SR89
Lt. Junior Grade
- Registriert
- Apr. 2004
- Beiträge
- 422
Hallo liebe CB-Gemeinde.
Bestimmt haben Einige von euch bereits schon mal gehört, dass man neben dem normalen Übertakten einer CPU bei manchen CPUs auch einen sog. "Tape Mod" (gibt auch andere Bezeichnungen dafür) vornehmen kann.
Das ursprüngliche Problem:
Ich habe von einem Verwandten einen alten, ausrangierten Bürorechner bekommen (Dell Vostro 400) - mit einem DG33m03 Mainboard von Foxconn (nur Dell-branded).
Das sollte mein neuer Zocker-PC werden, ohne dass ich mordsmäßige Framerates bräuchte. Ich habe eine neue Grafikkarte gekauft (nach Beratung: https://www.computerbase.de/forum/threads/hd6870-hd6950-oder-gtx-560-ti.900058/) und voller Vorfreude auch einen neuen Prozessorkühler, denn der eingebaute Q6600 ist übertaktungsfreudig.
Habe die Spezifikationen des Boards nachgeschaut und es unterstützt FSB bis 1333 MHz, der Q6600 läuft allerdings nur mit 1066.
Nach dem Umbau bin ich ins BIOS und habe vergeblich nach den Übertaktungsoptionen gesucht. Dell hat das BIOS kastriert. Auch Software (SetFSB, ClockGen, etc.) konnten mir nicht weiterhelfen.
Die Hoffnung:
Dann bin ich im Netz auf folgenden Beitrag gestoßen:
http://forums.nvidia.com/index.php?showtopic=58361
Ich war etwas skeptisch, aber da ich gerne ein bisschen tüfteln wollte und einige positive Erfahrungsberichte gefunden hatte, wollte ich es auch ausprobieren.
Die Umsetzung:
Für jeden, der sich auch überlegt, den "Tape Mod" durchzuführen: macht es nur, wenn es keinen anderen Weg gibt. Eine Übertaktung im BIOS ist generell immer der bessere Weg!
Außerdem erkundigt euch vorher, was das Board aushält. Außerdem ist Papi's Geschäftsrechner generell eine schlechte Wahl für Experimente, nur damit ihr ein, zwei Frames mehr pro Spiel bekommt.
Durch den "Tape Mod" wird der FSB auf 1333MHz hochgesetzt, so dass am Ende effektiv 2993 MHz pro Prozessorkern Leistung verfügbar sind. Das Mainboard denkt, es sei ein anderer Prozessor verbaut.
Ihr braucht:
- Klebeband, ich habe normales, silbernes Panzertape genommen. An einigen Stellen wurde geraten, "electrical tape", also Isolierband zu verwenden.
- Schere / Cutter
- Pinzette
Baut euren Prozessor aus. Vorsicht bei der Wärmeleitpaste, wenn ihr sorgsam seid und nichts verschmiert, könnt ihr sie drauf lassen. Nummer sicher: neue kaufen, Prozessor und Kühler von der alten Wärmeleitpaste reinigen und nach dem "tapen" neue drauf.
Nun müsst ihr einen bestimmten Pin mit einem kleinen, genau passenden Stück Klebeband überkleben. Mein Foto im Anhang (oder das aus dem Link oben) zeigt euch, wie es aussehen muss.
Nachdem das Stück Klebeband vorsichtig platziert wurde, könnt ihr alles wieder zusammen bauen. Nach dem (hoffentlich erfolgreichen) hochfahren stehen euch knapp 3000MHz pro Kern verfügbar. Solltet ihr nur knapp 2000MHz verfügbar haben, nicht wundern. Es handelt sich um ein Stromspar-Feature. Führt einfach einige Programme aus und ihr werdet im entsprechenden Tool sehen, wie der Takt hochschnellt.
Durch den "Tape Mod" könnt ihr eurem alten Q6600 noch mal einen kleinen Leistungsschub geben und so bremst er auch neue Grafikkarten nicht mehr so stark aus. Schön zu sehen auf den 3DMark 06-Screenshots.
Meine Leistung im 3DMark 06 hat sich bei identischer Konfiguration nur durch den "Tape Mod" von 12683 auf 15644 Punkte gesteigert. Nicht schlecht, wie ich finde.
Und obwohl das Gehäuse nur ein MicroATX ist (ich weiß, keine Lektionen über Luftzirkulation bitte) hält der Kühler den Prozessor bei Vollast (SuperPI, 25 Minuten, 4x1 Instanzen) bei geschlossenem Gehäuse auf angenehmen <50C°.
Schlusswort:
Ich wollte euch mit diesem kleinen Bericht nur an dem Wissen teilhaben lassen, dass der "Tape Mod" wohl wirklich funktioniert, da ich bei meinen Recherchen auch auf viele skeptische Meinungen gestoßen bin. Sollte auch mit anderen Prozessoren gehen, aber da müssen dann entsprechend andere Kontakte abgeklebt werden.
Heute Nacht werde ich mal einen SuperPI Dauertest machen, um die tatsächliche Stabilität des System festzustellen.
Nachfragen beantworte ich gerne, über andere Kommentare freue ich mich ebenfalls.
Viele Grüße,
SR
P.S.: Für alle, die mehr über die genauen Hintergründe erfahren wollen, ist dieser Link interessant:
http://www.overclock.net/intel-cpus/341123-intel-bsel-vid-mod-guide.html
Bestimmt haben Einige von euch bereits schon mal gehört, dass man neben dem normalen Übertakten einer CPU bei manchen CPUs auch einen sog. "Tape Mod" (gibt auch andere Bezeichnungen dafür) vornehmen kann.
Das ursprüngliche Problem:
Ich habe von einem Verwandten einen alten, ausrangierten Bürorechner bekommen (Dell Vostro 400) - mit einem DG33m03 Mainboard von Foxconn (nur Dell-branded).
Das sollte mein neuer Zocker-PC werden, ohne dass ich mordsmäßige Framerates bräuchte. Ich habe eine neue Grafikkarte gekauft (nach Beratung: https://www.computerbase.de/forum/threads/hd6870-hd6950-oder-gtx-560-ti.900058/) und voller Vorfreude auch einen neuen Prozessorkühler, denn der eingebaute Q6600 ist übertaktungsfreudig.
Habe die Spezifikationen des Boards nachgeschaut und es unterstützt FSB bis 1333 MHz, der Q6600 läuft allerdings nur mit 1066.
Nach dem Umbau bin ich ins BIOS und habe vergeblich nach den Übertaktungsoptionen gesucht. Dell hat das BIOS kastriert. Auch Software (SetFSB, ClockGen, etc.) konnten mir nicht weiterhelfen.
Die Hoffnung:
Dann bin ich im Netz auf folgenden Beitrag gestoßen:
http://forums.nvidia.com/index.php?showtopic=58361
Ich war etwas skeptisch, aber da ich gerne ein bisschen tüfteln wollte und einige positive Erfahrungsberichte gefunden hatte, wollte ich es auch ausprobieren.
Die Umsetzung:
Für jeden, der sich auch überlegt, den "Tape Mod" durchzuführen: macht es nur, wenn es keinen anderen Weg gibt. Eine Übertaktung im BIOS ist generell immer der bessere Weg!
Außerdem erkundigt euch vorher, was das Board aushält. Außerdem ist Papi's Geschäftsrechner generell eine schlechte Wahl für Experimente, nur damit ihr ein, zwei Frames mehr pro Spiel bekommt.
Durch den "Tape Mod" wird der FSB auf 1333MHz hochgesetzt, so dass am Ende effektiv 2993 MHz pro Prozessorkern Leistung verfügbar sind. Das Mainboard denkt, es sei ein anderer Prozessor verbaut.
Ihr braucht:
- Klebeband, ich habe normales, silbernes Panzertape genommen. An einigen Stellen wurde geraten, "electrical tape", also Isolierband zu verwenden.
- Schere / Cutter
- Pinzette
Baut euren Prozessor aus. Vorsicht bei der Wärmeleitpaste, wenn ihr sorgsam seid und nichts verschmiert, könnt ihr sie drauf lassen. Nummer sicher: neue kaufen, Prozessor und Kühler von der alten Wärmeleitpaste reinigen und nach dem "tapen" neue drauf.
Nun müsst ihr einen bestimmten Pin mit einem kleinen, genau passenden Stück Klebeband überkleben. Mein Foto im Anhang (oder das aus dem Link oben) zeigt euch, wie es aussehen muss.
Nachdem das Stück Klebeband vorsichtig platziert wurde, könnt ihr alles wieder zusammen bauen. Nach dem (hoffentlich erfolgreichen) hochfahren stehen euch knapp 3000MHz pro Kern verfügbar. Solltet ihr nur knapp 2000MHz verfügbar haben, nicht wundern. Es handelt sich um ein Stromspar-Feature. Führt einfach einige Programme aus und ihr werdet im entsprechenden Tool sehen, wie der Takt hochschnellt.
Durch den "Tape Mod" könnt ihr eurem alten Q6600 noch mal einen kleinen Leistungsschub geben und so bremst er auch neue Grafikkarten nicht mehr so stark aus. Schön zu sehen auf den 3DMark 06-Screenshots.
Meine Leistung im 3DMark 06 hat sich bei identischer Konfiguration nur durch den "Tape Mod" von 12683 auf 15644 Punkte gesteigert. Nicht schlecht, wie ich finde.
Und obwohl das Gehäuse nur ein MicroATX ist (ich weiß, keine Lektionen über Luftzirkulation bitte) hält der Kühler den Prozessor bei Vollast (SuperPI, 25 Minuten, 4x1 Instanzen) bei geschlossenem Gehäuse auf angenehmen <50C°.
Schlusswort:
Ich wollte euch mit diesem kleinen Bericht nur an dem Wissen teilhaben lassen, dass der "Tape Mod" wohl wirklich funktioniert, da ich bei meinen Recherchen auch auf viele skeptische Meinungen gestoßen bin. Sollte auch mit anderen Prozessoren gehen, aber da müssen dann entsprechend andere Kontakte abgeklebt werden.
Heute Nacht werde ich mal einen SuperPI Dauertest machen, um die tatsächliche Stabilität des System festzustellen.
Nachfragen beantworte ich gerne, über andere Kommentare freue ich mich ebenfalls.
Viele Grüße,
SR
P.S.: Für alle, die mehr über die genauen Hintergründe erfahren wollen, ist dieser Link interessant:
http://www.overclock.net/intel-cpus/341123-intel-bsel-vid-mod-guide.html
Anhänge
Zuletzt bearbeitet:
(Leichte Korrekturen und Ergänzungen)