Personalisierte Werbung Geräte und Netzwerk übergreifend

Linsen100

Cadet 1st Year
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Mir ist keine leichte Beschreibung als Titel eingefallen, aber folgendes ist passiert:

Als ich unterwegs war, habe ich auf meinem Laptop in einem öffentlichen Netzwerk (eduroam) nach einer Sache im Internet gesucht. Zu Hause habe ich dann meinen Desktop PC angeschaltet und habe in meinem Internet Browser genau für diese Sache Werbung bekommen. Ich habe mir nun die Frage gestellt, wie das möglich ist. Hat jemand eine Idee wie sowas funktioniert? Meine Browser (Mozilla Firefox) sind nicht miteinander verknüpft.
 
Vielleicht. Warst du bei beiden Geräten in deinem Google Account eingeloggt. Und das Werbenetzwerk ist von Google 🤷‍♂️
 
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Ja, Technik!
ID´s etc. Werbetracking. Dazu gibts bei Google viele Themen! Cookies, Anmeldungen, Google und und und und!
Ja...Sehr normal alles und Alltag!
Dazu evtl bei Youtube Videos anschauen wo die Systematik erklärt wird.
 
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Dazu noch verhalten, Daten die die jeweiligen Browser über dein System verraten..

Dagegen kannst du Adblocker nutzen und bei Cookiebannern alles was nur geht verweigern.
Und keinen Browser mit eingebautem Tracking nutzen
 
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Eine Liste:
  • Konto-Synchronisation: Verwendung desselben Kontos (wie Google oder Facebook) auf verschiedenen Geräten.
  • Browser-Cookies: Speichern deiner Online-Aktivitäten und Präferenzen.
  • Browser-Fingerprinting: Erstellung eines einzigartigen "Fingerabdrucks" deines Browsers basierend auf verschiedenen Merkmalen (wie Schriftarten, Plugins, etc.).
  • IP-Adressen-Tracking: Verwendung deiner IP-Adresse, um dich über verschiedene Geräte zu verfolgen.
  • Ad-Netzwerke: Werbenetzwerke, die Daten über mehrere Websites hinweg sammeln.
  • Geräte-IDs: Identifizierung über eindeutige Geräte-IDs (besonders bei mobilen Geräten).
  • Location-Tracking: Nutzung deiner geografischen Daten zur Personalisierung von Werbung.
  • Cross-Device-Tracking-Technologien: Spezielle Techniken, die es ermöglichen, Nutzeraktivitäten über verschiedene Geräte hinweg zu verknüpfen.
  • Social Media-Tracking: Verwendung von Daten aus deiner Aktivität in sozialen Netzwerken.
  • Retargeting-Techniken: Gezielte Werbung basierend auf deinem früheren Online-Verhalten.
  • Beacons und Pixel: Kleine Grafiken auf Websites, die zur Überwachung deiner Aktivitäten genutzt werden.
  • E-Mail-Tracking: Wenn du auf Links in E-Mails klickst, können diese zur Verfolgung verwendet werden.
  • Datenaggregation von Drittanbietern: Sammlung und Analyse von Daten durch Dritte, die dann an Werbenetzwerke verkauft werden.
 
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Linsen100 schrieb:
Zu Hause habe ich dann meinen Desktop PC angeschaltet und habe in meinem Internet Browser genau für diese Sache Werbung bekommen.
Verwende einen Adblocker, wie ublock Origin.
Sie unterbinden nicht nur die Werbung, sondern auch Tracking.
 
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kim88 schrieb:
Google Account eingeloggt
Nur an meinem Desktop PC, nicht aber am Laptop
duAffentier schrieb:
Cross-Device-Tracking-Technologien:
Das wird es wohl sein. Während mir 90% der Trackingmöglichkeiten auf deiner Liste etwas sagen, war ich mir nicht bewusst, dass "Cross-Device-Tracking" dermaßen leicht ist. Zumal ich Linux verwende und naiver weise dachte, dass mir das etwas mehr an Privatsphäre verschafft.

Danke für die schnellen Antworten
 
Kennst du noch mehr Möglichkeiten dem ganzen zu "entkommen" oder zumindest einzuschränken, außer Ad- und Tracking Blocker? Oder genügt eine Applikation wie ublock Origin schon? Würde nämlich tippen nein..
duAffentier schrieb:
jeder weiß alles über dich
 
Linsen100 schrieb:
Kennst du noch mehr Möglichkeiten dem ganzen zu "entkommen" oder zumindest einzuschränken,
Für entkommen ist es zu spät. Es sei denn Du wirst eine komplett neue ID im Netz.

Einschränken können vernünftige Adblocker.
Surfen und ständig bei Google/Meta/X/Wasimmer angemeldet sein bzw Autologin sollte man nicht tun.
NetID wird irgendwann auch noch eine Rolle spielen für die „Firmen“ die daran teilnehmen.
 
Und wie kann man sich helfen?
Liste:
  • Verwenden eines VPNs: Ein VPN (Virtual Private Network) verbirgt deine IP-Adresse und verschlüsselt deinen Datenverkehr.
  • Private Browsing: Nutze den Inkognito-Modus oder Private-Browsing-Funktionen in deinem Browser.
  • Anti-Tracking-Software: Installiere Software oder Browser-Erweiterungen, die Tracking blockieren.
  • Cookies löschen und blockieren: Regelmäßiges Löschen von Cookies und Einstellen deines Browsers, um Cookies von Drittanbietern zu blockieren.
  • Browser-Fingerprinting einschränken: Verwende Tools oder Browser-Einstellungen, die Fingerprinting-Techniken erschweren.
  • Ad-Blocker verwenden: Installation eines Ad-Blockers, um Werbung und damit verbundenes Tracking zu blockieren.
  • Ausschalten der personalisierten Werbung: Deaktiviere personalisierte Werbung in den Einstellungen deines Google-Kontos oder anderer Dienste.
  • Vorsicht bei sozialen Medien: Sei vorsichtig mit dem, was du auf sozialen Netzwerken teilst und überprüfe die Datenschutzeinstellungen.
  • HTTPS-Verbindungen bevorzugen: Achte darauf, dass Websites, die du besuchst, eine sichere HTTPS-Verbindung verwenden.
  • E-Mail-Tracking blockieren: Verwende E-Mail-Dienste oder Erweiterungen, die Tracking in E-Mails verhindern.
  • Regelmäßige Überprüfung der App-Berechtigungen: Überprüfe und beschränke die Berechtigungen von Apps auf deinem Smartphone.
  • Betriebssystem und Software aktuell halten: Stelle sicher, dass dein Betriebssystem und deine Software immer auf dem neuesten Stand sind, um Sicherheitslücken zu vermeiden.
  • Datenschutzorientierte Suchmaschinen nutzen: Verwende Suchmaschinen wie DuckDuckGo, die keine Nutzerdaten sammeln.
  • Datenschutzorientierte Browser: Nutze Browser, die auf Datenschutz ausgerichtet sind, wie Firefox oder Brave.
 
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BFF schrieb:
Für entkommen ist es zu spät. Es sei denn Du wirst eine komplett neue ID im Netz.
Wenn man die GPS Daten des Mobiltelefons berücksichtigt, müsste man selber und die Leute die man häufiger besucht umziehen und man müsste sich einen Job mit komplett neuen Kunden, Arbeitsinhalt usw. suchen. Die Ortungs-Daten sind m.M.n. viel problematischer als alle Tracking Cookies und online IDs zusammen.
 
Wobei man Ortungsdaten per GPS am SchleppTop oder PC eher seltener hat.

Aber ja, Ortungsdaten spielen auch eine Rolle.
 
Leute die sich kaum bis gar nicht um Privatsphäre-Thematiken kümmern, sind quasi permanent identifiziert im Clear-Web unterwegs. Also deanonymisiert gegenüber Big Tech und der ganzen Werbe- und Data Broker Mafia.

Es gibt glücklicherweise eine sehr gute deutsche Site mit massig wertvollem Content zum Thema Privacy (und auch Security): https://www.kuketz-blog.de/

Beim Webbrowser gibt es 2 hochproblematische Dinge, die dich deanonymisieren können und somit Websites erlauben, dich auch browser- und geräteübergreifend zu tracken: 1.) Deine IP-Adresse und 2.) der Fingerprint deines Browsers. Deine reale IP-Adresse kannst du nur verschleiern durch bspw. VPN oder Tor. Wenn du bspw. mit deiner realen IP-Adresse dir ein Youtube-Video anschaust, und Google deine IP schon kennt bzw. deiner Person zuordnen kann (geht direkt, wenn du gleichzeitig in einem Google-Account eingeloggt bist mit der IP) dann bist du mit dieser IP-Adresse natürlich deanonymisiert gegenüber bspw. allen Sites, die Google- oder Meta-Scripts einbinden (und das sind sehr viele). Das zweite Identifikationsmerkmal ist der Browser-Fingerprint. Ironischerweise sind besonders diejenigen User, die ihren Browser mit Extensions und "Absicherungsmaßnahmen" zuballern, besonders einfach zu identifizieren, da sie dann die einzigen sind, die genau diese Browser-Konfiguration haben. Also hier ist es wichtig, mit der Masse zu schwimmen. Deshalb sind die wirklich privatspähre-schützenden Browser wie der Tor Browser oder der Mullvad Browser auch darauf ausgelegt, wie ein absoluter 0815-User auszusehen gegenüber Websites (der Browser tut gegenüber den Websites so, als hätte der User die populärste Standardkonfiguration weltweit, also bspw. Windows 10 in Englisch. Auch wenn du ganz was anderes nutzt).

Im Smartphone-App-Bereich ist es noch schlimmer, da gehören Tracker zur Tagesordnung. Du willst gar nicht wissen, wie viele Apps bspw. ständig Verbindungen zu Google direkt, Google Firebase, Crashlytics, app-measurement.com (Facebook) und sonstigen unschönen Dingen aufbauen. Darunter auch Apps, wo du sowas nie vermuten würdest, z.B. Apps die von öffentlichen Behörden aus Deutschland entwickelt werden. Warum passiert sowas fast immer? Weil viele Apps proprietäre SDKs oder Webservices von Google/Meta verwenden, um dem User "Extra-Features" einfach einbinden zu können. Beim Facebook SDK ist natürlich Telemetrie standardmäßig aktiviert, es sei denn der Entwickler denkt dran es abzustellen. Bei Googles Sachen ist es sicher ähnlich. Daher braucht man mobil eine Art Firewall, die Verbindungen zu ungewünschten Hosts blockieren kann (ich empfehle NetGuard Pro), und man sollte primär Open Source Apps verwenden, die typischerweise gar keine Tracker enthalten. Ebenfalls darf man natürlich auf keinen Fall iOS oder ein proprietäres Android verwenden, da ist Tracking schon auf OS-Ebene zur Genüge eingebaut. (Bei Google noch ca. 3-4x so viel wie bei Apple, aber Apple ist auch alles andere als privatsphärefreundlich. Sie tun nur gerne so, und das wird nur deshalb abgekauft weil Google halt noch viel schlimmer ist).

Der Inkognito-Modus in regulären Browsern bringt recht wenig, es bedeutet nur dass er keine Cache/Temp/History-Files abspeichert und mit einem leeren Local Storage startet, also die Sites keine Cookies von eurem Hauptbrowserfenster auslesen können. Das ist aber ein relativ schwacher Schutz, damit legst du Profi-Tracker wie Google und Meta nicht rein.

Wenn du wirklich (sehr wahrscheinlich) anonym browsen willst, führt leider kein Weg am Tor Browser vorbei. Und dann natürlich mit dieser Tor-IP niemals irgendwo einloggen, wo ein eindeutiger Bezug zu deiner Person herstellbar ist, sonst hast du diese IP selbst deanonymisiert. Du musst also eine (oder mehrere) separate Online-Identität(en) aufbauen, inkl. neuen Mailadressen, die du nur aus dem Tor-Netz aus verwendest und sonst absolut nie. VPN ginge zwar theoretisch auch, da du dann mit einer anderen IP nach draußen gehst, aber VPN-Anbieter sind hochriskant, da alles an Traffic dann über diesen Anbieter läuft. Grundsätzlich kannst du alle größeren/bekannteren VPN-Anbieter vergessen, das sind reine Data Broker die deine Daten verkaufen. Du wirst dich bei denen nicht mal halbwegs anonym registrieren können, und das ist schon eine gigantische Red Flag, wenn der VPN-Anbieter deine persönlichen Daten haben will. Wenn du ein VPN nimmst, dann nimm vielleicht Mullvad oder Proton. Die beiden haben bisher zumindest noch keine Negativschlagzeilen gemacht. Bei Mullvad gab's mal eine Polizei-Durchsuchung, die aber nichts gebracht hat, weil Mullvad ja nur Daten weitergeben kann, die sie auch speichern - sie speichern aber nichts. Damit sind sie in etwa auf dem Vertrauensniveau wie Signal es ist, denn auch Signal wurde schon mal gezwungen, Userdaten rauszugeben, und die einzigen Daten die Signal speichert ist das Registrierungsdatum vom Account. Anbieter, die nichts speichern an Userdaten, sollten eigentlich der Standard sein, an den sich jeder hält. Die meisten speichern aber alles, was sie kriegen können an Daten über ihre User, und wenn sie das nicht selbst weiterverwenden dann verkaufen sie es gewinnbringend weiter. Oder beides. Aber wie gesagt, es ist trotzdem immer ein Risiko dabei bei einem VPN-Provider.

Es gibt natürlich noch viel mehr Tracking-Möglichkeiten als die die ich hier genannt hatte. Einer der ersten Schritte sollte sein, möglichst keine proprietäre Software mehr von Google, Meta, Microsoft, Amazon und Apple zu verwenden, auf keinem deiner Geräte. Open Source Software wie Chromium oder AOSP sind wahrscheinlich unbedenklich, aber alles was diese Firmen proprietär obendrüber bauen (Chrome als proprietärer Browser der auf Chromium aufsetzt, proprietäre Android-Distris die vorinstalliert werden auf den meisten Phones, ...) dient eigentlich primär dem Tracking und dem Integrieren des Users in die Werbe- und -manipulationsnetzwerke. Alleine schon dass jedem proprietären Android- und iOS User wie so ner Kuh so ne Advertisement-ID im OS "eingebrannt" wird, damit Apps es besonders einfach haben mit dem Tracking, ist schon geil. Aber tjo, juckt ja fast niemanden.

Es gibt auch noch besonders perfide Methoden des Trackings, an die viele nicht mal denken. Z.B. kann Google über die standardmäßig jeder App zur Verfügung stehenden Sensor-Permissions mit sehr hoher Genauigkeit feststellen, ob der Handy-User gerade still steht, geht, rennt, Fahrrad fährt oder im Auto sitzt. Bei privatsphärefreundlichen Android-Distris wie GrapheneOS werden solche Sensor-Daten automatisch "genullt" wenn Apps sie auslesen wollen, dadurch sieht es für Apps, die solche Sensor-Daten sammeln (vor allem proprietäre Google-Apps) dann immer nur so aus, als würde das Handy unbewegt irgendwo rumliegen.

https://digitalcontentnext.org/wp-content/uploads/2018/08/DCN-Google-Data-Collection-Paper.pdf ist eine ganz gute Lektüre zu den Tracking Capabilities von Google alleine (Apple ist auch teilweise mit drin zum Verlgeich). Und diese Daten bleiben natürlich nicht nur bei Google sondern werden gegen Bezahlung auch an Regierungen und Geheimdienste (mind. US/EU/GB/Kanada/Australien) weiterverkauft (bzw. die Zugänge zu den Daten).

Und falls sich jemand fragt, wie viel es Google z.B. wert ist, nur dass Apple Google immer als Standard-Suchmaschine in iOS einstellt: ca. 26 Milliarden US-$ pro Jahr. Bei Samsung auch immerhin noch ca. 13 Mrd.
Also das Tracken von dem, wonach User gerade suchen bzw. womit sie gerade im Leben oder Job Probleme haben oder was sie gerade bekümmert oder was sie gerade vorhaben, ist besonders lukrativ.
 
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jenzen schrieb:
Es gibt glücklicherweise eine sehr gute deutsche Site mit massig wertvollem Content zum Thema Privacy

Die einfach nicht mehr wirklich hilft, wenn...

jenzen schrieb:
Also deanonymisiert gegenüber Big Tech und der ganzen Werbe- und Data Broker Mafia.

Es sei denn man beginnt sein elektronisches Leben neu.
 
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