News Personalwechsel: Jim Keller verlässt Intel nach zwei Jahren wieder

Hallo zusammen,

@ calluna
calluna schrieb:
Ich glaube, du und andere überschätzen den Einfluss von Personen wie Jim Keller.
Und ich Glaube, du solltest dir erst einmal genau Anschauen, wo der Mann überall maßgeblich beteiligt war bzw. welche Entwicklungen er zu verantworten hatte, bevor du so vom Stapel läßt. AMD wäre ohne Jim Keller auf jeden Fall erledigt gewesen.

Im übrigen ist er bevorzugt an der Konzeption bzw. Grundkonzeption des Chip-Designs beteiligt. Mit ein Grund, weshalb er nur immer ein Paar Jahre bleibt. Neben dem Fakt sicherlich, daß sich die Leute um den regelrecht Schlagen.

So long...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Chismon, poly123, Tanzmusikus und eine weitere Person
Daniel1337 schrieb:
War es nicht so, dass der Einfluss Kellers auf Zen hier im Forum (und auch sonst wo) massiv überschätzt wurde?

Das ist wahrscheinlich so, weil sein Name halt der bekannteste ist, weil wer kennt Mike Clark und David Suggs?
Beides die Leiter der Designteams für Zen 1 bzw. Zen 2.

Angeblich hat Keller bei AMD damals mehr koordiniert und die verschiedenen Designteams miteinander verbunden.

Es spricht aber einiges dagegen, dass Kellers Abgang so geplant war.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Iapetus, andi_sco, HaZweiOh und eine weitere Person
Luxmanl525 schrieb:
...bevor du so vom Stapel läßt.

Wenn ich sage, dass ich glaube, dass der Einfluss von dieser Person überschätzt wird, dann basiert das auf meinen persönlichen Erfahrungen durch viele Projekte - unter anderem auch in der Halbleiterbranche. Und das Wort "Glauben" steht da nicht umsonst.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Iapetus, PPPP und NMA
Insbesondere bei unternehmerischen Themen, bei denen Risikobereitschaft und visionäre Eingebungen eine Rolle spielen, kann ich den überragenden Einfluss einer Einzelperson anerkennen.

Aber in der Entwicklung sehe ich das nicht so. 2 Jahre? Was will jemand, der neu in eine Firma kommt, in 2 Jahren bewirken?
  • Produktpolitik? Lächerlich. Das geht vielleicht in der SW-Entwickung. Aber nicht bei Hardware. Da sind die Produktlinien sechs Jahre in die Zukunft schon vorgezeichnet.
  • Personalpolitik? Dito. Niemand, auch nicht in den USA, tauscht mal eben seine Teams aus. Er musste also mit den Leuten arbeiten, die er vorfand.
  • Bahnbrechende Einzelentwicklung? Erstens wird der schon lange nicht mehr selbst entwickeln, zweitens ist das heute eher eine Teamleistung.
  • Firmenethos? Natürlich können Vorgesetzte ihre Mitarbeiter bremsen und demotivieren und ein Wechsel zu einem anderen Vorgesetzten kann solche Störeinflüsse beseitigen. Die Wirkung besteht nach meiner Erfahrung in einer höheren Qualität und Projekten, die gemäß Fahrplan fertig werden, anstatt die obligatorischen 10% Verspätung zu haben.

Insgesamt bin ich sehr kritisch, was die Heroisierung von Vorgesetzten betrifft. Sehr viele, die ich in meinem Leben getroffen habe, waren zwar fachlich durchschnittlich kompetent (komplette Idioten werden entgegen dem Mythos praktisch nie Vorgesetzte), aber wirkliche Spezialisten waren die vor allem bei der Selbstvermarktung.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PPPP, uli_2112, KlaraElfer und 2 andere
Der ist zu Disney gewechselt und spielt jetzt Luke Skywalker.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: poly123, karl_laschnikow, PPPP und 7 andere
War beim K7 und K8 Design nicht Dirk Meyer maßgeblich, fehderführend?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: jemandanders
Verstehe ich nicht. Intel ist doch der beste und bestbezahlende Arbeitgeber, den man als CPU-Architekt finden kann...
 
Dummsday schrieb:
Keller ist im R&D Management tätig und dort wird er wahrscheinlich die strategische Ausrichtung für das R&D zukünftiger Produktlinien beeinflusst haben. Da kann man in 2 Jahren schon einiges bewirken....
Bei kleineren Unternemen/Strukturen gebe ich Dir Recht, aber ich habe so meine Zweifel, ob das bei Intel auch der Fall ist ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: PPPP
pipin schrieb:
Angeblich hat Keller bei AMD damals mehr koordiniert und die verschiedenen Designteams miteinander verbunden.

Was natürlich auch eine wichtige Leistung ist. Aber das entspräche ja wenn ich das richtig verstehe auch genau seiner Funktion bei Intel - wenn man sich die anstehenden Veränderungen anschaut.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: SVΞN
Tobi86 schrieb:
Verstehe ich nicht. Intel ist doch der beste und bestbezahlende Arbeitgeber, den man als CPU-Architekt finden kann...
Bestbezahlende glaube ich gerne.
Der beste Arbeitgeber glaube ich weniger.
Für kreative Köpfe ist eine so große Firma einfach zu festgefahren und langsam.

Bin auch in der pharmazeutischen Forschung unterwegs und da sind die richtig großen Firmen einfach nur Bremsklötze.
Kleine, kreative und flexible Firmen sind da effizienter und als Arbeitgeber lieber gesehen.
Das Geld dürfen die großen Firmen zuschachern und auch die Ergebnisse abgreifen dafür.
Was die Forschung angeht, lebt es sich aber in kleinen Firmen viel besser.

Klar ist Pharma nicht gleich CPU, aber in zu festen Strukturen funktioniert so jemand einfach nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: KlaraElfer, eXe777, Tanzmusikus und eine weitere Person
Benji18 schrieb:
bin gespannt was Keller mit dem Budget von Intel schönes gezaubert hat :D müsste ja jetzt bald "serienreife" erreicht haben ^^
Die CPU-Architektur welche J. Keller bei Intel heute mitentwickelt hat wird erst in 2 bis 3 Jahren auf den Markt kommen.
Vermutlich war er an der Entwicklung von Gracemont, Golden Cove und Ocean Cove beteiligt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Benji18
Der Mann ist schon der Wahnsinn, möchte nicht wissen was er bei Intel gebastelt hat.
Schon krass wenn ein Posten durch vier ersetzt wird, da ist seine Expertise schon nicht ganz ohne..
Vielleicht gibt er sich ja irgendwann wieder die Ehre bei AMD...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus
Luxmanl525 schrieb:
Im übrigen ist er bevorzugt an der Konzeption bzw. Grundkonzeption des Chip-Designs beteiligt. Mit ein Grund, weshalb er nur immer ein Paar Jahre bleibt. Neben dem Fakt sicherlich, daß sich die Leute um den regelrecht Schlagen.
Das ist das was ihn am meisten reizt und was er immer wieder selbst gesehen hat. Ein Design wird solange iterativ verbessert bis man in einer Sackgasse steckt und man eben was anderes machen muss. Und er ist halt gut darin den Weg für dieses andere zu ebenen. Gibt da ein paar interessante Interviews mit ihm. Wobei da klar ist, das es auch nie er alleine ist und das er anscheinend recht gut ein Team von ähnliche Spezialisten leiten kann.
Alleine macht er es aber sicher nicht, im Gegenteil.

So mal aus dem Gedächtnis wiedergegeben, ist ne Weile her das ich mir das Interview angeschaut hatte. Im Original sicher interessanter als in meine lückenhaften und bestimmt auch fehlerhaften Zusammenfassung.

 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: karl_laschnikow, PPPP, rostiger und 5 andere
Vielleicht hat er gesehen das da nix mehr zu retten ist und hat Ciao gesagt :-D
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: poly123
Hallo zusammen,

@ Apocalypse
Apocalypse schrieb:
Wobei da klar ist, das es auch nie er alleine ist
Tatsächlich ist er nie alleine, sondern hat ein eigenes Team, welches er immer komplett zu der jeweiligen Firma mitnimmt.

So long...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Tanzmusikus und Apocalypse
drago-museweni schrieb:
Schon krass wenn ein Posten durch vier ersetzt wird, da ist seine Expertise schon nicht ganz ohne..
Vielleicht sind die Vier auch einfach günstiger als ein Jim Keller ^^
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: drago-museweni
Das wiederum wusste ich gar nicht.
 
@Apocalypse Ja das habe ich auch schon gesehen, ist wirklich aufschlussreich. Keller ist halt ein Freak im besten Sinne, jemand der sich permanent umfassend weiterbildet und auch schon eine Menge Erfahrung hat. Mit seiner Expertise und seinem Trackrecord kann er sicher so einiges bewegen, wo andere bei ihren Managern nur auf taube Ohren stoßen.
 
Daniel1337 schrieb:
War es nicht so, dass der Einfluss Kellers auf Zen hier im Forum (und auch sonst wo) massiv überschätzt wurde?
Da muss man sagen: Ja und Nein. Geht man nach den letzten Informationen, dann hat Keller primär am Infitiy Fabric gearbeitet.

Das eigentliche Core-Design des Zen ist eng verwand mit dem des K7, K8 und eben später K10. Ebenso wie Intel heute primär immer noch mit ihrer P6-Architektur hantiert und diese erweitert und anpasst.

Das zeigt auch deutlich, dass man Mitte der 90er eigentlich schon recht ausgereifte Architekturen hatte.

hollalen schrieb:
2 Jahre und CPU Architektur, ich frag mich echt was man in so wenig Zeit überhaupt reißen kann.
Es muss nicht mal sein, dass er an einer CPU-Architektur gearbeitet hat, sondern dass er zum Beispiel auch nur an dem Interconnect der einzelnen CPU-Kerne gearbeitet hat.

Der Ringbus skaliert nicht beliebig. Der Mesh-Bus führt zu hohen Latenzen und wird auch immer komplexer je mehr Reihen und Spalten dazu kommen.

Und es gab so ein paar Gerüchte, dass er primär an der Kernkommunikation gearbeitet hat. :D

Booby schrieb:
Zwei Jahre sind viel zu wenig um ernsthaft an einem großen Projekt beteiligt zu sein.

Vielleicht ging es ja auch um nichts großes. Die P6-Architektur läuft immer noch gut, lässt sich gut skalieren usw.

Manchmal fehlt halt auch nur eine kleine Idee und vielleicht hat Keller genau die geliefert, umgesetzt und sagt nun: Tschüssikoswki.

NMA schrieb:
War beim K7 und K8 Design nicht Dirk Meyer maßgeblich, fehderführend?
Kommt drauf an, wie man es sieht.

Keller ist einer der Hauptautoren der x64(AMD64)-Erweiterung, sowohl als K7 als auch K8 auf dem Markt kam, hatte er AMD aber bereits verlassen.

Er war in der Regel der "Architekt" der entsprechenden Prozessoren, hat Grundlagenarbeit abgeliefert und den Rest koordiniert. Keller ist gut darin tolle Ideen zu entwickeln. Die Umsetzung überlässt er aber anderen. ;)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: cirrussc, PPPP, Cruentatus und 3 andere
Dummsday schrieb:
Keller ist im R&D Management tätig und dort wird er wahrscheinlich die strategische Ausrichtung für das R&D zukünftiger Produktlinien beeinflusst haben. Da kann man in 2 Jahren schon einiges bewirken....
Nur was bringt es, wenn man nach zwei jahren wieder geht und das R&D wieder umstrukturiert wird... Da bleibt von seiner "Ausrichtung" nicht mehr viel über... Man muss da schon dran bleiben... Merke ich bei uns in der Firma ja auch... Kaum ist der eine weg, der ein spezielle Ausrichtung wolle, versinkt das langsam in der Vergessenheit/Bedeutungslosigkeit und die Leute fokusieren sich auf das, was der neue Manager für wichtig hällt, das andere wird dann halbherzig eine Weile mitgeschleppt, bis irgendwann es keine Rolle mehr spielt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: jemandanders
Zurück
Oben