Routerauswahl für VPN-Nutzung

Fizli

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Hallo zusammen.

(Vorweg, damit sich einige Experten nicht die Mühe machen müssen: Ja, ich weiss, dass alle VPN-Versuche Quatsch sind, man sowieso nicht anonym sein kann, etc., etc.)

Ich werde im Land der Funklöcher und Highspeed-Kupferanschlüsse doch tatsächlich bald (innerhalb der nächsten zwei Jahre) einen Glasfaseranschluss bekommen und habe bereits ein Abo bei einem VPN-Anbieter, welches ich natürlich auch gern mit allen Geräten nutzen möchte. Wenn dann mal der Anschluss kommt, gibts auch eine Fritzbox dazu, die ja mit dem VPN-Anbieter nicht kann. Muss also ein weiterer Router her.

Habt ihr dbzgl. Empfehlungen? Und was sollte, wenn schon ein neues Gerät gekauft wird, der Router können? Was sind empfohlene Standards?
  • Größe der Wohnung 120 qm und wenn möglich Reichweite in den Garten + 30 Meter
  • Nutzung: Übliches Surfen, TV über z.B. Netflix, Überwachungskamera + ev. Cloud
  • Telefonie (wohl über die Fritzbox?)
  • Einbindung von 10 und mehr Geräten ins WLAN

Es wäre nett, wenn ich hier ein paar Tipps zur Kaufentscheidung bekäme. Die Auswahl der Router erschlägt einen ja. Danke.
 
Für was brauchst Du VPN? Wenn Du von Unterwegs auf Deine Geräte im Heimnetz zugreifen möchtest, bietet die Fritzbox das an (native IPv4-Anbindung vorausgesetzt, also kein DS-Lite) und das kostenlos.
Willst Du Deinen Internetverkehr zentral in Logs speichern und den Behörden zukommen lassen, dann bietet sich einer der einschlägigen VPN-Dienste zum scheinanonymem Surfen an (Link beinhaltet nur einen Bericht und keine Werbung, außer CB manipuliert am Link rum)

Fizli schrieb:
Größe der Wohnung 120 qm und wenn möglich Reichweite in den Garten + 30 Meter
Ohne Accesspoints (natürlich über LAN angeschlossen) oder Repeater kannst Du es getrost vergessen
Fizli schrieb:
Einbindung von 10 und mehr Geräten ins WLAN
Dürfte auch mit einer Fritzbox kein Problem sein, allerdings sollten sationär betriebene Geräte (dazu zählt auch ein Laptop, wenn er im Büro oft an einem Platz steht) wegen besserer Verbindung und höherer Übertragungsrate über LAN angeschlossen sein. WLAN ist nur für mobile Geräte sowie Zupselzeugs (Smartphones o.Ä.) und nicht für stabile Verbindungen mit hohen Übertragungsraten gedacht (zumal die Frequenzen oft auch mit Nachbarn geteilt werden).
 
Du willst also einen Router der sich bei Deinem VPN-Anbieter einwaehlt, so dass alle Deine Geraete in Deinem Netzwerk ueber das VPN in das Internet gehen?

Oder wie ist das gemeint?

BFF
 
BFF schrieb:
Du willst also einen Router der sich bei Deinem VPN-Anbieter einwaehlt, so dass alle Deine Geraete in Deinem Netzwerk ueber das VPN in das Internet gehen?

Oder wie ist das gemeint?

BFF

Ja. So ist das angedacht.
 
Fizli schrieb:
  • Größe der Wohnung 120 qm und wenn möglich Reichweite in den Garten + 30 Meter
  • Nutzung: Übliches Surfen, TV über z.B. Netflix, Überwachungskamera + ev. Cloud
  • Telefonie (wohl über die Fritzbox?)
  • Einbindung von 10 und mehr Geräten ins WLAN

Ich denke, es sind einige Randbedingungen zu beachten:
  • bei dauerhaft aktiver VPN-Verbindung zu einem VPN Service wird das vermutlich der Flaschenhals beim Up-& Download (ich vermute mal die künfitge Internet-Verbindung wird 100+ MBit/s haben)
  • typische Consumer-Router schaffen oft nur einen VPN-Durchsatz von deutlich unter 100MBit/s
  • fast alle gängigen (Wlan-)Router-Anbieter (...ausser AVM...) können als VPN-Client betrieben werden (manchmal braucht man dafür OpenWRT o.ä.)

Vielleicht macht es Sinn das Ziel-Netzwerk zu betrachten, um eine gute Lösung zu finden:
  • Bei 120qm + Garten macht es durchaus Sinn mal einen Blick auf die neuen Mesh-Systeme zu werfen
  • Hier einen passenden Anbieter aussuchen (übliche Verdächtige: (AVM,) TP-Link, Asus, Ubiquiti u.a.)
  • Dann schauen, ob es Clientprofile für den VPN-Service gibt (wenn, dann meistens auf den Support-Seiten des VPN Anbieters)

Vermutliches Ziel-Szenario könnte sein: Fritzbox weiternutzen und "dahinter" einen Router, der als VPN Client fungiert und evtl. das Mesh-Wlan aufspannt.

Kommentare über Sinn und Nicht-Sinn zum Einsatz eines VPN-Services in so einem Umfeld lasse ich mal weg.
 
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  • Hmm. Das mit dem Flaschenhals ist zu beachten. Der ins Auge gefasste Tarif wäre 300/150 Mbit. Momentan freue ich mich allerdings schon über 5 Mbps. ;)
  • Was ist denn mit "typischen Consumer-Routern" gemeint? Die Preisklasse <100 Euro?
  • Und mit Client-Profil ist z.B. OpenVPN oder PPTP gemeint?

Gibt es da Empfehlungen in der Preisklasse bis 250,-? Kann auch gerne darunter sein.

Und es ist nett, dass du die (Un-) Sinn-Diskussion vermeidest. Ich habe da bereits meinen Nutzen durch VPN gefunden, auch wenn ich die üblichen Geheimdienste damit nicht abschütteln würde. :D
 
Fizli schrieb:
  • Was ist denn mit "typischen Consumer-Routern" gemeint? Die Preisklasse <100 Euro?
Jain. Es gibt auch deutliche teurere Consumer-Router (als beliebiges Beispiel: Asus RT-AC88U).
Ich meinte damit die Abgrenzung zu dedizierten VPN-Gateways, die z.B. Site-to-Site VPN machen und auf Durchsatz optimiert sind.
Fizli schrieb:
  • Und mit Client-Profil ist z.B. OpenVPN oder PPTP gemeint?
Genau. Auch wieder als beliebiges Beispiel: NordVPN mit OpenVPN auf einem Asus Router: Link
Fizli schrieb:
Gibt es da Empfehlungen in der Preisklasse bis 250,-? Kann auch gerne darunter sein.
Wahrscheinlich schon, mangels praktischer Erfahrung in dem Segment aber nicht von mir.
Fizli schrieb:
Und es ist nett, dass du die (Un-) Sinn-Diskussion vermeidest. Ich habe da bereits meinen Nutzen durch VPN gefunden, auch wenn ich die üblichen Geheimdienste damit nicht abschütteln würde. :D
Wenn ich jetzt mal ganz tief in meine Glaskugel schaue und die Umgehung von Geoblocking etc. sehe, würde ich versuchen die VPN-Verbindung auf dem Streaming-Gerät herzustellen, also z.B. direkt auf dem Fire TV.

@cartridge_case: weil AVM das nicht unterstützt...
 
Genau das geht ja gerade nicht.

Fizli hat sich z.B. NordVPN gekauft und möchte das direkt am Router nutzen.
Also Router = VPN Client.
Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern unterstützt AVM das aber nicht. Hier sucht er/sie nun Unterstützung.
Ich habe weiter oben ja schon geschrieben, dass man die Fritzbox weiternutzen kann (z.B. als "nur-Modem", VoiP, SIP, USB-ins-Netz-Schnittstelle usw.).
Trotzdem wird ein er/sie eine Lösung brauchen, um die VPN-Verbindung aufzubauen.

...ich hoffe, ich habe Dich richtig interpretiert...
 
Das VPN von AVM geht aber "in die andere Richtung", nämlich ins Heimnetz rein.
 
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carnival55 schrieb:
* Überflüssiges Zitat editiert! *
Ohje. Als Laie, und sonst würde ich ja hier keine Fragen stellen, geht das schon ans Eingemachte. Deute ich das richtig, dass der auszuwählende Router Tunneling-Protokoll IPsec ESP beherrschen sollte?

carnival55 schrieb:
* Überflüssiges Zitat editiert! *

So ist es korrekt. ;)
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vindoriel schrieb:
nämlich ins Heimnetz rein.
Ah, hier ist mein Missverständnis! Danke für die Aufklärung. Dachte, dass genau das gewünscht ist.

carnival55 schrieb:
Trotzdem wird ein er/sie eine Lösung brauchen, um die VPN-Verbindung aufzubauen.
Da ich es jetzt kappiert habe. :D Kann das nicht jeder Pie?
 
cartridge_case schrieb:
Kann das nicht jeder Pie?
Wahrscheinlich schon.
Den RPi habe ich nicht als Option aufgeführt, weil er
  • keine 120qm + Garten mit Wlan ausleuchten kann
  • keine 300/150MBit/s VPN(!)-Durchsatz schafft
  • 10+ Geräte im RPi-Wlan wahrscheinlich eher schlecht als recht laufen.

Ich habe bei mir einen TP-Link TL-WR841 als Freifunk-Router laufen. Der hat mit dem VPN schon ordentlich zu tun, wenn kein Client verbunden ist (CPU 70-80%).
 
Das Thema interessiert mich auch gerade. Vor allem, ob ein VPN überhaupt was bringt. Man hört ja immer zwei Meinungen...

Ich frage mich allerdings, warum dann dieser Typ hunderte von VPN-Anbietern vergleicht, wenn die sowieso alle nichts bringen? Schon klar, dass es hier viele schwarze Schafe gibt. Aber Mullvad soll ja sehr gut sein und auch keine logfiles speichern?
 
VPNs "bringen" keine automatische Anonymität im Internet um z.B. illegale Dinge zu verschleiern (z.B. illegales Filesharing).
VPNs "bringen" bei richtiger Anwendung eine Verbesserung der Privatsphäre (weniger Tracking).
VPNs "bringen" zum Teil die Möglichkeit auf Inhalte zugreifen zu können, die z.B. durch sog. Geoblocking andernfalls nicht zugänglich wären (Netflix und co. aber auch der grundsätzliche "freie" Zugriff aufs Internet, der leider in einigen Ländern eingeschränkt ist).

Da macht es schon Sinn sich die Anbieter anzuschauen, möglichst standardisiert zu vergleichen und daraus abzuleiten, welche Leistungen und Einschränkungen man für sein Geld erwarten kann.
Oder in kurz: Es macht Sinn mal hinter die Marketingaussagen zu blicken.

Edit: Fast übersehen, sorry.:
Fizli schrieb:
Deute ich das richtig, dass der auszuwählende Router Tunneling-Protokoll IPsec ESP beherrschen sollte?
IPSec, OpenVPN, WireGuard (und PPTP, L2TP) sind hier die Schlagwörter. Wobei Wireguard noch nicht flächendeckend unterstützt wird und PPTP und L2TP in diesem Szenario wahrscheinlich nicht empfehlenswert sind.
 
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Ich nutze einen älteren ASUS-Router der das ganze mit OpenVPN realisiert und ich bin damit glücklich, aber die Speed ist Mist und auf den meisten Rechnern nutze ich daher den VPN-Client des Anbieters oder gar kein VPN wenn ich die Leitung ausreizen will.
Trotzdem aber halt auch OpenVPN über den Router, weil z.B. das Android-Phone nicht zuverlässig mit einem Client auf dem Phone ins VPN geht, leicht zu ermitteln mit Chrome.
 
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