PayPal Fragen aus Sicht eines Händlers

anima322

Commander
Registriert
Jan. 2009
Beiträge
2.342
Hallo.

Wir sind Händler und verkaufen recht viel über einen Online-Shop, der unter anderem auch PayPal als Zahlungsmethode anbietet.
Das wird und darf ja auch umfassend genutzt werden.

PayPal Gebühren weiterverrechnen ist ja soweit ich weiß schon seit einiger Zeit untersagt (und machen wir auch nicht).
Wir versenden versandkostenfrei, Retoure ist auch versandkostenfrei - alles im Sinne des Kunden, möchte man meinen.

Jetzt erfuhr ich, dass bei Stornos (zB. Widerruf binnen 14 Tagen), in deren Zuge ja auch die PayPal Transaktion rückgängig zu machen ist, PayPal sich die gesamte Gebühr, die beim Kauf entstanden ist, einbehält.
Das heißt man halt als Verkäufer nicht nur alle Kosten gehabt und noch das Pech mit der Ware, sondern PayPal refundiert auch nicht einmal Gebühren, die ihnen gar nicht zustehen, weil der Kauf de facto nicht stattgefunden hat (Vertrag kommt ja nicht zustande?!).

Meine Frage daher:

a) ist es erlaubt, im Falle eines unverschuldeten Stornos (definiere unverschuldet...) dem Käufer PayPal Gebühren von der zu erstattenden Summe in Abzug zu bringen?

b) oder gibt es eine andere Möglichkeit, dass man sich die PayPal Gebühren wieder von PayPal zurückholen kann?

c) hat jemand evtl. allgemein einige Infos, was man als Händler im Bereich der Vergebührungen (SOFORT, PayPal, Stripe, etc.) hier darf oder nicht darf?

Ich will überhaupt nichts auf den Schultern des Kunden "aussitzen" aber nicht alle Firmen sind so übermächtig wie Amazon, besonders bei höherpreisigen Artikeln, wo die Margen dennoch überschaubar sind, ist das hochgerechnet auf einige Bestellungen schon ein starkes Stück.

Freue mich über Tipps. Vielen Dank!
 
Zu c) kann ich nur schreiben, aucn es (die kosten) nicht weitergeben werden "darf", gehoeren die kosten dennoch mit in die Kalkulation, I. d. R. faehrt man als Haendler eh eine Mischkalkulation, da sollten alle kosten kostendeckend enthalten sein.

Im Sinne des Kunden ist immer gut, nur sollte man auch an sein Unternehmen denken damit es nicht untergeht. ;) :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Marflowah
Zu A) Wieso solltest du gegenüber PayPal denn nicht verpflichtet sein, die Gebühren zu Zahlen? Paypal hat ja schließlich gearbeitet und dir eine Dienstleistung erbracht.

Wenn du dir ein Taxi zum Flughafen rufst musst du ja schließlich auch die Fahrt bezahlen, auch wenn du am Flughafen merkst, dass du dich im Datum vertan hast.

Oder wenn du dir ein Auto mietest, musst du ja trotzdem die Mietgebühr bezahlen, auch wenn das Auto bei dir rumstand und nicht gefahren wurde.

Das ist letztendlich der Grund, warum Firmen wie Amazon oder Mindfaktory Konten von Kunden schließen, die zuviel zurücksenden.

Kundenfreundluchkeit hin oder her, wenn ein Kunde aufgrund von Wiederruf dich als Händler mehr kostet als du an ihm verdienst, dann musst du irendwann sagen, dass du teurer wirst, pleite gehst oder aber im Rahmen deiner Vertragsfreiheit sagst: Mit dir mache ich keine Geschäfte, bitte beehre nur noch andere Händler, mich bitte nie wieder, da ist die Tür....

Entweder du hast solche Retouren als guter Händler einkalkuliert oder du solltest nochmal neu Kalkulieren oder.. du solltest nochmal überlegen, ob manche Bazahlformen eventuelnl für dich unrentabel sind und nicht mehr oder nur gegen Extragebühr angeboten werden...
 
a) Du musst ihm die Kosten mWn erstatten, da ihr PP ja anbietet und der Kunde bekommt den Kaufpreis eben zurück. Ob ihr da Kosten mit PP aushandelt oder wie auch immer, ist für ihn ja völlig egal. Er gibt dir Geld in Höhe X, er widerruft, er bekommt also exakt diese Summe X wieder.
Nehmt unterschiedliche Versandkosten oder ne Handlingpauschale oder sonstwas bei PP Zahlungen.

b) In die Vertragskonditionen reinschauen? :D (Finde es persönlich aber schon eher frech von PP, da man ja sowieso schon recht hohe Gebühren zahlt)

c) Unterschiedliche Versandkosten/Handlingpauschalen oder umgedreht du gibst 2€ Rabatt auf den Versand bei Überweisung oder was auch immer kostenlos für euch ist. Ist natürlich schwierig bei Versandkostenfrei. Ich hoffe mal, dass sich das für euch rechnet :D
 
Leider wirst du da nichts machen können ausser auf Paypal verzichten, Louis Rossmann hat da vor einem Jahr auch schon rumgemeckert auf YT.

@nurmalsoamrande
Es geht wohl kaum um die Transaktionsgebühr von 35 cent sondern um die 1,5-2,5% die sonst noch anfallen und Paypal seit einer weile für sich behält bei Storno, was eine absolute frechheit ist.

Bei beiden von deinen Beispielen wird aber eine wirkliche Dienstleistung erbracht. Wenn du den Taxifahrer angerufen und am ende vom Gespräch gemerkt hättest das du dich vertan hast könnte der Taxifahrer ja auch nicht einfach die Zeit vom Telefongespräch als Fahrt berechnen, das ist aber ca das was Paypal macht.

Paypal aber bietet eine digitale Funktion an welche vorher mit den 35 Cent Transaktionsgebühr gedeckt war und für eine ERFOLGREICHE Transaktion gab es dann noch die 1,5-2,5% Gebühr, aber nicht bei Storno.

Bei einer Storno von einer 100 Euro Bestellung mag das ja noch zu verschmerzen sein, auch wenn es nicht korrekt ist, aber bei tausenden von Euro... viel Spass.
 
akuma84 schrieb:
Es geht wohl kaum um die Transaktionsgebühr von 35 cent sondern um die 1,5-2,5% die sonst noch anfallen und Paypal seit einer weile für sich behält bei Storno, was eine absolute frechheit ist.

Bei beiden von deinen Beispielen wird aber eine wirkliche Dienstleistung erbracht.
Der Zahlungsverkehr wurde über Paypal abgewickelt, sprich der Händler hat das Geld ja erhalten. Die Dienstleistung ist somit erfolgt. Dein Gegenbeispiel hinkt. Wie ich das sehe geht es dem TE aber hier nicht um Mutmaßungen und Meinungen, sondern in erster Linie um rechtssichere Tatsachen.
 
Wenn ich einen Zahlungsdienstleister nutze, muss ich damit leben, dass er dafür Gebühren nimmt. Auch für Stornos. Denn auch die Erstattung ist für den Dienstleister ein Zahlungsaufwand. Das PayPal da früher freundlicher war, ändert nichts daran, dass es grundsätzlich schon in Ordnung ist, auch für diesen Aufwand, Gebühren zu berechnen.
Ist bei anderen Zahlungsmethoden ja nicht anders. Die Bank nimmt auch Geld. Bei Kreditkarten gibt man auch gerne 2-3% pro Transaktion ab, die man als Händler bei Storno nicht erstattet bekommt und dem Kunden auch nicht in Abzug bringen darf.

Sehe hier das Problem nicht. Zahlungsdienstleister, egal ob PayPal oder andere, sind nicht die Wohlfahrt. Die verdienen damit Geld.

Wenn man sich "Kundenfreundlich alá Amazon" nicht leisten kann, muss man halt weniger kundenfreundlich sein und ggfs. zusätzliche Gebühren für bestimmte Zahlungsarten erheben, die Preise entsprechend gestalten, dass die Gebühren und mögliche Stornos mit abgedeckt sind oder bei den Versandkosten dynamisch arbeiten. Ggfs. auch, dass man Rücksendungen, wie es einem Händler ja zusteht, dem Kunden zahlen lässt...

Ist dann für mögliche Kunden weniger attraktiv. Aber über den Zahlungsdienstleister meckern ist halt auch nicht die Lösung.

Wir sind keine Anwälte, aber rechtlich dürfte es daran auch null auszusetzen geben. PayPal hat die Leistung erbraucht, die sie verkaufen, unabhängig ob die Leistung, die du als Händler erbracht hast, durch den Kunden widerrufen wurde.
 
paypal lässt seine marktmacht bezahlen, die sind in den gebühren nicht gerade günstig. warum bieten nicht mehr händler transferwise an? die sind viel günstiger um geld online zu verschicken.
 
Zurück
Oben