News Microsoft kauft Nokias Handy-Sparte

Hat mal einer daran gedacht das Microsoft nicht Nokia platt machen will sondern nur das KnowHow braucht was hinter der Handysparte steht. Und wer hier schreibt das 3310 war das einzige Nokia was er hatte dan ist er ein Buby der kein richtiges Nokia kennt. Ich besaß auch das 6310 dieses Ding war das A&O. Jetzt hat Microsoft Nokias Mobilfunksparte. Jetzt schauen wir in die andere Richtung Multimedia, XBox One, Smart Glass fällt den Hatern was auf. Microsoft hat in meinen Augen etwas vor und dazu fehlt nur noch ein Fernsehhersteller. Und schon kann man 1&1 zusammenzählen, TOTALE VERNETZUNG VON MULTIMEDIA UND SPIELEN.
Ich bin der Meinung wenn ein Konzern wie Nokia oder Opel, wir könnten weiter machen mit anderen, es nicht gebacken bekommen zu überleben dann sollen sie untergehen. Schade aber das ist nun mal Kapitalismus. Achja was meckert ihr so über MS was habt ihr für ein Betriebssystem.
 
Natürlich ist das Kapitalismus, anderes hat hier keiner behauptet. Der Große frisst den Kleinen.

Doch abseits davon versucht uns eine kleine Schar von Fanboys hier weis zu machen, dass Nokia nie eine andere Chance hatte als auf Windows Phone zu setzen. Mittlerweile aber steht fest, dass es genau diese Entscheidung war, die den Verkauf unausweichlich gemacht hat.

Die Fokussierung auf Microsoft hat Nokia nicht nur für jeden anderen Käufer unattraktiv gemacht, sie hat den Konzern auf Gedeih und Verderb an den Erfolg eines Systems gebunden, welches nur sehr vage Erfolgsaussichten hatte. Niemand wirft Nokia vor, dass sie es mit Windows Phone versucht haben. Es muss ihnen hingegen vorgeworfen werden, dass sie es ausschließlich mit Windows Phone versucht haben.

Da die Hardware eines Smartphones einen gehörigen Teil der Entwicklung ausmacht, wäre es ohne Probleme möglich gewesen, identische Geräte mit unterschiedlichen Betriebssystemen auszuliefern. Samsung hat das mit der US-Variante des Galaxy S3 vorgemacht, welches später als Ativ S mit Windows Phone reüssierte. Das wäre auch eine Möglichkeit für Nokia gewesen.

Doch mit Elop war das nicht zu machen. Als ehemaliger Microsoftler lehnte er Android kategorisch ab und setzte so eine Abwährtsspirale in Gang, die nur noch durch den Verkauf gestoppt werden konnte. Diese trojanische Übernahme wird als geschickter Schachzug in den Managementgeschichte eingehen. Ich gehe nicht soweit, dass Elop den Konzern sturmreif geschossen hat, aber er hat ihn wissentlich und willentlich in die Arme seine ehemaligen Arbeitgebers getrieben. Sollte Elop auch noch Ballmer als CEO beerben, ziehe ich meinen Hut vor diesem abgewichsten Zocker.
 
Ich habe, damit dieses Bashing auf Nokias damalige Entscheidung mal aufhört, nochmal die genaue Zahl rausgesucht: Microsoft Paid Nokia $250 Million To Switch To Windows Phone, And That's Only The First Payment

Also wenn Nokia, und das nicht nur einmal, sondern wiederholt, so viele Millionen dafür bekommen hat, dann liegt für mich doch die Vermutung näher, dass es nicht der Windows-Deal war, der Nokias Handysparte zum Verlustgeschäft gemacht hat. Die Fehler liegen eben viel weiter zurück.
 
Auf einmal sind es also die Finanzen, die ausschlaggebend waren...

Die 250 Millionen pro Quartal sind doch größtenteils in Entwicklung, Vertrieb und Marketing von Windows Phone geflossen. Kosten, die nicht in diesem Maße entstanden wären, wenn man nicht auf Windows Phone gesetzt hätte. Nein, nein, man macht es sich sehr einfach, wenn man glaubt, dass Nokia Ende 2010 schon Pleite war und nur durch Microsoft noch über die Runden kam.

Vielmehr ist es so, dass sich damals noch recht hohe Barreserven auf Nokias Konten befanden, die erst nach Elops Amtsantritt signifikant schrumpften. Die Markteinführung von Windows Phone 7 Geräten hat bei Nokia schlicht viel zu lange gebraucht und dann war das System anfangs noch sehr unausgegoren. Es verstrich zu viel Zeit bis man mit Windows Phone 8 endlich ernsthafte Konkurrenten am Markt hatte. Diese zwei Jahre, in denen Nokia nicht voran kam und in denen die Marktanteile immer weiter schrumpften, sind es, die Nokia richtig Geld gekostet haben. Etwa 250 Millionen pro Quartal von Microsoft stehen über einige Quartale hinweg jeweils gut 1 Milliarde an Verlust gegenüber.

Man bedenke, als Elop Windows Phone als Zukunft verkündete, waren die Topseller bei Samsung, das Galaxy S2 und das spätere S3 noch gar nicht auf dem Markt. Davon zu sprechen, dass der Markt also schon so gefestigt gewesen sei, dass man gar nicht mehr in ihn hinein gekommen wäre, ist abenteuerlich.

Wenn man auf damaligem Stand der Technik ein Lumia 800 mit Dualcore, guter Kamera und kostenlosem Navi nebst Android auf den Markt gebracht hätte, hätten sich viele Käufer gefunden. Stattdessen musste man einen Singlecore nehmen, weil Windows Phone mehr nicht unterstützte und auf ein neues System setzen, welches gegen das damalige Android 2.3 schlicht keine Chance hatte.

Und selbst wenn man behauptet, dass man nicht weiß, was mit Android gewesen wäre, was ist denn schlimmer als ein Ausverkauf der ganzen Sparte? Was hätte mit Android noch mehr schief gehen können? Selbst wenn sich keine Käufer für Nokia+Android gefunden hätten und Nokia zahlungsunfähig geworden wäre, hätten sich eine Menge Firmen gefunden, die Interesse an dem Konzern gehabt hätten. Das Endergebnis wäre doch dasselbe gewesen.

Mit dem kleinen Unterschied, dass Windows Phone ein Untergang mit Ansage war. Schon damals gab es auch hier im Forum haufenweise User, die abgesehen haben, dass Microsoft den Laden auch gleich schlucken könne. So ist es letztlich auch gekommen.

Ein ehemals stolzer Handypionier ist nun eine Unterabteilung aus Redmond. Bravo!
 
Bueller schrieb:
... Kosten, die nicht in diesem Maße entstanden wären, wenn man nicht auf Windows Phone gesetzt hätte. ...
Und Android-Entwicklung hätte nichts gekostet?

Bueller schrieb:
... Davon zu sprechen, dass der Markt also schon so gefestigt gewesen sei, dass man gar nicht mehr in ihn hinein gekommen wäre, ist abenteuerlich....
Ich spreche aber davon, dass Samsung seinen UI-Aufsatz schon fertig hatte - soll ich mich jetzt auf jeder Thread-Seite wiederholen?


Bueller schrieb:
... Selbst wenn sich keine Käufer für Nokia+Android gefunden hätten und Nokia zahlungsunfähig geworden wäre, hätten sich eine Menge Firmen gefunden, die Interesse an dem Konzern gehabt hätten.
Am Konzern vermutlich mehr, als an der Handysparte.

Bueller schrieb:
... Ein ehemals stolzer Handypionier ist nun eine Unterabteilung aus Redmond. Bravo!
Ja, und Bugatti gehört VW - schlimm?

P.S.
Ich frage mich gerade, ob sich die Leute auch darüber beschweren, dass AMD sein brauchbares Prozessor-Know-How damals durch eine Übernahme von NexGen eingekauft hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das arme, arme Nokia, welches Symbian aus der Taufe gehoben hat, konnte einfach kein Android. Man hat sogar damals im Google Play Store bei Entwicklern nachgefragt, aber die haben abgewunken.

"Ihr wollt einen eigenen Aufsatz für Android programmieren? Seid ihr wahnsinnig? Mit einer nur 3000 Mann starken Entwicklerabteilung? Ich weiß etwas besseres. Nehmt doch einfach Windows Phone, dann merkt keiner, dass ihr das nicht könnt."

"Gute Idee."

Herzlich Willkommen im Club der tolldreisten Argumente!

Ach ja, Übernahmen lohnen sich in aller Regel vor allem für den Übernommenen. Der kriegt einen dicken Aufschlag für seine Vorarbeit. Außer beim Nokiadeal. Erst reduziert man den Aktienkurs um mehr als die Hälfte und dann übernimmt man den Laden für einen Spottpreis. Sogar für Skype hat man mehr bezahlt.
 
Bueller schrieb:
Doch abseits davon versucht uns eine kleine Schar von Fanboys hier weis zu machen, dass Nokia nie eine andere Chance hatte als auf Windows Phone zu setzen. Mittlerweile aber steht fest, dass es genau diese Entscheidung war, die den Verkauf unausweichlich gemacht hat.
e-Laurin schrieb:
Du gehst, wie gesagt, davon aus, dass der Android-Weg Nokia in die schwarzen Zahlen gebracht hätte. Das ist aber pure Spekulation, darüber kann man nicht diskutieren. Das ist nur hätte, würde, könnte - da ist keine Substanz.

Ich hätte, würde, könnte auch ein ganz anderer sein, wenn ich damals im Sandkasten keine Sandburgen gebaut hätte.

Und noch einmal: Keiner weiß, was passiert wäre, wenn Nokia auf Android gesetzt hätte. Man kann es nicht abschätzen und wer es trotzdem macht, dem muss auch klar sein, dass es keine Schätzung sondern pure Spekulation ist.
Es könnte sein, dass Android Nokia "gerettet" hätte. Es könnte genauso gut sein, dass Android Nokia noch schneller erledigt hätte.

Und jetzt kommst du daher und behauptest, wir wären Fanboys. Ich behaupte, du hast nicht verstanden, was wir dir hier geschrieben haben. Wir haben mögliche Gründe genannt, warum Nokia damals auf Windows Phone gesetzt hat. Die genauen Gründe und was letztendlich den Ausschlag dafür gegeben hat, kennt hier keiner. Das sind gut gehütete Firmengeheimnisse.
Du hingegen behauptest die ganze Zeit: "Mit Android wäre das nicht passiert." Ja, na klar. :rolleyes:
 
e-Laurin schrieb:
Du hingegen behauptest die ganze Zeit: "Mit Android wäre das nicht passiert." Ja, na klar. :rolleyes:

Genau das habe ich nicht geschrieben. Deshalb noch einmal für alle Fanboys zum Mitschmunzeln und Nachdenken in Kurzform.

Elop sagte damals:
Elop erklärte, dass man auch mit Google über die Verwendung von Android gesprochen habe, letztendlich wäre der Einfluss Googles aber zu groß gewesen, Windows Phone 7 sei die beste Option gewesen.
Da muss man schon etwas grinsen.

Eric Schmidt bestätigt das und man hätte Nokia auf jeden Fall unterstützt:
Schmidt said Google "would've loved" having Nokia on board, and that although they'd been rebuffed this time around, the offer to adopt Android later "is still open.

Andere kommentierten das so:
Paul Otellini, damaliger Chef von Intel
I would probably have gone to Android if I were him.
Ach, interessant.

Dann fielen noch diese Worte aus den Nokia Reihen:
Dort war man der Meinung, dass man mit Windows Phone 7 nur ein Drittel der Zeit benötigen würde, um wieder konkurrenzfähig zu werden. Hätte man auf Android gesetzt, wäre die Zeitspanne ähnlich gewesen, allerdings wäre der Einfluss auf die Plattform nicht so groß gewesen.

Halten wir also fest:

- Elop hat Windows Phone gewählt, weil er dort mehr Einfluss bekommen habe > Im Nachhinein totaler Quatsch. Aus den Nokia Reihen kam Mitte dieses Jahres Kritik, dass Microsoft schlicht zu langsam sei und man selbst nicht Hand anlegen könnte. Genau das Gegenteil von Elops Äußerungen ist eingetreten.

- Nicht einmal Elop behauptet die Fanboymär von dem schwierig zu programmierenden Android. Sein Argument hingegen lautete, dass man mit Windows Phone schneller Erfolg haben werde. Auch das ist im Nachhinein als totaler Bullshit entpuppt worden. Android hat sich als am schnellsten wachsende Plattform entpuppt und Windows Phone kriegt in den wichtigen Märkten immer noch kein Bein an die Erde.

- Es ging vor allem um Geld. Elop hat sich für den kurzfristigen Geldsegen statt langfristiger Planung entschieden. Nach Verkündung des Wechsels auf Windows Phone ist der Unternehmensverlust Quartal um Quartal gestiegen und die Aktie hat über die Hälfte an Wert verloren.


Wer jetzt immer noch behauptet, dass Nokia und Windows Phone eine Erfolgsgeschichte ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen.
 
Bueller schrieb:
Genau das habe ich nicht geschrieben.
Hast du.
Bueller schrieb:
Nokia hätte mit einer Vorlaufzeit von einem Jahr mühelos in den Androidmarkt einsteigen können und so Geräten wie dem Galaxy S2 oder Desire HD Konkurrenz machen können.


Die Schuld jetzt Elop zuzuweisen, ist natürlich leicht. Das machst du ja die ganze Zeit. Sicher, als CEO muss er für alles seinen Kopf hinhalten, auch wenn er nicht für alles direkt Schuld hat.

Da muss man schon etwas grinsen.
Warum? Weißt du denn, wie groß der Einfluss von Google auf Nokia gewesen wäre?
Zu dem, was Eric Schmidt sagte: Nokia befürchtete Kommodifizierung, d. h. dass ihre Produkte sich nicht im Markt von der Konkurrenz abgehoben hätte. Sie haben also selber prognostiziert, dass sie mit Android vermutlich weniger Profit machen werden als mit Windows Phone.
Was Otellini angeht: Der kann sagen, was er will. Er ist ein Außenstehender und als CEO von Intel in einer ganz anderen Branche tätig als Nokia. Das ist wie ein Bäcker, der kommentiert, wie ein Maurer zu mauern hat.

Elop hat Windows Phone gewählt
Was falsch ist, siehe deinen eigenen Link. Dort steht klipp und klar, dass Elop nicht alleine für WP gestimmt hat.

- Elop hat Windows Phone gewählt, weil er dort mehr Einfluss bekommen habe > Im Nachhinein totaler Quatsch. [...]
Niemand hat erwartet, dass Elop MS vorschreiben kann, was er für sinnvoll erachtet. Das hat hier afair auch keiner behauptet.

Android hat sich als am schnellsten wachsende Plattform entpuppt und Windows Phone kriegt in den wichtigen Märkten immer noch kein Bein an die Erde.
In Europa >8% Marktanteil. Und das auf einem Markt, der von Apple und Android dominiert wird und sich langsam eine Sättigung zeigt. Du weißt ja, Menschen sind Gewohnheitstiere, wenn sie erst mal etwas gewählt haben, dann lassen sie davon nicht mehr so einfach los. Dass der Marktanteil trotz dessen so deutlich steigt, ist eine gute Leistung. Man darf auch nicht vergessen, dass Nokia es trotz Samsung und der anderen Konkurrenten geschafft hat, innerhalb des WP-Marktes eine führende Stellung aufzubauen. Eine Stellung, die vorher das Schwergewicht Samsung inne hatte und mehrere Jahre behauptete...

Elop hat sich für den kurzfristigen Geldsegen statt langfristiger Planung entschieden.
Das kann man erst im Nachhinein so bewerten. Damals dachte man, dass man mit der Entscheidung für WP den Grundstein für einen langfristigen Erfolg gelegt hat.

Wer jetzt immer noch behauptet, dass Nokia und Windows Phone eine Erfolgsgeschichte ist, dem kann ich auch nicht mehr helfen.
Hat das jemand behauptet?
 
Zuletzt bearbeitet:
e-Laurin schrieb:
Wo?

Rückzugsgefecht? Jetzt ist Elop auf einmal derjenige, der das gar nicht allein entscheiden konnte, oder was? Wer soll denn sonst dafür verantwortlich sein außer dem CEO? Elop kam vom Microsoft und wenige Monate später fiel die Entscheidung pro Windows Phone. Wer darin keine Strategie sieht, glaubt an den Weihnachtsmann.

Nebenbei kann man mit Android gar nicht weniger Gewinn machen als mit Windows Phone. Letzteres erwirtschaftet nämlich gar keinen Gewinn.

Was fällt denn so schwer daran einfach mal zuzugeben, dass Windows Phone die schlechteste Entscheidung war, die Nokia fällen konnte? Verluste ausgeweitet, Aktienkurs eingebrochen, am Ende Verkauf der ganzen Sparte. Es gibt schlicht kein Szenario, welches noch schlechter hätte ausfallen können.
 
e-Laurin schrieb:
In Europa >8% Marktanteil. Und das auf einem Markt, der von Apple und Android dominiert wird und sich langsam eine Sättigung zeigt. Du weißt ja, Menschen sind Gewohnheitstiere, wenn sie erst mal etwas gewählt haben, dann lassen sie davon nicht mehr so einfach los. Dass der Marktanteil trotz dessen so deutlich steigt, ist eine gute Leistung.
Es gäbe dafür eine viel einfachere Erklärung, die du auch selbst bereits belegt zu haben scheinst. Nokia hatte 2008/2009 noch einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent im Bereich der Smartphones. Die überdurchschnittlich hohen Anteile von >8 Prozent lassen sich auch dadurch erklären, dass der finnische Hersteller in Europa immer der traditionelle Marktführer war. Da Menschen bekanntlich Gewohnheitstiere sind, ist wahrscheinlich jeder 10te Besitzer eines alten Nokia Gerätes der Marke treu geblieben. Die anderen 9 sind zu zwei Drittel auf Android gewechselt!

Die Frage ist eben, ob Nokia damit weniger Kunden verloren hätte. Schlechter als es diese Grafik von Statista zeigt, hätte es meiner Meinung nach nicht kommen können. Selbst wenn der Reingewinn pro verkauftem Gerät dann geringer ausgefallen wäre, der höhere Marktanteil verleiht einem Hersteller eine ganz andere Macht. Das hätte Nokia eigentlich wissen müssen.
 
@Bueller
> Wo?
Das habe ich in meinem Post gleich unter "Hast du." gequotet. Du schreibst, Nokia hätte mit Android der Konkurrenz Paroli bieten können. Das impliziert die Aussage, dass Nokia mit Android erfolgreich geworden wäre.

> Jetzt ist Elop auf einmal derjenige, der das gar nicht allein entscheiden konnte, oder was? Wer soll denn sonst dafür verantwortlich sein außer dem CEO?
Bis zu deinen Links hatte ich geglaubt, dass Elop selbst auf WP gedrückt hat. Bei deinen Quellen steht aber, dass es so nicht ganz ist:
"Dass man sich dabei für Windows Phone 7 und Microsoft entschieden habe, war keine Entscheidung, die er, Elop, alleine getroffen habe." und
"Diese fiel dann nicht zuletzt aufgrund der Einschätzung des Symbian-Teams auf das Betriebssystem aus Redmond." [Quelle]
Ich interpretiere das so, dass seine Berater ihm auch gesagt haben, dass WP die bessere Strategie ist.

> Was fällt denn so schwer daran einfach mal zuzugeben, dass Windows Phone die schlechteste Entscheidung war, die Nokia fällen konnte?
Weil nicht klar ist, ob eine andere Entscheidung besser oder schlechter gewesen wäre. Das schreibe ich seit zig Posts ([1], [2], [3]). Es ist Spekulation, das zu behaupten. Das ist auch der Grund, warum ich so dagegen halte.

Du behauptet einen hypothetischen Fall, für den nur Anzeichen aber keine Fakten sprechen. Fakten gibt es logischerweise nicht, weil Nokia eben nicht den Android-Weg gegangen ist. Weiterhin ist der Handy-Markt zu komplex, um ihn einigermaßen sicher voraussehen zu können.
Deshalb sehe ich Aussagen wie "Mit Android wäre das nicht (so) passiert" und "Nokia hat mit WP daneben gegriffen" sehr kritisch. Niemand kann das wissen und beweisen.

@dreamy_betty
> Die Frage ist eben, ob Nokia damit weniger Kunden verloren hätte.
Genau das ist der Punkt. Diese Frage lässt sich nicht beantworten.
 
Hi,

@e-Laurin

Weil nicht klar ist, ob eine andere Entscheidung besser oder schlechter gewesen wäre. Das schreibe ich seit zig Posts. Es ist Spekulation, das zu behaupten. Das ist auch der Grund, warum ich so dagegen halte.

Sorry, aber das ist doch jetzt einfach falsch. Das mag vor einem Jahr so gewesen sein, aber nachdem man jetzt sieht, wo es hingegangen ist - schlechter als dass man für billiges Geld aufgekauft wird wäre es sicher mit Android auch nicht gelaufen. Kann ja auch gar nicht, der unterirdische Aktienkurs und der Aufkauf sind für die Firma doch der worst case. Komplett Insolvenz wäre vielleicht noch eine Stufe schlimmer, aber bei den Barreserven glaube ich das wäre auch nicht passiert. In Folge dessen ist es keine Spekulation, dass WP / Elop / ausscließlich Microsoft mit Sicherheit die schlechteste der Alternativen gewesen ist.

Weiterhin ist der Handy-Markt zu komplex, um ihn einigermaßen sicher voraussehen zu können.
Deshalb sehe ich Aussagen wie "Mit Android wäre das nicht (so) passiert" und "Nokia hat mit WP daneben gegriffen" sehr kritisch. Niemand kann das wissen und beweisen.

Auch hier wieder: hat früher gegolten, aber nachdem man jetzt sieht, dass WP Nokia die Handysparte gekostet hat war es definitiv die schlechteste Entscheidung.

VG,
Mad
 
Der nächste ^^

> schlechter als dass man für billiges Geld aufgekauft wird wäre es sicher mit Android auch nicht gelaufen.
Woher nimmst du diese Sicherheit? Woher willst du wissen, ob nicht zB Android zur Insolvenz von Nokia geführt hätte?
Man kann es nicht wissen. Deswegen zieht das bei mir auch nicht.

> Auch hier wieder: hat früher gegolten
Mir ist nicht ganz klar, wie du darauf kommst. Bzzzt! Du meinst eine Bewertung im Nachhinein? Ich ging an der Stelle eher von dem Standpunkt damals aus. Da wusste man noch nicht, wie sich die Dinge entwickeln würde.
 
Hi,

diese Sicherheit nehme ich daher, weil das jetzt gerade das Ende für Nokias Handysparte ist. Was hätte denn bitte noch schlechter laufen können mit Android?

Bueller geht doch - genauso wie ich - von der jetzigen Situation aus, und in der kann man
a) festhalten, dass WP8 nicht gut war für Nokia
b) sagen, dass es mit Android hätte auch nicht schlechter laufen können und
c) durchaus zugeben, dass die Leute, die damals gesagt haben "am Ende kauft Microsoft Nokias Handysparte" oder "Android wäre auch nicht schlechter" vollkommen recht gehabt haben. Es geht hier nicht um die damalige Einschätzung sondern darum, dass Leute jetzt immer noch nicht anderen Recht geben können obwohl genau die prognostizierten Fakten eingetreten sind.

Die Aussage, dass es mit Android nicht schlechter hätte laufen können, mag damals schwierig abzuschätzen gewesen sein. Nur: jetzt ist nicht damals!

VG,
Mad
 
Dir geht also ums Recht haben, dass ist ja eine wirklich sympathische Charaktereigenschaft :lol:

zu a+b:
Schlechter laufen hätte es können, wenn eben nicht MS den White Knight gespielt hätte, sondern Google Nokia einfach gegen die Wand hätte fahren lassen, so wie jetzt HTC. So hat sich Nokia gesund geschrumpft und MS hat einen Geschäftsfeldzuwachs, der Potential hat, aber auch ein Fehlkauf sein könnte.

zu c:
Ich finde es herrlich, wie sich jetzt hier Leute als Besserwisser und Hellseher profilieren wollen, die offenkundig keine Ahnung von Management-Entscheidungen haben. Natürlich war es ein Risiko auf WP zu setzen. Strategische Managemententscheidung sind immer mit einem gewissen Risiko behaftet, das kennzeichnet sie ja gerade. Wenn die richtige Entscheidung trivial auszumachen wäre, dann könnte es ja jeder. Die Vorteile einer Festlegung auf WP wurden nun einmal damals höher bewertet, als der Einstieg bei Android. So schauts, alles andere ist im Konjunktiv und kann man sich getrost in die Haare schmieren, hätte, hätte Fahrradkette.


Was ich mich frage, wenn man, so wie ihr, mit dieser unglaublichen Weitsicht ausgestattet ist und wusste, dass MS Nokia sowieso irgendwann kauft, wieso habt ihr dann nicht groß am Aktienmarkt verdient sondern müsst euch hier in bester Rechthabermanier aufplüstern und gegenseitig auf die Schultern klopfen?

Nokia-Aktie Juli 2012: 1,33€. Nokia Aktie letzte Woche: 4,34€. KATSCHING! :D
 
Hi,

so ein Quatsch, mir geht es nicht ums Recht haben. Ich habe das auch gar nicht für mich in Anspruch genommen. Und dass du meinst, meinen Charakter nach einem Post einschätzen zu können spricht auch sehr für dich... nicht...

Ich denke, es besteht schon ein kleiner Unterschied zwischen Nokia und HTC. Microsoft jetzt als "White Knight" hinzustellen disqualifiziert deine Aussagen nach den Entwicklungen der letzten Jahre doch gewaltig.

Und als Besserwisser oder Hellseher habe ich mich - wie oben schon geschrieben - gar nicht hingestellt. Du wirst nirgends lesen "ich habe da von Anfang an gesagt" oder "das wusste ich von Anfang an", aber einige andere Nutzer haben es gesagt und hatten Recht. Wieso man denen das jetzt nicht auch einmal zugesteht, nachdem sie davor immer als "Verschwörungstheoretiker" abgestempelt wurden leuchtet nicht ein.

Die Vorteile einer Festlegung auf WP wurden nun einmal damals höher bewertet, als der Einstieg bei Android. So schauts

Richtig, wurden sie damals. Und heute stellt sich das als massiver Fehler heraus, mehr oder weniger habe ich auch gar nicht behauptet. Mir geht es nicht darum, dass ich damals etwas anderes gesagt habe, aber jetzt, vom heutigen Standpunkt aus, mit den aktuellen Fakten immer noch zu sagen, Microsoft ist der große Retter und man hat damals genau richtig gehandelt ist einfach Irrsinn.

Was ich mich frage, wenn man, so wie ihr, mit dieser unglaublichen Weitsicht ausgestattet ist und wusste, dass MS Nokia sowieso irgendwann kauft, wieso habt ihr dann nicht groß am Aktienmarkt verdient sondern müsst euch hier in bester Rechthabermanier aufplüstern und gegenseitig auf die Schultern klopfen?

1. Spar dir doch bitte deinen Sarkasmus.
2. Woher weisst du denn, dass es nicht so ist und einige hier genau das gemacht haben?
3. Nochmal: es hat nichts mit Rechthabermanier zu tun, es geht lediglich darum, die Dinge mit den aktuellen Fakten und vom heutigen Standpunkt aus neu zu beurteilen. Und da war WP einfach keine gute Entscheidung für Nokia, das ist ein Fakt.

VG,
Mad
 
Madman1209 schrieb:
... Microsoft jetzt als "White Knight" hinzustellen disqualifiziert deine Aussagen nach den Entwicklungen der letzten Jahre doch gewaltig.
...
Warum? Sechs Tage nach der News ist weder etwas von Entlassungen noch etwas von Gehaltskürzungen zu hören. Ein White Knight ist ein Investor, der investiert - wozu auch zählen kann, ein Unternehmen übernimmt - damit die Mitarbeiter ihre Jobs behalten. Und genau das ist doch hier der Fall. Nokia ist seine Verlustsparte los und die Mitarbeiter können trotzdem zum gleichen Gehalt weiterarbeiten. Der Arbeitgeber heißt jetzt anders - na und? Meine Riesterrente vom ehemaligen Deutschen Ring heißt jetzt Basler - wayne.

P.S.
Wenn ein anderer Handyhersteller die Sparte übernommen hätte, um Konkurrenz auszuschalten, wenn wir jetzt weniger Konkurrenz im Markt hätten, als vorher, das wäre kritikwürdig - aber das ist ja hier nicht der Fall.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

das Problem ist nicht, dass Microsoft jetzt Nokia kauft und die Leute ihre Jobs behalten. Da wäre ich ja irre, wenn mich das störe würde :)

Das "Problem" ist, dass ein ehemaliger Microsoft Manager den Konzern übernommen hat und dann ein paar Jahre später das Unternehmen genau von diesem ehemaligen Konzern zu einem (für die Verhältnisse in der Branche) Spottpreis aufgekauft wird.

Nokia ist seine Verlustsparte los und die Mitarbeiter können trotzdem zum gleichen Gehalt weiterarbeiten.

Jetzt muss ich auch mal das Argument bringen: aktuell ja, aber ob das so bleibt ist doch pure Spekulation. Im Normalfall dauert es nicht lange, und aus "die Marke bleibt natürlich erhalten" und "Mitarbeiterentlassungen sind nicht vorgesehen" wird "Microsoft - powered by Nokia" und am Ende nur noch "Microsoft" und "notwendige Budgetkürzungen und leider auch Mitarbeiterentlassungen". Ist einfach sehr oft so gewesen, ich sehe keinen Grund warum das hier nicht auch so geschehen soll.

Es sind immerhin 32.000 Mitarbeiter - gut 1/3 der Gesamtbelegschaft von Microsoft. Und das mit einer Sparte, die im schlimmsten Fall nicht sehr viel Gewinn abwirft (sonst hätte sich Nokia ja nicht davon trennen müssen). Du schreibst ja selber: Verlustsparte. Wenn ich eine Verlustsparte kaufe, die 1/3 meiner Gesamtbelegschaft oben drauf setzt und eine "Verlustsparte" war dann müsste man schon zaubern können, um da die Mitarbeiter und alles gleich bleiben zu lassen. Ich bleibe skeptisch :)

Wenn ein anderer Handyhersteller die Sparte übernommen hätte, um Konkurrenz auszuschalten, wenn wir jetzt weniger Konkurrenz im Markt hätten, als vorher, das wäre kritikwürdig - aber das ist ja hier nicht der Fall.

Und das Elop Microsoft Mitarbeiter war ist nicht kritikwürdig? Na komm, ich bitte dich ;)

VG,
Mad
 
Zurück
Oben