Neuer Unterbau für Home Server / NAS

sandman3720

Cadet 1st Year
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Jan. 2022
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Hallo zusammen!

Bei mir steht ein Upgrade meines Home Servers an. Ausschlaggebend war neben dem Wunsch, ein wenig moderner unterwegs zu sein, die recht positiven Testberichte zu den Alder Lake CPUs. Nun bin ich mir aber nicht mehr ganz sicher, ob nicht vielleicht ein AMD Unterbau die bessere Wahl wäre.

Aktuell werkelt ein Pentium G4600 auf einem AsRock H270m-ITX Board. Die meiste Zeit (also quasi im "Idle") liegt die CPU Auslastung bei 20% bis 30%.

Betriebssystem ist Ubuntu 20.04, wobei die meisten Dienste dann in LXD Containern laufen. Die wichtigsten sind:
  • Nextcloud für die Family und ein paar Freunde
  • Samba Server für die Freigaben im lokalen Netzwerk
  • Elasticsearch in eigenem Container für die Volltextsuche incl. OCR in Nextcloud + Spotlight Backend für Samba
  • OnlyOffice Document Server
  • Wordpress Instanz, über nginx bereitgestellt
  • emby Mediaserver --> Transcoding ist wichtig
  • Windows VM, auf die per RDP verbunden wird, wenn sich das Benutzen von Windows mal nicht vermeiden lässt :)

Alles in allem stelle ich mir eigentlich die Frage, ob es eher ein Core i5-12500 oder ein Ryzen 5 5600G werden soll...

Ich habe mal zwei Konfigurationen zusammengestellt, die für mich in Frage kommen:

Ich denke, in Bezug auf die Performance sollte das keinen großen Unterschied machen. Aber wie wird es denn beim Stromverbrauch aussehen? Da tue ich mich echt schwer, das abzuschätzen...

Viele Grüße,
sandman
 
Also mein Server primär für Emby läuft mit der folgenden Config:

CPU: AMD Ryzen 5 3400G
Cooling: Noctua NH-L9a-AM4 Chromax Black
MB: Gigabyte Aorus Pro WiFi B450i
RAM: 16GB KIT 2x8GB Patriot Viper 4 Blackout DDR-4 3200
SSD: 256GB Kingston SA2000M8
HHD: 4x Western Digital Red 6TB

Bei Emby läuft das Transcoding via iGPU relativ flott, wie es sich da bei dem Intel verhält, kann ich gar nicht so sagen bzw brauchst du das oder streamst du ohne Transcoding?

Was ich so auf die schnelle im Netz und Vergleiche gefunden habe, nehmen sich beide Prozessoren nicht viel im Stromverbrauch.
 
Cool, danke für deine Rückmeldung!

Wenn ich zu Hause bin, läuft eigentlich alles über Direct Stream. Bin aber generell viel unterwegs und dann wird i.d.R. transkodiert - läuft prinzipiell bisher auf der Intel iGPU im G4600 ganz gut, aber HVEC/h265 bringt den Encoder da doch recht an die Grenze seiner Fähigkeiten. Zwei Streams, wenn zB meine Frau auch parallel was gucken möchte, sind da nicht drin...

Läuft bei dir der emby Server unter Linux? Ich meine mal gelesen zu haben, dass die GPU Acceleration mit AMD iGPUs in emby unter Linux nicht ohne weiteres funktioniert...

Wie sieht es denn bei deiner Konfig mit der Leistungsaufnahme aus? Hast du da mal ein Messgerät hingehängt?
 
Ich hatte bei mir schon 4 1080P Streams im parallelen Transkoding mit der iGPU des 3400G ohne Probleme. UHD mit H.265 läuft auch geschmeidig. Bei mir läuft Emby unter Win10 - laut Emby Eintrag, sollte die iGPU ohne Probleme gehen unter Linux:

https://support.emby.media/support/solutions/articles/44001160207-hardware-acceleration-on-linux

Bisher nicht gemessen - Rainmeter zeigt mir beim Transcoding 10W an und im Idle 4W.
Ich habe aber auch eine Dual Config in einem Gehäuse mit einem Netzteil:

Gaming & Workstation:
CPU: AMD Ryzen 5 5600X
Cooling: Corsair Hydro Series H110i GTX
MB: MSI B550 Tomahawkk
RAM: 64GB 4x 16GB Crucial Ballistix 3200
VGA: Gigabyte RTX 3070 Gaming OC 8GHB
NMVE: 2x Samsung 512GB PM981a
SSD: 1x Samsung 1TB 860 PRO & 1x Samsung 512GB 860 Pro

Server:
CPU: AMD Ryzen 5 3400G
Cooling: Noctua NH-L9a-AM4 Chromax Black
MB: Gigabyte Aorus Pro WiFi B450i
RAM: 16GB KIT 2x8GB Patriot Viper 4 Blackout DDR-4 3200
SSD: 256GB Kingston SA2000M8
HHD: 4x Western Digital Red 6TB

Gehäuse: Phanteks Enthoo Pro 2
PSU: Phanteks Revolt X 1000W
 
@sandman3720:

...ich habe ein ganz ähnliches Anforderungsprofi wie du und hatte lange dafür Homeserver in den unterschiedlichsten Konfigurationen am laufen, angefangen hat es mit einem Raspi und endete mit einem Supermicro A2SDi-8C-HLN4F, auf dem unter Proxmox/ZFS die Dienste in eigenen VMs in getrennten VLANS liefen:
https://www.supermicro.com/en/products/motherboard/A2SDi-8C-HLN4F

Mittlerweile bin ich von dem Trip komplett runter: Nextcloud und Wordpress (und einige weitere Dienste) laufen in einem fremdgehosteten, aber selbstadministrierten virtuellen Root-Server mit reservierten Kernen unter Docker (-Compose). Plex, Pihole laufen ebenfalls unter Docker, aber auf einem normalen NAS (Synology) mit Intel-CPU zuhause.

Vorteil bei dem ganzen Setup: Ich brauche mir um die eigentlich Systemadministration kaum Gedanken machen, da ich mich selbst beim root-Server nur um die Systemupdates eines fast naturbelassenen Debians kümmern muss und dann per Script einfach die Docker-Images update, auf dem NAS läuft es im Prinzip ähnlich. Und: Ich kann auch auch meine gesamte Heim-IT komplett ausschalten und die wichtigen, weil auch von Anderen genutzten Dienste laufen im Rechenzentrum weiter, die Netzanbindung und Redundanz ist dort ohnehin besser, das Snapshotten ebenfalls.

Ein eigene Mediensammlung auf z.B. Plex ist rückblickend betrachtet absurd teuer. Für das Geld, das ich da in Bluerays, Server und Strom gesteckt habe, könnte ich Netflix und Spotify für Jahrzehnte abonnieren. Ohne den Medienserver käme ich daheim auch mit einem Raspi aus...
 
...wenn es nur um das Hosten von Diensten geht, kann man das unter Docker auf einem gescheiten Standard-NAS machen, dann hat man mit der Administration des Host-Systems praktisch gar keinen Aufwand und braucht sonst nur die Docker-Images updaten.
In meiner Heim-Hosting-Phase hatte ich alle Dienste in eigenen VMs (mit je eigenen Betriebssystemen) unter Proxmox laufen und da war der Konfigurations- und Administrationsaufwand immens. Selbstverständlich kann man mein aktuelles root-Server-Setup so auch bei einem Heimserver laufen lassen, aber welche Vorteile hätte das? Netzanbindung, Redundanz und Hardware sind beim Hoster besser. Unter finanziellen Aspekten sieht der Heimserver sogar schlechter aus, wenn man die Redundanz und Hardwarequalität wert legt.
Das einzige Argument, das mir pro-Heimserver bzw. NAS einfällt, wäre ein großer dauerhafter Speicherplatzbedarf, z.B. für einen Medienserver. Dann greift aber wieder das Kosten- bzw. Netflix-Argument...
 
Zuletzt bearbeitet:
Redundanz und Anbindung kann ein Argument sein, der Administrative Aufwand wird dadurch aber nicht weniger, und du kannst dein Docker Setup genauso auch zu hause machen.
Mit jedem Docker Container holst du dir übrigens auch wieder ein Linux ins Haus bei dem du keine Ahnung hast wie das konfiguriert oder gesichert wurde ;)
 
Vielen Dank für eure Beiträge!

@Naturtrüb: Ich versteh deine Argumentation total! In diese Richtung hab' ich auch schon öfter gedacht, zumal die VPS ja mittlerweile wirklich günstig zuhaben sind. Bisher bin ich allerdings zu dem Schluss gekommen, dass ich meine Hardware gerne zu Hause stehen haben möchte. Ich glaube, unterbewusst hängt das ein bisschen damit zusammen, dass ich eigentlich sehr hardwareaffin bin, das aber kaum mehr ausleben kann, da Gaming für mich seit Jahren höchsten noch auf der Switch passiert :)

Im Endeffekt ist es so, dass ich an der Geschichte einfach Spass hab und gehostet wird bei mir nichts Business-kritisches. Wenn meine Nextcloud oder Wordpress mal 30min nicht erreichbar ist, ist das höchstens etwas unbequem, aber keine Katastrophe. Und bei meinem 1 GBit/s Internet gibts immerhin 50 MBit/s Upload, die bisher eigentlich ausreichen...

Übrigens bin ich mittlerweile ein großer Fan von LXD/LXC - Die Unterschiede zu Docker Containern verbuche ich für meinen Anwendungsfall eigentlich ausschließlich als Vorteile... Aber das geht wohl auch stark OT :D


Nun aber doch noch zwei Worte zum Thema:
Mittlerweile tendiere ich etwas mehr in Richtung Intel AL, da es einfach die modernere Plattform ist und Zen4 ja nun noch bis mindestens Herbst auf sich warten lässt - wobei nicht davon auszugehen ist, dass Zen4 gleich mit einem Pendant zum 5600G an den Start gehen wird.
Und sollte dann der Sprung zu Raptor Lake unfassbar gigantisch sein, wäre ja möglicherweise mit einem einfachen CPU Upgrade wieder Ruhe im Karton :rolleyes:

Was denkt ihr?

Grüße!

Update: Mittlerweile habe ich mich für das Alder Lake System entschieden, welches auch schon seinen Dienst verrichtet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi @sandman3720 Ich spiele gerade mit demselben Gedanken mir einen günstigen Mediaserver zuzulegen, der auch eine gewisse Leistungsfähigkeit (in Maßen) hat. Natürlich soll er auch noch möglichst wenig Strom verbrauchen (Idle + geringe Last). Darf ich fragen welches System du gekauft hast und wie hoch der Strombedarf ist?
 
el_zoido schrieb:
Hi @sandman3720 Ich spiele gerade mit demselben Gedanken mir einen günstigen Mediaserver zuzulegen, der auch eine gewisse Leistungsfähigkeit (in Maßen) hat. Natürlich soll er auch noch möglichst wenig Strom verbrauchen (Idle + geringe Last). Darf ich fragen welches System du gekauft hast und wie hoch der Strombedarf ist?
Hi @el_zoido
am Ende ist es bei mir ein i5-12500 (wegen der UHD770, welche zwei HW Video Codecs besitzt) mit 2x16GB RAM auf einem ASRock H670 m-ITX geworden. Als Systemdisks laufen 2 WD NVMEs im RAID 1 und die Daten liegen auf 4x6TB HDDs im RAID 5…
Bin noch am Optimieren, aber mittlerweile liegt der Stromverbrauch im Idle bei etwa 27 bis 30 W. Die HDDs sind dabei im Spindown. Die CPU habe ich per TDP Einstellung im Bios zu einem 12500T gemacht, was entgegen meinen Erwartungen einiges an Verbrauchseibsparung im Idle gebracht hat. Ansonsten macht die TDP Absenkung eigentlich wenig Sinn… Was richtig was gebracht hat, war die nicht benötigten Dinge (zB WiFi) im BIOS zu deaktivieren und ASPM zu aktivieren.
Ich kann das Setup so für ein NAS/Mediaserver mit Leistungsreserven echt empfehlen. Wenn du allerdings Linux einsetzten möchtest, wird es aktuell teils noch etwas fummelig, da gerade die iGPU erst in recht neuen Kernelversionen ausreichend unterstützt wird (>5.15), welche noch nicht in alle Distros durchdiffundiert sind…

Grüße,
sandman
 
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