News Seltener nervige Cookie-Banner: EU will jetzt lieber Regelung auf Browser- oder OS-Ebene

@KitKat::new()
Ich bin nicht nur für die DSGVO, sondern sogar für eine Verschärfung.
Aber trotzdem kann man es realistisch betrachten. Die DSGVO hemmt in erster Linie ausländische Unternehmen, vor allem Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, OpenAI, etc. in der Hoffnung, dass irgendwann irgendjemand in der EU eine Konkurrenz zu den jeweiligen Monopolen / Oligopolen hochzieht. Aber dieser Aufstieg wird durch die DSGVO und unsere Bürokratie verhindert, weil es gleichzeitig Markteintrittsbarrieren sind.
Für Innovation braucht man Daten und wenn die ganze Welt wie die EU wäre, wären wir heute garantiert nicht so weit. Die USA mit deren (Mangel an) Vorschriften ist für Tech-Unternehmen deshalb viel besser als die EU.

Ob der Schutz der Nicht-Unternehmer im Fokus der DSGVO steht, ist ein anderes Thema.
Meine ersten Gedanken wären da:
Wenn die Daten der Nicht-Unternehmer geschützt werden sollen, warum möchte man dann gleichzeitig sämtliche Daten / Kommunikation anlasslos und vollständig entschlüsseln und überwachen können?
Warum möchte man eine nachweislich unausgereifte Lösung der elektronischen Patientenakte trotzdem durchdrücken und diese Daten zum Verkauf und für die Forschung freigeben? (und warum dürfen die Daten zuerst generiert/hochgeladen werden und erst nachträglich der Einspruch geltend gemacht werden?)
Warum kämpft man darum, eine Ausweispflicht im Internet (besonders Social Media) einzuführen?
Usw...
Natürlich kenne ich bereits den Teil der Antworten, den man den Menschen am besten verkaufen kann. Interessanter ist aber der andere Teil, der von Unternehmen & Co. garantiert ausgenutzt wird.

Die Tech-Unternehmen haben bereits enorme Macht auf der Welt und diese Macht wird mit mehr Daten, mehr Überwachung und damit weniger Privatsphäre, weniger DGSVO, etc. nur gestärkt.
Da ist es offensichtlich, wo ihre Interessen liegen und wie der Lobbyismus das Recht der Nicht-Unternehmer beeinflussen möchte.

Man ist also entweder Teil der einen oder der andere Seite und entsprechend dafür oder dagegen.
Mit der Verschiebung der Machtverhältnisse werden sich auch die Rechte verschieben.


Diese nervigen Cookie-Banner waren ein schlecht durchdachter Versuch. Und die Tech-Unternehmen haben gewusst, dass die Menschen so genervt davon sein werden, dass sie irgendwann lieber aufgeben und alles akzeptieren.
Und wenn man dies nun über den Browser oder OS umsetzt, werden die Tech-Unternehmen mit absoluter Sicherheit Lücken entweder nicht ansprechen oder bei der Mitentwicklung der Gesetze diese Lücken schaffen. Sie werden ganz sicher nicht gegen sich selbst arbeiten.
 
Die Tech-Unternehmen sollte man einfach nicht fragen, wenn es um den Schutz der Bürger geht, denn an dem haben die ganz sicher nicht das geringste Interesse.

Die Initiative wurde nicht gestartet, weil irgendwelche User von Consent-Abfragen genervt sind oder weil europäische Tech-Unternehmen durch EU-Bürokratie benachteiligt werden.
Der Donald hat das Gejammer seiner Tech-Milliardäre weitergegeben, und die EU darum gebeten, doch dafür zu sorgen, dass diese Unternehmen ihre Datenkraken profitabler auch in der EU einsetzen können.

Da stört natürlich eine DSGVO, die irgendwas vorschreibt oder verbietet oder dem User eine Wahl lassen möchte ... das kostet alles nur Geld, weil man entweder Menschen einstellen muss, die diese Bestätigungen einhzolen ... oder welche, die die eigenen projekte an der DSGVO vorbei umsetzen.
Erstere sind wohl billiger zu haben, also bekämpft man nun die Cookie-Banner (obwohl man die fürs Tracking nicnhtmal mehr braucht).

AdBlocker kamen erst, nachdem die ewigen Werbepopups das Internet faktisch unbraucbar gemacht hatten. "Notwehr" triffts sehr gut.
Ich habe erst einen AdBlocker installiert, als ich keine Lust mehr hatte, 5 Werbepopups wegklicken zu müssen, bevor ich an den eigentlich angefragten Seiteninhalt herankomme.
Dass ich das Internet noch nutzen kann, liegt einzig an den Ad- und Scriptblockern. Wenn ich Werbung sehen will, dann gehe ich zu Youtube ... da nerven nur diese doofen Videounterbrechungen zwischen den Werbespots.

Wer den Weg über Addons geht, sollte die darin meist enthaltene "whitelist" sofort löschen ... es gibt keine "vertrauenswürdige Werbung" und das einzige "berechtigte Interesse", welches an meinem Endgerät zu interessieren hat, ist mein Interesse, nicht getrackt zu werden.
Habe ich die Möglichkeit, das sicherzustellen, werde ich das tun.
Wird mir diese Möglichkeit genommen, werde ich mich von Onlineangeboten fernhalten ... weil das in dem Fall dann die einzige Möglichkeit ist, mein berechtigtes Interesse durchzusetzen.

Auch die Digitalwirtschaft hatte die Wahl ... sie haben sich dazu entschieden, die Menschen mit Werbung zuzuscheißen und dadurch einen Markt für AdBlocker förmlich zu erzwingen.
Dass man sich nun über die eigene Blödheit beschwert, ist logisch ... aber kein Grund zur Sorge.
Werbung an sich wäre OK ... aber was da momentan abläuft, ist der absolute Werbe-Terror. Und auch das ist hausgemacht. Immer mehr Reichweite ... da ist doch klar, dass ein Werbespot vor einem random-vid bei bei YT nicht so gut entlohnt wird, wie einer im Abendprogramm bei RTL oder SAT1.
Natürlich muss man dann alles mit Werbung zupflastern, um damit genug Geld zu generieren ... und damit vergräbt man dann sein eigentliches Angebot unter mehreren Schichten Werbung, die der geneigte User erstmal wegschaufeln muss.
Wenn es den gleichen Content irgendwo auch ohne Werbung gibt, zieht die Site mit Werbung eben mal den kürzeren.
Auch das ist ein Fakt, den die Digitalwirtschaft so langsam mal kapieren könnte ... die wisssen scheinbar nicht, wie ihr consumermarket funktioniert ... aber das interessiert ja auch keinen, denn damit verdient man ja kein Geld ... das ist nur das notwendige Übel ohne das man keine Werbeeinnahmen generieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: the_IT_Guy und KitKat::new()
@DerOlf

Komisch, dass ich ganz wunderbar ohne Ad-Blocker leben kann. Das mit der Notwehr ist nichts als eine Ausrede. Man redet sich damit ein, dass die anderen Schuld daran sind, dass das Internet immer mehr an Qualität verliert und man selbst keinerlei Beitrag dazu leistet.
 
Grestorn schrieb:
Man redet sich damit ein, dass die anderen Schuld daran sind, dass das Internet immer mehr an Qualität verliert und man selbst keinerlei Beitrag dazu leistet.
Oder man redet Leuten mit Adblocker die Schuld ein, weil man selbst Werbung schaltet - während man selbst nicht sehen möchte wie Gewinnmaximierung kombiniert mit Werbung sinkende Qualität bedeuten.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: MonteDrago und the_IT_Guy
@KitKat::new()

Genau, weil man soll ja gefälligst für Umme dafür sorgen, dass Du Deinen Content bekommst. Verstanden.
 
Ich hab schon gelesen. Du machst es Dir nur viel zu einfach. Die Vorstellung, es ginge generell ohne Werbung ist einfach naiv. Es ist offensichtlich, dass die große Masse nicht bereit ist, den Preis zu bezahlen, der für absolut werbefreien Qualitätsjournalismus notwendig wäre.

Das kannst Du herbeischreiben, wie Du willst. Es wird dadurch nicht realistischer.

Viel realistischer ist das, was wir gerade live beobachten können: Das Sterben des journalistisch unabhängigen Internets.
 
Grestorn schrieb:
Du machst es Dir nur viel zu einfach.
Ne, mach ich nicht.
Mein Kommentar steht unabhängig davon, ob in der Welt in der wir aktuell Leben, die große Masse bereit ist den Preis zu zahlen, der für werbefreien Qualitätsjournalismus notwendig wäre.

Und wenn wir schon nicht bereit sind für werbefreien Journalismus zu zahlen, dann doch erst Recht nicht für einen noch teurer erkauften mit Werbung.
 
@KitKat::new()

Hand auf's Herz: Nutzt Du YouTube? Wenn ja, wie? Mit Werbung, mit Blocker oder als Premium Kunde?

Und, nein "es ist ja Google" ist KEINE Ausrede.
 
Erst wollten sie den ganzen Datenschutz-Mist etablieren, ohne groß nachzudenken (mal wieder!), jetzt überlegt man, dass das ja nervig ist und wie man es wieder abschaffen kann (bzw. in dem Maß, wie es jetzt ist), dabei rennen wir seit Jahren immer noch der Bestrebung hinterher, den Zeitumstellungsschwachsinn rückgängig zu machen. Vielleicht mal vorher gründlich nachdenken ... anyone?!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Grestorn
Cookieregelung auf Browserebene?
Also sowas wie drittanbietercookies ablehnen und alle anderen beim beenden löschen? Hab ich schon, aber wenn dann die überflüssigen dark pattern banner wegfallen ist das angenehm.
Hat zwar etwas gedauert bis den werten abgeordneten aufgefallen ist dass die bannerregelung mist war, aber immerhin ist es angekommen.

Wenn Firefox dann noch vanilla Cookieregelung pro Seite bietet nutze ich das vielleicht sogar um Seiten wie CB persistente cookies zu erlauben. Bisher gibts wenn ich das richtig sehe nur die option alle cookies beim beenden zu löschen.
Ich hoffe nur die machen das nicht verpflichtend auf OS ebene, sonst setzt windows womöglich ab und zu alle cookieregelungen per update zurück auf 'alles erlauben'.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Grestorn
Zurück
Oben