Glasfaser Neubau von FTTH-Netzen zukunftsfähig?

rezzler schrieb:
Eigentlich soll das mit den Zählern über den Internetanschluss des Kunden laufen
Und wenn der gar keinen hat? 🤣
rezzler schrieb:
passende Änderungen der VDE-Vorschriften sind schon ne Weile durch.
An die sind nur Elektrofachkräfte gebunden. Ich muß meinem Netzbetreiber keinen Zugriff auf meinen Internetzugang einräumen. Dafür hafte ich schließlich!
rezzler schrieb:
Wieso fragst du aber nicht nach dem Sinn einer (unnötig) aufgeblasenen Mobilfunkinfrastruktur?
Wieso unnötig? Ich schau mir einfach die Zahlen der ITU an:

https://ourworldindata.org/technology-adoption
 
Wechsler schrieb:
Der Neubau von Festnetzen ist halt extrem teuer. Natürlich sorgt das für hohe, unattraktive Preise.
Die Preise an sich sind ja nicht mal das Problem, mehr die Leistung die sie dir dafür geben.
Die Vodafone z.b. gibt dir für 40€* gerade mal 100mbit.
Die Tiefbaukosten sind ja unabhängig der Geschwindigkeit.
Schaut man mal in die Preisliste findet man dort sogar schon ein Tarif für 30€* den GigaZuhause Basic 50 Glasfaser.
30€ scheinen also genug zu sein.

300/300 30€
500/500 35€
1000/600 40€

Das würde sicher besser ziehen.
*inkl 5€ Regio-Zuschlag
 
Holzkopf schrieb:
Die Preise an sich sind ja nicht mal das Problem, mehr die Leistung die sie dir dafür geben.
Die Vodafone z.b. gibt dir für 40€* gerade mal 100mbit.
Die Tiefbaukosten sind ja unabhängig der Geschwindigkeit.
Das nennt man Upselling. Die Hoffnung ist, daß später (!) - also nach dem Ende der Lockangebote - alle einen schnelleren Tarif für 60-80 € oder mehr haben wegen infrastrukturmonopolbedingtem Kontrahierungszwang. Dann noch mal ein paar Erhöhungsschritte auf jenseits der 100 € und die Rendite sprudelt. Ich nehme mal an, so stellten FTTH-Investoren sich das vor.

Ich sehe allerdings langfristig keinen Bedarf bei Privatkunden dafür. Die Vorstellung, daß die Privatwohnungen und -häuser nun mit irgendwelchem energieintensiven SmartHome-Gedöns vollgestopft werden, um dann an die extra teure Tiefbau-Faser*) angeschlossen zu werden, wird sich vor allem in Neuland mit den höchsten Strompreisen der Welt so nicht erfüllen.

Auch die FTTH-Investmentfonds merken nun, daß es nicht (mehr) funktioniert, und hauen wieder ab.

Holzkopf schrieb:
Schaut man mal in die Preisliste findet man dort sogar schon ein Tarif für 30€* den GigaZuhause Basic 50 Glasfaser.
30€ scheinen also genug zu sein.
Das nennt man ein Decoy-Produkt und ist keinesfalls kostendeckend. "50 Mbit/s" zeigt natürlich auch schön die Lächerlichkeit des Ganzen auf verglichen damit, was 5G sogar by CallYa abliefert.

*) das geht ja anderswo auch viel günstiger
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Holzkopf
Wechsler schrieb:
Das nennt man Upselling. ....
Der Schuss geht geht aber zum glück nach hinten los. Es macht einfach kein Sinn so viel Geld für ein Internet Anschluss auszugeben.
Hohe Bandbreiten sind ein Quality of Life Upgrade, wenn ich mal was Hoch oder Runterlade spart es mir Zeit.
Dafür lege ich aber nicht das Doppelte oder mehr auf den Tisch...
Vor allem Bandbreite gabs nie so billig bzw war so breitflächig kostenfrei verfügbar wie heute.
Und das es anderst geht zeigen Länder wie Frankreich Schweiz etc. Preisliste Frankreich
Und in Deutschland geht das eben auch Gigabit für 40€

Wird Zeit das die aus ihren feuchten Renditeträume aufwachen und in der Realität ankommen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: IliadZenith
Holzkopf schrieb:
Der Schuss geht geht aber zum glück nach hinten los. Es macht einfach kein Sinn so viel Geld für ein Internet Anschluss auszugeben.
Also zumindest nicht für einen rein standortgebundenen.

Holzkopf schrieb:
Hohe Bandbreiten sind ein Quality of Life Upgrade, wenn ich mal was Hoch oder Runterlade spart es mir Zeit.
Dafür lege ich aber nicht das Doppelte oder mehr auf den Tisch...
Das aus der Zeit gefallene FTTx-Geschäftsmodell ist ja, daß ich vorsorglich die benötigte Geschwindigkeit buchen muß, falls ich sie dann irgendwann im Laufe von 24 (!) Monaten am festen Standort benötigten könnte. Solche Vertragslaufzeiten sind in vielen Ländern sogar komplett verboten.

Wenn ich jetzt gleich 4G/5G-Max benötige, ziehe ich sie einfach und bezahle ein Entgelt für 24 Stunden, nicht Monate. Ein 16er-DSL oder 50er-Glasfaser ergibt unter den Voraussetzungen schlicht überhaupt keinen Sinn mehr.

Desweiteren beruhen hohen Anschlußpreise auf absolut unrealistischen Mehrnutzerszenarien. Drei- und Mehrpersonenhaushalte sind aber nun einmal die Ausnahme in DE, nicht die Regel. Kein FTTH-Anbieter mit solchen allein überleben.

Faktisch ist es so, daß der FTTB/FTTH-Anbieter im MFH mit Eigentumswohnungen natürlich für jede Einheit einzeln den vollen Preis kassieren möchte. Das ist für Privatkunden dort aber wirtschaftlich kompletter Schwachsinn, da kann noch so oft im Thema "Netzüberlastung" geschrien werden. Faktisch sind eigentlich nur DOCSIS-Nodes regelmäßig überlastet, gerade beim Uplink. Die installierte Kapazität in den Mobilfunknetzen reicht für den Privatkunden-Alltag locker aus.
 
Wechsler schrieb:
Wenn ich jetzt gleich 4G/5G-Max benötige, ziehe ich sie einfach und bezahle ein Entgelt für 24 Stunden, nicht Monate.
Wo kann ich denn als Nicht-Kunde einfach mal für einen Tag unterschreiben? Und 4G/5G-Max kann auch irgendwas sein...
Wechsler schrieb:
Faktisch ist es so, daß der FTTB/FTTH-Anbieter im MFH mit Eigentumswohnungen natürlich für jede Einheit einzeln den vollen Preis kassieren möchte. Das ist für Privatkunden dort aber wirtschaftlich kompletter Schwachsinn,
Wieso? Bei DSL oder Koax ist es doch genauso? Klar kannst du auch nen Gigabit-Anschluss fürs Haus buchen und dann unter den Bewohnern aufteilen. Hast dann aber halt die technischen & rechtlichen Probleme an der Backe, sprich von der Anzahl Geräte her sparst du nichts.
Wechsler schrieb:
Die installierte Kapazität in den Mobilfunknetzen reicht für den Privatkunden-Alltag locker aus.
Ja, für den Privatkunden-Alltag Stand jetzt. Wenn plötzlich alle das Festnetz aufgeben wird das anders aussehen.
Wechsler schrieb:
Wieso unnötig? Ich schau mir einfach die Zahlen der ITU an:

https://ourworldindata.org/technology-adoption
Demnach kommen auf 100 Deutsche 125-150 Mobilfunkverträge. Sagt aber nichts über den Bedarf an Datenübertragung aus. Wenn jetzt etliche Leute auf Mobilfunk wechseln und die Zellen verstopfen ist klar, das man da ausbauen muss und Glasfaser verlegen wird...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: FTTH, Nenunikat, NatokWa und eine weitere Person
Wechsler schrieb:
Faktisch sind eigentlich nur DOCSIS-Nodes regelmäßig überlastet, gerade beim Uplink. Die installierte Kapazität in den Mobilfunknetzen reicht für den Privatkunden-Alltag locker aus.
Die reicht nicht aus, um die Last aus dem Festnetz in heute aus dem Fest- oder Mobilfunknetz bekannter Qualität aufzunehmen.
 
Die Technik kann es, man muß sie nur aufbauen. Mit einem Band-20-LTE-Sender wird man's nicht schaffen.
Ergänzung ()

rezzler schrieb:
Wo kann ich denn als Nicht-Kunde einfach mal für einen Tag unterschreiben? Und 4G/5G-Max kann auch irgendwas sein...
Beispiel: Du gehst in den Laden, nimmst dir eine "CallYa"-SIM-Karte ohne voreingestellten Tarif aus dem Regal, gehst durch gesetzlich vorgeschriebenen Aktivierungsprozeß und sendest eine SMS mit "DayUnlimited" an die 80808 und kannst nun innerhalb von 24h 100 GB mit 5G-Max (bei VF bis zu 500 Mbit/s) herunterladen.

Danach hast du noch 3 € Startguthaben übrig, die du dir nach Kündigung wieder auszahlen lassen kannst.

Bei der Telekom läuft es genauso über die "Data Prepaid", wobei das Startguthaben komplett aufgebraucht wird, dafür gibt's 24 Stunden lang unlimited Traffic.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wechsler schrieb:
Die Technik kann es, man muß sie nur aufbauen. Mit einem Band-20-LTE-Sender wird man's nicht schaffen.
Es ist eine ganz einfache Rechnung, dass das nicht funktioniert. Bei GPON, wie es die Telekom aufbaut, teilen sich maximal 32 Kunden 2,5/1,25 Gbit/s. In einem typischen Mobilfunk-Sektor muss eine ähnliche Kapazität für mehrere tausend Nutzer reichen.
 
FTTH schrieb:
Bei GPON, wie es die Telekom aufbaut, teilen sich maximal 32 Kunden 2,5/1,25 Gbit/s.
Also selbst die Telekom rechnet mit einem Splittingfaktor von 78 Mbit/s und nicht mit der von Glasfaser-Lobbyisten propagierten "Gigabit-Gesellschaft". Für das Bißchen will man jetzt ein komplettes Festnetz neu bauen? Wozu? DSL schafft das auch locker.

FTTH schrieb:
In einem typisch deutschen Mobilfunk-Sektor muss eine ähnliche Kapazität für mehrere tausend Nutzer reichen.
Du betrachtest den Neuland Sparausbau als repräsentativ für den Mobilfunk. Ein gut ausgebautes 5G-Mobilfunknetz schafft 78 Mbit/s pro Nutzer locker.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wechsler schrieb:
Du betrachtest den Neuland Sparausbau als repräsentativ für den Mobilfunk. Ein gut ausgebautes 5G-Mobilfunknetz schafft 78 Mbit/s pro Nutzer locker.
Das hätte ich dann aber schon mal gerne mehr als nur "postuliert".

Denn im Mobilfunk sind auch keine Wunder möglich. Während die Glasfasertechnik eher noch durch die verfügbaren Halbleitertechnologien limitiert wird, man da also noch Verbesserungen durch deren Weiterentwicklung erwarten kann, ist beim Mobilfunk die Technik kaum der begrenzende Faktor. Die Modulationsverfahren sind ausgequetscht, mehr Bandbreite kriegt man also nur noch durch mehr Spektum - und das heißt mehr Antennen.

Und spätestens wenn man an den Punkt "1 Antenne pro Haus" kommt, um den Bandbreitenbedarf zu decken, dann war es doch gar nicht falsch, Glasfaser in jedes Haus zu legen...

Also vielleicht bist Du den Telekommunikationsanbietern ja doch nicht gedanklich voraus, sondern hinkst da eine Schlussfolgerung hinterher...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FTTH
robert_s schrieb:
Und spätestens wenn man an den Punkt "1 Antenne pro Haus" kommt, um den Bandbreitenbedarf zu decken, dann war es doch gar nicht falsch, Glasfaser in jedes Haus zu legen...
Was ist ein "Haus" und wie hoch ist der "Bandbreitenbedarf"? Die Glasfaserlobbyisten sind ja kräftig am Trommeln, aber den "Bedarf" sehe ich nicht. Streaming säuft zwar ordentlich Volumen, aber die benötigte Datenrate ist lächerlich klein, weshalb es bis zum EU-Verbot beim Mobilfunk dafür sogar Zero-Rating gab.

Mir ist ja klar, daß Herr Sick und Herr Pasternack zu dem 10 Millionen geplanten FTTH-Anschlüssen der DTAG nochmal 30 Millionen Gigabit-Anschlüsse bauen und diese zu 80 % (!) auslasten möchten, aber womit konnte mir noch keiner überzeugend erklären.

Die Hälfte der Nutzer benötigt ja nicht einmal 5G-Smartphones.
 
Wechsler schrieb:
Was ist ein "Haus" und wie hoch ist der "Bandbreitenbedarf"? Die Glasfaserlobbyisten sind ja kräftig am Trommeln, aber den "Bedarf" sehe ich nicht.
Wenn Du den sehen würdest, hättest Du ja auch noch einen Festnetz-Internetanschluss. Aber wie man an den Zahlen recht deutlich sieht, bist Du da alles andere als repräsentativ. Ein "Aussteiger" bestimmt dann eben doch nicht die Marktentwicklung.
Wechsler schrieb:
Die Hälfte der Nutzer benötigt ja nicht einmal 5G-Smartphones.
Oben sprachst Du noch vom "Neuland Sparausbau", jetzt klingst Du so, als wäre selbst das noch überdimensioniert? Ich warte ja schon fast darauf, dass Du nach dem Festnetz demnächst noch das Mobilfunknetz für überflüssig erklärst: "Mobilfunknetze noch zukunftsfähig?"...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KlaasKersting, baizer, Nenunikat und 2 andere
Zumindest bei mir hier auf dem Land wäre eine interessant Alternative flächendeckender 35b Ausbau mit Vollsync, also kein Sparausbau mit Querkabeln, und das mit 5G FWA/Hybrid zu kombinieren. Gibt kein Coax, aber Sichtverbindung zu dem Mobilfunkmast besteht bereits. Damit hätte man das Nutzungsszenario von Privatkunden ziemlich gut abgedeckt. Man könnte die Grundlast über DSL abwickeln und über 5G mit 3.5 GHz die eher seltenen großen Downloads und auch Uploads mit dediziertem Empfänger mit Gigabit+. Ein schnelles Mobilfunknetz hätte man dann auch schon.
 
IliadZenith schrieb:
Zumindest bei mir hier auf dem Land wäre eine interessant Alternative flächendeckender 35b Ausbau mit Vollsync,
Das würde dort, wo es wirklich nötig wäre (dünbesiedelte Gegenden, kleine Siedlungen), teurer kommen als FTTH.
IliadZenith schrieb:
Man könnte die Grundlast über DSL abwickeln und über 5G mit 3.5 GHz die eher seltenen großen Downloads und auch Uploads mit dediziertem Empfänger mit Gigabit+. Ein schnelles Mobilfunknetz hätte man dann auch schon.
Dann kannst du zu jedem MFG gleich noch einen Masten hinstellen. Viel zu teuer.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: FTTH
Ich habe ja weder von kleinen Siedlungen noch von einem Mast pro MFG gesprochen.. Es kommt natürlich immer auf den Ort an ob es Sinn macht. Aber es könnte eine günstigere Alternative zu dem teuren und oft als alternativlos angesehenen Glasfaserausbau sein. Wenn denn überhaupt die Quote erreicht wird und er überhaupt stattfindet.. Aber ist ja eh theoretischer Natur, da es realistisch wahrscheinlich nur Telekom realisieren könnte und sie an so einem flächendeckenden Versorgungsauftrag schon lange kein Interesse mehr hat.
 
IliadZenith schrieb:
Ich habe ja weder von kleinen Siedlungen noch von einem Mast pro MFG gesprochen.. Es kommt natürlich immer auf den Ort an ob es Sinn macht. Aber es könnte eine günstigere Alternative zu dem teuren und oft als alternativlos angesehenen Glasfaserausbau sein.
Was ist denn Deine Alternative zum Glasfaserausbau? Oben hast Du doch selbst noch einen FTTC-Ausbau vorgeschlagen...
 
IliadZenith schrieb:
Ich habe ja weder von kleinen Siedlungen noch von einem Mast pro MFG gesprochen..
In der Realität sind andere Gebiete halt bereits per FTTC, egal ob Koax oder CuDA, und/oder Mobilfunk gut erschlossen.
 
Wechsler schrieb:
Was ist das?
Ergänzung ()

Wechsler schrieb:
Also selbst die Telekom rechnet mit einem Splittingfaktor von 78 Mbit/s und nicht mit der von Glasfaser-Lobbyisten propagierten "Gigabit-Gesellschaft". Für das Bißchen will man jetzt ein komplettes Festnetz neu bauen? Wozu? DSL schafft das auch locker.
Und Glas schafft nicht mehr?
Wechsler schrieb:
Du betrachtest den Neuland Sparausbau als repräsentativ für den Mobilfunk. Ein gut ausgebautes 5G-Mobilfunknetz schafft 78 Mbit/s pro Nutzer locker.
Und 6G überwindet dann endlich das Shannon-Hartley-Gesetz?
Und wie dicht sollen die Basisstationen dafür stehen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie genau definiert man eigentlich genau das wort "benötigen" in der Thematik? Kaum ein Haushalt wird seine Leitung permanent mit hunderten Mbit auslasten.
Im privaten Sektor ist "benötigen" eine reine Komfortsache.
Ich hätte auch keine Lust mehr große Software Updates mit 50mbit durchzuführen. Die Gbit leitung ist viel zu angenehm, wenn's darum geht einen Adrenalin Grafiktreiber zu laden.
 
Zurück
Oben