Richtiger Eintrag in fstab?

Kazool

Cadet 4th Year
Registriert
Juli 2010
Beiträge
92
Hallo zusammen,
da ich von Windows 10 nicht auf 11 umsteigen möchte, habe ich mir heute mal CachyOS angeschaut. Soweit bin ich damit auch gut klar gekommen. Nur das Einbinden beim Booten der Spiele Festplatte war ein bisschen schwierig zu verstehen. Ich bin nach dieser Anleitung vorgegangen CachyOS Wiki.
Nach meinem Verständnis muß der Eintrag lauten:
"UUID=0f625843-4761-4701-a962-1bc9c2549d3f /Spiele btrfs defaults, nofail 0 0"
Ist das richtig so? Oder kann/sollte man daran irgendwas ändern?

Gruß
Kazool
 
Pauschal ja. Teste es doch einfach?

  • Du möchtest die aber eher nicht unter /Spiele an der Wurzel einhängen.
  • Die Platte ist wegen btrfs exklusiv für Linux?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ILoveShooter132, madmax2010 und Linuxfreakgraz
Falls UUID, Mountverzeichnis und Dateisystem passen, dann ist es ok.
Einfach speichern und per sudo mount -a testen, ob es eingehängt wird.
Ich würde aber auch woanders hin mounten, z.B. /mnt/spiele, /media/spiele oder Unterverzeichnis von deinem Home.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67, Deinorius, JPsy und 5 andere
JumpingCat schrieb:
Du möchtest die aber eher nicht unter /Spiele an der Wurzel einhängen.
Wo hängt man eiogentlich "für gewöhnlich" unterL inux Platten ein? Bin ja über Jahrzehnte Windows mit D:, D:, usw gewöhnt und wo ich die Platten unter Linux hinhängen soll frage ich mich ernsthaft auch derzeit noch. /mnt wär so meine Idee.
 
Naja, sie hängt sich rein. Das funktioniert schon mal. Was hat es denn mit dem "Mountverzeichnis" auf sich? Was wäre sinnvoller? Die Platte wird sowieso nur für die Spiele genutzt, die in Steam runter geladen werden. Sollte mich der Wahnsinn packen und ich schwenke um auf Windows 11, wird diese wieder formatiert...
 
Pack die unter /opt/games – unter /opt gehören alle in sich abgeschlossenen (also keine oder minimal Abhängigkeiten) großen Programme. Z.B. Google Chrome landet da für gewöhnlich.

/Spiele wird auch funktionieren, wie /var/games oder /usr/local/games. Unter Linux sind Dateisysteme in einem „Baum“ organisiert. Wenn man länger mit ihm arbeitet – insbesondere Admins in Firmen oder Schulen – begreift man die praktische „Ästhetik“: Z.B. dass es sich anbietet später /home und /opt auf Netzwerklaufwerke zu tun, /usr/local für lokale „Overrides“ zu erhalten (auch in DevContainern) usw.

Als Einzelperson wäre es aber kein Akt, das später anders zu gliedern, nicht perfekt anzufangen ist nicht schlimm.

Als Dateisystem nimm besser etwas, womit Linux als auch Windows arbeiten können. Weil Zugriffsrechte bei Spielen egal sind, empfehle ich dir mal UDF. (mkudffs aus Paket udftools) UDF empfehle ich nach wie vor auch für Speichersticks. Linux kann aber seit längerem NTFS und exFAT – dringend wäre ein Wechsel also nicht.

Auf so einer universal-lesbaren Partition halte ich meine Spiele (bzw. den Steam-Unterordner) falls ich mal Windows (VM oder Dual-Boot) für etwas anwerfen muss. Auch Windows kann Laufwerke statt unter einem Buchstaben in einen Ordner einhängen! Das geht dort klicky-buntie per „Computerverwaltung“.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: Crisser67
"/Spiele" wird nicht funktionieren, da der Ordner nicht existiert und auch beim nächsten Boot wieder nicht existieren wird, da das Rootverzeichnis eine flüchtige Ramdisk ist, deren Basis wiederum ein statisches Archiv ist (initrd).
Obwohl... die root Partition wird ja drüber gemountet. Wird schon gehen...

Kazool schrieb:
Da darf kein Leerzeichen hinter dem Komma sein.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Linuxfreakgraz
seyfhor schrieb:
/mnt wär so meine Idee.

Also /mnt/steam wäre auch ok. Am einfachsten wäre /home/username/.Steam .

Mit Ästhetik hat das hier nichts zu tun, die Ordner sind halt reserviert und es gibt technische Auswirkungen:

  • /misc/steam wo z.B. autofs mit nfs/cifs arbeitet
  • /media/steam wo man ein read only /media/cdrom erwartet
  • /steam weil jedes Programm beim laden von libs/etc durch / läuft und dann ständig die Festplatte aufweckt. Mit nvme noch ok, mit einer mechanischen Festplatte hat man mehrere Sekunden Verzögerung ist die externe Platte wieder angelaufen ist.

Ergänzung ()

Kazool schrieb:
Einbinden [...] der Spiele Festplatte

Wenn da noch anderes Zeug drauf kommt/soll dann überlege ob du eventuell subvolumes haben willst. Damit kannst du auf der Festplatte einen Unterordner steam machen und dann woanders hinmounten. Es geht natürlich auch klassisch ohne Subvols, dann musst du aber in steam ein weiteres Repos für die Daten anlegen.
 
JumpingCat schrieb:
/misc/steam wo z.B. autofs mit nfs/cifs arbeitet
/misc sehe ich nicht in den FHS.

AutoFS usw. geht prinzipiell in jedem Ordner. Er hat aber keine Netzlaufwerke, also irrelevant?

JumpingCat schrieb:
/media/steam wo man ein read only /media/cdrom erwartet
Du meinst vielleicht /media/$user/…. Das wäre für Wechseldatenträger!

JumpingCat schrieb:
/steam weil jedes Programm beim laden von libs/etc durch / läuft und dann ständig die Festplatte aufweckt. Mit nvme noch ok, mit einer mechanischen Festplatte hat man mehrere Sekunden Verzögerung ist die externe Platte wieder angelaufen ist.
Das ist Unsinn.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Marco01_809
Hammer...und ich dachte immer eine 2. Festplatte zu nutzen ist was völlig profanes.
Das ist ja so, als wenn ich mir ein Fahrrad kaufen würde um damit zum Bäcker zu fahren und ich muss mir überlegen woher ich die Kette führen soll und die Pedalen anbringe, damit ich einen kleinen Berg am effektivsten hoch fahre. Kein Wunder das die meisten lieber mit dem Auto fahren ;-)
 
seyfhor schrieb:
Wo hängt man eiogentlich "für gewöhnlich" unterL inux Platten ein?
FHS zur Orientierung hatte ich ja oben verlinkt. :-)

Wenn du jetzt nach einer „dummen“ Sortierung suchst, also mal irgendwas nur um auf ein Laufwerk zuzugreifen, dann wäre das /media bzw. /run/media. Beispiel automatisch für Wechseldatenträger wie USB-Sticks:
/media/seyfhor/<label oder Partitionsname> wie: /media/seyfhor/dji-karte-1 /media/seyfhor/ventoy /media/seyfhor/…

Kazool schrieb:
Hammer...und ich dachte immer eine 2. Festplatte zu nutzen ist was völlig profanes.
Ist es. S.o.

Die meisten Menschen strukturiern unter Windows aber nicht. Dann ist es eben D:, E:, A: …. Entsprechend wildwüchsig sieht dann die Konfiguration für Backups aus usw.

Du hast aber in deinem Eingangsbeitrag nach Strukturierung gefragt – und solltest dich jetzt nicht beschweren, wenn wir dir eine anbieten. Ich mein, was sollte der Beitrag sonst. ;)🐟
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Marco01_809
Tsu schrieb:
Du hast aber in deinem Eingangsbeitrag nach Strukturierung gefragt – und solltest dich jetzt nicht beschweren, wenn wir dir eine anbieten. Ich mein, was sollte der Beitrag sonst. ;)🐟
Nein, nein...ich beschwere mich überhaupt nicht! Mir kam nur gerade dieser Gedanke. Ich bin für jede Hilfe hier dankbar
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ILoveShooter132 und JumpingCat
Kazool schrieb:
ich dachte immer eine 2. Festplatte zu nutzen ist was völlig profanes.
Ist es auch. Du machst dir das Leben ja selbst schwer. Deine Distribution hat das Wichtigste bereits vorkonfiguriert, damit die "Benutzererfahrung" gesichert ist, also alles läuft, wie es der Benutzer (auch von Windows) erwartet (one-click open).

Wenn man dieses (dynamische) Verhalten (via fstab) ändern möchte, gibt es dafür auch GUI Tools, die deutlich einfacher sind für Anfänger, wie Gnome Disks.

Und wenn man sich ins Abenteuer der manuellen fstab Editierung begibt, dann gibt es auch Möglichkeiten die fstab bis zu einem gewissen Grad überprüfen zu lassen, damit es keine Überraschungen beim Booten gibt, z.B. sudo findmnt --verify --verbose, um die Verfügbarkeit der Mountpunkte zu verifizieren. Fehler können hier zu einem nicht bootbaren System führen, das man ggf. "von außen" (USB-Stick) reparieren muss.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: gimmix, ILoveShooter132 und Kuristina
Uridium schrieb:
sudo findmnt --verify --verbose

Das kannte ich noch nicht, danke! Hatte bisher immer nur "mount -a" genutzt.

SENF: Früher, ohne systemd, war das Problem mit kaputten fstab viel angenehmer. Ansonsten macht systemd vieles besser und hat mal gut aufgeräumt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ILoveShooter132
Bin da ganz bei @Tsu, ich halte /media/<Name> bzw. /media/<User>/<Name> für das sinnvollste.

/mnt ist eher für temporäre oder sehr spezifische mounts für die es keinen passenderen Ordner gibt, z.B. mounten die Linux Installer da die Zielpartition hin.

Für ganz verkehrt halte ich das Root-Verzeichnis, also z.B. /<Name>. Das bricht mit der Konvention und läuft völlig entgegen der Idee dass das Dateisystem nach dem Zweck der Daten organisiert ist. (siehe bereits verlinktes FHS)

Auf Desktop-Linuxen würde ich für nicht-system-kritische Partitionen allerdings auch nicht die fstab manuell bearbeiten; es gibt diverse grafische Werkzeuge in denen man Datenträger zum automatischen Mounten auswählen kann, die setzen dann auch gleich die richtigen Flags damit der Boot nicht failed wenn die Platte fehlt u.s.w. Bei einigen Distros glaube ich im Dateimanager integriert, oder über ein Tool wie GNOME Disks.
 
Zurück
Oben