Glasfaser Neubau von FTTH-Netzen zukunftsfähig?

Wechsler schrieb:
Das geht bereits los, deshalb gibt es ja Marktaustritte von FTTH-Anbietern.
Ob es deshalb ist wäre gut zu wissen.
Wechsler schrieb:
Also setzen wir 1000 € einheitlich fest. Dafür wohnt der eine gedrängt im Berliner Kaninchenstall und der andere auf 500 m² mehrgeschossig. Das sind "gleiche" Lebensbedingungen?
Nein, weil in deinem Beispiel zum gleichen Preis verschiedene Leistungen rauskommen. Bei Tarifen sollen ja zum gleichen Preis (für den Kunden) gleiche Leistungen rauskommen. Das der Weg dahin aufwendiger ist ist klar. Aber bei Strom, Straßen, Wasser, Abwasser und Abwasser gehts doch auch halbwegs.
Wechsler schrieb:
Warum sollte der Neubau von Festnetzen anders behandelt werden, wenn die Erschließungskosten so dermaßen unterschiedlich sind?
Quersubventionierung, Einheitspreis,… Erklär dem Kunden mal, das er den Tarifpreis erst auf Anfrage erfährt. Die 799€ bei der Telekom decken auch nicht die Kosten für einen neuen Anschluss. Über 5€/Monat mehr oder weniger redet keiner, solange der Bedarf da ist. Und es gab und gibt halt noch Gegenden, wo der Bedarf nicht erfüllt wird.
 
rezzler schrieb:
Ob es deshalb ist wäre gut zu wissen.
Steht alles bereits zitiert im Ausgangsbeitrag, fast niemand ist darauf überhaupt eingegangen. Zinsen steigen, Tiefbaukosten steigen, Nachfrage nach Festnetzneubau-Produkten sinkt. Das Smart Money steigt bereits aus FTTH komplett aus.

Es geht hier gerade nicht um Wunschkonzerte, zudem es auch keine bundesweit einheitlichen Kraftstoff- oder Strompreise gibt. Das ist schlicht Träumerei.

Auch bei DAB+ stellen Programmveranstalter wie das Großstadtradio gerade fest, daß sich der Sendebetrieb durch die Werbeinnahmen nicht trägt und stellen die Verbreitung ein. Der Grund dafür: Unrentabel wegen zu wenig Hörern auf zu viele Programmveranstalter. Der Bau dieser Infrastruktur war also wirtschaftlich überflüssig gewesen, ganz egal was für Wunschvorstellungen bei Lobbyisten vorherrschen mögen: Terrestrisches Radio ist schlicht aus der Zeit gefallen.

Und so wird es auch in einem paar Jahren mit dem Festnetz sein und keinen wird da überhaupt kümmern, ob die übrigen 15 % wegen "gleicher Lebensbedingungen" mit irgendwas versorgt sind. Es ist vollkommen abzusehen, daß die regionalen Netz-Monopolisten ihre Preise Richtung Himmel erhöhen, um ihre Kosten zu decken, oder im Falle daß das nicht möglich ist, den Betrieb gänzlich einstellen müssen.

Es wird auch keine 40 Millionen aktiven Glasfaserhaushaltsanschlüsse jemals in Deutschland geben, obwohl die Zahl die Haushalte immer weiter steigt. Das ist schlicht und einfach nur Fantasie, die mangels Bedarf keiner bezahlen wird.
 
Wechsler schrieb:
Zinsen steigen, Tiefbaukosten steigen,
Nichts neues und auch nicht überraschendes. Zinsen können ja nicht ewig bei 0 liegen.
Wechsler schrieb:
Nachfrage nach Festnetzneubau-Produkten sinkt.
Das ist der strittige Punkt.
Wechsler schrieb:
Es geht hier gerade nicht um Wunschkonzerte, zudem es auch keine bundesweit einheitlichen Kraftstoff- oder Strompreise gibt. Das ist schlicht Träumerei.
Stimmt, aber die Tendenz ist bundesweit gleich. Und bei den Spritpreisen ist der Unterschied bundesweit mit rund 6 Cent/Liter sehr gering.
Wechsler schrieb:
Bitte beim Thema bleiben.
Wechsler schrieb:
Es ist vollkommen abzusehen, daß die regionalen Netz-Monopolisten ihre Preise Richtung Himmel erhöhen, um ihre Kosten zu decken, oder im Falle daß das nicht möglich ist, den Betrieb gänzlich einstellen müssen.
Deine Glaskugel möchte ich haben.
 
Wechsler schrieb:
Das ist noch strittig, daß die Nachfragebündelung bei den FTTH-Neubauten immer erfolgloser wird und sogar 1/3 nicht mehr erreicht?

https://www.computerbase.de/forum/t...nde-nachfragebuendelung-kommentarlos.2131378/

Und das obwohl früher 50 % Abschlußquote die Regel als Voraussetzung waren?
Das mit "immer erfolgloser" musst Du mal belegen. Speziell für Oberboihingen kann ich Dir sagen, warum dort kein großer Bedarf an FTTH vorliegt:
Deine geprüfte Adresse:
72644 Oberboihingen, Steigstr. 21

An Deiner Adresse verfügbar:​

GigaZuhause 1000 Kabel​

 
robert_s schrieb:
Speziell für Oberboihingen kann ich Dir sagen, warum dort kein großer Bedarf an FTTH vorliegt
Fazit: FTTH ist tot. Es kann ja nicht einmal DOCSIS ablösen. Der Ort ist hervorragend mit 4G/5G durch die Telekom versorgt, VF und o2 haben auch ein paar Standorte. Das ist jetzt nicht gerade Funklochhausen, wo man zwingend um die Glasfaser betteln muß.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Falsch geraten. Teile von Oberboihingen sind bereits mit Telekom-FTTH ausgebaut.
 
Aber das Problem bei der Nachfragebündelung ist doch nicht dass grundsätzlich kein Itneresse an Festnetzprodukten besteht sondern eher dass die angesprochenen Kunden zufrieden mit ihren Produkten sind oder versteh ich das falsch ?

Ich komme bspw aus einer Kleinstadt - Mietshaus mit 40 Wohnung, Versorgung über Vodafone DOCSIS. Da hätte ich alles für Glasfaser gegeben. Das Shared Medium Docsis ist mMn einfach nicht überall konkurrenzfähig. Insbesondere da wo viele Haushalte dranhängen.
Jetzt mit Glasfaser alles easy (wobei hier wahrscheinlich uach Docsis gut laufen würde wenn es ein Angebot gäbe). Hier auf dem Land gibt es sonst nur DSL100 - das ist für mich persönlich halt kein Thema, weshalb es jetzt Glasfaser ist - wie bei sehr vielen anderen hier auch.

Das Land ist einfach nicht genug angebunden, daher das Interesse am Produkt.
 
YomDom schrieb:
Aber das Problem bei der Nachfragebündelung ist doch nicht dass grundsätzlich kein Itneresse an Festnetzprodukten besteht sondern eher dass die angesprochenen Kunden zufrieden mit ihren Produkten sind
Auch das bedeutet genau, daß für einen teuren Festnetzneubau keine Nachfrage gibt. Weshalb die FTTH-Anbieter scheitern, was hier das Thema ist. Auch wenn @robert_s versucht hat, hier ein bißchen Verwirrung zu stiften, der Thementitel lautet immer noch Neubau von FTTH-Netzen zukunftsfähig?

In dem Fall, wo wie Post #1 beschrieben alle mit ihren vorhandenen Leitungen zufrieden sind und schlicht keinen Bedarf für Multi-Gigabit haben, ist FTTH auch gescheitert.
 
Wechsler schrieb:
Auch das bedeutet genau, daß für einen teuren Festnetzneubau keine Nachfrage gibt.
Flächendeckend sicherlich nicht. Die, die ernsthaft Nachfrage hatten/unterversorgt waren, sind bereits ausgebaut. Wer 1000/50 hat ist auch erstmal gut dabei.
Wechsler schrieb:
In dem Fall, wo wie Post #1 beschrieben alle mit ihren vorhandenen Leitungen zufrieden sind und schlicht keinen Bedarf für Multi-Gigabit haben, ist FTTH auch gescheitert.
Wenn die vorhandene Leitung halt nur 100 MBit/s oder weniger hergibt ist FTTH also nicht gescheitert? Wenn die laufenden Kosten sich grob reduzieren im Vergleich zur Versorgung via xDSL, DOCSIS oder Mobilfunk, selbst wenn alle weiterhin nur 50 MBit/s buchen, ist FTTH gescheitert?
 
Das die Privaten kaum auf ihre Quote kommen scheint an ihnen selbst zu liegen.
evtl sind es die schlechten Preis-Leistungsverhältnisse.
Ich sehe das bei uns im kreis auch, das die Privaten um ihre Quote kämpfen müssen.
Es hat sich auch schon einer zurückgezogen aus einem gebiet weil er seine Quota nicht erreichen konnte.

Allerdings gibt es bei uns auch noch das Graue-Flecken Programm, diese wiederum haben überhaupt keine Probleme auf hohe Prozent-werte zu kommen.
60-70-80% sind keine Seltenheit.
Selbst ganze Gemeinden kommen auf 70-80%.

Der Unterscheid ? Man bekommt den Anschluss auch ohne Internet-Vertrag ins Haus gelegt.
Bertreiber ist die Vodafone, wo einige nicht von begeistert sind ;)
 
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Holzkopf schrieb:
Das die Privaten kaum auf ihre Quote kommen scheint an ihnen selbst zu liegen.
evtl sind es die schlechten Preis-Leistungsverhältnisse.
Der Neubau von Festnetzen ist halt extrem teuer. Natürlich sorgt das für hohe, unattraktive Preise.

Holzkopf schrieb:
Graue-Flecken Programm
Da geht's auch wieder nur darum, das Geld vom Steuerbürger in die Taschen von FTTH-Buden zu schaufeln (bspw. Vodafone). Da braucht es natürlich keine Nachfragebündelung. Schließlich zahlt der Steuerzahler auch ohne geschalteten Anschluß. 🤣
 
Nur mal als Gedanke:

Wenn man sich ein flächendeckendes Glasfasernetz als eine Infrastruktur wie das Straßen-, Strom-, Wasser- und Kanalnetz vorstellt und wie bei diesen man von einem Netz ausgeht und neben FFTX auch weitere Dienste (SmartMeter, Smart Grid, Smart City) zur Versorgungsaufgabe gehören würden, welche auch Deckungsbeiträge generieren, dann wäre dies als strategische Infrastruktur zu bewerten und sich tragen.

Bei den Netzentgelten im Strom gilt für die Übertragungsnetzbetreiber seit 2023 bundeseinheitlich ein Preis. Auch in der Verteilnetzebene gibt es in einem Netzgebiet ein einheitliches Netzentgelt, egal ob man neben einem Umspannwerk oder in einem Aussiedlerhof wohnt. Ein Brief kostet von Sylt zur Zugspitze so viel wie einer in München von einem Stadtteil in den anderen.

Funk allein wird niemals die leitungsgebundene Kommunikation ersetzen können. Weshalb diese nicht flächendeckend, z. B. zusammen mit dem Stromnetz langfristig aufbauen? Beide Medien liegen im Gehweg, man könnte einiges an Synergien beim Aufbau und Betrieb heben, wenn beide zusammengehören würden und es von beiden je Netzgebiet auch nur ein Netz gäbe.
 
SW987 schrieb:
SmartMeter, Smart Grid, Smart City
Aber genau das soll ja 5G leisten. Ich wüßte jetzt auch nicht, wofür man für ein Datentelegramme vom Zähler massenhaft Lichtwellenleiter verbuddeln muß, zudem die Infrastruktur für die Übermittlung solcher Daten bereits liegt (daran sind die Zähler nämlich angeschlossen).

Natürlich kann man "strategisch" maximal Geld ausgeben, das ist was Lobbyisten wollen. Man kann auch strategisch 10.000 Panzer kaufen und abstellen, das ist was andere Lobbyisten wollen.

Aber was für eine Strategie soll das bitte sein? Ein bißchen darf auch mal nach dem Sinn darf gefragt werden, weil das Geld dann nämlich an anderer Stelle fehlt. Unter anderem in der wichtigen Mobilfunkinfrastruktur.
 
Wechsler schrieb:
[...] zudem die Infrastruktur für die Übermittlung solcher Daten bereits liegt (daran sind die Zähler nämlich angeschlossen).[...]
Könntest Du das bitte etwas genauer erläutern? Was genau für eine Infrastruktur ist das?
 
SW987 schrieb:
Was genau für eine Infrastruktur ist das?
Das sogenannte Stromnetz. Das besteht aus Leitungen, die können bereits Daten übermitteln. Und das wird auch schon seit Jahrzehnten gemacht.
 
Für Zähleranbindungen wird Breitband-Powerline angewandt, das ist richtig. Problem dabei ist, die Bandbreiten sind ziemlich beschränkt und die Kommunikation fällt bei Störungen auf dem Stromnetz aus. Zudem sitzt der Master in der Netzstation und rate mal wie es von dort aus weitergeht. Richtig, entweder über DSL oder LWL.

Die ganz alte Tonfrequenz-Rundfunksteuertechnik (TRA) ist völlig überholt, damit lassen sich Byte/sec übertragen und auch hier fällt die Übertragung bei Störungen aus.

Netzkritische Anwendungen müssen schwarzfallsicher sein. Die Schalter in den Umspannstationen müssen auch bei Blackout über Ferne zum Netzwiederaufbau schaltbar sein. Deshalb ist in diesem Bereich alles mit USV und Notstromaggregaten ausgestattet, auch die Kommunikation.

Du hattest im Eingangsbeitrag gefragt "Was meint Ihr?", zu einer möglichen Zukunftsfähigkeit habe ich in link geantwortet.
 
Wechsler schrieb:
Der Neubau von Festnetzen ist halt extrem teuer. Natürlich sorgt das für hohe, unattraktive Preise.
Naja, Tiefbau ist billig. Die Baublase ist geplatzt, das merkt die Normalbevölkerung halt erst, wenn die Hochbauer jammern. Die Erd- und Tiefbauer stehen jetzt schon da und suchen Arbeit.

Außerdem geht es ja gar nicht um den Neubau von Festnetzen, sondern nur um den Neubau der Teilnehmeranschlussleitungen. Die Telekom nutzt Glas, Vodafone nutzt Glas, der Gasnetzbetreiber vermietet Glas, die Stadtwerke ausm Nachbarkreis vermieten und betreiben Glas. Das Hauptnetz ist schon großteils aus Glas.

Der Umbau auf FTTH wird schrittweise erfolgen. Wenn ich sehe wie oft in manchen älteren Stadtteilen Teledoof und Vaderfone die Gass uffhabe um Kabel zu flicken und Störungen zu beseitigen, wird früher oder später ein Wechsel auf FTTH auch eigenwirtschaftlich sein: Glas liegt im Leerohr, ist dadurch mechanisch etwas besser geschützt und kann bei Bedarf ohne Tiefbau getauscht werden. Glas reagiert nicht auf elektrische Störungen. Glas reduziert den Wartungsaufwand würde ich behaupten nicht unerheblich. Und das ist bei jedem wirtschaftlich arbeitenden Betrieb normal: Die Summe aus Invest und Betriebskosten möglichst gering zu halten. Wenn wir nicht fördern wollen, müssen wir bei FTTH nur auf den Break-Even warten.

Das manche Anbieter Probleme haben ihre Quoten zu erreichen, wundert mich nicht. Wenn eine Heuschrecke um Geld zu sparen Idioten zum Klinkenputzen schickt, ist das Ergebnis vorprogrammiert.

Und Mobilfunk ist in meinen Augen kein Ersatz für einen Festnetzanschluss. Ja, viele telefonieren nur noch mobil, da wo es Netz gibt. Und da sieht die Realität schlimmer aus als die offiziellen Karten vermuten lassen. Wenn ich in ner größeren Stadt bin und dort nur eine Frequenz empfange, die eigentlich für die weißen Flecken aufm Land vergeben wurde... Unser Mobilfunknetz ist nicht ansatzweise in der Lage das Festnetz bei der Internetnutzung obsolet zu machen, Silvester lässt grüßen. Und diese kleinen Mobilfunkrepeater die Vodafone und Co. mal im Angebot hatten gibts ja nicht mehr.​
 
Wechsler schrieb:
Aber genau das soll ja 5G leisten.
Eigentlich soll das mit den Zählern über den Internetanschluss des Kunden laufen, passende Änderungen der VDE-Vorschriften sind schon ne Weile durch. Für SmartCity binden manche Stadtwerke Straßenlaternen mit Glasfaser für die dortigen WLAN-AP an.
Wechsler schrieb:
Ich wüßte jetzt auch nicht, wofür man für ein Datentelegramme vom Zähler massenhaft Lichtwellenleiter verbuddeln muß, zudem die Infrastruktur für die Übermittlung solcher Daten bereits liegt (daran sind die Zähler nämlich angeschlossen).
Vielleicht wärs dann doch etwas viel Datenverkehr für die bestehende Lösung?
Wechsler schrieb:
Aber was für eine Strategie soll das bitte sein? Ein bißchen darf auch mal nach dem Sinn darf gefragt werden, weil das Geld dann nämlich an anderer Stelle fehlt. Unter anderem in der wichtigen Mobilfunkinfrastruktur.
Wieso fragst du aber nicht nach dem Sinn einer (unnötig) aufgeblasenen Mobilfunkinfrastruktur?
 
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