Plain text "formatieren"

Klamann

Lieutenant
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Nov. 2006
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963
Hi,

ich suche ein Programm oder Plugin für gängige Editoren/Wordprozessoren (z.B. Notepad++ oder OpenOffice), mit dem man plain text (ANSI oder UTF-8) grundlegend formatieren kann. Auch für Plain Text emails wäre das gar nicht schlecht, so eine Art simulierte HTML-Formatierung aber natürlich ohne HTML ;)

z.B. sollte der Editor automatisch Zeilenumbrüche nach 72 Zeichen einfügen, aber auch variabel wieder entfernen, wenn man etwas ändert, Bullets sollten mit * simuliert werden etc. Halt wie ein echter Wordeditor, nur mit Plain-text Möglichkeiten.

Ein Beispiel:

Code:
Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy 
eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam 
voluptua.

Bullets:

* Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam 
  nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam
  erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam
* Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam 
  nonumy eirmod tempor

automatisch eingerückte quotes:

  "Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam 
  nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam
  erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam"

etc.
Sowas manuell im Texteditor zu tippen ist einfach wahnsinnig aufwändig und kein bisschen flexibel, da man bei der kleinsten Änderung z.B. alle Zeilenumbrüche neu setzen muss...

Edit:
Hab ein sehr schönes Beispiel gefunden: http://www.w3.org/TR/WCAG10/wai-pageauth.txt
Da kann mir keiner erzählen, jemand hätte sich hingesetzt und das Dokument von Hand formatiert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Plain und formatted schließt sich doch von vorn herein aus... Entweder oder aber beides geht nicht.
 
Angabe gelesen?
Ich meine natürlich keine Textformatierung (Schriftart, Größe, etc.) sondern das Annähern an einen formatierten Text mit Mitteln, die sonst in der ASCII-Art verwendet werden. Dazu gehört z.B. das Einrücken von Text mit Hilfe von Whitespaces oder das Simulieren einer festen Textbreite durch Zeilenumbrüche.
 
Jeglicher Art des Eingriffs ist eine Formatierung. Genau das willst du doch erreichen. Auch wenn du mit stilistischen Mitteln (mehrere Leerzeichen, Sternchen als Anführungspunkte, ...) arbeitest, wird der Text doch formatiert. Plain (einfach, rein, pur, ...) bildet doch schon von selbst das komplette Gegenteil.

Von Textformatierung rede ich hier auch nicht, aber von Absatzformatierungen, Listen, ... Genau solch eine Formatierung willst du doch herein bringen.
 
Tja, vorstellen könnte ich mir das auch... aber ich bin weder mit vi noch mit emacs aufgewachsen, von daher schätze ich allein die aussicht, da etwas zu finden, als gering ein. Praktisch nutzen würde einen dieser Editoren sowieso nicht.
Aber danke für den Vorschlag :)

Tja, meine eigene Recherche ist auch langsam am Ende. Ich könnt noch auf einer Mailinglist beim W3C fragen, wie sie die verschiedenen Formate ihrer Recommenations generieren und darauf basierend was eigenes programmieren. Sind ja bald Semesterferien...

Aber ernsthaft, das kann doch nicht sein, dass in über 25 Jahren Text-Mails kein Mensch auf die Idee gekommen ist, die Texte etwas praxistauglicher zu gestalten?!
 
Ich bin vor kurzem noch auf etwas gestoßen, vielleicht interessiert sich ja jemand dafür:

Groff, das kennt man wohl am besten von den Man-Pages unter Linux.

Das System wird schon seit Jahrzehnten eingesetzt, aber daran gedacht hab ich in dem Zusammenhang natürlich nicht. Das Markup ist allerdings grausam, ich dachte schon LaTeX wäre unübersichtlich...
 
Klamann schrieb:
Aber ernsthaft, das kann doch nicht sein, dass in über 25 Jahren Text-Mails kein Mensch auf die Idee gekommen ist, die Texte etwas praxistauglicher zu gestalten?!

Dir ist aber auch klar, dass es eines Prozessors bedarf, um den Text zu "layouten", oder? Das darstellende Programm muss wissen, dass "*" Aufzählungszeichen sein sollen und dass es mit dem folgenden Text etwas Bestimmtes tun muss (und natürlich müsste man dann jedes * im normalen Text escapen ...).

Sowas lässt sich natürlich leicht über XML und eine entsprechende Css bzw. Transformationen bewerkstelligen; aber das darstellende Programm muss dann die Markups auch verarbeiten können.

Damit sowas z. B. in E-Mail-Programmen eingesetzt werden könnte, müsste man entweder eigene Tranformationsdateien schreiben oder die Markups standardisieren --> gibts schon und heißt HTML (html ist Plaintext mit markups, der formatiert dargestellt werden kann).

Und mal nebenbei: Bei den "einfachen" Formatierungen würde es eh nicht bleiben: Irgendwann wollen Leute dann noch Bilder einfügen und fett formatieren können usw ... und natürlich alles in Plaintext sichtbar [sic!] ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar weiß ich, dass ich einen Textprozessor bräuchte, um genau zu sein einen WYSIWYG-Editor. Ich hab schon einen ersten Lösungsansatz, indem ich HTML und CSS missbrauche, um so zu tun als würde plain Text dargestellt werden (da klappt das mit den Listen mit * ganz gut). Allerdings ist das m.E. keine besonders elegante Lösung, aber das Schreiben eines Texteditors ist nunmal keine triviale Angelegenheit...

Bei den "einfachen" Formatierungen würde es sogar bleiben müssen, wie gesagt ich will kein HTML 6 entwickeln, sondern plain text schreiben. Zur Andeutung von Textauszeichnung gibt es ein paar Methoden, die schon lange vor echter Textformatierung eingesetzt wurden, z.B.

Code:
*fett*, ´kursiv´, text_untersetzt

Überschrift 1
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Da gibts noch einiges mehr, schau dir einfach mal ein paar Texte an, die mit groff formatiert wurden.

Was das Einbinden von Bildern betrifft, da empfehle ich den Wikipedia-Artikel über ASCII-Art. Ehrlich gesagt eine eher künstlerische Lösung, aber ich finde dass Bilder nicht unbedingt in den Text einer Email eingebunden werden müssen. Falls das Bild nötig ist, ist es im Anhang gut aufgehoben, und wer eine hübsch verspielte Postkarte schicken will, der ist hier sowieso an der falschen Adresse...

Generell ist der Sinn der Sache ja nicht, dem Benutzer alle Möglichkeiten moderner Textformatierung zu geben. Es geht vorwiegend darum, Text auf Absenderseite so zu formatieren, dass ihn der Empfänger gar nicht mehr verarbeiten muss (was bei HTML der Fall ist und Tür und Tor für Angriffe öffnet). Nicht mehr und nicht weniger.
 
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