News Mobilfunk: United Internet zweifelt an 4. 5G-Netz für Deutschland

@Melkor03
Hab ich weiter unten ja geschrieben, dass man eben die bestehenden Netze mit bestehenden Verträgen nutzen kann.
Der Nachteil bleibt aber, dass United mehr Aufwand beim Ausbau betreiben muss, der Rest besitzt bereits Infrastruktur, die auf 5G erweitert wird. Alleine ein paar Masten in den Innenstädten machen da bestimmt nicht wenig aus, trotz geringerer Reichweite von 5G. Am Ende sitzt United mit nur wenigen Kunden für ihr 5G da, weil sie mehr Aufwand, mehr Investitionen und mehr Zeit brauchen, um eine gewisse Fläche abzudecken, als es die anderen Drei bräuchten. Wer holt sich denn ein 5G-Vertrag, wenn die nur beispielsweise 10% Netzabdeckung bieten und der Rest bereits 40%, da muss man ja schon Glück haben, dass man in einem 5G-Einzugsbereich des vierten Players liegt, ansonsten bleibt es bei 4G oder geht zur Konkurrenz. Dafür ist die Investition in 5G zu riesig, um da mal eben was auf die Beine zu stellen. Erst Milliarden für die Frequenzen und weitere Milliarden für ein bisschen Netzabdeckung in einigen Ballungsräumen. Klar, dass ein CEO schon genau kalkulieren muss, damit er es sich mit den Aktionären nicht verscherzt. Sonst kann er den Posten auch gleich räumen. Daher will er ja gerne vorher wissen, was er zu erwarten hat bzw ob er überhaupt sich per Roaming mit einklinken kann. Wenn nicht, ist die Investition quasi schon für die Katz. Somit ist eine Kritik schon angebracht, weil es kann sich ja kaum ein weiterer Player mit beteiligen, egal ob der dann United Internet heißt oder sonst wie.

Ich will hier jetzt kein Manager oder United Internet direkt in Schutz nehnem, aber verständlich sind die Bedenken schon. Am Ende ist es wohl doch besser auf dem klassischen Wege weiter zu schreiten, man mietet sich einfach im Nachhinein mit ein, nutzt dann die Netzabdeckung eines der Großen und kann bestens kalkulieren, ohne große Risiken. Gerade als "Neuling" in ein Oligopol vorzustoßen, wo es vor allem um Abdeckung/Reichweite/Umfang geht, ist es mit vielen Schwierigkeiten und Risiko verbunden, sich da drin zu behaupten. Ähnlich ist es auch mit Betriebssystemen (Egal ob Mobile oder nicht), Suchmaschinen, Messenger oder Videoportalen...

Ich vergaß:
Bezüglich O2-Netz, gilt das dann auch für den Neuausbau von 5G? Wenn nicht, bleibt es bei der gleichen Situation, wie mit dem Einmieten in den bestehenden pre-5G-Netzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mustis schrieb:
Warum sollte der Staat hier 3 AGs vorschreiben, wie sie ihr Netz einer 4. AG zu öffnen haben?

Weil das für uns alle besser wäre. Noch besser wäre ein Netz wo sich _jeder_ einmieten muss und kann. Bei den Telcos gehören Netz und Betrieb ebenso getrennt wie bei den Stromunternehmen.
 
Das ist für uns keineswegs besser, weil es eine Wettbewerbsverzerrung ist zugunsten eines Einzelnen. United Internet baut kein 4. Netz auf, die wollen sich selbst nur günstig einmieten. Der Gewinn bleibt dann bei Ihnen und fehlt beim Ausbau. Sie haben bereits Roamingverträge mit Eplus/O2, denn es ist die Muttergesellschaft von Drillisch. auf deren Netz könnten sie also zugreifen während sie aufbauen. Wollen sie aber gar nicht. Für das vorhaben braucht man kein Roaming mit allen 3 anderen Anbietern. United möchte lediglich Zugang zum Netz von der Telekom als Marktführer bei der Abdeckung. Denn billig bieten sie bereits über O2 an, nur ist die Netzabdeckung dort miserabel. Vodafon haben sie glaube ich eigentlich auch bereits Verträge als Reseller.

Billig für den Endkunden ist nicht immer gleichzusetzen damit, dass es auch mittelfristig gut für ihn ist.
 
@Mustis
Du missverstehst glaube ich, worum es hier United Internet geht. Sie wollen ja ein viertes Netz aufbauen, ansonsten brauch man ja auch keine teuren Frequenzen ersteigern. Wenn man sich nur einmieten will, kann man die Versteigerung und die daran verknüpften Bedingungen ruhig abwarten, dann Verträge aushandeln und zur Not, wenn man nicht mit ins Netz kommt, einklagen, dass dritte nicht am Mobilfunkmarkt teilnehmen können.
Es geht aber eben darum, dass man Roaming verwenden kann, währen man das eigene Netz aufbaut. Daher wollen die eben vor der Versteigerung wissen, was Sache ist, damit sie bei der Versteigerung mit teilnehmen können.
 
Bringen wir auf den Punkt:
United möchte ein 5G Netzwerk an lohnenswerten Standorten errichten und als Fallback günstig einmieten
 
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Da nimmt man mal den Hörer in die Hand, vereinbart 3 Termine, lässt sich 3 verbindliche Angebote inkl. Preis zukommen und dann weiß man woran man ist und ob man bieten kann.
Dafür brauche ich keine Behörde.
 
@Ozmog
Dir ist klar, dass der HErr bereits bei 4g etc. hätte mitbieten können? Nur weil er behauptet, er habe Interesse daran, heißt es nicht, dass er das wirklich will. Wenn er es wirklich will, hätte er mit den 3 anderen bereits verhandelt und sich ggf. darüber beklagt, das diese stur sind. Das ist das selbe Spiel was sie bei 1&1 im DSL markt betreiben. Zudem gehört es zum unternehmerischen Risiko, dass man in Vorleistung gehen muss. Sich zu einem festgelegten Preis einmieten und dann Verwaltungs- und Marketingkosten draufschlagen, ist jetzt nicht so ne unternehmerische Glanzleistung...
 
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Mal sich billig einmieten finde ich auch nicht sinnvoll. Sondern zusammen ausbauen, Kosten teilen und dann zusammen nutzen.
 
greeny112 schrieb:
Bringen wir auf den Punkt:
United möchte ein 5G Netzwerk an lohnenswerten Standorten errichten und als Fallback günstig einmieten
Das ist auch nicht so sicher, es sind dieses Mal diverse Bedingungen zu 5G bei der Versteigerung vorhanden. Ob das funktioniert mit nur an den lohnenswerten Standorten alleine? Gleiches machen sonst die großen Drei auch, als erstes werden Ballungsräume bedient. Daher habe ich in meiner ländlichen Heimat auch seltenst überhaupt 4G.

@Mustis
Klar hätten sie bei 4G mitbieten können, wären trotzdem nicht zum Zug gekommen. E-Plus (oder O2, einer von den beiden) konnte damals auch nicht mehr mitziehen, bei den Preisen, die da geboten wurden.

Wahrscheinlich könnte United Internet auch bei dieser Versteigerung nicht mitziehen, selbst wenn sie sich anfangs beteiligen. Auch im Bereich des Möglichen, es ist eben wenig Platz neben den großen Netzbetreibern.

Ob die Anderen direkt Angebote vor der Versteigerung ausgeben würden? Glaube ich weniger. Nicht nur, weil man wohl gerne erst die Preise der Frequenzen haben muss, sondern man hält einen vierten auch vom Markt fern, jetzt erst recht, bei der Ankündigung von United Internet.

Immer noch nicht falsch verstehen, ich will hier United Internet nicht direkt verteidigen, ist ja nur United Internet.
Letztendlich wird es eben bei drei Anbietern bleiben, davon ist zumindest auszugehen.
 
Genau deswegen ist es ja auch eine Farce. Er entlarvt sich doch selbst. Es geht doh gar nicht darum, wirklich ein 4. 5G Netz zu etablieren. Wer das wöllte, würde das ganze völlig anders aufziehen. Es ist doch von vorneherein klar, dass ich für die Lizenzen bereit sein muss, dass zu zahlen, was wohl nötig sein wird und das sollte jemand wie der Herr können. Wenn ich das nicht kann/will, brauch ich auch nicht solche Statements raushauen. Zumal ich nur noch mal betonen kann, dass die Versteigerung jetzt nicht überraschend kommt. Würde er wirklich diesen Plan hegen, hätte er schon wesentlich länger das ganze geplant und Gespräche geführt. Ich hätte auch noch verstanden, dass ein Anbieter verpflichtend sein Netz öffnen muss für andere, die Preise aber verhandelt werden. Aber das der Staat vorschreibt, dass die Anbieter ihr Netz verpflichtend zu einem festgelegten Preis öffnen müssen, dass kann doch keiner ernsthaft gut finden. Das erzeugt keine Konkurrenz durch einen 4. sondern öffnet Resellern Tür und Tor Gewinne abzuschöpfen ohne sich je um den Netzausbau kümmern zu müssen, was in dem Geschäft aber der schwierige Bestandteil ist. Das degradiert die großen 3 zu reinen Netzanbietern, denn bei diktierten Preisen für Resellern wird es schwer konkurrenzfähig zu sein, den die Reseller müssen keine Rücklagen für den Ausbau mit einkalkulieren, noch Rücklagen für die Instandhaltung noch das unternehmerische Risiko, wenn die Kosten höher sind als erwartet etc. pp.
 
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Mal unabhängig von der Profilierung des Hr. D. und United Internet, nerven mich alle Netzbetreiber gewaltig. Der Netzausbau im Mobilfunk (analog auch bei Glasfaser/kabelgebundenes Internet) ist im Vergleich zum Rest der Welt eher im Status "Entwicklungsland". In den Metropolen funktioniert es ganz gut, außerhalb dieser, kann man würfeln bzw. hoffen, dass das Gespräch nicht abbricht oder auf einmal der Download/Uploaded fehlschlägt.

Insofern ist völlig egal, ob es 1, 2, 3 oder wer weiß wieviele Netzprovider gibt, hauptsache ich habe endlich vernünftigen Empfang in ganz Deutschland und nicht nur an einer bestimmten Stelle und wenn ich mich nicht bewege.

Die einzige vernünftige Lösung, aus Sicht Ressourcen, Investment/Kosten und gesunder Menschenverstand ist, eine Bündelung der Anstrengungen. Sprich es wird nur ein 5G Netz für die Privat-/kommerziellen Kunden aufgebaut. Betreiber ist die Bundesnetzagentur, es handelt sich nämlich um eine Infrastruktur. Damit halten sich auch die Kosten für alle inkl. Endverbraucher im Rahmen. Alle Netzprovider dürfen gern mitreden und mitbauen, aber nicht überbauen. Das spart Frequenzen bzw. hält welche für die wachsenden Datenraten in Reserve und schafft Qualität, Geschwindigkeit und Netzabdeckung für alle. Dafür bräuchte es natürlich mal einen nationalen Netzausbauplan und eine starke Netzagentur.

Die Industrie kann dann gern noch x-beliebige 5G Netze dazubauen, für autonomes Fahren bzw. Car-to-Car Kommunikation etc.

Das ist übrigens nicht von mir erdacht, sondern in anderen Ländern gängige Praxis für einen schnellen und guten Ausbau. Dafür muss man aber mal über den Tellerrand von Steinzeitdeutschland rausschauen, wenn es um Mobilfunk und Netzinfrastruktur geht.

Just my 2 cents..
 
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Die Anbieter verwenden hier "öffentliche" Frequenzen, die zwar versteigert werden, aber nicht doppelt belegt werden können. Ich finde, dass man genau deshalb die Anbieter zum öffnen der Netze zwingen sollte. Sind ja keine Kabel, die man einfach beliebig parallel verlegen kann.

In dem Zug auch die Versteigerung abschaffen und Infrastruktur verstaatlichen.
 
Infrastruktur gehört einfach in staatliche Hand. Dann kann sich jeder in das Netz einmieten. Es ist doch total sinnlos 3 parallel Netze zu betrieben. Bei der Telekom beschwert sich ja (zu recht) auch jeder wenn die ihre Glasfasern zu den anderen dazulegen. Beim Mobilfunk wo die Frequenzen knapp sind noch viel mehr.
 
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Mustis schrieb:
Das ist für uns keineswegs besser, weil es eine Wettbewerbsverzerrung ist zugunsten eines Einzelnen.

Und doch straft dich meines Erachtens die Realität hier Lügen. Denn ich drehe mich um und sehe sie nirgends - die guten Netze und/oder günstigen Tarife. Stand Heute(!) ist genau das Schlaraffenland bezüglich Investitionen, welches uns immer suggeriert wird - "wenn da kein 4. Anbieter kommt und wir uns nicht öffnen müssen, dann können wir so und so investieren und bla bla bla" - alles exakt heute so da. Und? Wo sind die tollen Netze um die uns Europa beneidet? Und/oder die sagenhaften Tarife? Die Telekom hat 4G ausgebaut und bei 3G schon die Lichter ausgemacht, da hatte Congstar noch gar keinen Zugriff auf LTE - in meiner Region hieß das von HSDPA+ runter auf EDGE. Wie schlimm kann denn da die Wettbewerbsverzerrung noch sein? Beim Netzausbau außerhalb von Städten wird doch jetzt schon rumgejammert.
Wenn die Bürger am Ende 10 Mrd durch günstigere Tarife einsparen und der Staat 2 Mrd mehr an Subventionen ausgeben muss, damit mehr in der Breite ausgebaut wird IST das besser für uns. Davon abgesehen fallen mir folgende Punkte ein:
1. Nicht dieser Herr sondern die Bundesnetzagentur legt die Preise fest - ob er sich also günstig einmieten kann liegt gar nicht in seiner Hand
2. Eine solche Option würde für alle gelten, nicht nur für ihn. Eine "Wettbewerbsverzerrung zugunsten eines Einzelnen" stimmt somit nicht.
3. Halte ich es ohnehin nicht für wünschenswert weitere Sendemasten parallel aufzustellen. Der Netzabdeckung in der Breite hilft das auch nicht.

Ich frage mich wie das in GB behandelt wird, denn dort hat es zahlreiche MNVOs - und trotzdem sind die dort nicht abgesoffen. Dafür haben wir hier Dörfer, die mit 2/3 Sendemasten zugemistet werden und andere die gerne wenigstens einen hätten. National-Nicht-Roaming sei Dank.
 
M-X schrieb:
Infrastruktur gehört einfach in staatliche Hand. Dann kann sich jeder in das Netz einmieten. Es ist doch total sinnlos 3 parallel Netze zu betrieben. Bei der Telekom beschwert sich ja (zu recht) auch jeder wenn die ihre Glasfasern zu den anderen dazulegen. Beim Mobilfunk wo die Frequenzen knapp sind noch viel mehr.

Genau, bei der Bundespost hatten wir auch so viel Auswahl und niedrige Preise^^
 
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Mextli schrieb:
Immer diese lächerliche Werbung in eigener Sache, Dommermuth weiß wie man im Munde bleibt. Alles was er will sind Zugänge zum 5G Netz zu garantierten (Niedrig) Preisen. :rolleyes:
.
Genau das hab ich mir auch gedacht. Diese Netzmaden von 1&1 wollen das andere investieren und dann diese Leitungen/Masten möglichst billig einkaufen.
Ergänzung ()

Ozmog schrieb:
@Mustis
Du missverstehst glaube ich, worum es hier United Internet geht. Sie wollen ja ein viertes Netz aufbauen, .
sie wollen aber genau das dann anschließend den anderen nicht zur Verfügung stellen. Genau umgedreht wie sie es aktuell bei DSL machen.
 
"Es sei nicht umsetzbar, die Anbieter gesetzlich zur Öffnung ihrer Netze zu verpflichten"

Wo ist die Begründung? Das klingt eher so als "wolle" man nicht, weil irgendwer irgendwann mal ein Glas Champagner spendiert hat und dies vielleicht wieder tun könnte? Es gibt doch auch nicht verschiedene Straßen für verschiedene Automarken? <- Endlich mal ein passender Autovergleich :daumen:

@ Versteigerung: Dies ist doch vom Prinzip her schon völlig absurd, wenn man die Digitale Entwicklung doch eigentlich fördern will? Hat man denn aus den Fehlern nix gelernt? Die Unternehmen müssen die ganzen Milliarden doch auch wieder reinholen und am Ende badet es der Verbraucher aus, z.B. mit Funklöchern :freak:

Über 5G flächendeckend brauchen wir eigentlich gar nicht diskutieren, es ist dazu schlicht technisch nicht geeignet ohne völlig übertriebenen Aufwand - und aufm Land, wo sich weniger Leute einwählen vielleicht auch einfach gar nicht nötig...

Wir sollten die Lizenzen verschenken oder gar noch was dazugeben, aber mit ganz konkreten Verpflichtungen bezüglich des 3G/4G-Ausbaus und Verpflichtung zu National Roaming. Dazu staatliche Kontrollen der Vertragsverpflichtungen sowie Strafzahlungen, die weh tun!

Warum nicht? Es sieht doch gerade ganz gut aus im deutschen Steuersäckli? Besser zumindest als unter Hans Eichel...

PS: Und soweit ich weiß, braucht 5G übrigens auch Glasfaser, sonst bringts gar nix. Und das kostet auch wieder!!!
 
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Warum gibt es eigentlich nicht grundsätzlich verpflichtendes nationales Roaming? Das wäre doch eigentlich für alle besser. Es könnte Netzbetreiber vollkommen getrennt von Tarifanbietern geben. Es könnte regionale Netzbetreiber geben, die für alle Tarifanbieter nutzbar wären, ohne gleich ganz Deutschland ausbauen zu müssen. Jeder hätte ordentlichen Empfang, statt drei redundante Netze zu betreiben, in denen alle schlechten Empfang haben.
 
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