Philips FB 825 Sicken erneuern, JBL Box nutzen oder neue Boxen kaufen?

es ist nicht unwahrscheinlich, dass die lautsprecher wo anders entworfen & gebaut wurden. das war üblich.

marantz hat in dem zeitraum teilweise zu philips gehört, daher ist es schon plausibel, dass die verstärkertechnik von marantz kommt. die lautsprecher werden aber vermutlich nicht von marantz kommen, weil marantz eigentlich vorranging elektronik gebaut hat und in den lautsprechern roederstein kondensatoren drin sind, die aus deutschland kommen. die lautsprecher wurden daher vermutlich irgendwo in europa gebaut, vielleicht sogar in deutschland.

ich kenne weder den philips noch marantz verstärker generell und deinen yamaha habe ich auch noch nicht gehört. aber ich hatte einen yamaha rx-v 595 rds für die "kleine" anlage am fernseher und der war absolut grauenhaft, selbst an weniger anspruchsvollen kleineren 3 wege standlautsprechern. dünn, leblos und enorm schwacher, unpräziser bass. der war klanglich so weit weg von meinen anderen verstärkern, dass ich froh war, dass ich den aufgrund von einem defekt aussortieren konnte. wenn der yamaha receiver noch repräsentativ für das aktuelle klangbild von yamaha ist, ist so ziemlich jeder andere (vintage) verstärker eine deutliche klangverbesserung.
in meiner hauptanlage steht ein alter yamah C4 vorverstärker, und der ist klanglich (mit adäquater endstufe) das exakte gegenteil von dem rxv595 receiver - brilliant, plastisch und brutal fett (wurde aber auch komplett revidiert). und meine anderen verstärker (kenwood da9010, kennwood ka990v, sansui au-d7, yamaha c4 + vincent sp331, AVM M1+V1, harman kardon avr41 -> nachfolger am fernseher) gehen übrigens auch alle in die richtung - der "jüngere" yamaha receiver ist gegen alle meine verstärker aus den letzten 50 jahren ein echter spaßkiller. ich weiß echt nicht, wie man von der klangsignatur des yamaha c4 auf so einen käse kommt.

das soll aber nicht heißen, dass jeder yamaha aus den letzten 20 jahren mist ist - aber dieser eine war schon erschreckend mies - und das war ja nicht irgendeine eine low-end kiste. mich würde auch mal interessieren, ob die aktuellen geräte wieder besser sind, vorallem weil yamaha ja gerade klassische stereo verstärker neu auflegt.

zu den elkos:

elkos können mit zunehmenden alter driften, also den wert verändern - zwischen wertstabil, abweichungen von >50% und defekt ist bei alten elkos alles drin. als faustregel gilt: nach 15 jahren sollten die elkos getauscht werden.

wenn ein kondensator in einer weiche seinen wert um 50% verändert, hört man das gegen den korrekten wert heraus, vorallem dann, wenn es keine 6db weiche ist, sondern eine höhere flankensteilheit mit spulen (die ja nicht altern) als gegenpart zu den kondensatoren. wenn das verhältnis von kapazität zu induktivität zu weit abweicht, wird nicht nur die trennfrequenz verschoben, sondern komplett "schief" gefiltert, was noch zusätzlich die klangfarbe verändert.

ein elko muss aber nicht zwingend driften oder defekt sein um einen tausch zu rechtfertigen. ich habe schon ein paar verstärker mit neuen elkos bestückt (mit nichicon fine gold) und der klanggewinn gegenüber nicht offensichtlichen defekten war trotzdem ordentlich. man könnte vermutlich sagen, dass signaltragende kondensatoren über ihre lebenszeit einfach klanglich "müde" oder "ausgenudelt" werden, auch wenn sie ihre nominale kapazität noch haben, da wird sich irgendein anderer wert verschlechtert haben - oder die neuen nichicon gold sind einfach viel besser als die alten. es gibt aber auch verstärkerschaltungen, bei denen man die kondensatoren nicht heraushört (bspw. AVM V1).

elkos haben im vergleich zu MKP und MKT folienkondensatoren generell eine leicht andere klangcharakteristik. folienkondensatoren sind klangneutraler und "detaillierter", während elkos eine leichte tendenz zum "aufweichen" haben - man kann elkos gezielt in frequenzweichen einsetzen, um bspw. scharfe hochtöner etwas zu bändigen - aber in dem fall sollte man sich wohl eher nach einem besseren hochtöner umsehen :D
aber in erster linie sind dann elkos in frequenzweichen drin, wenn man geld sparen will. folienkondensatoren kosten nämlich ein vielfaches im vergleich zu elkos - altern aber auch nicht und haben eine höhere spannungsfestigkeit. manche weichen sind mit enorm großen kapazitäten aufgebaut (bspw. MB Quart 2000s - >200uF pro box) und da macht sich der preisunterschied zwischen folie und elko schon einen guten batzen aus. und hier kommt noch ein weiterer punkt dazu: die baugröße. folienkondensatoren in großen werten sind... groß - elkos sind relativ kompakt. größe kann also auch ein faktor sein.

kondensatoren haben ab werk eine toleranz von 20%. wenn mans extra gut machen will, kann man die kondensatoren selektieren, damit in beiden weichen an der selben stelle (oder verstärkerkanälen) die exakt selben werte sind. in frequenzweichen sollte man kondensatoren nehmen, die nahe am sollwert liegen. in verstärkern übernehmen die kondensatoren eine andere funktion und da reicht es, wenn man sich grob um den sollwert innerhalb der üblichen toleranz bewegt, aber wenn man es sich raussuchen kann, lieber 5% drüber als 15% drunter.

um kondensatoren präzise messen zu können muss man diese aus der schaltung auslöten. dazu kann man ein multimeter mit kapazität-funktion oder ein sog. LCR messgerät nehmen. aber wenn man an dem punkt ist, kann man auch gleich neue MKP/MKT einlöten und die alten entsorgen.

weitere tuningmaßnahmen wären kernspulen mit luftspulen zu ersetzen (teuer), bypasskondensatoren für signalführende C im mittel und hochtonzweig (billig) und signaltragende keramikwiderstände im mittel & hochtonzweig durch mox widerstände zu ersetzen (günstig).
 
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Frag mal bei der lautsprechermanufaktur in MA an, was die verlangen...


Elkos: wenn aufgebläht sind die defekt, ansonsten auslösen und messen mit entsprechendem Messgerät

Aber erst mal schauen, ob Elkos oder Folienkondensatoren verbaut sind - Bilder im Netz vergleichen
 
So, ich habe nochmal geschaut, und der Verstärker meines Vaters war der Philips/Marantz FA 890 (https://www.hifi-wiki.de/index.php/Philips_FA_890).

Ich werde morgen mal bei der Lautsprechermanufaktur Mannheim nachfragen was die Reparatur inklusive Versandbox kosten würde.
Da die Lautsprecher ja sehr groß sind erwarte ich schlimmes was die Kosten anbelangt.

Die Boxen habe ich im Internet inklusive neuer Sicken für 350 Euro gefunden.
Also kommt der Preis von 400 Euro für die Reparatur ja eigentlich bereits einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich, oder sehe ich das falsch?
Zudem löst sich an der Rückwand eines Lautsprechers die Verkleidung auf, wie ich gesehen habe.
Sollte aber dem Klang keinen Abbruch tun schätze ich.

Anbei das Angebot: https://amberone-shop.de/Philips-FB825-Lautsprecher-Boxen-Speaker
Ergänzung ()

An die Profis, die sich mit technischen Datenblättern auskennen:
Gab es Besonderheiten an den Boxen?
Was ich weiß ist, dass der Hochtöner mit den Bändchen wohl besser sein soll als eine Kalotte, aber weshalb ist das so?

Ich habe mich gestern etwas in das Thema eingelesen und bin auf Begriffe wie "Wirkungsgrad", "Frequenzweiche", "Schnelligkeit" und diverse andere Fachbegriffe gestoßen.
Da ich aber erst beginne mich mit dem Thema genau auseinanderzusetzen, kann ich dazu was diese Boxen angeht recht wenig sagen, und kann nur die Ohren sprechen lassen.

Was machen diese Boxen also besonders gut, wenn man die technischen Daten betrachtet, und worauf kommt es denn genau an bei Lautsprechern, sollte ich mir neue kaufen wollen?
Ich bin leider noch Laie was das Thema angeht.
Ich bin gespannt, was Profis zum Thema Wirkungsgrad, Schnelligkeit und Klangtreue der Boxen sagen würden.

Mein Vater spricht im Zusammenhang mit den Lautsprechern von Konzertboxen, was machen die anders als "normale" Lautsprecher?
 

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Tom111222333 schrieb:
Da ich aber erst beginne mich mit dem Thema genau auseinanderzusetzen, kann ich dazu was diese Boxen angeht recht wenig sagen, und kann nur die Ohren sprechen lassen.

Und genau das ist es doch, worauf es ankommt: Deine Ohren und Dein Hörempfinden! ;)
Box A kann noch so tolle Kritiken und technische Daten haben, aber muss Dir trotzdem nicht so gefallen wie Box B. Hinzu kommt, wie die Box dann bei Dir @ home klingt, weil das wieder ganz anders sein kann als im Hifi-Studio...
Lass Dich nicht irre machen, sondern entscheide nach Deinem Gehör und lass Dir Zeit dabei!
Aber ich würde die Reparatur trotzdem im Auge behalten, vielleicht findet sich ja ein Bastler in Deiner Nähe.
 
Tom111222333 schrieb:
Was ich weiß ist, dass der Hochtöner mit den Bändchen wohl besser sein soll als eine Kalotte, aber weshalb ist das so?
Seit Beginn diese threads geht es nur um das Bändchen. Ein Bändchen Hochtöner kann besser klingen wie eine Gewebekarlotte, muss aber nicht. Ja ein Bändchen hat gewisse Vorteile, allerdins muss man aber auch höllisch aufpassen das der Schuss nicht nach hinten losgeht und dein Hochtöner zu Spitz klingt.
Ein Beispiel. Die Elac FS 409, die Aurum Titan oder die Burmester BA 31 setzen alle ein Bändchen ein. Alle klingen sehr unterschiedlich im Hochtonbereich. Jetzt kann man auch eine Dali Oberon mit einer B&W 804 vergleichen. Ist unfair. Die 804 kostet immerhin das 10 fache und trotzdem verliert sie im Hochton nach meinem Geschmack, wobei man das auch messen kann. Viel wichtiger ist wie der Hersteller den Lautsprecher abstimmt, das muss gefallen.
Was ich sagen will. Halte nicht so sehr an dem Bändchen fest. In 30 Jahren hat sich einiges getan im Bereich Werkstofftechik und Fertigungstechnik. Aus diesem Grund würde ich mich immer eher nach neuen oder jungen gebrauchten Lautsprechern umsehen.
Zum Thema Reparatur. Die dinger sind Kernschrott. Das Kunststofffurnier spricht hier Bände. Die Weiche wird auch Technisch nicht besser aufgestellt sein. Und der Reparaturpreis belief sich ja nur auf das kleben der Sicken. Man kann das alles neu machen, gar keine Frage, aber über Kosten/Nutzen sollte man auch sprechen.
Zum Thema neue / gebrauchte Lautsprecher. Da hilft nur wirklich hören und vergleichen. Nur so bekommt man ein Gespür was man mag und was nicht.
 
Tom111222333 schrieb:
Also kommt der Preis von 400 Euro für die Reparatur ja eigentlich bereits einem wirtschaftlichen Totalschaden gleich, oder sehe ich das falsch?

das ist überall das thema mit der restaurierung von alter technik, auch bspw. bei kameras oder objektiven oder dem überholen von alten verstärkern - da steckt einfach arbeitszeit drin und die kostet halt was sie kostet - oder man machts selbst. man muss nur wissen, obs einem das wert ist.

jetzt in dem speziellen fall wäre man für 50€ weniger mit einem schon überholten pärchen von den selben lautsprechern besser dran als mit der reparatur - andererseits kann man diese lautsprecher auch als "backup" sehen und erst einmal selbst versuchen die sicken zu kleben - falls es gut klappt: 370€ gespart - falls nicht, hat man immerhin etwas gelernt und bekommt für grob das selbe geld wie die prof. reparatur trotzdem neu verklebte chassis.

was eben nicht klar ist, ist wie gut die neuen sicken in den 350€ lautsprechern geklebt wurden.

Tom111222333 schrieb:
Zudem löst sich an der Rückwand eines Lautsprechers die Verkleidung auf, wie ich gesehen habe.
Sollte aber dem Klang keinen Abbruch tun schätze ich.

da löst sich das furnier von der spanplatte. sind die vor einer heizung gestanden oder feucht geworden? ich würde das furnier komplett entfernen und dann entweder lackieren oder folieren - oder eine schmuckplatte bei einem druckanbieter anfertigen lassen (wirmachendruck bspw) und die aufkleben oder verschrauben, damit da die nackte spanplatte nicht sichtbar ist. wenn die optik egal ist, kann mans aber auch einfach so lassen.

Tom111222333 schrieb:
Gab es Besonderheiten an den Boxen?
Was ich weiß ist, dass der Hochtöner mit den Bändchen wohl besser sein soll als eine Kalotte, aber weshalb ist das so?

das highlight bei den philips ist mit sicherheit der hochtöner. ansonsten sinds scheinbar solide mittelgroße standlautsprecher aus dem mittleren segment. die materialstärke sieht ordentlich aus und mit 28kg pro box wird das auch bestätigt. wenn ich das auf den bildern richtig sehe, sind die kammern aller lautsprecher getrennt, was definitiv auch die richtige bauweise ist. ein solides gehäuse ist ein nicht unwesentlicher faktor bei einem lautsprecher. "das bisschen holz" wird gerne unterschlagen, aber ein ordentlich gebautes gehäuse ist ein großteil der arbeit.

die bässe sind parallel geschalten, was nicht optimal ist, aber bei den werten aus kostengründen ein bisschen nachvollziehbar, trotzdem irgendwie ärgerlich. wenn ich das schema richtig sehe ist jeder zweig mit 12db flankensteilheit / filter 2. Ordnung aufgebaut. bässe und mitteltöner sind gleichphasig angeschlossen, der hochtöner vertauscht (180° verdrehte phase).

was ich bei der weiche nicht nachvollziehen kann, ist der, meiner meinung nach, übertriebene einsatz von keramikwiderständen. das hätte man wahrscheinlich auch eleganter mit weniger und besseren widerständen lösen können.

die spulen kommen, so wie ich das sehe, von intertechnik und sind luftspulen mit scheinbar anständigem drahtdurchmesser. kondensatoren sind elkos von roederstein.

etwas schade ist die wahl der lautsprecher mit schaumstoffsicke, aus offensichtlichen gründen. gummi oder stoffsicken sind langlebiger. die magnetbestückung sieht aber angemessen aus.

2x 8" bässe sind ziemlich standard, der 5" mitteltöner ist in der kombination aber schon eher relativ groß, was ich jetzt aus dem bauch heraus als positiv bewerten würde. viel größer sollte der aber nicht werden.

so viel mal zu dem was mir direkt zu der box einfällt.

bändchenhochtöner (oder magnetostaten allgemein) haben eine viel größere membranfläche mit effizienterem antrieb (nicht im sinne von spl/w) durch die bauform als kalottenhochtöner. das gibt mehr auflösung durch besseres ein/ausschwingverhalten und mehr dynamik.

dafür bündeln bändchen stärker als kalotten, d.h. der sweet spot im stereodreieck ist kleiner.

seidenkalotten mit ferritmagnet neigen zu einer schönfärbercharakteristik, es gibt aber auch seidenkalotten, die nicht so weichgespült klingen, bspw. die sica LP90.28/N92 mit neodymantrieb und aluminium waveguide als aktuelles beispiel.

es gibt aber auch kalotten aus anderen materialien, bspw. titan, wie sie bei MB Quart gerne verbaut wurden. die sind ein guter kompromiss aus breitem abstrahlwinkel und "spritzigerem" klang.

und dann gibts noch kompressionstreiber in form von ringstrahlern, schlitzstrahlern und mit horn. die sind aber bei hifi eher selten vertreten. hörner bieten von allen hochtönern mit abstand am meisten dynamik und effizienz.

Tom111222333 schrieb:
Da ich aber erst beginne mich mit dem Thema genau auseinanderzusetzen, kann ich dazu was diese Boxen angeht recht wenig sagen, und kann nur die Ohren sprechen lassen.

wer viel misst, misst mist. es zählt nur der klang am eigenen ohr.

Tom111222333 schrieb:
Was machen diese Boxen also besonders gut, wenn man die technischen Daten betrachtet, und worauf kommt es denn genau an bei Lautsprechern, sollte ich mir neue kaufen wollen?
Ich bin leider noch Laie was das Thema angeht.
Ich bin gespannt, was Profis zum Thema Wirkungsgrad, Schnelligkeit und Klangtreue der Boxen sagen würden.

Mein Vater spricht im Zusammenhang mit den Lautsprechern von Konzertboxen, was machen die anders als "normale" Lautsprecher?

viele wege führen nach rom. das meiste ist subjektiv. der wirkungsgrad sagt auch nur indirekt etwas über den klang aus. ein hoher wirkungsgrad spart verstärkerleistung und kann manchmal ein hinweis auf ein bestimmtes dynamikverhalten geben, aber man kann auch echt bescheidene lautsprecher bauen, die einfach nur laut sind.

schnelligkeit ist keine genormte größe, hängt aber vom verhältnis von membrangewicht (bzw. "mms") zu magnetmasse/flussdichte, im zusammenspiel mit der steifigkeit der zentrierung und dem gehäuse ab. aber der verstärker zählt da auch mit rein (dämpfung). die "schnelligkeit" ist eher eine frage des systems und nicht einer einzelnen teilkomponente.

klangtreue hängt quasi ausschließlich vom tuning ab und ist nirgends am datenblatt ersichtlich. es ist immer die kombination aus aufbau + lautsprecherchassis + weiche + gehäuse.

SeniorWitti schrieb:
In 30 Jahren hat sich einiges getan im Bereich Werkstofftechik und Fertigungstechnik. Aus diesem Grund würde ich mich immer eher nach neuen oder jungen gebrauchten Lautsprechern umsehen.

es hat auch viel downcosting stattgefunden mit einhergehender qualitätsminderung und einige gute exotische bauweisen gibts nicht mehr - bspw. die großen mitteltonbändchen von fostex in den acr lautsprechern.

moderne lautsprecher müssen nicht zwingend besser sein. im highend gibts heute mit sicherheit bessere lautsprecher als früher (bspw. avantgarde hornlautsprecher oder backes & müller) aber das hat mit der entwicklung im unteren und mittleren preissegment nicht wirklich viel zu tun.
 
SeniorWitti schrieb:
Zum Thema Reparatur. Die dinger sind Kernschrott. Das Kunststofffurnier spricht hier Bände. Die Weiche wird auch Technisch nicht besser aufgestellt sein.

Wie duststalker schon gesagt hat sind 28,5kg pro Box nicht gerade ein Zeichen für dünne Pappwände und die Weiche ist auch deutlich besser als Du vermutest:
klick
Mit jeweils vier Spulen und Kondensatoren sowie scheinbar einem Überlastschutz erheblich aufwändiger als der Dreck den z.B. Bose so verbaut (Beispiel Bose 501)... :D
 
Es ging mir bei der Weiche auch um den Alterungsprozess. Hätte man aber aus dem Kontext heraus durchaus richtig verstehen können.

Zum Thema downcosting. Ist auch bei dem Lautsprecher vom to deutlich zu sehen wo da angesetzt wurde, ist ja nicht so das es das erst seit heute gibt. So ehrlich sollte man dann aber auch sein.

Wie schon geschrieben, muss jeder wissen auf was er sich da einlässt.
 
Tom111222333 schrieb:
@Sound-Fuzzy Was macht die Weiche denn besser als andere?
Bzw wo gibt es denn da Qualitätsunterschiede?

Bei einer Weiche kommt es auf saubere Abstimmung und gute Baueile an. Die Qualität der Spulen und Kondensatoren ist nicht zu unterschätzen. Was Bose da teilweise dem Käufer andreht ist unverschämt. Rudimentäre Bauteile, teilweise lieblos auf die Gehäusewand geklebt statt auf separater Platine (siehe z.B. hier in Post #23).
 
Tieftöner, Mitteltöner und Gehäusefurnier/ dessen Verarbeitung. Frag mich bitte aber auch nicht warum sich da jemand für Treiber mit Schaumstoffsicke entschieden hat, man hätte auch Treiber mit Gummisicke bekommen können.
Alles Punkte die bei meinen fast genau so alten Eltax Millennium noch absolut Top sind. Und die kosteten nur ca1/6tel.
Den Klang Klammer ich hier bewusst aus, um den geht es mir überhaupt nicht.
Mir geht es hier nur um die Wahl dieser Bauteile. Die sind in meinen Augen downcosting.
 
Ich habe die Boxen gerade zur Reparatur gebracht.
Bin gespannt, was er findet, wenn er die aufmacht.
Er möchte auch die Elkos und die Elektronik (Weichen etc.) prüfen.
Er sagte auch, dass diese Form von Sicken in der Regel 15-20 Jahre hält bevor Sie anfängt zu bröckeln.
Habe Sie zu einem Classic Lautsprecher Reparaturladen gebracht.
Absolut freundlicher Empfang :)
 
Tom111222333 schrieb:
Bzw wo gibt es denn da Qualitätsunterschiede?

spulen sind aus kupferdraht gewickelt, und der ist entsprechend teuer. induktivität hängt vom der anzahl der wicklungen ab. wenn man eine spule mit hoher induktivität möchte, muss die viele wicklungen haben.

viele wicklungen bedeuten entsprechende länge des kupferdrahts. je dünner der draht, desto höher der widerstand der spule, der möglichst niedrig sein sollte. logische folge ist dann dicker draht = besser. aber dicker draht ist auch viel teurer als dünner draht weil mehr material.

es gibt methoden um die induktivität einer spule zu erhöhen - man bringt einen ferrit/eisenkern oder glocke um den draht. hier bekommt man mit weniger wicklungen eine viel höhere induktivität zusammen. allerdings haben kern/glocken/pilzspulen durch das ferritmaterial eigene nachteile, bspw. eine sättigungsgrenze und ein hang zu verzerrungen.

sättigung bedeutet, dass ab einem gewissen strom verzerrungen auftreten, weil das verhalten der spule in der sättigung nicht mehr linear ist.

zu kleine kernspule mit kleinem drahtdurchmesser vor einem großen basslautsprecher mit hoher lautstärke = schlecht - fast schon kriminell.

es kann aber auch mal anwendungen geben, wo eine luftspule durch die nötige anzahl der wicklungen (=widerstand) nicht mehr die beste alternative ist. eine spule mit großem widerstand steht der dämpfung des verstärkers im weg (kontrolle des verstärkers über das ein/ausschwingverhalten des lautsprechers). daher kann es durchaus gut sein hier eine hochwertige I-kern spule statt einer luftspule für den bass zu nehmen, damit der widerstand der spule gering bleibt. allerdings muss man bei der anwendung drauf achten, dass die kernspule nicht in die sättigung kommt. das sollte aber bei hifi mit einer I-kern spule nie auftreten - bei PA mit hohen lautstärken wäre das ein problem, aber da wird sowieso aktiv getrennt.

luftspulen mit 1-2mm drahtdruchmesser sind qualitativ sehr gut bzw. schon fast das beste. je nach anwendung kann eine hochwertige eisenkernspule eine gute alternative sein, bspw. intertechnik corobar oder i-kern.

wirklich schlecht sind rohrkern, glocken, pilz und ferritkernspulen mit kleinem drahtdurchmesser, die dienen wirklich nur dazu billig spulen mit hoher induktivität zu produzieren.

die philips hat ordentliche luftspulen drin, das ist ein dickes plus.

bei kondensatoren ist es ähnlich. MKP / MKT folienkondensatoren sind elkos generell überlegen aber auch viel teurer. es gibt aber auch hier spezielle anwendungsfälle, wo elkos "ok" sind, bspw. für einen äußerst garstigen hochtöner (der mit folienkondensatoren nur noch schlimmer wird) oder extrem große werte, wo ein folienkondensator das ausmaß einer kleinen getränkedose annimmt.

ein elko in der weiche ist also nicht immer böse - aber die kleinen schwarz/weißen noname chinadinger, die irgendwo im gehäuse rumkleben, sind es definitiv.

bei elkos kommt eben noch hinzu, dass die einfach bauartbedingt altern. die roederstein kondensatoren waren in vielen geräten verbaut und sind qualitativ sicherlich ganz gut gewesen, aber ab einem gewissen alter lassen elkos einfach nach.

die röderstein elkos in der philips sind nicht das billigste, was man sich in eine weiche löten kann aber folienkondensatoren wären an einigen stellen ein upgrade.

bei den widerständen verhält es sich ebenso. keramik bzw. drahtwiderstände sind der standard, es gibt bessere typen, aber die halten nicht so große belastungen aus, kosten mehr und waren zu der zeit ggf. noch garnicht breit verfügbar (mox widerstände). mox widerstände sind die erste wahl bei niedrigeren belastungen, bspw. für mittel & hochton.

in der verstärkertechnik gab es in der branche in den 1960/1970ern einen ausflug hin zu carbon composite widerständen - die sind für die tonne und sollten durch andere typen ersetzt werden.
 
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Die Boxen sind repariert, es ist fast schon Gänsehaut Feeling dir diese geilen Teile nach 6 Jahren nicht Gebrauch in restauriert nochmal anzuhören!😄 Einfach Wahnsinn!
 
Technisch waren sie top in Schuss, und er war begeistert vom Zustand der Elektronik in den Boxen!😊

Es wurden neue Sicken verbaut und sie wurden technisch überprüft.
Dazu wurden sie optisch etwas aufbereitet.
Gekostet hat das ganze etwa 320 Euro.
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Perfekt gemacht!😊
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Überlege nur welchen Verstärker ich nutzen soll🤔
 

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sieht gut aus :) preis würde ich auch als fair bezeichnen, wenn die arbeit sauber durchgeführt wurde.

beim verstärker musst du einfach im vergleich hören. ne woche einen, dann ne woche den anderen, dann wieder wechseln. wenn es hier dramatische unterschiede gibt, sollten die dir auffallen. wenn die recht ähnlich klingen, würde ich den mit den besseren komfortfunktionen nehmen.

könnte mir aber durchaus vorstellen, dass der philips besser klingt als der yamaha.
 
Der Philips ist ja ein reiner Verstärker, wurde rein für Musik entwickelt und der Yamaha ist ja eher TV / AV Receiver habe ich gelesen.
Ich denke den Unterschied wird man hören, muss ich aber ausprobieren.😊
Muss ich etwas beachten dabei? Der Philips stand die letzten 8 Jahre im Keller..😕
 
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Ich denke, das wird sich nicht viel geben...also klanglich...

Wenn Du einen Vergleich machst, sollten die gleich laut angestellt sein...
 
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