Mit zwei Internetzugängen als Backup-Version arbeiten

MetaSystem7

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Liebe Community,

mein Internet (DSL 40 MBit bei A1) fällt immer wieder mal kurz aus. Was normalerweise kein Problem ist, aber da ich täglich Online-Kurse gebe ist ein Ausfall natürlich sehr ärgerlich. Bei mir im Büro habe ich einen Switcher wo ich das Internet über LAN rein bekomme (es handelt sich um einen Stand-PC ohne WLAN-Karte).
jetzt hab ich mir einen WLAN-Router zugelegt (Huawei) mit einer SIM-Karte. Gibt es eine Möglichkeit mein Mobiles Internet (Huawei-WLAN-Router) auch an den Switcher anzustecken und dann mit einer software, mit einer konfiguration oder sonst irgendwie beide Internetleitungen (A1-Router & Huawei-WLAN-Router) zu nutzen. Ich benötige keine parallel Nutzung, sondern nur wenn das Internet vom A1-Router ausfällt, soll er automatisch und sofort auf die andere Version umsteigen und zwar so, dass wenn ich zum Beispiel gerade Zoom nutze ich dann nicht raus geworfen werde (wegen neue IP oder so).

Ich hab im Internet gefunden, dass das wohl irgendwie möglich ist, aber als Laie keinen Plan wie genau. Je simpler die Lösung desto lieber wärs mir :)

Ich nutze Windows 10. Hardwaremäßig ist es ein Netgear switch, ein huawei-wlan-router und ein A1-Router (wobei das Internet dann über die Steckdose kommt via PowerLAN, aber das sollte für meine Frage irrelevant sein).

Danke schon mal & lg
MetaSytem

PS: Ich würde das zweite Internet (Huawei-Box) dann sogar primär ausgeschaltet lassen, nur wenn ich im Kurs bin würde ich gern beide anschalten.
 
Puh da bräuchtest du einen Router/Firewall mit Load-Balancing bzw FailOver.
In der Regel verliert man da aber auch so einige Pakete und Zoom/Teams etc brechen ab.
Würde deinem Provider Druck machen, das zu beheben und solange die Kurse (soweit Datenvolumen vorhanden) über den LTE-Router laufen lassen.
Ärgerlich sowas
 
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Für Router ist so eine Funktionalität mWn selten bis garnicht vorhanden, das findet man eher auf Firewalls, Stichwört 'failover' oder 'load balancing'.

Hier z.B. gezeigt für die pfsense community edition welche mWn kostenlos ist

Benötigt halt etwas Hardware und muss eingerichtet werden. Trivial ist das nicht.
 
Und wenns A1 nicht beheben kann dazu würd ich zu Fonira wechseln (würd ich auch so in vielen Fällen empehlen).

Könnte auch PowerLAN an den Aussetzern Schuld sein?
 
ein wechsel von A1 zur Telekom mit Hybrid Tarif würde dir den gewünschten effekt bringen. das wäre wohl das günstigste.

Auch powerline kann schuld sein, bei hohen lastwechseln kann es zu abbrüchen kommen.
aber ob es daran liegt kann man ja einfach austesten.
 
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Du kannst eine Fritzbox 6890 LTE verwenden... da hast du beide Möglichkeiten: Fallback der 2. Verbindung oder Parallelbetrieb, ohne den Anspruch beide gleichzeitig zu 100% auszulasten... und freie Konfiguration über welche Verbindung Internet oder Telefon laufen soll etc... habe ich auch so in Betrieb.

Edit:
Zur Verdeutlichung, das ist also kein wirkliches Hybrid, kommt aber nahe dran und man ist frei in der Anbieterwahl.
 
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haiopai schrieb:
ein wechsel von A1 zur Telekom mit Hybrid Tarif
A1 hat ja selbst ein Hybridmodem und Tarife. Das ist auch so das Alleinstellungsmerkmal, sonst gibts kaum was, was es nicht woanders günstiger und besser gemacht wird.
 
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elefant schrieb:
Puh da bräuchtest du einen Router/Firewall mit Load-Balancing bzw FailOver.
In der Regel verliert man da aber auch so einige Pakete und Zoom/Teams etc brechen ab.
Würde deinem Provider Druck machen, das zu beheben und solange die Kurse (soweit Datenvolumen vorhanden) über den LTE-Router laufen lassen.
Ärgerlich sowas
Hmm d.h. ich frag meinen provider ob sie mir einen router geben können der das kann? Oder wie wär da die vorgehensweise. auf die schnelle hab ich loadbalancing nicht gefunden. die genaue version meines routers ist mir auch nicht klar, er hat einen WAN-Anschluss falls das hilft?

Bzgl. Deiner zweiten Lösung ja genau das hab ich jetzt derzeit vor. Andererseits hatten wir vor ein paar Wochen auch starkes Gewitter wo es ganz logisch war dass das netz mal ausfällt und da wär eine grundsätzliche Backupvariante schon gut.

M4ttX schrieb:
Und wenns A1 nicht beheben kann dazu würd ich zu Fonira wechseln (würd ich auch so in vielen Fällen empehlen).

Könnte auch PowerLAN an den Aussetzern Schuld sein?
Jein, also ich hab Power-Lan vorher schon genutzt und es ging ganz gut, es kommt nächste Woche ein Techniker vorbei, mal schaun.
Rickmer schrieb:
Für Router ist so eine Funktionalität mWn selten bis garnicht vorhanden, das findet man eher auf Firewalls, Stichwört 'failover' oder 'load balancing'.

Hier z.B. gezeigt für die pfsense community edition welche mWn kostenlos ist

Benötigt halt etwas Hardware und muss eingerichtet werden. Trivial ist das nicht.
super danke, ja sieht nicht trivial aus, ich hoff noch auf leichtere Lösungen. Hardware besorgen wär nicht so das Problem, wenns nicht allzu teuer ist. Danke Dir schon mal.


JustOne schrieb:
Du kannst eine Fritzbox 6890 LTE verwenden... da hast du beide Möglichkeiten: Fallback der 2. Verbindung oder Parallelbetrieb, ohne den Anspruch beide gleichzeitig zu 100% auszulasten... und freie Konfiguration über welche Verbindung Internet oder Telefon laufen soll etc... habe ich auch so in Betrieb.

Edit:
Zur Verdeutlichung, das ist also kein wirkliches Hybrid, kommt aber nahe dran und man ist frei in der Anbieterwahl.
Supercool. Hast Du Dir die Fritzbox einfach gekauft und angeschlossen oder gibst Du da dem Provider bescheid oder wie geht das?
Wie schließe ich dann mein WLAN-Router an? An die Fritzbox? an den Switch? Danke Dir schon mal :)
 
In der Tat, einfach so "anstecken und alles läuft" funktioniert nicht.

Das Ding ist folgendes: Du kannst zwar am LTE-Router den DHCP-Server abschalten und ihn mit einer statischen IP ins bestehende Netzwerk einbinden, zB DSL-Router = 192.168.1.1 und LTE-Router = 192.168.1.2. Um nun allerdings die Internetverbindung am PC umzuschalten, musst du aktiv das sogenannte "Standardgateway" der Netzwerkverbindung auf die jeweils andere IP ändern.

Der DSL-Router verteilt IP-Adressen via DHCP automatisch, inkl. 192.168.1.1 als Gateway. Das heißt das ist der Standardweg ins Internet. Eine automatische Umschaltung auf 192.168.1.2 ist nicht vorgesehen. Im Falle einer Störung auf der DSL-Leitung würde also der PC plötzlich offline sein, obwohl über den LTE-Router eine Internetverbindung möglich wäre. Dies muss man dem PC dann aber explizit mitteilen, indem man in die Netzwerkeinstellungen geht und händisch das Standardgateway auf die IP des LTE-Routers ändert. Man kann diesen Vorgang allerdings mit einer Batch-Datei abkürzen und sie beispielsweise auf dem Desktop ablegen, um mit einem Doppelklick das Standardgateway umzuschalten. Eine Sitzung in Zoom/Teams/whatever ist dann natürlich schon längst abgebrochen.


Für einen automatischen Wechsel auf eine zweite Internetleitung benötigt man einen Multi-WAN-Router. Dieser wird zwischen die beiden Internetrouter und das eigentliche private Netzwerk geschaltet. Das heißt, dass dieser Multi-WAN-Router künftig den DHCP-Server für das Netzwerk stellt. Die Geräte im Netzwerk wissen also gar nicht, dass es hinter diesem Router zwei weitere Router gibt, die jeweils eine separate Internetverbindung darstellen.
Innerhalb des Multi-WAN-Routers kann man nun Regeln definieren, die beispielsweise bestimmte Teile des Internetverkehrs explizit über WAN1 (DSL) oder WAN2 (LTE) schicken, oder die ein Failover-Szenario bedienen, also alles über WAN1 (DSL) bis WAN1 für eine zu definierende Zeit nicht reagiert und dann wird auf WAN2 (LTE) umgeschaltet.

Hybrid-Router, die hier bereits angesprochen wurden, sind gewissermaßen Multi-WAN-Router mit DSL- und LTE-Router in einem Gerät.


Aber auch bei einem Multi-WAN-Router ist nicht sichergestellt, dass aktive Internetverbindungen bestehen bleiben, weil sich die öffentliche IP ändert. Das heißt, dass die eigenen Daten der Verbindung, also zB das Bild der Kamera, beim Server von jetzt auf gleich von einer vollkommen anderen Richtung kommen, weil plötzlich die LTE-Verbindung genutzt wird. Je nachdem wie der Server auf sowas vorbereitet ist, kann es sein, dass die Verbindung abbricht (worst case), nach kurzem Stottern weiterläuft (best case) oder wenigstens durch einen Button für "Neu verbinden", o.ä. schnell wiederherzustellen ist.
 
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Die Fritzbox ist WLAN-Router und LTE-Modem und ersetzt auch das A1-Modem - Zumindest ist das so möglich.
 
M4ttX schrieb:
A1 hat ja selbst ein Hybridmodem und Tarife. Das ist auch so das Alleinstellungsmerkmal, sonst gibts kaum was, was es nicht woanders günstiger und besser gemacht wird.
Hybrid gibt es bei mir wo ich wohne leider nicht, sonst hätte ich das gleich gekauft, leider....



Raijin schrieb:
Für einen automatischen Wechsel auf eine zweite Internetleitung benötigt man einen Multi-WAN-Router. Dieser wird zwischen die beiden Internetrouter und das eigentliche private Netzwerk geschaltet. Das heißt, dass dieser Multi-WAN-Router künftig den DHCP-Server für das Netzwerk stellt. Die Geräte im Netzwerk wissen also gar nicht, dass es hinter diesem Router zwei weitere Router gibt, die jeweils eine separate Internetverbindung darstellen.
Innerhalb des Multi-WAN-Routers kann man nun Regeln definieren, die beispielsweise bestimmte Teile des Internetverkehrs explizit über WAN1 (DSL) oder WAN2 (LTE) schicken, oder die ein Failover-Szenario bedienen, also alles über WAN1 (DSL) bis WAN1 für eine zu definierende Zeit nicht reagiert und dann wird auf WAN2 (LTE) umgeschaltet.
Das klingt doch super, welchen multi-wan router muss ich mir da besorgen geht da jeder? Kann ich das einfach so machen oder will der Provider da etwas wissen? Ein kurzes abbrechen oder neuverbinden wäre voll in Ordnung jetzt ist es so -> Internet bricht ab -> ich geh zur DSL-Box schalte aus und ein -> 2-5 Minunten warten -> ich bin wieder drin. Das ist sehr unprofessionel.
 
Was ist denn, wenn man in eine DSL Fritzbox per USB noch einen LTE Stick einsteckt? wird sie dann auch zum Hybrid Router, oder kann man die Verbindung Wählen, oder Automatisch wählen lassen?
 
Der Provider bekommt davon gar nichts mit.

So sieht der Aufbau aus:

www
|
DSL-Router
|
(WAN1)
Multi-WAN-Router (LAN) --- PC
(WAN2)
|
LTE-Router
|
www


Der Multi-WAN-Router schaltet dann wie eine Weiche je nach Konfiguration zwischen WAN1 und WAN2 um, aber weder der Provider noch der PC bekommt davon etwas mit. Für den PC ist der Multi-WAN-Router nach wie vor das Tor ins Internet und wie es danach weitergeht, ist dem PC egal - wie gesagt, abgesehen von tatsächlich aktiven Verbindungen, die im Zweifelsfall einmal neu verbunden werden müssen.

Sobald WAN1 wieder verfügbar ist, schaltet der Multi-WAN-Router auch wieder zurück, das ist alles Einstellungssache.


Multi-WAN kann eigentlich so ziemlich jeder fortgeschrittene Router mit min. 3 Schnittstellen. Fortgeschritten bedeutet in dem Fall aber: Jenseits von 08/15 Provider-Consumer-Routern. Ein EdgeRouter-X für 50€ kann das beispielsweise. MikroTik's Router können das ebenso. Es gibt auch von TP-Link entsprechende Geräte, muss man mal gucken.
Allerdings gilt es noch eines zu beachten: Im beschrieben Szenario muss man hinter dem Multi-WAN-Router das WLAN separat über einen Access Point aufbauen, wenn der Multi-WAN-Router kein WLAN bietet (was meist nicht der Fall ist). Die WLANs der jeweiligen WAN-Router scheiden nämlich aus, weil darüber natürlich kein Wechsel stattfinden kann.


Hybrid-Router sind gewissermaßen alles in einem. Allerdings gilt hier wie bei so ziemlich allen All-In-One-Geräten: Sie können oftmals zwar viel, aber wenig davon richtig gut. Ich kann nicht beurteilen wie gut das Failover dabei funktioniert und ob das auch tatsächlich funktioniert, wenn da zwei Provider drinstecken. Bei meinen Vorrednern klingt es aber so als wenn das klappt. Das wäre für dich dann wohl die passendere Lösung.
 
haiopai schrieb:
Was ist denn, wenn man in eine DSL Fritzbox per USB noch einen LTE Stick einsteckt?

Auf der FRITZ!Box läuft ein Linux, das keine Treiber für den LTE-Stick hat. Selbst wenn es welche hätte, bräuchte es immer noch Anpassungen am Webinterface. Wenn man eine Hybrid-FRITZ!Box möchte, nimmt man die 6890 LTE. Die hat nämlich beides, Treiber und Webinterfaceanpassungen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich würde zuerst mal den Fehler „fällt immer wieder mal kurz aus“ genau unter die Lupe nehmen. Normal ist das Verhalten in kleinster Weise
 
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MetaSystem7 schrieb:
mein Internet (DSL 40 MBit bei A1) fällt immer wieder mal kurz aus.
MetaSystem7 schrieb:
wobei das Internet dann über die Steckdose kommt via PowerLAN, aber das sollte für meine Frage irrelevant sein
Ich hab bei den Ausfällen eher Powerlan im Verdacht. Kannst du wenn du einen Ausfall hast deinen Router erreichen? Steht im Ereignislog etwas zu der Unterbrechung? Was für genaue Geräte (Router sowie Powerlan Adapter) nutzt du?

Du kannst natürlich jetzt los rennen und Geld für neue Router ausgeben, aber das löst möglicherweise gar nicht das eigentliche Problem.
 
Good catch @Myron ! Den Part mit dem PowerLAN habe ich scheinbar komplett überlesen. Ich gebe dir vollkommen Recht, dass erstmal das als potentielle Fehlerquelle ausgeschlossen werden sollte.

Also:

1) Log im Router bezüglich Infos zu einem Verbindungsabbruch / resync durchsuchen
2) Im Fehlerfall mittels "ping hier.router.ip.eingeben" prüfen ob noch eine Verbindung zum Router besteht
3) Im Fehlerfall mittels "ping 8.8.8.8" prüfen ob noch eine Verbindung ins Internet besteht
4) Im Fehlerfall mittels "nslookup computerbase.de hier.router.ip.eingeben" prüfen ob DNS vom Router noch funktioniert
5) Im Fehlerfall mittels "nslookup computerbase.de 8.8.8.8" prüfen ob DNS von google noch funktioniert
6) Langes LAN-Kabel vom PC zum Router legen und PowerLAN umgehen. Alternativ via WLAN.

Aus Erfahrung möchte ich noch ergänzen, dass "hier.router.ip.eingeben" wörtlich zu nehmen und nicht abzutippen ist. ;)
 
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