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SAS 12Gbit Expander Modifikation

holdes

Captain Pro
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Hallo Gemeinde,

nun hab ich mir gedacht ich könnte mal einen SAS Expander in meinen kleinen Storage Testrechner bauen. Soweit so gut, nur ist das Problem dass dieser lediglich noch einen geschlossenen PCIe 1x Slot frei hat.

Dieser Expander:
https://storage.microsemi.com/de-de/support/sas/sas/aec-82885t/

Braucht nun laut Handbuch seinen Strom entweder von PCIe ODER von einem 4-Pin Molex Stecker. Soweit so klar, nun befindet sich auf dem PCIe Slot die Stromversorgung ja auf den ersten Pins und die würde ja auch auf einem PCIe 1x Slot laufen. Nun hat diese Karte aber lediglich einen PCIe 4x Slot. Da Expander die PCIe Verbindung in der Regel nun gar nicht benötigen ich sie aber am liebsten in den 1er Slot stecken würde, da man sie so am besten verbauen kann war der Plan nun wie folgt:

-SAS Expander erstmal in einen beliebigen Rechner verbauen und ein Firmware Upgrade falls notwendig aufspielen
-Die Karte mit einem Dremel entsprechend am Slot einkürzen, es geht ja lediglich um die Stromversorgung um den Molexstecker zu sparen, im Zweifel die Datenpins der PCIe 1x Verbindung abkleben

Hab ich einen Denkfehler oder sollte das so laufen? Die Alternative wäre die Karte alternativ zu platzieren und gar keine PCIe Verbindung zu nutzen, finde ich aber deutlich weniger elegant.

Danke fürs Mitdenken ;).
 
Übersehe ich etwas?
Warum möchtest du die Karte denn kürzen?
Möchtest du diese in einem PCIe X1 Slot laufen lassen, welcher am Ende nicht offen ist?
 
Genauso ist es, den Slot will ich aber nicht aufschneiden. Die Karten selbst brauchen ja keine PCIe Verbindung Datentechnisch außer für FW Upgrades. Da könnte es sogar sein dass sich selbst diese über den x1 Slot machen lassen, daher hätte ich lieber die Karte gekürzt als komplett auf PCIe zu verzichten.
 
Also mir persönlich wäre das Risiko zu groß die Karte zu zerstören, aber das Risiko kannst nur du selber abwägen

Ich würde zuerst das "Abkleben" in einem X16 Slot probieren, um sicherzugehen, dass die Karte auch weiterhin so funktioniert wie du dir das vorstellst
 
Das würde ich sowieso mal testen, wie ich im PCIe Pinout gesehen habe wird bei jedem PCIe Slot egal welcher Länge die Stromversorgung lediglich über die ersten 11 Pins abgewickelt daher überhaupt die Idee.

Die Ersparnis gegenüber den 24 Port Controllern wäre enorm wenn das so läuft, die SAS HDDs können auch mit 15k die Performance der Anbindung nicht ausnutzen da kommt ein Expander eigentlich gut gelegen :D.
 
Warum kaufst du nicht einfach einen Adaptec 72405? Der hätte 24 Ports und kostet nicht viel.
Den Expander kürzen würde ich nicht machen.
Vielleicht gibt es ja Riser Kabel, die sowas ermöglichen.
 
Weil ich einen LSI MegaRAID SAS 9361-16i bereits verbaut habe und der Expander daher günstiger wäre als gegen einen größeren zu tauschen ;). Der Adaptec wäre ein gewaltiges Downgrade, zudem kann ich mir mit dem Expander meinen intern zu extern SFF Adapter sparen und aus dem Gehäuse werfen um das externe Enclosure weiterhin in "schöner als vorher" anzubinden.


Riser Kabel gibt es im Mining Bereich genug (bräuchte man aber eigentlich auch nicht, die Expander benötigen grundsätzlich gar keine PCIe Verbindung), dann muss ich die Karte aber dennoch irgendwie montieren und da wird es etwas kritisch daher hätte ich lieber was entfernt um die normale Slotmontage nutzen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn, dann den Slot aufsägen, weil theoretisch eine x4 Karte auch in einem x1 Slot laufen sollte. Zumindest ist das so angedacht bei PCIe... muss aber natürlich nicht funktionieren.

An der Karte herumsägen/-fräsen würde ich persönlich nicht machen. Die mechanische Belastung kann zu Sekundärbeschädigungen führen, deren Folgen nicht absehbar sind.

Ich verstehe aber vor allem nicht, warum das Ding nen x4 Connector hat, wenn der nicht gebraucht wird. Sind da keine Kontakte dran und das ist nur, damit die Karte besser "steckt"!?
 
Ich würde auch vermuten dass man den Dingern 4x verpasst wegen mehr Stabilität einen anderen Grund kann es eigentlich nicht geben.

An den alten Chenbro Expandern kann man prima sehen dass diese eigentlich keinen weiteren Zweck erfüllen:
http://www.chenbro.com/en-global/products/Storage_Expansion_Kit/SAS_Expander_Card/CK23601

Dort hat man die Kontakte gleich ganz weggelassen aber damit ist man natürlich gezwungen die Spannung über einen Molex bereitzustellen. Einen SAS Expander muss man sich wie einen Netzwerkswitch vorstellen, die Dinger sind weitestgehend autark und brauchen in erster Linie nur Saft.

Die Frage ist ob am Board fräsen sicherer wäre, denn die Karte kostet deutlich weniger als ein neues Board
 
Ich hätte dir auch spontan zum 72405 von Adaptec geraten, da ich da nicht wirklich ein "Downgrade" sehe wenn man den nimmt.
 
Der ist sogar ein deutliches Downgrade:
-1GB statt 2GB Cache
-SAS2 statt SAS3 (6 vs. 12GBit)
-MTBF 750.000 vs. 2.500.000
-Baujahr 2012 vs. 2017
-Der Controller ist schon lange da und das RAID aufgesetzt, das müsste sonst neu angelegt (und initialisiert) werden
-"vermutlich drastische" Performanceunterschiede im RAID60
-Der Adaptec ist aufgrund seines Alters bei seriösen Händlern quasi nicht mehr neu zu erwerben und falls doch macht der meinem vorhandenen Controller preislich sogar Konkurrenz
-mit Expander gehen da noch deutlich mehr Laufwerke dran als 24

Ich denke das sind genug Gründe die gegen den Adaptec sprechen ;).



Nachtrag:

Karte ist bestellt aber die braucht noch eine Weile zu mir, nun gibts im Handbuch zum Glück ein Blockdiagramm zu dem Teil:

adaptec_sas_expander_iug_6_2016.jpg


Desweiteren steht im Handbuch:

Der Expander wird über den PCIe-Steckplatz mit Strom versorgt (mindestens 4 Bahnen erforderlich). Es findet jedoch keine Datenübertragung zum Steckplatz statt. Alternativ kann die Expanderkarte auch über einen herkömmlichen 4-poligen Steckverbinder für die Zusatzstromversorgung mit Strom versorgt werden, wodurch man einen wertvollen PCIe-Steckplatz einspart.

Das spricht definitiv für mein Vorhaben. Lediglich Power und Reset werden vom PCIe benötigt, ansonsten noch JTAG aber der ist für mich nach einem Update sowieso uninteressant.

Ich werde also berichten wenn es soweit ist, ob die Karte als 1er PCIe Stromtechnisch läuft oder ob ich die PCIe Pins alle abkleben muss und dann 4Pin Molex brauche.
 
Zuletzt bearbeitet:
So liebe Leute, hier ein Nachtrag:

Ich habe den Expander heute nach seiner weit entfernten und beschwerlichen Reise bekommen. Also gleich ausprobiert: PCIe Datenverbindungen ALLE abgeklebt, sprich nur den ersten Block auf Kontakt gelassen -> Expander geht prima.

Also ran ans Werk und Dremel ausgepackt, nun sieht das ganze so aus:

IMG_0223.jpeg



Also merke: Expander PCIe Pins absäbeln geht einwandfrei sofern nichts im Weg ist, dem man damit den Saft abdrehen würde. Das Teil funktioniert ja dem Prinzip her ähnlich wie ein Netzwerk Switch und daher brauch er wirklich nur über die vordersten Pins seinen Strom. Ich hätte auch die 7 weiteren Pins theoretisch ebenfalls wegschneiden können aber habe sie der Stabilität zuliebe dran gelassen :D.
 
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Sehr schön, dass es funktioniert. Momentan scheint es leider keine mehr auf ebay zu geben. Wo hast du deinen Expander bestellt?
 
@Racer11
Doch doch, gibts noch ;). Man muss leider bei eBay und co direkt nach Modellnummern suchen, sonst findet man nichts.

https://www.ebay.de/itm/Adaptec-2283400-R-AEC-82885T-LENOVO-36Port-12Gb-s-SAS-Expander-Card-82885T-/133383116350

(Verkäufer schreibt zwar Artikel ist „neu“ aber Karte war vorher definitiv mal zumindest irgendwo gesteckt, bei dem Preis war mir das aber relativ egal. Versand hat nur 13 oder 14 Tage gedauert.)


Benutzt wird er, wie schon erwähnt an LSI Controllern - geht einwandfrei. Da es sich hier um Standardisierte Protokolle handelt, sollte es mit fast jedem RAID Controller laufen welcher Expander erlaubt.
 
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Um 8 HDDs im externen Enclosure und demnächst massiv viele HDDs/SSDs in 5,25“ Backplanes zu betreiben, dafür reichen die Anschlüsse auf dem Controllern nicht bzw. lasten gerade die HDDs die 1200MBit/s vom SAS3 sowieso nicht aus, da ist ein Expander genau das richtige und günstiger als Raid Controller mit mehr als 16 Ports zu kaufen :).

Die Onboard SATA werde ich im gleichen Zug damit wegrationalisieren.

Die Nutzung selbst ist bei mir gemischt, ich lebe meinen Job quasi auch privat aus, daher teste ich komplette Umgebungen vorher im HeimLab aus und hab auch für andere Workflows genug Bums im System. Gerade im Home Office ein Segen wenn man nicht in der Firma auf dem produktiv VMWare System rummurksen muss.
 
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