Hallo
@bowl ,
ich gebe zu den mittlerweile doch etwas längeren Thread nur quergelesen zu haben, dein Eingangsposting dafür sehr aufmerksam und ich habe mich direkt mit meinem Gerät und den bisherigen Erfahrungen wiedererkannt. Vorneweg das „Management Summary“: eine Lösung habe ich leider nicht für dich, nur die Vermutung, dass die Probleme Architektur- und Bauform-bedingt sind.
Mein Gerät ist ein Lenovo Yoga X1 Gen8 mit einer CPU vom Typ 13th Gen Intel Core i7-1370P und 32GB Arbeitsspeicher. Von letzterem ist stets reichlich verfügbar, selten sind mehr als 16 GB belegt. Die CPU ist etwas schwächer als deine.
Mein Einsatzszenario ist ganz ähnlich dem was du beschreibst: Office-Anwendungen, Teams Chats und -Meetings, dazu noch 1-2 Citrix-Verbindungen. Nichts Wildes, die CPU-Auslastung steigt ohne Video Call selten über 20%, mit Video Call dann in Richtung 50%. Man sollte meinen, das muss das Gerät locker wegstecken, aber weit gefehlt: es „laggt“ an allen Ecken und Enden, auf ein Explorer-Fenster muss ich auch mal eine Minute warten. Der Lüfter dreht hoch wie eine Jet-Turbine und die Oberfläche zwischen Monitor und Funktionstasten ist mit der Hand kaum zu berühren, von der Rückseite ganz zu schweigen.
Dank Lenovo Premier Support wurden Heatpipe und Mainboard inkl. CPU getauscht, ohne erkennbaren Erfolg. Ich hab lange nach einem Tool gesucht, mit dem ich die Leistungsdaten monitoren kann und bin dann bei Intel fündig geworden:
Intel Extreme Tuning Utility (Intel XTU), für unsere Systeme Version 7 runterladen. Damit ist es dann möglich, Temperatur, Prozessorlast, TDP und einiges mehr darzustellen sowie aufzuzeichnen. Am Ende war dann klar, dass ich mit meinem Gerät regelmäßig in diverse Throtteling-Mechanismen laufe, zumeist Thermal Throtteling oder Power Limit Throtteling. Hier mal ein Screenshot während eines Teams Calls:
Zu sehen ist ein Teufelskreis: CPU/System wird heiß, Throtteling setzt ein und TDP wird begrenzt, Kühlung setzt ein bis Throtteling aufgehoben wird und dann sofort wieder von vorne. Das alles bei maximal mittlerer CPU-Auslastung, RAM zur Hälfte befüllt (nicht im Graph zu sehen weil daher für mich nicht relevant).
Das System wird also lange vor Erreichen seiner Leistungsgrenze ausgebremst, ans Limit gehen ist gar nicht möglich (und wäre während eines Teams Calls auch gar nicht nötig). Ein Konstruktionsfehler bzw. eine ungeeignete CPU-Architektur und Auswahl für kompakte 14“-Geräte? Keine Ahnung, für mich sieht das so aus.
Ich arbeite nun oft im niedrigsten Windows-Energiemodus. Dadurch ist das System zwar insgesamt langsamer, aber zumindest bei mir gleichbleibend langsam und die extremen Lags sind fast weg. Zugegeben extrem unbefriedigend für ein weit über 2.000 EUR teures Notebook von einem bekannten Hersteller, das eigentlich ordentlich Leistung unter der Haube hat. Eine andere Lösung habe ich für mich auch mit Hersteller-Support nicht finden können. Ich warte auf das Auslaufen der Garantie und des Abschreibungszeitraums, dann wird es ein neues Gerät geben. Wohl von einem anderen Hersteller, denn wir haben ähnliche Probleme schon in den Vorgängergenerationen der Y1 Yoga-Serie beobachten können. Mit Dell oder HP gibt es ja noch fähige Mitbewerber und von HP habe ich ein ähnlich leistungsfähiges Kundengerät, ohne irgendwelche Temperaturprobleme. Wobei ich Intel da auch nicht aus der Verantwortung lassen möchte, die CPU ist durchaus für solch kompakte Notebooks vorgesehen.
Soweit, so schlecht. Vielleicht hilft dir aber das Intel XTU-Tool, um noch etwas mehr von dem zu sehen, was in deinem Gerät vor sich geht.
Persönlicher Ausblick: Lunar Lake lässt mich hoffen, dass Intel die Kurve kriegt und eine Architektur auf die Beine gestellt hat, die ausreichend Leistung für anspruchsvollen und ausdauernden Office-Betrieb liefern kann.