Mining = Gewerbeanmeldung?

forgoden schrieb:
Mir ist immer noch nicht klar wann steuerpflichtig wird. Ich meine, wenn ich in Kryptogeld schürfe dann ist das ja noch nicht in Euro? Wenn ich ein Baum fälle oder Steine mitnehme dann werden ja auch keine Steuern erhoben?

Steuerpflichtig ist das ganze immer dann wenn Du der Tätigkeit nachhaltig und mit Gewinnerzielungsabsicht nachgehst. Sprich wenn Du einmal einen Baum fällst und diesen verkaufst, ist dies nicht steuerpflichtig sondern ein privates Veräußerungsgeschäft.

Fängst Du jetzt an als freiberuflicher Holzfäller zu arbeiten ist dies natürlich steuerpflichtig. Gleiches gilt für das Mining. Sobald Du dieses nachhaltig mit Gewinnerzielungsabsicht durchführst (und nicht um es nur einmal kurz auszuprobieren) wird es steuerpflichtig. Ob Du Dich für das Mining in Bitcoin, Ether, Äpfel, Birnen oder Dienstleistungen bezahlen lässt, ist hierbei völlig egal.

Interessant ist dann nur die Frage der Umrechnung, da Du weder Äpfel noch Birnen in Deiner Steuererklärung angeben kannst.
 
mercurio schrieb:
Interessant ist dann nur die Frage der Umrechnung, da Du weder Äpfel noch Birnen in Deiner Steuererklärung angeben kannst.
Dann muss man halt schätzen (Äpfel/Birnen) . Beim Bitcoin gibt es ja einen Kurswert - da ist die Umrechnung also nicht wirklich kompliziert.
 
Die Frage ist erstmal was für ein Gewerbe gibt es für Mining? Dachdecker wirds wohl nicht sein. Als ich da mal beim Gewerbeamt gefragt hab war nur herzliches lachen zu bekommen. Zum einen gab es kein Gewerbeschein für Mining, zum anderen ist es nicht möglich in D mit diesen Strompreisen zu einem Gewinn zu kommen der überhaupt oberhalb steuerlicher Freigrenze 256 Euro / Jahr liegt. Anschaffungskosten mal ganz aussen vor.

Dazu kommt auch noch das es für geminte Coins keine Anschaffung gibt, sie wurden nicht angeschafft sondern gemint. Anschaffung bedeutet kaufen. Da die bei geminten Coins nicht der Fall ist gibt es beim Verkauf auch keine Veräusserung, denn eine Veräusserung setzt wiederum eine Anschaffung voraus. Das steht auch jetzt im aktuellen Gesetzentwurf noch so drin. Daher sind geminte Coins nach wie vor Steuerfrei. Gewerblich oder nicht ist dabei völlig wumpe. Auch die Grenze von 256 Euro ist dabei wumpe. Und deshalb gibt es auch keine Gewerbesteuer oder Umsatzsteuer.

Man muss es lediglich in der Steuererklärung aufführen, aber Steuer wird dafür nicht fällig. Weil wegen mangels Anschaffung.

Es ist wieder mal viel Wind und Verwaltungsaufwand für rein garnix.

Wenn das Finanzministerium meint das Mining Gewerbepflichtig ist dann können die das ja meinen. Solang es dafür kein Gewerbe gibt ist es eine Meinung. Aber mehr auch nicht. Auf welches Gewerbe man nebenbei auch Mining macht wird wohl jedem seine eigene Entscheidung bleiben.

Abgesehen davon ist es ein Gesetzentwurf. Der sieht auch vor das eigene Wallets verboten sind.
Woran man die Inkompetenz auch direkt erkennen kann. Wie will man durchsetzen das niemand mehr ein Stück Software hat das sich Wallet nennt... Jemand mit dem Auto überfahren ist auch verboten. Ist total wirksam das Verbot.

Bisher sind Kanzleien und Gerichte nicht mal soweit das sie sagen können das Stakingcoins so rum Steuerpflichtig sind oder so rum oder vielleicht garnicht. Dasselbe mit Haltefristen, mal 10 Jahre, achne doch 1 Jahr, vielleicht auch garnicht.

Ich kann mir nichtmal vorstellen das es irgendwann mal was einheitliches gibt das auch voreinanderpasst.
 
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Das Internet ist Neuland. Jetzt wo sie einigermaßen Gesetze für Webseiten und Webshops verabschiedet haben (mit absurden Abmahnwellen) kommt jetzt das zweite Internet: Es gibt über 11000 Kryptowährungen und es kommen immer mehr dazu, wie will der Staat da bitteschön einen Überblick haben? Ich investiere in Altcoins die weder Proof-of-Work noch Proof-Of-Stake haben. Für Proof-of-Space, -Storage, -Coverage gibt es überhaupt keine Gesetze. Ich denke das Ganze befindet sich noch lange in Neuland/Grauzone. Spätestens erst in 10 Jahren wird es schärfere Gesetze geben. Doch aber dann bereichern sich die KI's überall und der Staat kann zwischen Mensch und Bot nicht unterscheiden. Wenn beispielsweise die KIs Millionen von Wallets kreieren. Vergiss es. Alles wird unkontrollierbar und verwildert. Entweder bestrafen sie jemanden willkürlich oder eben nicht. Vergleichbar mit Fischfang. Manche Fische werden gefangen, die meisten Fische eben nicht.
 
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In welcher Form muss man Transaktionen überhaupt angeben? Reicht denen ne generierte Excelliste in der dann 1748912 Einträge angegeben sind oder wie wollen die das? Oder meckern die dann weil "zu unübersichtlich" oder sowas?
 
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Ja gute Frage von Turrican.

Ab wann muss man denn anmelden?
Vor Ausschüttung auf ein reeles Konto oder direkt beim Miningstart?

Weil ein normales Wallet ist bisher noch wohl sehr anonym. Können die meisten Wallets eigentlich auf reale Konten auszahlen?

Gibt es eigentlich Länder die Mining bisher gar nicht besteuern?
 
madmax2010 schrieb:
@SpamBot Alleine schon der Zeitaufwand fuer die Monatliche Steuervoranmeldung und die Steuererklaerung machen so viel aufwand, dass die Zeit besser in Pfand sammeln investiert ist
Muss man da nicht auch ein Gewerbe anmelden?
 
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Ich bin gewerblich angemeldet und bei Elster registriert und mache da immer Nullerklärung, damit ich erst mal reingucken kann wie es da so läuft, ohne dass ich gewerblich was verdiene. Wenn da einmal alles ausgefüllt ist, ist bei der zweiten Erklärung automatisch alles ausgefüllt. Nur Einkommen ändert sich. Was soll da aufwändig sein? 1-Mann Mining Business dürfte eigentlich viel weniger aufwändig sein, als so eine Firma aufzumachen mit Mitarbeitern.
 
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Was genau muss man da denn angeben? Reicht da "Gewinn: XY" und weiter gehts oder wollen die da jede Transaktion wissen? Das unterscheidet sich ja auch je nach Steuersoftware. Bei meinem (anderen) Gewerbe reichte es bei Elster auch immer, die Gesamtsummen anzugeben, andere Tools wollten, dass ich jede Rechnung einzeln eingebe. Bei Transaktionen würde ich da in 10 Jahren noch dran sitzen. :freak:
 
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