Schönes Gras? Zerfressene Farben und deren Ursache

cmprmsd

Lt. Commander
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Moin Leute,

Lang her... Mich bedrückt diese Frage eigentlich schon, seit ich angefangen habe zu fotografieren. Vielleicht hilft es noch wem ;)

Motive auf einer Wiese in Szene zu setzen stellt sich manchmal als sehr schwierig heraus. Habt ihr auch ab und zu das Problem, dass ihr in der prallen Sonne fotografiert und je nach Winkel des Lichts, sehen die Wiesen bzw. allgemein Gras super ausgewaschen aus?

Das folgende Grün sieht so aus, wie ich es auch in echt wahrnehme:
1598094929174.png


Leider tendieren (vor allem Canon) Kameras gerne dazu, aus dem Grün einen Weiß/Grün/Blau-Mix zu machen.

1598095047274.png


Allerdings tritt das so nicht immer auf und ich habe die Ursache lange nicht gefunden. Auch mit Versuchen den Weißabgleich, Dynamic-Range-Verschiebungen etc. bekam ich es nicht so hin, wie ich es gerne hätte.

Letztendlich ist es wohl eine falsche Belichtung. Da liegt der Hund begraben... :D
Vor allem schwarze Hunde werden von der Zeitautomatik gerne etwas heller aufgenommen, damit das Bild "neutral" belichtet wird.
Das führt dann zu diesem Problem.
Ich habe mal versucht in Capture One das Problem durch sehr starke Korrekturen zu vermindern. Hierbei sei gesagt, dass ich in Zukunft besser unterbelichte, wenn ich dunkle Hunde fotografiere!

1598096004385.png


Hat jemand ein paar Wundertipps? Gibt es eventuell auch einfach No-Go's wie "Nicht im 75° Winkel zur Sonne fotografieren? Klar, Gegenlicht ist immer schwierig. Sieht aber bei hellen Hunden unfassbar toll aus! ;)
Ich weiß, dass sich der Schatten besser eignet, um Farben nicht auszuwaschen, allerdings geht es meist nicht anders.
Ich bin für Ideen sehr dankbar!

PS: Die zwei Motive sind rein illustrativ und müssen für den Zweck hier keinen künstlerichen Ansprüchen genügen.
 
mach mal bitte das leserartikel tag weg :)


Das ist alles eine sache von: aus welcher richtung kommt das licht und wie sind die farbkurven und wie verarbeitet der sensor die einzelnen farben.
Wenn du ein gefühl bekommen willst: Fotografier raw und pass in einem tool deiner wahl ein wenig die farbkurven und kontraste an. Reflektionen kannst du mit (verstellbaren) Polfiltern ganz gut raus bekommen
Hier sind ein paar gute Hinweise:
https://www.organiclawndiy.com/2009/06/how-to-take-great-lawn-photos.html
 
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Für sowas gibt es Polfilter. Mit ihm kannst du Spiegelungen und Reflexe von nichtmetallischen Oberflächen herausfiltern. Kostet dich aber locker eine Blende.

Das eigentliche Bild entsteht eh in der Nachbearbeitung am PC.

Zumal schau dir mal das erste Bild und deins an. Der Hund steht voll in der Sonne. Bei dir es bewölkt.
 
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eXPoser schrieb:
Vor allem schwarze Hunde werden von der Zeitautomatik gerne etwas heller aufgenommen, damit das Bild "neutral" belichtet wird.

Vllt. die Art der Belichtungsmessung ändern. Spot oder mittenbetonte Messung bei dunklen Objekten bringt oft solches Ergebnis. Ich persönlich zieh oft den die Belichtungskorrektur (EV) etwas runter und Fotografiere in RAW. Unterbelichtete Bilder lassen sich besser aufhellen als überbelichtete abdunkeln. Ausgebrannt ist dann gerne mal nicht mehr zu retten...
 
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Mittagssonne ist immer schon schwierig, weil die Kontraste so harsch sind. Und Der schwarze Hund ist ein schwieriges Motiv, weil er den Kontrast im Bild noch stärker macht. Da sind dann immer Teile des Bildes unter- bzw. überbelichtet. Versuchs mal mit weicherem Licht morgens oder abends und spiele herum mit der Art wie das Licht auf den Hund fällt: Von vorne oder von der Seite, direktes oder indirektes Licht. Und Nachbearbeitung wird dennoch nötig sein.
 
Der Belichtungsmesser der Kamera ist auf Neutralgrau geeicht. Ist das Motiv Schwarz und nimmt einen großen Teil des Bildes ein, versucht die Belichtungsautomatik der Kamera daraus Grau zu machen. Das gleiche passiert auch bei weißen Motiven, da zieht die Kamera die Belichtung runter und es erscheint nicht mehr weiß, sondern Grau. Abhilfe schafft den Modus für die Belichtungsmessung zu ändern, oder das man manuell in die Belichtung eingreift. Ein knapp belichtetes RAW ist die komfortabelste Lösung, das erfordert dann aber immer eine Bildbearbeitung.

Ich habe den Vorteil das mein Hund Neutralgrau ist, da benutze ich die Spotmessung und die Belichtung stimmt immer! :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn sich die Bedingungen (Mittagssonne) nicht ändern lassen, kann man ein bisschen in der Nachbearbeitung retten. Dafür wie schon gesagt wurde leicht unterbelichten, damit möglichst viel Dynamikumfang Zum Arbeiten da ist. Dann würde ich – ich arbeite mit Lightroom – folgendes machen: Farbprofil auf neutral, um die Kontraste zu verringern, Schatten aufhellen, Lichter abdunkeln und dann in das flache Bild nach eigenem Wunsch wieder Kontrast reinbringen mit RGB Kurven. Farben anpassen mit Weißabgleich und HSL. Dann noch selektiv Bereiche aufhellen und/oder abdunkeln und falls nötig auch den Kontrast noch selektiv bearbeiten. Wenn das alles nicht zum Ziel führt, kann man in Photoshop mit Luminanzmasken arbeiten. Das wird aufwendig, aber da geht dann sehr viel.
 
madmax2010 schrieb:
Danke für den Link und das Leserartikel ist schon weg, oder ich darf es nicht ändern :freaky:

Tatsächlich habe ich sogar nen Polfilter, aber bei Tierfotos habe ich darüber noch nicht nachgedacht (aufgrund der längeren Belichtungszeit). Ich werde es aber mal testen!

strempe schrieb:
Zumal schau dir mal das erste Bild und deins an. Der Hund steht voll in der Sonne. Bei dir es bewölkt.
Tatsächlich sind beide Bilder von mir. Deswegen war es ja so komisch. Manchmal passierte es, manchmal nicht.

Aber dann scheint es ja an der Überbelichtung bei dunklen Hunden zu liegen. Nächstes Wochenende werde ich es mal testen mit unterbelichten!

Helge01 schrieb:
Ich habe den Vorteil das mein Hund Neutralgrau ist, da benutze ich die Spotmessung und die Belichtung stimmt immer! :D
Sehr praktisch ;D

Danke für euer Feedback. Mal gucken, was bei rum kommt ;)
 
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Welche Kamera hast du denn genau? Nach meinem letzten Upgrade schaut iso 1600+ besser aus, als iso 200 bei der Kamera vorher 😅.
Das gibt einige blenden Spielraum
 
Ich bin seit 2014 mit der Canon 5D Mark 3 unterwegs :)
Da gibt es inzwischen viele bessere Systeme, aber wenn man sich einmal 3-4 Objektive gekauft hat, dann will man das nicht nochmal investieren. Auch wenn die R5 oder R6 mit EF-Adapter vermutlich ganz andere Reserven hätte, als meine etwas in die Tage gekommene Kamera.

Aber das Problem liegt ja offensichtlich 1cm vor dem Sucher. 🤓
Früher habe ich viel mehr Zeit in die Nachbearbeitung gesteckt. ich glaube, ich erwarte mir heute einfach zu viel von der Software 😬
 
Den EF-Adapter merkt man technisch soviel ich weiß nicht. Funktioniert! Nicht wie die "Bastellösungen EF auf Sony usw."
Naja, denk mal die Kamera misst eben wegen dem dunkeln Objekt "falsch" oder für den Punkt halt richtig, insgesamt dann jedoch stellt die eine zu lange Belichtung ein.
Hab selbst auch öfter herumgefrickelt, gern waren Bilder eben zu stark belichtet. Abhilfe bei der 5DM4 ist bei mir dann EV auf -1/3 bis -2/3 zu senken.
 
Naja Kameras können nicht zaubern und nicht umsonst heißt es malen mit Licht...
Im ersten Fall knackige Ausleuchtung Sonne von vorne, aber nicht zu hoch, störende Schatten liegen hinter dem Hund.
Im 2. Fall dicke Wolkendecke und damit extrem schlechtes Licht. Bei dem Bild stimmt der Weißabgleich nicht, das Gras ist über belichtet und der Hund ist unterbelichtet. Lösbar ist das Ganze nur mit ner anderen Location oder zusätzlichem Licht von vorne um den Hund aufzuhellen.
Ein sehr schönes Beispiel, warum ich prinzipiell nur im M-Modus fotografiere. Da du keinen EVF hast musst du halt dann 1-2 Testbilder machen und schauen, wann die Belichtung auf dem Gras passt und dann den Hund von vorne aufhellen, denn der wird dann noch dunkler sein, wie auf dem gezeigten Bild....
 
Prollpower schrieb:
Workaround: Schwarzen Hund mit grau anmalen.
Korrekt:
Aufsteckblitz auf deutlich mehr Millimeter einstellen als die tatsächliche Aufnahme (bei 24 mm am Objektiv ca. 70mm) und von der Lichtmenge so einstellen, dass der Hund bei einer dunkleren Belichtung trotzdem passt. Dann ist das Graß dunkelgrün und der Hund besser erkennbar.
Alternativ kann man den Blitz auch gleich entkoppelt mehr seitlich benutzten dann muss man da auch mit der Blitzbrennweite nicht so genau arbeiten.

Alternativ: Bildbearbeitung :)
 
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