Refurbished Workstation - Hardware-Kompatibilitätsfragen

Ezeqiel

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Ich überlege, mir eine gebrauchte Workstation zuzulegen, wie man sie im großen weiten Internet zuhauf findet. Das Teil soll neu genug sein, um von Windows 11 noch unterstützt zu werden. Derzeit wühle ich mich durch diverse Specs, was u.a. etwas schwierig ist, weil ich mich z.B. mit Xeon-Prozessoren kaum auskenne. Aber das kann ich mir draufschaffen, darum soll's hier nicht gehen.

Kandidaten wären (Midi)Tower-Workstations z.B. der HP Z-Serie, der Lenovo P-Serie, der Dell Precision-Serie u.ä.. Man findet Modelle mit brauchbarem Innenleben in hochwertigen, auf Wartbarkeit ausgelegten Cases, die nicht selten kaum teuerer sind, als ein neues hochwertiges Case alleine.

Meine Frage dreht sich um die Aufrüstbarkeit der Hardware. Inwiefern muss ich mit Hindernissen rechnen, die von irgendwelchen proprietärem Gedöns verursacht werden, wenn ich z.B. das Mainboard tauschen möchte? Z.B. habe ich in einem Youtube-Video gesehen, dass das Gehäuse des Z440 (kommt wegen des Alters eher nicht in Frage) ziemlich eigenwillige Stecker zur Verbindung des Mainboards mit den Frontanschlüssen hat, die dann adaptiert werden müssten (was vermutlich irgendwie machbar ist).

Damit einher ginge sehr wahrscheinlich auch der Tausch des Netzteiles: die Verbindung des Netzteiles mit dem Mainboard ist bei der o.g. Z440 z.B. auch nicht gängig (18 vs. 24 Kontakte für den Hauptstecker, wenn ich das richtig im Kopf habe). Sind Netzteile mit ATX-Standartmaßen in solche Gehäuse problemlos einbaubar? Oder wenigstens mit etwas Blechbearbeitung....?

Ich frage auch, weil ich das Design solcher Gehäuse eigentlich mag. Mir gefällt die Idee, mir so einen Klopper zuzulegen, bei dem dann sozusagen für kaum Aufpreis etwas Hardware drinsteckt, mit der man schon mal loslegen kann, ehe man sich die Hardware für eine Komplett-Conversion zusammengespart hat.
 
Bei den großen Herstellern sind viele Formfaktoren und Stecker/Buchsen proprietär. Da lässt sich oft nicht viel mehr als Speicher und Datenträger aufrüsten. Teilweise gibt es zwar Adapter, trotzdem bleibt es nicht so einfach.
 
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Tatsächlich kannst du bei den meisten Workstations davon ausgehen, das du nicht wirklich aufrüsten kannst! Teilweise haben die Mainboards kein standard schraubenlayout.

Aber warum willst du eine alte Workstation kaufen und dann aufrüsten?

Gerade im Bereich Workstations springt man doch meist komplett auf ein neues System.
 
Meistens kann man fast alles austauschen, Netzteile mainboards und co sind aber durchaus speziell.
Eigentlich sollte man da nicht zu viel basteln und das Zeug vom Hersteller nehmen.

Warum nicht gleich ne Workstation kaufen die den Anforderungen entspricht? So wird es eigentlich praktiziert.
 
Ezeqiel schrieb:
Ich überlege, mir eine gebrauchte Workstation zuzulegen, wie man sie im großen weiten Internet zuhauf findet.
Ezeqiel schrieb:
Das Teil soll neu genug sein, um von Windows 11 noch unterstützt zu werden.

Das ist in der Regel doch nur ein Häkchen den man im z.B. afb shop setzt?

Ezeqiel schrieb:
Man findet Modelle mit brauchbarem Innenleben in hochwertigen, auf Wartbarkeit ausgelegten Cases, die nicht selten kaum teuerer sind, als ein neues hochwertiges Case alleine.

Wartbarkeit für Original Teile vom Hersteller, absichtlich nicht für den freien Markt.

Ezeqiel schrieb:
Meine Frage dreht sich um die Aufrüstbarkeit der Hardware. Inwiefern muss ich mit Hindernissen rechnen, die von irgendwelchen proprietärem Gedöns verursacht werden, wenn ich z.B. das Mainboard tauschen möchte?

Gehe davon aus das alles propertiär ist. Sei froh das immerhin SATA/NVMe nicht verbastelt ist. Moment, das macht ja Apple gerade.

Wenn du Mainboard/etc tauschen willst, dann passen wahrscheinlich weder die Abstandshalter noch die Anschlüsse für den Einschalter, etc.

Idealerweise kaufst du nur das Gehäuse und wirfst alles raus und verkabelst neu.
 
Ezeqiel schrieb:
Inwiefern muss ich mit Hindernissen rechnen, die von irgendwelchen proprietärem Gedöns verursacht werden
Die einzige Antwort: JA, es ist alles propritär neben den PCIE-slots, m.2, sata Konnektoren und Speicherslots
Ezeqiel schrieb:
weil ich mich z.B. mit Xeon-Prozessoren kaum auskenne. Aber das kann ich mir draufschaffen, darum soll's hier nicht gehen.
Muss man auch nicht und bei den meisten WS sind die sehr nah mit ihren Desktoppendants verwandt.


Ezeqiel schrieb:
Ich frage auch, weil ich das Design solcher Gehäuse eigentlich mag. Mir gefällt die Idee, mir so einen Klopper zuzulegen, bei dem dann sozusagen für kaum Aufpreis etwas Hardware drinsteckt, mit der man schon mal loslegen kann, ehe man sich die Hardware für eine Komplett-Conversion zusammengespart hat.
Also das sind idR keine Klopper und der Hauptvorteil ist dass diese z.b. für verschiedene Software zertifiziert wroden sind. Ansonsten kann man da auch eher weniger Geld für den Start sparen. Was willst du denn mit dem Rechner machen?
 
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Zwirbelkatz schrieb:
Liebhaber-Gehäuse, in welches der Kram rein kann:

Ich habe gerade einen dritten PC am entstehen den ich nicht benötige :*-( und das Case würde zwar eh nicht passen weil komplett passiv aber wenn ich eine Firma hätte, dann würden da nur diese Gehäuse stehen :--D wie GEIL ist das denn und der Turbo Knopf, noch cooler kann kein Gehäuse sein, alles andere wahrscheinlich aber cooler ist keins!
 
Ich hatte es ja am Anfang schon geschrieben: es geht nicht um Hardware-Kaufberatung. Geht gerne davon aus, dass ich ungefähr einschätzen kann, welche Hardware ich welchem Bedarf gegenüber stellen muss. Darum macht es IMHO auch keinen Sinn, wenn ich jetzt meine diversen Use-Cases aufzähle.

Mir geht es zu allererst darum, herauszufinden, welche Hindernisse Workstation-Gehäuse etablierter Hersteller wie die im Startpost genannten einem in den Weg stellen könnten, angenommen, mich würde der Hafer jucken und ich würde quasi eine Komplett-Conversion durchführen wollen, was ziemlich sicher auch das Netzteil betreffen würde.

Anfang der 2000er habe ich aus einem Stahlkoffer für einen Trennschleifer ein PC-Gehäuse für einen LAN-Party-PC gebaut. Basteln zu müssen verursacht mir also keine Albträume.

Ich würde nur gerne den Aufwand ungefähr einschätzen können. Vielleicht hat hier ja jemand sowas schon mal gemacht.....?

Es ist darüber erstaunlich wenig im Netz zu finden.
 
Ezeqiel schrieb:
Ich würde nur gerne den Aufwand ungefähr einschätzen können. Vielleicht hat hier ja jemand sowas schon mal gemacht.....?
Es steht oben, was im Standard ausgeführt ist, alles andere ist in der Regel Proprietär und außer Maß, z.b. sind die Netzteile gerne mal höher und dafür schmaler oder ähnlicher Blödsinn, damit der Standardkram mit Absicht nicht herein passt.



Ezeqiel schrieb:
Ich würde nur gerne den Aufwand ungefähr einschätzen können.
Es ging nur um die Außenoptik, richtig? Weil eine solche Front kann man auch sonst einfach 3d drucken und an nem 08/15 Case anbringen.

Ezeqiel schrieb:
Es ist darüber erstaunlich wenig im Netz zu finden.
Bringt ja auch nix, die Dinger werden unter Umständen günstig gekauft, genutzt und dann gegen den nächsten getauscht, es gibt ja auch nichts erhaltenswertes an den Kisten.
 
Mal überlegen ...

  • Physisch abweichend geformte Mainboards.
  • Proprietäres BIOS, das keine alternative Grafikkarte zulässt.
  • Zu wenige Anschlüsse am Netzteil.
  • Netzteil aufgrund des proprietären Anschlusses für das Mainboard nicht tauschbar.
  • Netzteil aufgrund seiner physischen Bauform kaum alternativ verbaubar.
  • Unzureichende Belüftung - die Belüftung könnte man jedoch im gewissen Rahmen modden.


Ich möchte eine gebrauchte Workstation benutzen, die aktuell genug ist für Windows 11. Es ist ein Projekt aus Liebhaberei und ich bin bereit, am Gehäuse Modding vorzunehmen. Mit welchen Einschränkungen muss ich bei proprietärer Workstation-Hardware rechnen, wenn ich diese Aufrüsten und erweitern möchte?

Antwort:
Das ist ein spannendes Projekt! Wenn du eine gebrauchte Workstation für Windows 11 nutzen und eventuell modden möchtest, gibt es einige typische Einschränkungen und Punkte, die du bei proprietärer Workstation-Hardware beachten solltest:


1.​


  • Viele Workstations nutzen Mainboards mit proprietären Formfaktoren oder speziellen Anschlüssen (z. B. HP Z-Serie, Dell Precision, Lenovo ThinkStation).
  • Austausch oder Upgrade des Mainboards auf Standard-ATX oder Micro-ATX ist meist nicht möglich ohne kompletten Umbau.
  • Ersatzteile sind oft nur beim Hersteller erhältlich und teurer als bei Consumer-Hardware.

2.​


  • Workstations verwenden häufig Xeon-Prozessoren mit speziellen Sockeln (z.B. LGA 2066, LGA 4189).
  • CPU-Upgrades sind auf kompatible Xeons begrenzt – meist nur aus dem gleichen CPU-Generation bzw. Plattform.
  • Anders als bei Gaming-Boards gibt es oft keine Unterstützung für neuere Consumer-CPUs.

3.​


  • Proprietäre Mainboards unterstützen oft ECC- oder Registered-RAM (RDIMM/LRDIMM).
  • RAM-Upgrade kann teuer sein, da ECC-RAM teurer ist.
  • Maximale RAM-Kapazität ist vom Board vorgegeben und kann limitiert sein.

4.​


  • Manchmal gibt es spezielle Erweiterungskarten (z. B. RAID-Controller, dedizierte I/O-Karten), die proprietär sind.
  • PCIe-Slots können limitiert sein und proprietäre Halterungen oder Blenden haben.
  • Grafikkarten-Upgrades sind meistens möglich, aber es kann Platz- und Kühlungsprobleme geben.

5.​


  • Proprietäre Netzteile mit speziellen Anschlüssen (z.B. Dell oder HP) sind häufig verbaut.
  • Standard-ATX-Netzteile passen nicht ohne Umbau oder Adapter.
  • Leistung ist oft ausreichend, aber Upgrade kann schwierig sein.

6.​


  • Kühlsysteme sind auf das Gehäuse und Mainboard abgestimmt.
  • Modding ist hier gut möglich, wenn du bereit bist, z.B. Lüfterhalterungen oder Radiatoren neu zu befestigen.
  • Achte auf Temperaturmanagement, gerade wenn du neue Komponenten verbaust.

7.​


  • Firmware-Updates sind oft nur vom Hersteller verfügbar.
  • Windows 11 verlangt TPM 2.0 und Secure Boot — prüfen, ob das Board das unterstützt.
  • Manchmal sind BIOS-Settings eingeschränkt oder es gibt spezielle OEM-Sicherheitsmechanismen.



Fazit für dein Projekt:​


  • Flexibilität: Proprietäre Hardware ist oft stabil und robust, aber weniger flexibel für Upgrades.
  • Modding: Im Gehäuse kannst du viel machen, aber Mainboard, Netzteil und Kühlung setzen Grenzen.
  • Kompatibilität: Achte bei Upgrades darauf, dass CPU, RAM, Grafikkarte und Netzteil zusammenpassen.
  • Windows 11: Prüfe TPM und UEFI-Support vorab.
 
Vielen Dank schon mal bis hierhin. Es scheint jedenfalls kniffelig zu sein.

Ich finde es auf Seiten der Hersteller solcher Geräte überaus schäbig und null nachhaltig, dass so auf proprietären Scheiß gesetzt wird, bloß, damit sowas nach der Erstnutzung mehr oder weniger auf den Müll wandern muss.

Aber ich recherchiere noch ein bisschen weiter. :)
 
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