NAS für meine Zwecke sinnvoll?

Ic3cube3

Lieutenant
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Hallo liebe Community,

in Sachen Netzwerkspeicher bin ich weitestgehend unbedarft und bräuchte daher eure fachkundige Beratung. Ich spiele mit dem Gedanken, mir ein privates NAS zuzulegen, wenn es eine Liste von Aufgaben erfüllen kann. Leider weiß ich (trotz YouTube und Herstellertutorials) nicht so recht, ob alles zu realisieren ist, was ich mir vorstelle. Ich habe zur Zeit eine FritzBox 7490, einen FritzRepeater 1750E, einen Desktop-PC, der via LAN mit dem Repeater verbunden ist, ein Laptop für die Uni und ein Smartphone. Auf Desktop und Laptop läuft Windows 10, auf dem Smartphone Android. Mein DSL-Vertrag erlaubt 100 MBit, von denen sogar 113 MBit ankommen. Das WLAN im Haus ist sehr gut und bietet überall gute Geschwindigkeit und Signalstärke.

Das NAS (oder heißt es der/die?) sollte folgendes können:

  1. Dateien (~ 15 GB und wachsend) für die Uni synchronisieren: Ich habe in der Uni mein Laptop dabei und arbeite dort im WLAN der Uni. Häufig lade ich dort auch Daten aus der E-Learning-Plattform herunter oder erstelle eigene Dateien und speichere diese lokal auf meinem Laptop. Wenn ich daheim mit diesen Daten (weiter-)arbeiten will, möchte ich aber an meinem Desktop und nicht am kleinen Laptop arbeiten. Die Daten sollen daher auch vom Uni-WLAN aus mit dem NAS synchronisiert werden und dann daheim (ohne das Laptop nochmal mit dem heimischen WLAN zu verbinden) auch auf dem NAS und dem Desktop (sobald dieser die Daten heruntergeladen hat) verfügbar sein. Ich möchte also eine Synchronisation zwischen NAS, Laptop und Desktop in beide Richtungen, sodass jede Datei in dreifacher Ausführung vorliegt. Bei Aktualisierung einer Datei sollen aber die anderen Kopien dieser Datei natürlich auch aktualisiert werden.
  2. Fotospeicher: Ich möchte den (umfangreichen) Fotoordner (~ 250 GB und wachsend) meines Desktops automatisch mit dem NAS synchronisieren und dann von jedem Gerät aus - auch außerhalb meines Heimnetzwerkes - darauf zugreifen können (Laptop, Handy usw.). Die Fotos sollen also auf meinem PC und dem NAS gespeichert sein. Lokale Kopien auch den anderen Geräten sind nicht gewünscht.
  3. Filmspeicher: Ich möchte Filme (~ 300 GB und wachsend) ausschließlich auf dem NAS speichern und auf diese auf anderen Geräten (Samsung Smart-TV, Handy, Laptop usw.) auch außerhalb meines Heimnetzes zugreifen. Die Filme sollen nur auf dem NAS gespeichert sein, nirgendwo sonst.
  4. Musikspeicher: Ich möchte Musik (~ 100 GB und wachsend) auf dem NAS speichern und dann mit meinem Handy oder einem Amazon Echo Show 5 darauf zugreifen können. Der Zugriff vom Handy soll auch außerhalb des Heimnetzes möglich sein, der durch den Echo nur innerhalb des Heimnetzes. Die Musik soll dabei nur auf dem NAS gespeichert werden.
  5. Back-Ups: Ich möchte gerne in regelmäßigen Abständen (ca. monatlich) das aktuellste Back-Up meines Desktops und Laptops auf dem NAS speichern, damit ich im Notfall abgesichert bin, falls eins der Geräte das Zeitliche segnen sollte.

Das ganze sollte am besten so billig wie möglich sein, wobei mir zwischen 2 und 4 TB Speicherplatz (locker) ausreichen sollten. Mehr als die oben beschriebenen Aufgaben müssen nicht erfüllt werden. Wäre dies mit einem NAS (zu vertretbaren Preisen) realisierbar? Mehr als ~250€ wollte ich für das ganze Projekt (also NAS + HDD) nicht ausgeben, sofern das möglich ist.

Ich hoffe sehr, dass ihr mir weiterhelfen könnt und mir ggf. eine brauchbare Produktkombi empfehlt, sofern es eine solche gibt. Bei meiner Recherche bin ich auf das Synology DS119J gestoßen. Wäre das mit einer WD Red 4 TB ausreichend für meine Zwecke? Oder sollte man eher auf ein Gerät mit zwei Laufwerksslots (z.B. DS218J) zurückgreifen und dann zwei WD Red mit jeweils 2 TB anschaffen?

Falls ihr noch zusätzliche Informationen braucht, könnt ihr gerne Bescheid sagen.

Vielen Dank schon mal für eine Hilfe und viele Grüße
Ic3cube3
 
Ich würde da eher auf einen Hybridbetrieb zwischen Cloud-Anbieter und NAS setzen.
In der Theorie können viele NAS-Systeme deine Anforderungen umsetzen in der Praxis dauert bei meinem qnap aber z.B. die Authentifizierung beim Fernzugriff fast eine Minute weshalb ich zur Synchronisation meiner Uni-Dateien zwischen Heimrechner, Notebook und iPad lieber Google Drive nutze (ich habe allerdings deutlich geringere Anforderungen an den Speicherplatz hierfür) und für Musik eben Spotify nutze.
Hinzu kommt, dass man vom eigen NAS aus an das eigene Uploadlimit zuhause gebunden ist. (Das ist meist deutlich niedriger als dein Download.)

Als lokales Backup-Ziel sowie lokaler Medienspeicher funktioniert das NAS prima und schnell. Auch wenn ich unbedingt mal Zugriff auf eine Datei auf dem NAS benötige geht das mit einer kleinen Wartezeit bei der Anmeldung außerhalb meines Heimnetzwerks schon.
Google Drive ist für diesen Zweck aber einfach fixer. Da klappe ich wenn ich nicht zuhause bin das Notebook auf, logge mich ins WLAN ein und wenige Sekunden später sind alle Arbeitsdateien aus dem gesyncten Ordner da, sofern es sich sich nicht um Dateigrößen im dreistelligen Megabyte oder gar Gigabyte-Bereich handelt.
 
Unabhängig von der Hardware, die du dir anschaffst, würde ich für die Backups eine separate und/oder zusätzliche Lösung wählen.
(Zum NAS selbst kann ich wenig sagen; bei mir läuft ein Mini-PC mit Debian als privater Cloud-Server, aber das ist mit ein bisschen Bastelei verbunden. Da gibt es sicher auch komfortablere Lösungen, wenn sie auch sicher etwas mehr kosten.)

Gruß Jens
 
Zur Zeit nutze ich ebenfalls Backup & Sync in Verbindung mit Google Drive, würde aber gerne auf eine Lösung umsteigen, die mehr Speicherplatz bietet und etwas flexibler ist. Ein Abomodell für Google Drive kommt ebenfalls nicht in Betracht, da ich absolut kein Freund von solchen Zahlungsmodellen bin.

Ich frage mich aber: Warum dauert es denn über eine Minute, bis man auf seine Daten zugreifen kann, wenn man sich in einem fremden Netzwerk befindet? Sind alle NAS-Systeme bei einem Zugriff von außen so langsam/träge? Oder muss das NAS bei deiner Konfiguration erst "hochgefahren" werden und braucht daher beim Start erst mal eine kurze "Verschaufpause"?

Meine Uploadgeschwindigkeit liegt irgendwo im Bereich zwischen 35 und 45 MBit, ja nach Tagesform der Telekom. Reicht das für den bequemen Betrieb?

Über eine Lösung mit zwei Platten habe ich auch schon nachgedacht, scheue aber ein wenig den Aufpreis für die zweite Platte und das teurere NAS. Das ganze Projekt kostet dann gut und gerne mal 150 bis 200€ mehr, nur damit man ein Backup seiner Dateien auf der zweiten Festplatte hat. Das ist bei meinem Budget schon ein riesiger Unterschied.
 
hmmmmmm, grundsätzlich sollte das gehen was du vor hast. ABER du solltest Zeit und Geduld mitbringen.
Das mit dem "Backup" auf der zweiten HDD bei einem "Mehrfach"-bay NAS ist ein irrglaube.
Das erhöht dir lediglich die Betriebssicherheit, da beim Ausfall einer HDD alles vorerst normal weiterläuft, du tauscht die defekte HDD aus und alles ist wieder gut = Betriebssicherheit wird sichergestellt. Von einem Backup bist du damit meilenweit entfernt, löscht du irrtümlich einen Ordner/Datei so geschieht dies zeitgleich auf beiden HDDs. Ohne echtes Backup sind die Daten weg.

Nimm dir Zeit und lies dich mal in Ruhe ein:
https://forum.qnapclub.de/

oder:
https://www.synology-forum.de
such dort nach "Drive", Audiostation (DS audio für dein handy), Videostation (DS Video für dein handy), Photostation (DS Photo für dein handy), Hyperbackup sowie
VPN Verbindung in dein lokales Netzwerk von Aussen.
 
Hallo.
Deine Anforderungen lassen sich mit den NAS der gängigen Anbieter (Synology, QNAP) ganz gut lösen.

Zur Synchronisation nutze ich z. Bsp. Synology Drive.
Filme und Musik funktioniert im Heimnetz über DLNA mit dem Smart-TV oder über PLEX.
Mobil nutze ich dann ebenfalls PLEX oder ähnliches.

Kurt hat die anderen Möglichkeiten von Synology ebenfalls genannt.

Als Alternative zur VPN kann man das NAS auch per DynDNS für den Zugriff von aussen verfügbar machen.
Das birgt natürlich auch Risiken.

Dein Problem ist das sehr knapp bemessene Budget.
Ich würde niemals ein NAS mit nur einem HDD Slot empfehlen. Das Mindestmaß sind zwei. Die beiden Platten laufen dann im RAID 1. Man hat dann zwar nur die Speicherkapazität einer Platte, aber einem Defekt einer Platte ist trotzdem die Verfügbarkeit der Daten gegeben und die Wiederherstellung des RAID ist einfacher als bei einem Plattendefekt alles von vorn aufzusetzen.
Aber: Ein Raid ersetzt kein vernünftiges Backup.

Meine Empfehlung: Budget verdoppeln, mindestens eine DS218+ oder ein vergleichbares NAS von QNAP nehmen und 2 4TB Platten (WD Red oder Seagate IronWolf)
 
Wenn Du es flott und kostengünstig haben willst, wird es mit einem günstigen NAS problematisch aber die Systeme von QNAP und Synology erfüllen alle deine Wünsche. Überlege Dir, ob Du tatsächlich aus der Ferne via VPN syncen willst oder ob das nicht zu Hause reicht. Sobald Du dich zu Hause anmeldest, wird syncronisiert. Die beiden HDDs schützen dich nur im Falle eines Datenträgerausfalls, stellen aber kein Backup da. Hier kannst Du aber günstigen Cloud Speicher nehmen, eventuell über ein Office 365 über die Uni, um die Daten, die dir wichtig sind, automatisch und verschlüsselt mit einer Cloud zu syncen. Alternativ ein externer USB Datenträger, den Du NUR für die Zeit des Backups an das NAS hängst. (One-Touch USB Kopie)

EDIT: Ein NAS unter etwa 350€ ohne Platten ist relativ lahm und auch in dem Preisbereich kein Überflieger aber okay.

EDIT 2: Zum sparen reichen ja erstmal kleine Platten von 2x1TB, die später ja auch gegen größere Modelle getauscht werden können.
 
Ich habe keine übermäßigen Anforderungen an die Geschwindigkeit des NAS. Die Dateien für die Uni, mit denen ich regelmäßig arbeite, haben ohnehin einen lokalen Gegenpart auf der SSD des jeweiligen Computers, den ich gerade zum Arbeiten verwende. und müssen nur vor und nach dem Gebrauch kurz auf den neusten Stand gebracht werden (was maximal 10 Dateien pro Synchronisation betrifft). Für das Streamen von Musik, Filmen und Fotos sollte ebenfalls kein absolutes High-End-Gerät von Nöten sein, oder?

Auf was muss man den bei der Leistung achten? Mindestens Dual-Core/Quad-Core? Wie viel RAM ist empfehlenswert? Reichen 512 MB oder doch lieber 1024/2048 MB? Gibt es weitere relevante Merkmale?

Über das Problem mit dem Ausfall einer Platte habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Es wäre natürlich schade, wenn ich alle Dateien endgültig verliere, die nur auf dem NAS gespeichert sind, wenn die eine verbaute Platte einen Defekt erleidet. Bezüglich eines "echten" Backups mache ich mir allerdings eher weniger Sorgen. Soweit ich das gesehen habe, bieten die meisten NAS-Systeme eine Funktion, die dem Papierkorb bei Windows vergleichbar ist und eine einfache Wiederherstellung erlauben, sodass bei einem versehentlichen Löschen kein großen Problem entstehen sollte, solange man nicht auch noch aus Versehen auf die "Papierkorb-leeren-Funktion" klickt.

Ich habe noch zwei alte SpinPoint F3 von Samsung mit jeweils 1 TB zuhause liegen. Könnte ich eine der beiden zusammen mit einer 4 TB WD Red in einem 2-Bay-Modell verwenden und letztere zunächst auf einer der 1TB-Platten sichern, bis ich auf der 4TB-Platte irgendwann die Grenze von 1TB überschreite und dann erst eine neue "Zweitplatte" anschaffen? Für eine regelmäßige Sicherung (z.B. täglich) sollte die Leistung der zweiten Platte ja nicht so wichtig sein, oder?

Wie seht ihr es denn mit QNAP und Synology? Ich habe oft gelesen, dass QNAP bei der Hardware eine bessere Preis-Leistung bietet, dafür aber Synology bei der Software (gerade für Einsteiger) leichter sein soll. Zu was würdet ihr mir denn in diesem Lichte raten, wenn ich (aller) höchstens auf 300€ zugreifen kann und in diesem Preis eine WD Red 4 TB enthalten sein soll (NAS also rund 200€)?
 
Es sollten schon 2GB RAM sein bei den ganzen Diensten die dann laufen. Der Papierkorb bringt Dir allerdings nichts bei Virenbefall, NAS Ausfall, Überspannungsschäden (Blitz), Brand oder Wasserschaden. Wenn die Daten wichtig sind, synce z.B. einmal die Woche auf eine Externe oder in die Cloud, wobei die Externe dann sicher verstaut sein sollte. Du kannst keine unterschiedlich großen Platten verwenden, wenn Du ein RAID nutzen möchtest. Du kannst zu Beginn natürlich zwei billige 1TB nutzen, die nicht für die Dauerlast ausgelegt sind, aber die halten dann natürlich nicht so lang. Aber so kannst Du Anfangs Geld sparen.
 
Die ganzen Dienste sollen idR nicht parallel laufen, da ich der einzige bin, der das Teil benutzt. Oder verstehe ich das falsch?

Ein RAID braucht gleiche Platten, das ist klar. Aber könnte man nicht ein "einfaches" Backup auf die zweite Platte machen, auch wenn sie deutlich kleiner (und älter) ist? Sie müsste dann ja nur für die Zeit des wöchentlichen Backups laufen?

Bezüglich der anderen Probleme mache ich mir kein Gedanken. Die Dateien, die auf der NAS liegen würden, sind mit Ausnahme der Dateien aus der Uni so unwichtig, dass ich einen Ausfall durch Blitzschlag durchaus verkraften könnte. Wirklich Angst habe ich nur vor dem mechanischen Ausfall einer Platte, was ich für deutlich wahrscheinlicher halte.

Nachdem ich ein paar Reviews zu DS119J und DS218J gelesen habe, stelle ich aber fest, dass es selbst für meine Anwendung gerne vier Kerne und 1 GB RAM sein dürfen, um in Zukunft abgesichert zu sein. Daher dachte ich an die Modelle DS118 und DS218play. Gerade letzteres wäre mit zwei Platten zwar recht teuer, aber unter diesem Niveau macht es wohl echt keinen Sinn.

Was ich auf jeden Fall nicht machen möchte, sind manuelle Backups jede Woche/jeden Monat mit einer externen Festplatte. Das ist mir zu aufwendig und würde spätestens nach dem dritten Durchgang ohnehin in Vergessenheit geraten.
 
Ob man das mit den Platten so betreiben kann, kann ich nicht genau sagen, da ich den Anwendungsfall noch nicht hatte. Ich vermute aber ja, würde das einfach mal beim Hersteller anfragen. Die Dienste laufen ja automatisch parallel immer auf Abruf, wenn Sie auch nicht parallel aktiv sein müssen. Für einen alleine reicht dass so wohl auch aus. Du kannst ein 2-Bay NAS aber auch zu Anfang erstmal mit einer Platte betreiben und kaufst die zweite später dazu. Die Wahrscheinlichkeit für einen Blitzschlag ist sicherlich gering aber der Aufall der Daten durch Schadsoftware, die die Daten verschlüsselt ist wesentlich höher, weshalb ich ein Cloud- oder externes Backup dringend empfehle für die Daten, die Dir wichtig sind. Ja, man muss dazu selbst etwas aktiv werden aber eine wöchentliche Memo, anschließen und einen Knopf drücken sollte nicht zu viel verlangt sein g
 
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