Guten Tag!
Bin über Google zufällig auf diesen Thread gestossen und habe sehr viele Parallelen festgestellt. Wie der Threaderöffner komme ich auch aus Dortmund. Großstadt ja, aber kein Brennpunkt.
Ich war bis Dienstag letzter Woche im Urlaub, kam nach Hause und meine Wohnungstür in der 4. Etage stand offen. Die Räume waren durchwühlt, der TV, der Computer, Monitor und etwas Bargeld waren weg. Die Tür war doppelt verschlossen und die Fenster komplett geschlossen (was bei den Fenstern angesichts der 4. Etage ohnehin vollkommen egal ist, es sei denn ein Einbrecher hat eine Feuerwehrleiter von 15 Metern).
Ich habe mich dann alleine erstmal in der Wohnung umgeschaut und einige Ungereimtheiten bemerkt, die mir seltsam vorkamen. Dazu gleich mehr.
Ich rief dann erst einmal drei völlig überforderte und scheinbar dumme Polizisten. Diese bemerkten z.B. den schwarzen Fuß- bzw. Schuhabdruck an meiner weißen Wohnungstür erst, als ich sie darauf aufmerksam machte und auch erst dann wurde davon ein Foto gemacht. So etwas hätte ich im Kindergarten wohl schon hinbekommen oder schaue ich einfach zuviele Sendungen, wie Aktenzeichen XY ungelöst?
Das Ende vom Lied war dass diese 3 Herren mit ihrem kleinen Notizblock und ein paar Fotos und Angaben meine Wohnung verließen. Aber Hauptsache man hat meine Reiseunterlagen und Zugverbindungen geprüft, damit ich auch wirklich erst 40 Minuten vor Ihnen in der Wohnung war. Natürlich!! Warum sollte ich meine eigene Wohnung eintreten?
Kurze Zeit später kam eine "Spurensicherung".... Es wurde ein Ohrabdruck an der Tür gefunden und eben der genannte Schuhabdruck! Alles gute Beweise. Immerhin weiß ich nun, dass über Schweiß (der ja theoretisch am Ohr sein könnte) keine DNA festgestellt werden kann. Das war es dann auch gewesen.
Mir kam das nun alles schleierhaft vor. Ich hatte vor dem Urlaub sämtlichen Strom in meiner Wohnung abgeschaltet. Lediglich der Kühlschrank lief noch. Alle anderen Sicherungen waren raus. Als ich jedoch in die Wohnung kam, lief mein Router, das Licht im Ankleidezimmer war an, der Backofen war wieder an und stand auf 12:00 Uhr (was nur bei einem "Neustart" der Fall ist.)
Ich wohne in einem Wohnhaus von 1913 und dort ist es ja auch oftmals so, dass die Sicherungskästen im Keller angebracht sind. Woher wusste der Täter also, dass mein Sicherungskasten im Ankleidezimmer ist? Das ist kaum möglich. Schon gar nicht ohne Licht. Mein Kasten ist nur über 4 Ecken zu finden und dann noch hinter einer Tür. Das empfand ich als seltsam. Ferner wurden nur 4 Gegenstände gestohlen. Relativ gezielt.
Dann habe ich einmal den Ohrabdruck (samt Wangenknochenabdruck) abgemessen. Die Körpergröße des Täters dürfte meiner Meinung nach nicht mehr als 1,75 Meter betragen. Jemand der 2 Meter groß ist wird sich niemals so tief herunter bücken. Ebenso habe ich einmal den Schuhabdruck abgemessen. Auch hier zeigt sich, dass die Person recht kleine Füße hat. Ein weiteres Indiz war, dass der Täter 2 Tritte benötigt hat, um die Tür einzutreten. Die Tür empfand ich zwar als sicher, aber stabil würde ich etwas anderes nennen. 90-100 Kilo wird der Täter also nicht wiegen. Ich selbst wiegen 90 Kilo und ich hätte glaube ich nicht einmal meinen Fuß gebraucht um hier hinein zu kommen. Nachdem ich dann 1+1+1+1 zusammen gezählt hatte kam mir mein Nachbar ins Gedächtnis. 1,70 groß, 75 Kilo. Nimmt Drogen, hat keinen Job und ständig erhebliche finanzielle Probleme (dies kam mir nach reinflichen Überlegungen erst ins Gedächtnis, weil ich schon diverse Briefe von ihm in der Hand hatte, von Inkasso, Finanzamt, Arbeitsamt etc.).
Ich hatte nun einfach meinen Verdacht, warum auch immer. Ich traue sowas niemandem zu, aber bei ihm war das eben anders und ich habe ihn angeschwärzt. Einen Verdacht wird man ja wohl auch mal äußern können. Diese Ermittlungen dauern nun noch an, ich schreibe aber gerne, was das gegeben hat.
Ist das nun eigentlich normal, dass ich nachts unruhig schlafe, meine Wohnungstür natürlich abschließe, meine Schlafzimmertür auch abschließe, meine Hunde (2 Stück) separat packe im Schlafzimmer hinter einer Holzplatte (damit diese im Falle eine erneuten Einbruchs dem Täter nicht in die Füße laufen und totgetreten werden). Ferner habe ich ein 30 cm langes Fleischermesser neben dem Bett liegen.... Ich hätte ja im Leben nicht gedacht, dass man nach solch einer "Sache" solche Maßnahmen ergreifen würde.