News Neues Kartellrecht: Weniger Startup-Übernahmen und Daten für alle

Ich sehe das genauso wie RYZ3N. Im Endeffekt alles nur heiße Luft, keiner der großen Unternehmen (die zu 99% aus den USA stammen) wird sowas annähernd unterstützen und schon gar nicht von Deutschland vorschreiben lassen. Die Unternehmen sind darauf aus mehr Gewinn einzufahren und größer/mächtiger zu werden und nicht um Konkurrenten aufzubauen.
 
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Ein Käufer und ein Verkäufer sind sich einig, aber wer braucht schon Vertragsfreiheit?
Socialism ahead. Yippeeeey. Der wievielte Versuch ist das jetzt?
 
China macht es diesbezüglich besser, ausländische Dienste werden so lange geduldet bis man eine Kopie davon an den Start bringt, dann hagelt es für die anderen Vorschriften und Verbote bis sie die Lust verlieren. Nicht die feine englische Art, aber es funktioniert. Davon sollte man sich auf EU Ebene mal etwas inspirieren lassen.
 
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Wird auch mal Zeit - kann ja nicht sein das jedes erfolgreiche Startup direkt von FB, MS, Google oder sonstigen Branchenriesen geschluckt wird.
 
Irgendwie doppelt ironisch:
Erst am laufenden Band Gesetze erlassen, die es kleineren Betreibern unheimlich schwer machen noch Fuß zu fassen (siehe z.B. geforderte automatische Zensur so genannter "Hatespeech" in Rekordzeit), und dann mit noch mehr Gesetzen versuchen, den Großen irgendwie an's Bein zu pinkeln.
 
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Stunrise schrieb:
@xexex Dein Post beschreibt sehr schön das Problem von diesen großen Giganten. Man wird komplett abhängig, weil alles andere gnadenlos mit besserer Leistung für Lau verdrängt wird. Ich kann mich noch an mein erstes Navi 2006 erinnern, dort war bereits beim Kauf das Kartenmaterial ein gutes Jahr alt und bereits nach wenigen Jahren war es mehr oder weniger unbrauchbar. Ein Kartenupdate hatte ziemlich genau das gleiche gekostet, wie ein neues Gerät. Mit Google Maps brauche ich diesen ganzen Kindergarten nicht mehr und habe obendrein viel bessere Qualität, jederzeit aktuell und für mich vollkommen kostenlos. Der Preis dafür ist eine Verdrängung von jeglichem Wettbewerb, von lokalen Arbeitsplätzen und von Unabhängigkeit. Google macht mit Maps keinen Gewinn und finanziert diesen Bereich quer über die Anzeigen, während ein Unternehmen wie Navigon mit ihrer Tätigkeit Gewinne erwirtschaften müssen.

Das Problem ist aktuell tatsächlich, dass diese Tech Firmen einfach so dermaßen viel besser sind, sodass der Verbraucher praktisch keine Wahl mehr hat. Warum soll ich FreeTV mit Trash-Content zu festen Zeiten mit 30% Werbung in SD-Qualität anschauen, wenn ich für 11€/Monat tausende Serienstaffeln und Filme bei Netflix jederzeit in 1080p ohne Werbung konsumieren kann? Das Angebot für mich als Kunde ist um Klassen besser, aber das Geld wandert komplett in die USA und die Arbeitsplätze gleich mit. Selbes Spiel mit Amazon, warum sollte ich im Ladengeschäft für schlechten Service mit inkompetenter Beratung für mehr Geld einkaufen, wenn ich bei Amazon zum besseren Preis den Artikel am nächsten Tag geliefert bekomme und im Servicefall einen Tag später mein Ersatzgerät da ist, während ich im Laden 3 Wochen auf eine Reparatur warten muss. Der lokale Einzelhandel wird verdrängt, weil Amazon besser ist. Die gesamten Einnahmen fließen aber auch hier ins Amiland, erneut gemeinsam mit einem Großteil der Arbeitsplätze.

Wir machen uns seit dem Internetboom extrem abhängig von den amerikanischen Techfirmen und das wird früher oder später immer stärkere Auswirkungen auf unseren Arbeitsmarkt und Wohlstand haben. Unsere lokalen Arbeitsplätze werden gnadenlos ausgebootet und spätestens unsere Kinder werden sich schwer tun, noch gut bezahlte und hochwertige Jobs zu fairen Bedingungen zu finden, weil die Techfirmen in rasender Geschwindigkeit alles verdrängen.

Schön geschrieben. Genau das ist die Realität, obwohl ich bzgl. des letzten Absatzes anderer Meinung bin.

Stellt sich die Frage: was ist daran jetzt schlimm? Das was du beschreibst, nennt sich Kapitalismus.
Und das, was hier in D. seit den Anfängen des Internetbooms betrieben wird, ist Sozialismus im Endstadium. Man hat sich jahrzehntelang zurückgelehnt und mit schlechtem Service sowie exakter Auslegung des BGB (natürlich nur zum Nachteil des Kunden) geglänzt - wenn man denn überhaupt Vergleichbares im Angebot hatte. Damit hat man sich einen wunderbaren Ruf als Servicewüste und Null-Angebot erarbeitet. Den will man doch so schnell nicht wieder abgeben, oder?
Ladengeschäfte? Seit den 90ern ein absoluter Witz - Rentnerparadiese.
Und jetzt kommt Altmeier (der Name ist Programm) daher und "kehrt hier mal mit eisernem Besen durch", indem er agiert wie ein altes verknöchertes Politbüromitglied, das auf jung und dynamisch macht. Darüber kann ich nur lachen.

Was ich mich nämlich frage: In dem bösen Amiland, da wo unsere Kohle hinfließt, weil die bösen Amazons und Googles dort wohnen.... dort gibt es auch Einzelhandel, Läden, usw. Die verkaufen auch Navi's, TV usw. Und da gibt es auch Kabelnetzbetreiber und TV-Sender.
Wie können die denn bestehen, gegen die bösen Amazons und Facebooks und Googles?
Also einer der größten Unterschiede ist: die jammern nicht rum, sondern tun Dinge, um Kunden zu gewinnen. Was macht der Deutsche? Verbote fordern. Was macht der deutsche Staat? Verbieten. Das einzige was man in D. gut kann, ist: mit Verboten und Verbotsforderungen um sich werfen. Wenn man selbst nichts hinbekommt, verbietet man einfach die Konkurrenz.

Und dann, 20 Jahre später, merkt man wie der Rest der Welt schon wieder viel weiter ist (die bösen warten aber auch nie - sowas Gemeines). Dann kommen Jungdynamiker wie der Herr Altmeier. Die schreiben dann Briefe an Google und versuchen sich wieder "an die Spitze zu verbieten", denn Verbieten, Zerschlagen und Stimmungsmache - das waren schon immer die besten Werkzeuge des Sozialismus....
 
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screwdriver0815 schrieb:
Schön geschrieben. Genau das ist die Realität, obwohl ich bzgl. des letzten Absatzes anderer Meinung bin.

Stellt sich die Frage: was ist daran jetzt schlimm? Das was du beschreibst, nennt sich Kapitalismus.
Das was er beschreibt ist eher Marktwirtschaft -> Mit einem "besseren" Produkt verdrängt man andere. Das würde (theoretisch) auch im Kommunismus klappen.

Es wurde schon zu genüge diskutiert: Deutsche sind generell Risikoscheuer als Amis. Das ist die Natur der Dinge scheinbar. Das heißt aber nicht, dass man sich die Butter vom Brot nehmen lassen muss. Die digitale Branche neigt so sehr zu Monopolen, dass man hier schon fast von einem natürlichen Monopol sprechen kann. Unter Wirtschaftswissenschaftlern ist die Meinung da eigentlich eindeutig: Natürliche Monopole gehören in Staatshand oder extrem streng reguliert.

Ein paar Thesen:
-Google dominiert das Finden von Informationen im Netz. Es hat gute Pionierarbeit geleistet, aber die Suchmaschine ist ausentwickelt. Soll Google wirklich die kommenden Jahrzehnte jetzt ein Monopol auf das Finden von Informationen bekommen? Warum Google nicht zwingen, die Algorithmen offen zu legen? Patente haben seit je her eigentlich ein Verfallsdatum.
-Wozu braucht es ein Spotify und ein Deezer usw. Warum nicht eine zentrale Musik-Datenbank mit APIs, um Zusatzdienste anbieten zu können?
-Sollte nicht der Staat die grundsätzliche Infrastruktur (Website, Zahlungsabwicklung, Bewertungssystem) für den Handel im Internet anbieten? Warum muss man Amazon hier ein Monopol aufbauen lassen?

Solche Monopole stellen aktuell nichts anderes als quasi
 
I
Cr4y schrieb:
Das was er beschreibt ist eher Marktwirtschaft -> Mit einem "besseren" Produkt verdrängt man andere. Das würde (theoretisch) auch im Kommunismus klappen.

Es wurde schon zu genüge diskutiert: Deutsche sind generell Risikoscheuer als Amis. Das ist die Natur der Dinge scheinbar. Das heißt aber nicht, dass man sich die Butter vom Brot nehmen lassen muss. Die digitale Branche neigt so sehr zu Monopolen, dass man hier schon fast von einem natürlichen Monopol sprechen kann. Unter Wirtschaftswissenschaftlern ist die Meinung da eigentlich eindeutig: Natürliche Monopole gehören in Staatshand oder extrem streng reguliert.

Ein paar Thesen:
-Google dominiert das Finden von Informationen im Netz. Es hat gute Pionierarbeit geleistet, aber die Suchmaschine ist ausentwickelt. Soll Google wirklich die kommenden Jahrzehnte jetzt ein Monopol auf das Finden von Informationen bekommen? Warum Google nicht zwingen, die Algorithmen offen zu legen? Patente haben seit je her eigentlich ein Verfallsdatum.
-Wozu braucht es ein Spotify und ein Deezer usw. Warum nicht eine zentrale Musik-Datenbank mit APIs, um Zusatzdienste anbieten zu können?
-Sollte nicht der Staat die grundsätzliche Infrastruktur (Website, Zahlungsabwicklung, Bewertungssystem) für den Handel im Internet anbieten? Warum muss man Amazon hier ein Monopol aufbauen lassen?

Solche Monopole stellen aktuell nichts anderes als quasi
Sehe ich anders.
Dass die IT-Branche ein "natürliches Monopol" sein soll, liegt einfach nur daran, dass D. und auch Europa sich jahrzehntelang die Butter vom Brot nehmen lassen haben. Das ist nicht "natürlich", sondern einfach nur blöd gelaufen. Europa hat es verpennt. Und jetzt wird nach Regulierung gerufen - nicht weil man zugrunde geht, sondern weil einem die Marktmacht derjenigen, die halt einfach innovativer waren, ein Dorn im Auge ist.
Das als natürliches Monopol zu bezeichnen passt irgendwie nicht wirklich.
Risikoscheu - ja, das ist der Deutsche an sich. Und er setzt sich gern in seine Schmollecke und jammert - und ruft dann nach höheren Mächten, dass die alles so schön angenehm machen, wie er es gern hätte.
So wie im Waldorfkindergarten. Mit dem Unterschied, dass die Welt da draußen, außerhalb von Deutschland kein solcher Waldorfkindergarten ist, sondern dort üble Ghettokids ihr Unwesen treiben. In China und Russland haben sie das irgendwie hinbekommen, gegen diese Ghettokids zu bestehen...

Zu den Thesen:
1.) Google hat also die beste Suchmaschine. Man will etwas vom Kuchen abhaben. Warum sollte man sich also die Arbeit machen und selbst ein besseres Angebot machen? Wir leben doch im Sozialismus, also zwingen wir Google, seine Geschäftsgrundlage zu veröffentlichen. Genau das gleiche hätte man auch 1996 tun können, als Lycos und Altavista Fireball die besten Suchmaschinen waren und Google noch gar nicht existiert hat... Warum nicht? Wo das doch ein natürliches Monopol ist...
Nee, nee.

2.) Wozu brauchen wir ARD und ZDF? DDR1 reicht doch... Der Staat soll also... Die DDR grüßt von weitem... Siehst du sie winken?

Man muss Amazon überhaupt nicht das Monopol überlassen. Aber diese "Monopolverhinderung" kann doch nicht durch Zwang und Verbote geschehen. Was ist denn das für eine Denkweise? Ein Monopol wird durch ein staatliches abgelöst... Und der Staat treibt dann kein Schindluder? Sicher?
Einfach nur mehr und bessere Konkurrenz finde ich persönlich extrem viel besser.
 
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screwdriver0815 schrieb:
Sehe ich anders.
Dass die IT-Branche ein "natürliches Monopol" sein soll, liegt einfach nur daran, dass D. und auch Europa sich jahrzehntelang die Butter vom Brot nehmen lassen haben.
Naja, Netzwerkeffekte und die Kostenstruktur (Grenzkosten nahe 0) führen schon dazu, dass ein Anbieter Kosten-effizienter ist und dabei auch eine bessere Leistung liefert, als mehrere Anbieter, die in Konkurrenz zueinender stehen. Wer würde seine Website für 5 Suchmaschinen optimieren? Wer würde seine Waren auf 5 Handelsplattformen laden? Wer würde seine App für 5 mobile OSse entwickeln?
Diese Märkte haben schon eine natürliche Tendenz zu Monopolstrukturen, weil ein Monopolist betriebs- wie auch volkswirtschaftlich hier die bessere Lösung liefert (zumindest kurz- bis mittelfristig).

screwdriver0815 schrieb:
Zu den Thesen:
1.) Google hat also die beste Suchmaschine. Man will etwas vom Kuchen abhaben. Warum sollte man sich also die Arbeit machen und selbst ein besseres Angebot machen? Wir leben doch im Sozialismus, also zwingen wir Google, seine Geschäftsgrundlage zu veröffentlichen. Genau das gleiche hätte man auch 1996 tun können, als Lycos und Altavista Fireball die besten Suchmaschinen waren und Google noch gar nicht existiert hat... Warum nicht? Wo das doch ein natürliches Monopol ist...
Nee, nee.
Du argumentierst halt alleine aus unternehmerischer Sicht. Klar, Google steht für sein eingeganges Risiko eine gewisse Vergütung zu. Aber soll Google deswegen bis in alle Zeit eine Alimentierung zu Lasten aller anderer bekommen? Nochmal: Warum sollte ich als Gesellschaft dulden, dass ein Unternehmen die Herrschaft über das Auffinden von Informationen für alle Ewigkeit inne hat?

screwdriver0815 schrieb:
2.) Wozu brauchen wir ARD und ZDF? DDR1 reicht doch... Der Staat soll also... Die DDR grüßt von weitem... Siehst du sie winken?
Achja, deswegen liegen auch 5 Wasser-, Strom und Gasleitungen an deinem Haus, weil Konkurrenz hier für ein besseres Produktangebot sorgt!?

screwdriver0815 schrieb:
Man muss Amazon überhaupt nicht das Monopol überlassen. Aber diese "Monopolverhinderung" kann doch nicht durch Zwang und Verbote geschehen. Was ist denn das für eine Denkweise? Ein Monopol wird durch ein staatliches abgelöst... Und der Staat treibt dann kein Schindluder? Sicher?
Einfach nur mehr und bessere Konkurrenz finde ich persönlich extrem viel besser.
Nochmal: Märkte wie z.B. Online-Handelsplätze tendieren ganz natürlich zu einem Monopol. Gibt es erstmal einen Anbieter, der x% des Marktes ausmacht, werden Unternehmen nur noch dort ihre Waren anbieten und Kunden werden nur noch dort suchen. Kurzfristig funktioniert hier also die Marktwirtschaft -> der bessere Anbieter setzt sich durch und verdrängt mit einem bessere Angebot andere aus dem Markt. Aber mittel- bis langfristig gibt des dann keinen funktionierenden Markt mehr, der sich dauerhaft selbst reguliert. Die Betrachtung der Zeiträume ist in der Diskussion also durchaus wichtig.
Naja, der Staat existiert eigentlich schon nur deswegen, um es dem darin lebenden Volk irgendwie recht zu machen. Unternehmen sind nur an das Wohl der Shareholder gebunden. Daher würde ich schon sagen, dass ein Staat in diesem Fall theoretisch die besseren Voraussetzungen hat, um hier eine bessere Lösung zu liefern, als private Unternehmen. Was er am Ende draus macht, ist natürlich eine andere Geschichte.
 
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screwdriver0815 schrieb:
[...]
Ladengeschäfte? Seit den 90ern ein absoluter Witz - Rentnerparadiese.
[...]
Was ich mich nämlich frage: In dem bösen Amiland, da wo unsere Kohle hinfließt, weil die bösen Amazons und Googles dort wohnen.... dort gibt es auch Einzelhandel, Läden, usw. Die verkaufen auch Navi's, TV usw. Und da gibt es auch Kabelnetzbetreiber und TV-Sender.
Wie können die denn bestehen, gegen die bösen Amazons und Facebooks und Googles?
Naja, können sie halt auch dort nicht, aber nur weils hier nicht in den Nachrichten läuft, heißt es nicht, dass es dort nicht auch passiert. Hier mal ne Auswahl aus den letzen 2 Jahren
  • Toys R us ist pleite und schließt alle 735 US-Filialen: Link
  • Macy's macht 100 Stores dicht: Link
  • Walmart macht seine komplette Sub-Kette "Sam's Club" mit 63 Filialen dicht. Link
  • Best Buy schließt alle 250 mobile Stores (= Sub Kette) Link
  • Weitere 20 Retailer Pleite allein in 2017, mehrere tausend Stores betroffen: Link
Gesamt geht das in die tausende, was da dicht gemacht wird, und die Liste ist sicher noch länger.
Ich muss ja bei solchen Diskussionen immer an die Walmart-Folge von Southpark denken (S 8, EP 9, sehenswert!).
Am Anfang finden es alle toll, wenn's zu spät ist nicht mehr.

Ich gebe Dir ja insofern recht, dass die Flächenmärkte qualitativ meist SEHR durchwachsen sind, was sich auch immer weiter beschleunigt, da der Kostendruck zu Stellenstreichungen führt und die ohnehin eher schlecht bezahlten MA dann eben für mehrere Bereiche parallel zuständig sind. Ich kann verstehen, dass man sich da bei einem Sortiment von mehreren 100 Artikeln nicht gut/perfekt auskennt, auch wenn es natürlich eigentlich anders sein sollte. Zusammen mit all den ganz besonders "netten" Kunden frage ich mich manchmal, wie die MA in diesen Märkten es schaffen, dafür morgens aus dem Bett aufzustehen - ich würde es nicht packen.

Die Flächenmärkte (Media Markt und Co)sind ja diejenigen, die vorher den richtigen, regulären Fachhandel stark ausgedünnt haben. Jetzt kämpfen sie mit dem gleichen Effekt wie vorher ihre Konkurrenz, dabei würden viele wahrscheinlich die hochspezialisierten Fachgeschäfte der Beratung wegen brauchen - man ist eben nur nicht mehr bereit, diese Leistung dann auch zu bezahlen.

@Topic: Ganz großes Kino von Herrn Altmaier mal wieder, hoffentlich hat er es auch gleich getwittert. Es wird bei der Sprechblase bleiben. Dieses Daten für alle ist eigentlich das Gegenteil von dem, was die meisten der "Datenspender" wollen, aber sicher sieht die BitKom oder ein anderer Verband das anders, daher orakle ich mal, dass Herrn Altmaier diese Idee nicht selbst gekommen, sondern aus wissender Quelle souffliert wurde.

Witzig auch, dass die Monopole aufgebrochen werden sollen, aber jedes Projekt, das die Migration auf Linux in der Verwaltungsebene vorsah dann schnell zugunsten von MS-Produkten und Kosten in 6/7-stelliger Höhe gekillt wurde, weil der "Schulungsaufwand zu groß" sei oder was auch immer. Mit gutem Beispiel voran, ne?

Und wie werden denn "unfaire Mittel definiert"? Google z.B. gibt den Herstellern die Lizenzen für lau, die setzen dann Ihr EMUI, Experia UI, Samsung Experience oder wie diese ganzen Müll-Overlays auch heißen, drüber und sind happy. Und so ist dann selbst auf dem billigsten Schrott-Handy Google installiert und sammelt fleißig Daten. Ist das dann unfair?
 
Blöd gefragt, geht das Strafgeld von z.B. Google eigentlich an die Mitbewerber?
 
Cr4y schrieb:
Du argumentierst halt alleine aus unternehmerischer Sicht. Klar, Google steht für sein eingeganges Risiko eine gewisse Vergütung zu. Aber soll Google deswegen bis in alle Zeit eine Alimentierung zu Lasten aller anderer bekommen? Nochmal: Warum sollte ich als Gesellschaft dulden, dass ein Unternehmen die Herrschaft über das Auffinden von Informationen für alle Ewigkeit inne hat?
Nein, ich argumentiere aus Verbrauchersicht. Du argumentierst aus deutscher Unternehmersicht, der sich die deutsche Vollkaskomentalität zu eigen gemacht hat.
Google soll überhaupt keine Alimentierung bis in ewige Zeiten bekommen. Es darf sehr sehr gern ein Konkurrent auftreten, der ein besseres Angebot macht.
Autovergleich: warum sollte VW für alle Zeiten Geld für Autos verlangen dürfen, obwohl andere weniger Autos verkaufen?

Cr4y schrieb:
Achja, deswegen liegen auch 5 Wasser-, Strom und Gasleitungen an deinem Haus, weil Konkurrenz hier für ein besseres Produktangebot sorgt!?

Ähm... Es gibt verschiedene Strom- und Wasseranbieter, die alle über die gleiche Leitung liefern. Was ist das denn nun für ein Bullshit-Argument?

Cr4y schrieb:
Nochmal: Märkte wie z.B. Online-Handelsplätze tendieren ganz natürlich zu einem Monopol. Gibt es erstmal einen Anbieter, der x% des Marktes ausmacht, werden Unternehmen nur noch dort ihre Waren anbieten und Kunden werden nur noch dort suchen. Kurzfristig funktioniert hier also die Marktwirtschaft -> der bessere Anbieter setzt sich durch und verdrängt mit einem bessere Angebot andere aus dem Markt. Aber mittel- bis langfristig gibt des dann keinen funktionierenden Markt mehr, der sich dauerhaft selbst reguliert. Die Betrachtung der Zeiträume ist in der Diskussion also durchaus wichtig.
Naja, der Staat existiert eigentlich schon nur deswegen, um es dem darin lebenden Volk irgendwie recht zu machen. Unternehmen sind nur an das Wohl der Shareholder gebunden. Daher würde ich schon sagen, dass ein Staat in diesem Fall theoretisch die besseren Voraussetzungen hat, um hier eine bessere Lösung zu liefern, als private Unternehmen. Was er am Ende draus macht, ist natürlich eine andere Geschichte.
Das stimmt ja auch. Jeder Markt tendiert zum Monopol. Der eine Bereich mehr, der andere weniger.
Es gibt aber keine Monopole, die in Stein gemeißelt sind. Es gab und gibt immer Situationen, in denen scheinbar übermächtige Monopolisten durch bessere neue Konkurrenz ihres Monopols entledigt wurden.
Und wenn es auch nur durch verändertes Konsumverhalten so kam...
Die Situation in D. ist ja gerade für all das ein Paradebeispiel. Bessere Konkurrenz aus Übersee hat die einheimischen Anbieter verdrängt.

Der Staat hat hier zwar theoretisch die Aufgabe, es allen recht zu machen. Tut er aber nicht, weil er lobbygetrieben ist. Das ist schade, aber die Realität. Bezogen auf Datenmissbrauch ist es ja so, dass jeder Anbieter, der Datenschutz betreibt, hier ja eigentlich Marktführer sein müsste, wenn man nach dem Geschrei in D. geht. Ist aber nicht so, also hat der Konsument hier kein Interesse daran...
 
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screwdriver0815 schrieb:
Nein, ich argumentiere aus Verbrauchersicht. Du argumentierst aus deutscher Unternehmersicht, der sich die deutsche Vollkaskomentalität zu eigen gemacht hat.
Google soll überhaupt keine Alimentierung bis in ewige Zeiten bekommen. Es darf sehr sehr gern ein Konkurrent auftreten, der ein besseres Angebot macht.
Ich argumentiere auf Basis von Fakten, auf die du auch nicht eingehst. Nämlich, dass digitale Märkte eine sehr starke Tendenz zu Monopolen haben, sodass ich sie schon für natürliche Monopole halte.

Wie soll das im Falle von Google passieren? Google wird das Monopol auf die Suche bis in alle Ewigkeit behalten, wenn es nicht eine komplett neue, disruptive Innovation gibt (die Google vollkommen verpennt, und nicht mehr schafft aufzukaufen). Nichtmal MS schafft es mit seinem ganzen Geld, in den Suchmaschinen-Markt zu kommen.
Beispiel am Auto: Daimler, Ford und von mir aus Peugeot beginnen in etwa zur gleichen Zeit um 1900 mit der Entwicklung des Autos. Daimler hat nach drei Jahren die beiden Konkurrenten verdrängt, und seit dem gibt es nur noch Daimler. Und diesen Zustand findest du, so wie ich es verstehe, vollkommen ok. Du sagst halt: "jaha, wenn einer ein besseres Produkt auf den Markt bringt, dann wird sich das schon lösen". Im Falle von digitalen Gütern aber kaum: Ein inhärenter Produktvorteil bei fast allen digitalen Gütern ist es, dass es viele Nutzen. Und diesen Vorteil kann kein neuer Anbieter liefern. Der neue Anbieter wird einfach nur das Interesse von Google wecken, welche diesen dann aufkauft -> Monopol gesichert.

screwdriver0815 schrieb:
Autovergleich: warum sollte VW für alle Zeiten Geld für Autos verlangen dürfen, nur weil andere weniger Autos verkaufen?
Beispiel passt nicht. Der Verkaufspreis bei Autos ist maßgeblich von den variablen Kosten getrieben. Und gerade diese sind in digitalen Märkten fast 0.

screwdriver0815 schrieb:
Ähm... Es gibt verschiedene Strom- und Wasseranbieter, die alle über die gleiche Leitung liefern. Was ist das denn nun für ein Bullshit-Argument?
Achte mal auf deinen Diskussionsstil. Willst du nur diskutieren um einen Streit auszutragen, oder um evtl. auch offen für neues zu sein?
Genau das sage ich doch: Der Staat stellt die grundsätzliche Infrastruktur bereit, und andere Anbieter mieten sich dort ein und bieten zusätzliche Leistungen. Denn aus volkswirtschaftlicher Sicht ist es höchst ineffizient, solche Infrastruktur mehrfach zu verbauen. Und genau das gleiche gilt ähnlich für z.B. Online-Handelsplätze oder Musik-Datenbanken: Es wird einfach doppelt und dreifach gespeichert, obwohl es auch mit einer zentralen Datenbank gehen würde. Servicedienstleister könnten um die Datenbank dann wiederum eigene Leistungen anbieten.

screwdriver0815 schrieb:
Das stimmt ja auch. Jeder Markt tendiert zum Monopol. Der eine Bereich mehr, der andere weniger.
Ja, und dagegen muss der Staat etwas tun.

screwdriver0815 schrieb:
Es gibt aber keine Monopole, die in Stein gemeißelt sind.
Doch genau diese gibt es. Nämlich natürliche Monopole, wie die oben bereits erwähnte Infrastrukturen.

screwdriver0815 schrieb:
Es gab und gibt immer Situationen, in denen scheinbar übermächtige Monopolisten durch bessere neue Konkurrenz ihres Monopols entledigt wurden.
Aber gilt das innerhalb eines Marktes, oder wurde durch eine disruptive neue Technologie ein neuer Markt geschaffen? Hast du Beispiele?

screwdriver0815 schrieb:
Und wenn es auch nur durch verändertes Konsumverhalten so kam...
"Nur" ist gut. Das wäre ein externer Effekt, der nicht Teil eines funktionierenden Marktes ist. Sowas kann passieren, muss aber nicht. Und bei Politik auf das Prinzip Hoffnung zu setzen, wäre dumm.

screwdriver0815 schrieb:
Die Situation in D. ist ja gerade für all das ein Paradebeispiel. Bessere Konkurrenz aus Übersee hat die einheimischen Anbieter verdrängt.
Aber was wird die langfristige Folge sein?

screwdriver0815 schrieb:
Der Staat hat hier zwar theoretisch die Aufgabe, es allen recht zu machen. Tut er aber nicht, weil er lobbygetrieben ist. Das ist schade, aber die Realität.
Tja, die Lobby, die den Staat verbiegt ist genau die Lobby, die du als besseren Regulator auf digitalen Märkten siehst. Dann müsste für dich das doch eigentlich gut sein, wenn ich dich richtig verstehe.

screwdriver0815 schrieb:
Bezogen auf Datenmissbrauch ist es ja so, dass jeder Anbieter, der Datenschutz betreibt, hier ja eigentlich Marktführer sein müsste, wenn man nach dem Geschrei in D. geht. Ist aber nicht so, also hat der Konsument hier kein Interesse daran...
Tja, die Menschen heutzutage verstehen überhaupt nicht, was das alles bedeutet. Da wäre ein stärker regulierender Staat nötig. Ähnlich wie im Umweltschutz oder Arbeitsrecht. Sobald konkrete kurzfristige Vorteile gegen diffuse zukünftige Nachteile abgewogen werden, tendieren viele Menschen sofort zu den jetzigen Vorteilen.
 
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Zwanzig Jahre zu spät, die Samwer's wird's nicht jucken und unterm Strich wird wie mit der Frühjahrsluftnummer DSVGO genau das Gegenteil erreicht (Absicht oder wirklich so blöd??) aber hautsache der schlanke Sesselverformer und die anderen Hampelfiguren machen ihr übliches Blablabla; obwohl keine Ahnung von Nix. pfff
 
usernamehere schrieb:
Blöd gefragt, geht das Strafgeld von z.B. Google eigentlich an die Mitbewerber?

Nein, das Geld würde in den Haushalt kommen.
 
Das, was die Tech-Riesen machen, ist doch nichtmal das größte Problem.

Man sollte sich mal eher dem Finanzmarkt widmen ... Vermögensverwalter wie z.B. "Blackrock" stellen mMn die weitaus größere Gefahr dar. Denn die haben nicht nur Marktmacht, sondern nutzen diese auch, um Regierungen und damit ganze Volksökonomien zu steuern.

Bitte mit einem großen Hammer zerschlagen.

Ich finde es grundsätzlich richtig, den Kartellämtern mehr Macht zu geben ... nur leider wird das alles so dermaßen lange dauern, bis es auf einer globalen Ebene Wirkung zeigen kann, dass die damit dann zerschlagbaren Monopole per Outsourcing und Unternehmenszersprlitterung wieder unangreifbar sind (wil sie der Definition von Monopol eben nicht mehr entsprechen ... 2 Wochen nachdem die Definition auf sie angepasst wurde).

Genau deswegen halte ich Finanzimperien für weitaus gefährlicher, google, facebook, alphabet und Co kann das Kartellamt auf die Pelle rücken ... einem Finanzverwalter, der an diesen Firmen lediglich Aktienmehrheiten hält (es reicht ja zu den größten Aktionären zu gehören, um Personal- und andere Entscheidungen zu forcieren - siehe Blackrock), wird den Kartellämtern aber weiterhin durch die Lappen gehen.
Ein Startup, welches zu 25% an meinem Geld hängt, muss ich nicht komplett aufkaufen oder in mein Unternehmen integrieren ... die habe ich auch so in der Tasche, wenn ich nur dafür sorgen kann (z.B. über die beteiligung an Banken), dass dieses Viertel nur schwer anders zu finanzieren ist.
klingt nach VT, entspricht aber haargenau dem Vorgehen von z.B. Blackrock seit sie die Finanzkrise groß gemacht hat ... der Gründer von Blackrock war an der Entwicklung der Wertpapierpakete, die diese Krise herbeigeführt haben, maßgeblich beteiligt.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt ... ich traue Börsianern ALLES zu.
 
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