme in den Körper ein (wenn man sich denn in der Mikrowelle befindet), und der Körper kann halt nicht mal eben 1 kW an Wärme loswerden.

Das mit Radar ist in der Tat interessant, denn eben auf dem Papier sollte es ungefährlich sein - aber auch hier wieder: schlussendlich kommt es drauf an über was für eine Leistung man redet und um wie viel sich der Körper an welchen Stellen wie stark aufheizt.

Die google Resultate zu dem Thema sind auch eher durchwachsen. Die ersten paar Treffer sind:

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/10926722/
(leider kein Volltext verfügbar, und das Abstract gibt nicht so viel her)

https://www.who.int/news-room/q-a-detail/radiation-radar
(Abschnitt "What are possible health effects of radard". WHO erkennt keinen klaren Zusammenhang zwischen Radar und Krebs: "A number of national and international peer review groups have concluded that there is no clear evidence of links between RF exposure and excess risk of cancer. WHO has also concluded that there is no convincing scientific evidence that exposure to RF shortens the life span of humans, or that RF is an inducer or promoter of cancer. However, further studies are necessary.")

https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1002/ijc.23988
(Hier wird erstmals erwähnt, dass die Radargeräte, mit denen die Betroffenen gearbeitet haben, unter anderem auch noch Röntgenstrahlung erzeugt haben [als Nebenprodukt], und Röntgenstrahlung kann dann sehr wohl wieder Krebs verursachen: In conclusion, exposure of professionalmilitary personnel to anti-aircraft radars that existed in WesternEurope from the 1960s until the 1990s may have resulted in anincrease in the incidence of hemolymphatic cancers. It remains tobe established whether this increase is due to microwaves generated by radars or ionizing radiation produced by electronic devices producing the microwaves.)


Rexaris schrieb:
siehe mein Beitrag #85

Der Unterschied liegt da in der Theorie der Radarstrahlung der Praxis, bei der noch andere Strahlungsarten entstehen.
Ich gehe mal davon aus, dass Geräte zum drahtlosen Laden vorher genau geprüft werden ob ionisierende Strahlung entsteht und ob gefährliche Dosen nicht-ionisierender Strahlung entstehen, welche bspw. Gewebe zu stark erwärmen würden.
Und selbst wenn ionisierende Strahlung entsteht, dann sollte man immernoch schauen mit was für einer Leistung das passiert. Eine Röntgenröhre ist speziell darauf ausgelegt, Röntgenstrahlung mit dem höchstmöglichen Wirkungsgrad zu erzeugen. Trotzdem wird der überwiegende Anteil der Leistung einfach stumpf in Wärme umgewandelt (einfach weil die meisten Elektronen harmlos am Gitter der Anode streuen, ohne Bremsstrahlung zu erzeugen oder ihrerseits Elektronen aus der K- oder L-Schale des Anotenmaterials auszulösen). Trotzdem verbrauchen die Röntgenröhren in unserem Labor 4 kW (pro Röhre!), sind wassergekühlt und haben einen 160 kV Transformator der an Drehstrom angeschlossen werden muss und jenseits 100 kg wiegt. Man beachte bitte die ganzen 'k' Präfixe vor den Einheiten: wir reden hier von 4000 W, 160'000 Volt Beschleunigerspannung und einem Transformator den man nicht mal eben alleine hochhebt. Das ist der Aufwand den man treiben muss, um Röntgenstrahlung zu erzeugen die dann irgendwann (ok in diesem Fall ziemlich schnell) gefährlich wird (wenn wir sie denn nicht in einer Box aus Blei eingesperrt hätten). Soll heissen: Röntgenstrahlung erzeugt man nicht mal eben so aus versehen. Da braucht es schon grosse Spannungen... und ich sehe jetzt nicht wieso ein wireless charger mit hohen Spannungen arbeiten sollte. Das erste was so ein Teil intern macht ist wahrscheinlich die Netzspannung auf ein paar wenige Volt runtertransformieren. Das einzige Gerät das mir spontan einfällt das die Netzspannung tatsächlich hochtransformiert sind Röhrenmonitore. Alles andere läuft glaub entweder mit Netzspannung oder mit irgendeiner kleinen AC oder DC Spannung.

Röhrenmonitore haben übrigens auch Röntgenstrahlung erzeugt, die dann aber gleich wieder im Glas absorbiert wurde. Und Tesafilm kann beim Abwicklen auch Röntgenstrahlung erzeugen... aber jetzt bitte nicht in Panik ausbrechen, weil... psst... wir sind auch jede Sekunde unseres Lebens natürlicher* Hintergrundstrahlung ausgesetzt, die wahlweise vom radioaktiven Zerfall von Isotopen in der Luft oder in Form von hochenergetischer Strahlung aus dem Weltall verursacht wird. Das kriegt jeder Mensch täglich ab. Je nach dem wo man lebt und was man macht, ist es mal mehr und mal weniger (Flug in 10 km Reisehöhe erhöht z. B. den Anteil an kosmischer Hintergrundstrahlung den man abkriegt. Am Boden hat man noch so 70 nSv/h an Dosisleistung, im Flieger über dem Atlantik steigt das dann locker mal auf 1 µSv/h. Deswegen kann es auch sein, dass Piloten und Flugbegleiter als Beruflich Strahlenexponiertes Personal eingestuft werden wenn sie oft Interkontinentalflüge machen)

*In diesem Zusammenhang bedeutet "natürlich" übrigens nicht automatisch "ungefährlich", sondern es handelt sich um die selbe ionisierende Strahlung vor der ansonsten alle immer panische Angst haben.
 
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Schande auf mein Haupt, ich zitiere mal kurz Wiki, um mal die militärischen Leistungsmerkmale dem XRD bzw von Haushaltsgeräten gegenüber zu stellen:

"Als Hauptquelle erwiesen sich die Wasserstoff-Thyratrons beziehungsweise die Elektronenröhren (Schalt-Tetroden), welche die Hochspannungsimpulse (5 bis über 100 kV, 7 kW bis 20 MW) für die Radar-Mikrowellensender schalteten."

Und bei der Strahlungsbelastung am Radar:

"Bei dem Radargerät SGR-103 der Marine, lag die Strahlenbelastung bei bis zu ca. 400 mSv/h. Diese Strahlung war so hoch, dass der zulässige Jahresgrenzwert für eine beruflich exponierte Person (gemäß Röntgenverordnung) bereits nach 3 Minuten überschritten sein konnte.[10] "

Und für Leute, die an Heisszellen arbeiten müssen, in denen Radioisitope gehandelt werden, dürfen nur eine gewisse jährliche Strahlenbelastung ausgesetzt werden. Wenn die aber beim Arzt geröntgt werden, dann dürfen die nicht mehr für das restliche Jahr daran arbeiten, weil ihr Kontingent verbraucht ist. Aber niemand schreit hier danach das Röntgen beim Arzt zu verbieten. ;)

Und wenn man sich das nächste Mal beim Media Markt die 20MW Mikrowelle kauft, auch die Anmeldung bei der Post zum Erhalt des Zertifikats "Genehmigung für den Betrieb von Hochfrequenzgeräten" nicht vergessen. ;)
 
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