Remote Desktop auf iPad pro als Laptop ersatz

KataStrophal

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Moin erstmal,

ich habe vor zum Wintersemester Physik an der Uni Bremen zu studieren. Ich benutze schon die letzen 3 Jahre ein iPad pro mit apple pencil zum mitschreiben in der Schule und habe auch vor dies im Studium so weiterzumachen.
Jetzt ist nur im Bezug zum Physikstudium die Frage aufgekommen, ob man ein Windows Gerät in den Vorlesungen braucht, z.B. für mathematische Berechnungen via MATLAB oder Versuchsauswertung in der Experimentalphysik. Im Studium wird außerdem im Wahlmodul Kurse in z.B. Python angeboten, welche mich auch interessieren.
Zuhause habe ich einen Desktop PC stehen und würde mir deshalb ungern noch ein Gerät kaufen.

Meine Überlegung ist deshalb, dass ich meinen PC zuhause über Remote Desktop von meinem iPad steuern und so die Auswertungen etc. auch auf dem iPad in Windows Umgebung durchführen könnte. Nun habe ich keinerlei Erfahrung damit und wollte einmal Frage, inwiefern das prinzipiell möglich wäre und wie man das mit Wake on Lan realisieren kann, damit der PC Zuhause nicht ständig an sein muss.

Wollte einfach mal Fragen, ob wer Erfahrung damit hat und ob das auch wirklich praktikabel im Alltag ist mit Dateitransfer und so..

Danke schonmal für eure Antworten,
Jonas
 
du müsstest dir ein VPN nach Hause zu deinem Router einrichten. Dazu benötigst du wahrscheinlich noch einen DynDNS-Dienst.
Wenn die VPN-Strecke steht, kannst du vom Router aus, sofern der das kann, das WoL-Signal an den PC schicken und den starten. Anschließend kannst du mit einer MS Remotedesktop App per RDP auf den PC.

aber keine Ahnung wie gut das mit dem Stift zu steuern ist.
 
Wake-On-Lan in Windows aktivieren
Wenn du eine Fritzbox hast, VPN einrichten. Dich mit dem VPN verbinden und einen WoL Client auf dem iPad starten (alterantiv über die Fritzbox Weboberfläche auf PC starten gehen) um deinen Rechner zu wecken dann RDP starten. Bedienung ist halt mittelmässig und braucht auch relativ viel Bandbreite aber grundsätzlich gehts. Kannst ja erstmal im WLAN zu Hause testen ob du mit der Bedienung klar kommst.

RDP am PC erfordert aber eine Pro Lizenz afaik, aber gibts als Student ja eh kostenlos.
 
WoL über WAN ist immer ne ganz schlechte Idee wenns überhaupt geht, RDP 1:1 durchreichen auch. Aber das ist kein Problem, der beste Weg ist da imho ne VPN Verbindung vom iPad zu dir heim. Je nachdem was du für einen Router nutzt, geht das sogar ohne App für das Protokoll. L2TP/IPSec macht iOS im Default.

Damit du dann deinen Router daheim auch erreichen kannst, brauchst du höchstwahrscheinlich noch eine DynDNS Lösung. Wenn du ne Fritzbox hast, kommt das ootb mit via MyFritz. Ansonsten DDNSS.de als Anbieter. Auf die Adresse verbindet sich dann der VPN Client
 
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Was Python betrifft ist Pythonista evtl. etwas für dich, eine Python IDE für iPad (und iPhone).

Wenn man nur will ist auch remote/cloud sehr viel möglich, das sieht man z.B. im Blog von Fraser Speirs, der in Großbritannien an einer Schule ist, die bis vor wenigen Jahren (dann wurden es Chromebooks) iPads verwendete und darauf beispielsweise Programmieren in Ruby lehrte.
Und das war vor 13 Jahren, mittlerweile sieht es da natürlich viel besser aus, nun wo iPads ja auch neben der Tastatur eine Mauseingabe unterstützen.
Wenn der RDP-Client das unterstützt und du - wie im Thread schon beschrieben - von extern in dein Heimnetz kommst, sollte da seeeeehr viel möglich sein.
 
Wenn du eine Fritzbox hast, lässt sich das wie von den anderen oben genannt, wirklich gut Umsetzen. Das iPad fühlt sich dann wie ein Windows Tablet an :). VPN via Wireguard zu deiner Fritzbox und dann deinen Rechner über die Fritzbox Oberfläche via WoL starten. Mache ich jeden Tag so :)
 
KataStrophal schrieb:
Meine Überlegung ist deshalb, dass ich meinen PC zuhause über Remote Desktop von meinem iPad steuern und so die Auswertungen etc. auch auf dem iPad in Windows Umgebung durchführen könnte.
An sich ist das sehr angenehm zu bedienen, sobald es einmal eingerichtet ist.

Wichtige Frage: Was hast du für einen Router?
Wenn du wie grob geschätzt 50% der deutschen eine FritzBox hast, stehen die Chancen gut, dass die alles dafür mitbringt.

Im Prinzip brauchst du entweder VPN oder einen anderen Tunnel für RDP. Direkte Portfreigabe würde ich nicht empfehlen. Wireguard bei neuen Fritzbox Modellen ist z.B. sehr schnell eingerichtet und läuft unter iOS ohne Probleme.
DynDNS gibt es verschiedene Dienste, aber im Prinzip reicht da auch der integrierte MyFritz Kram. Ansonten kann ich DynV6 empfehlen. Das funktioniert dann egal ob du IPv4, IPv6 oder beides hast, solange dein iPad zumindest über Tunnel auf das jeweilige Netz zugreifen kann.

Solltest du VPN über den Router machen können funktioniert auch der Hinweis mit Wake on Lan komfortabel über das Webinterface der Box nutzen.

Bei anderen Routern kann aber auch einiges davon funktionieren.

//Edit:
Zur Bedienung:
Die Remote Desktop App von Microsoft bietet 2 Modi. Teste mal den ohne Stift.
Bei mir konnte ich dann den Stift wie ein Touchdisplay nutzen, während der Finger den Mauszeiger bewegen und steuern konnte. Damit hat man dann mehr Möglichkeiten als mit dem anderen Modus.
 
KataStrophal schrieb:
Wollte einfach mal Fragen, ob wer Erfahrung damit hat und ob das auch wirklich praktikabel im Alltag ist mit Dateitransfer und so..
Praktikabel ist das, Microsoft, Citrix, Parallels und & Co bieten ja entsprechende VDI/RDP Lösungen an, ist also gängige Praxis. Brauchst aber ne stabile Internetverbindung.

Thema VPN Teile ich jetzt erstmal nicht so, ist zwar nicht falsch aber auch nicht unbedingt ein muss.
Gibt schließlich Teamviewer, AnyDesk, Rustdesk etc die das auch komfortabel können und auch entsprechende Apps anbieten.
 
sikarr schrieb:
Thema VPN Teile ich jetzt erstmal nicht so, ist zwar nicht falsch aber auch nicht unbedingt ein muss.
Gibt schließlich Teamviewer, AnyDesk, Rustdesk etc die das auch komfortabel können und auch entsprechende Apps anbieten.
Wenn man nicht unbedingt RDP nutzen will geht es auch ohne direkte Verbindung, aber wenn man keinen Dienst dazwischen haben will muss man irgendwie direkt mit dem PC zuhause Verbindung aufnehmen.

Je nach Umgebung zuhause gibt es da viele Möglichkeiten.
  1. Direktes Port Forwarding am Router (für RDP ungeeignet, da das Protokoll nicht für Übertragung übers Internet gedacht war und dann unsicher ist)
  2. VPN Verbindung (sinnvollerweise nur den Traffic ins Heimnetz tunneln), kann z.B. am Router, am PC oder einem MiniPC eingerichtet werden
  3. RD Gateway (benötigt einen Windows Server und ist nicht ganz trivial einzurichten, wobei Windows Server für Studenten kostenlos eingesetzt werden kann)
  4. SSH Port Forwarding (benötigt einen Mini Server oder SSH auf dem PC)
Sinnvoll wäre eine Lösung die komplett über den Router laufen kann, damit der PC zwischendurch heruntergefahren werden kann.

//Edit:
Ich bevorzuge die Bedienung per Remote Desktop App, vor allem mit Stift.
Bei Arbeiten in Datenbanken kann man z.B. mit Stift Zellen markieren während man mit den Fingern per Multitouch Gesten scrollen kann und ähnliches.
Daran habe ich mich inzwischen ziemlich gewöhnt.

Allerdings haben TeamViewer und Co den Vorteil, dass die einen nicht lokal aus der Sitzung werfen. Per RDP ist die Ausgabe immer nur auf einem Gerät während bei den anderen Lösungen der PC gleichzeitig am Bildschirm das anzeigt, was man in der App sieht.

//edit2:
Zu Datenübertragung und Wake on Lan:
Daten würde ich bevorzugt auf dem PC lassen oder in die Cloud legen (Google, Microsoft, Dropbox, ...) und auf dem PC den entsprechenden Client installieren. Das spart einem viel Arbeit.

Falls Wake on Lan nicht funktionieren sollte hast du auch die Möglichkeit den PC morgens zu starten oder per gesteuerter Steckdose zu starten (falls du im BIOS Booten bei Stromzufuhr einschaltest). Ausschalten kannst du dann ja über Remotezugriff.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als ehemaliger Physikstudent hier noch ein paar Tipps:

Du wirst dein Vorhaben nicht brauchen. Auswertungen zum Versuch macht man idR hinterher, nicht direkt nebenbei, das heißt du kannst das dann entspannt zu Hause am Rechner machen.
Für Programmierkurse wird idR ein Computerraum genutzt, damit da direkt jeder Student (unabhängig der Hardware) mitprogrammieren kann. Fertige Skripte kannst du dann per USB Stick mit nach Hause nehmen. Auch sind Tutoren gerne damit überfordert, auf einer ihnen fremden Umgebung die richtigen Versionen zu installieren und dir zu helfen
 
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Homoioteleuton schrieb:
Für Programmierkurse wird idR ein Computerraum genutzt, damit da direkt jeder Student (unabhängig der Hardware) mitprogrammieren kann. Fertige Skripte kannst du dann per USB Stick mit nach Hause nehmen. Auch sind Tutoren gerne damit überfordert, auf einer ihnen fremden Umgebung die richtigen Versionen zu installieren und dir zu helfen
Hmm als ich Informatik studiert habe (auch schon fast 15 Jahre her) wurden die Computerräume ungern genutzt. Da standen halt uralte Linux Kisten mit LXDE Oberfläche und ohne Anpassungen.
Die meisten haben da lieber ein eigenes Notebook genutzt.

Aber ja, einrichten musste man das dann selber. Es gab eine Anleitung für die Standard Systeme. Wer etwas anderes nutzen wollte war dafür selber verantwortlich. Ich weiß nicht wie das in Physik ist, aber bei Programmierumgebungen mit OpenGL Bibliotheken konnte das etwas knifflig werden das unter Windows mit 64bit statt unter 32bit Linux zu installieren. Man brauchte da ganz andere Bibliotheken und 64bit war da noch nicht wirklich der Standard. Bei Matlab sehe ich da allerdings keine Probleme. Wer es schafft sich eine halbwegs ordentliche Remoteumgebung aufzubauen wird wohl nicht an so etwas scheitern.

Es war schon angenehm sich in kleinen Gruppen irgendwo in der Cafeteria oder so zu treffen anstatt im Computerraum :)
Aber generell scheint ja Interesse an so einer Remote Umgebung zu bestehen und ich bin der letzte der davon abraten würde. Ob man es später nutzt oder nicht wird man dann schnell selber merken.

Das war auch glaube ich das letzte Mal, dass ich die Funktionen für gemeinsames Bearbeiten von Präsentationen und anderen Dokumenten in der Cloud genutzt habe. Das war dafür schon recht angenehm.
 
Danke schonmal für die ganzen Antworten. Habe leider keine Fritzbox zuhause, sondern einen Telekom Router von Speedport. Klingt ja trotzdem schonmal gut, dass es aufjedenfall Möglichkeiten gäbe. Würde jetzt sowieso erstmal abwarten, wie es dann wirklich im Studium ist und mich dann gegebenenfalls, falls ich es brauche noch einmal genauer mit dem ganzen Auseinandersetzen. Gehe aber erstmal beruhigt ins Studium und werde es aufjedenfall ohne Laptop probieren, Vielen Dank!
 
bei uns fand der python kurs im computer raum statt (ist aber auch schon 10 jahre oder noch mehr her)

heute werden die wohl eher über die virtuelle desktop umgebung angeboten werden. ich weiß nicht wie da deine uni aufgestellt ist, nehme aber an, dass das die deutlich bessere Lösung wäre. Du könntest vor ort aus dem wlan ohne vpn zugreifen, zahlst nix für strom und co und hast eine deutlich angenehmere latenz.

ich würde mich mal in die richtung schlau machen ob deine uni da etwas im angebot hat.
 
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