Schiessen im Schützenverein

Kettensäge CH

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Es würde mich interessieren, ob es hier auf CB aktive Sportschützen gibt, die im Verein Schiessen mit Waffen. Natürlich Schusswaffen, wobei wir gerne auch über anderes wie z.B. Armbrüste, Bogen oder Luftgewehre usw. sprechen können.

Vorwort: Ich rede hier vom legalen Schiessen unter Berücksichtigung sämtlicher Gesetze und Auflagen, nicht von irgendwelchen illegalen Sachen wie der Missbrauch der Waffe für ein Verbrechen oder sowas. Und ja, das Schiessen ist natürlich mit strengen Gesetzen verbunden was Erwerb, Lagerung, Schiessen selbst aber auch den Transport der Waffe usw. angeht, keine Frage.

Ich möchte zudem sagen, das ich selbst nicht aus Deutschland komme sondern aus der Schweiz, die Gesetzgebung unterscheidet sich bei jedem Land; manchmal sind es nur Details die anders sind, manchmal hingegen wie bei der USA gibt es enorm starke Abweichungen.

Meine primäre Waffe ist das SIG 550 Sturmgewehr im Kaliber 5.56mm, damit wird in der Regel auf 300m geschossen. Bei den Pistolen wie der SIG P226 9mm wird auf 50m geschossen. Es gibt verschiedene Disziplinen, das normale Schiessen ist einfach mit Präzision die möglichst hohe Punktzahl zu erzielen, während in anderen Sachen wie dem IPSC auf sich bewegende Scheiben geschossen wird mit einem möglichst schnellen Ziehen und Abfeuern der Waffe, das sog. "Combat Schiessen". Dort kommt neben der Präzision auch die Geschwindigkeit dazu, möglichst schnell möglichst präzise zu feuern.

Kleinere Kaliber wie .22 findet man in der Schweiz selten, mit Luftgewehren o.ä. wird eigentlich gar nicht geschossen, das ist hier eher unbekannt.

Wir können als Ausnahme wegen dem Schiessen noch die Wehrpflicht, die ja bis 2011 galt in Deutschland, berücksichtigen, da dort auch unter legalen Umständen geschossen wird, nur das der Soldat - zumindest in Deutschland - die Waffe natürlich nachher wieder ins Arsenal der Bundeswehr abgibt. Darum, habt ihr als Deutsche noch das alte G3 oder schon das "neue" G36 gehabt im Rahmen eures Dienstes bei der Bundeswehr?

Als Schweizer muss man das sog. "Obligatorische" leisten, siehe: Schiesswesen ausser Dienst
Dort gelten andere Bestimmungen, die vom Militär kommen und man muss mit Schnellfeuer bzw. den Salven auch genug Punkte auf die grösseren Scheiben erzielen. Und ja, als Angehöriger hat man auch im privaten Alltag die Version des Sturmgewehrs mit Salven oder Vollautomatik, ja, das ist legal hier.
 
Kettensäge CH schrieb:
Darum, habt ihr als Deutsche noch das alte G3 oder schon das "neue" G36 gehabt im Rahmen eures Dienstes bei der Bundeswehr?
2001 mit P1 und G3 die Grundausbildung gemacht, später dann Umschulung auf P8 und G36, sowie MG3, MP2 und PzFst 3.

Kettensäge CH schrieb:
Kleinere Kaliber wie .22 findet man in der Schweiz selten, mit Luftgewehren o.ä. wird eigentlich gar nicht geschossen, das ist hier eher unbekannt.
Was ich schade finde, da ich das genannte SIG 550 nicht in Händen von Privatpersonen sehen möchte - egal ob Sport oder irgendwelchen Verfassungszusätzen (USA...).

Kleinkaliber zum Sport, gerne.
Karabiner für die Jagdausübung, gerne.
Ansonsten bin ich für strikte Waffenbeschränkungen im privaten Umfeld.
 
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Nun, darf ich fragen rein aus dem funktionellen sowie technischen Aspekt, wie sich das G36 zum G3 verhält? Die Militärversion des G36 hat ja die integrierte Optik, die Version in Halbautomatik für Sportschützen sieht ziemlich anders und Sachen wie die Picanny-Schiene usw. fehlen da auch.

Ich kann das G36 nicht beurteilen, aber war der Skandal mit der Waffe nicht bedingt durch eine fehlerhafte Herstellung bei den Patronen, die dann zu erheblich mehr Verschmutzungen im Lauf usw. geführt haben? Und bei einem Test wurde das G36 ja mit MG's verglichen, was eine andere Kategorie ist und sinnlos ist.

Ich habe mir übrigens überlegt neulich, die Zivile Version des G36 zu kaufen, was kein Problem ist bezügl. Gesetzen. Wie würdest du die Waffe einordnen - rein für das Sportschiessen jetzt, ohne militärische Aspekte.

Was die Waffen angeht, eben hier werden auch Kinder ab 12 Jahren und beim Training sogar noch jünger zugelassen zum Stgw 90, man schiesst damit z.B. am Knabenschiessen-Schützenturnier hier in Zürich, da gabs nie einen Unfall oder eine entwendete Waffe.

Ich mache mir da keine Sorgen ehrlich gesagt, wegen Missbrauch. Als ich Dienst leistete, hatten wir zum Gewehr noch für zuhause 50 Schuss Gewehrmunition, also klar die passende Patrone 90 im Kaliber 5.56mm in einer versiegelten Box.

Was die Amerikaner wiederum machen, ist eine ganz andere Sache. Man muss aber wissen, in den USA ist das Waffenrecht im Bereich der US-Bundesstaaten, da gibts erhebliche Abweichungen bei den Gesetzen, was an einem Ort legal ist, kann am anderen Ort illegal sein.

Ist das Combat-Schiessen auf menschlich Shilouetten eigentlich legal in Deutschland? Kann ich mir abseits von Polizei und Militär nicht vorstellen.
 
Kettensäge CH schrieb:
IPSC auf sich bewegende Scheiben geschossen wird mit einem möglichst schnellen Ziehen und Abfeuern der Waffe, das sog. "Combat Schiessen".
Um Missverständnisse zu vermeiden: IPSC hat rein gar nichts mit "Combat Schießen" zu tun. Nicht dass das jemand falsch versteht, der in dem Sport nicht so bewandert ist. Das Sportschießen wird in Deutschland leider schon von genug unwissenden Ideologen und gewaltfrei-geplückten Kamillentee trinkenden Häschenstreichlern diffamiert.

Kettensäge CH schrieb:
Ist das Combat-Schiessen auf menschlich Shilouetten eigentlich legal in Deutschland? Kann ich mir abseits von Polizei und Militär nicht vorstellen.
Weder "Combat Schießen" noch das Schießen auf Mannscheiben sind in Deutschland für den normalen Sportschützen erlaubt. Wird man erwischt, kann man seine Sportgeräte abgeben, man verliert die Zuverlässigkeit. Im Hinblick auf IPSC sind auch Sachen wie z.B. das Schießen im erkennbarem Lauf verboten.
 
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2001 mit P1 und G3 die Grundausbildung gemacht, später dann Umschulung auf P8 und G36, sowie MG3, MP2 und PzFst 3.

Same here-- nur umgekehrt. In der AGA mit G36/P8/MG3/MP2A1 und PfzFst 3 "gestartet".

In der Stammeinheit dann "Umschulung" auf G3, P1 und die leichte Panzerfaust. Gerade das G3 war wichtig um schnell wachfähig zu sein..

Nun, darf ich fragen rein aus dem funktionellen sowie technischen Aspekt, wie sich das G36 zum G3 verhält? Die Militärversion des G36 hat ja die integrierte Optik, die Version in Halbautomatik für Sportschützen

Wesentliche Unterschiede zum G36
  • anderes (NATO) Kaliber
  • anderer Verschluß (der HK "Rollen-Verschluß" ähnlich wie beim MG3)
  • andere Visierung (wobei es auch da G3-ZF gibt)
  • Rückstoßlader statt Gasdrucklader (und das merkt man auch)

Du meinst wahrscheinlich das SL8. Ich denke für Einzelfeuer eigenet sich die Waffe auch für Sportschützen gut.

NB: In Deutschland kann man Mitglied einer RK werden und wenn man da als Reservist tut, kann man auch militärisch schießen. (Also auch "Kriegswaffen" und auf Mannscheiben.)

Und es gibt auch RKs, bzw. RAGs die Schießsport betreiben. Das aber dann zivil.

Ansonsten für Schießsport meiner Meinung nach maximal Groß-Kaliber Pistole.

Schießsport interessiert mich sehr, habe 2019 mal geschnuppert und gemerkt das auch Luftgewehr und KK was für mich wären, aber es it alles nicht ganz billig und dann kam Corona..
 
@brettler
Ja ich meinte das SL8. Danke für deine Auskunft, ich bin ehrlich; mir war das gar nicht mehr in Erinnerung, das das alte G3 ein anderes Kaliber hatte als der NATO Standard 5.56mm x 45mm, die hatten noch 7.62mm früher.

Man darf aber bei den Kalibern nicht vergessen, das sie benannt sind nach den Abmessungen in der Regel; es gibt auch bei .22 unterschiedliche Patronen, alleine bei der Treibladung unterscheiden sich die erheblich, habs gerade mal noch nachgeschaut das ich keinen Mist rede; .22 lfb Z ist nicht vergleichbar mit .22 lfb HV. Klar, andere Verwendungszwecke andere Kapazitäten, kein Wunder.

Ich war beim Militär bei der Flugabwehr, hier in CH immer noch "Flab" genannt, Flab wird auch teilweise als "Flugabwehrbatterie" für die Geschütze verwendet, aber im Alltag redet man bei der 35x228mm Kanone schon von Flak unter den Soldaten, war zumindest damals so. Mit Sport und Co. hat das natürlich nichts mehr zu tun, die kommt auf einer Lafette daher und wird vom LKW transportiert und hat einen separaten Radarwagen für die Feuerleitung. Daneben hatten wir den FM92 Stinger, aber meine Welt war eher die Flak.

Zurück zum Sportschiessen:
Ich finde die Gesetze sind in Europa schon sehr streng, in Deutschland ist es noch vernünftig, aber in UK etwa muss ich sagen, da ist es wirklich ein wenig übertrieben. Jedes Land hat da andere Gesetze natürlich: Für meine Militärwaffe ist das Soldbuch die "Waffenbesitzkarte", wobei auch diese Regelungen und Vorschriften kann man nicht auf Deutschland mit der WBK übertragen, darum die Anführungszeichen.

Die Gesetze sind schon lockerer hier, z.B. meine Freundin hat ihre SIG P226 im verschlossenen Transportkoffer gelagert und der ist nochmal im Schrank eingeschlossen. Aber: Kein Safe als Vorschrift, selbst der Schrank zusätzlich ist nicht vorgeschrieben etwa. Bei den Militärwaffen gibts sogut wie garkeine Regelungen abseits das die Waffe nicht direkt zugänglich sein soll. Was das heisst, haben Gerichte verschieden entschieden, einer kam z.B. vor Gericht weil ihm die Militärwaffe geklaut wurde in einem Kellerabteil, das nichtmal abgeschlossen war, ein anderer hingegen wurde in einem anderen Fall nicht dafür verurteilt wegen Fahrlässigkeit.

Die Waffe kann man am Ende des Wehrdienstes als Halbautomatische Version in den privaten Besitz übernehmen. Da man vorher schon als Soldat immer damit geschossen hat und das Teil in- und auswendig kennt, gibts da keine separaten Prüfungen usw. mehr. Dasselbe gilt für Polizisten, die dürfen nach Ende ihrer Zeit die Dienstwaffe privat übernehmen gegen eine Gebühr, das ist normal in der Schweiz.
 
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