Seltsamer, spontaner Leistungseinbruch von 3700X

Wintermute

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Hallo zusammen,

ich habe hier seltsame Leistungseinbrüche mit meinem 3700X. Egal ob auf ASUS Strix X470 oder Gigabyte X570 Aorus Ultra und abseits aller Overdrive Settings. Netzteil ist ein 750W BeQuiet Straightpower 11 von 2019.

Kurz beschrieben:
  • CPU boostet all core unter prime95 auf 4,15 bis 4,3 Ghz bei
  • Reduziert spontan auf 3,8X Ghz
  • SoC Power steigt um 30-40watt, Abwärme steigt
  • Nach einigen Minuten ändert sich das Bild wieder zum Gegenteil
  • Leistungsaufnahme sinkt, Leistung steigt

-> Nach einer gewissen Zeit geht alles von vorne los.

VRMS sind zwischen 59 und 62 Grad warm laut Mainboard. CPU wird wassergekühlt und hängt zwischen 66 und 75 Grad. 66 bei "normalem Boost" mit hohem Takt (4,15 bis 4,3 Ghz) und bis zu 75 Grad im "weird mode" mit 3,8 Ghz.

Das ist mir früher nie aufgefallen, weil es ja nur bei längerer Last auftritt, also entweder Videos rendern (da sitz ich nicht am Rechner rum und checke die Taktung) oder prime95. Ein Cinebench Durchlauf ist durch, bevor er einbricht.

Hat jemand eine Idee was ich checken könnte?

PS: Bei "drop2" habe ich p95 kurz gestoppt und wieder gestartet. Die CPU boostet sofort wieder normal und verbraucht viel weniger.
 

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Was passiert bei folgenden Einstellungen im BIOS?
  • Precision Boost Overdrive (PBO) aus
  • Spread Spectrum aus
Dann wäre als Vergleichsgrundlage ein Benchmark nicht schlecht.

Cinebench R15 https://www.computerbase.de/downloads/benchmarks/cinebench/ jeweils einen MultiCore und einen SingleCore Durchlauf
und gleichzeitig HWiNFO https://www.computerbase.de/downloads/systemtools/hwinfo/ laufen lassen. Um zu sehen, wie hoch die CPU jeweils taktet.

Es kann sein das die CPU einfach zu warm wird, bzw. die Abwärme von den kleinen Chiplets nicht schnell genug abgeführt werden kann.
Oder das PowerTarget wird überschritten und die CPU taktet deshalb runter.
 
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Selbes Problem mit PBO aus.
Spread Spectrum steht auf "auto". Könnte ich auch mal ausmachen - ich teste mal.

Aber wozu das Benchmark? Wenn mir die CPU zuverlässig und spontan auf all core 3,8 Ghz runtertaktet, ist mir ja klar, dass sie langsamer wird :D Oder überseh ihr hier was?
 
Um zu sehen ob die CPU überhaupt korrekt taktet, also den jeweiligen Maximaltakt bei Multi- und SingleCore Last erreicht.
Und das "sichtbar" als Screenshot und nicht nur von dir so beschrieben. Das geht nicht gegen dich, aber ein Bild sagt eben mehr als tausend Worte.

Und was passiert bei Dauerlast, z.B. mit Prime95 (Small FFTs) http://www.mersenne.org/ftp_root/gimps/p95v298b6.win64.zip?
CPU-Temperatur: CoreTemp https://www.alcpu.com/CoreTemp/.
 
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Das macht sie. Siehe "drop1". Da siehst du den Taktverlauf. Warte, ich hänge nochmal was an. Das ist er momentan unter vollem Boost während ich ohne Spread Spectrum teste gerade. Und jetzt mal ein paar Minuten warte.

Single Core hab ich noch gar nicht getestet. Das ist ne gute Idee. Mal sehen ob er es da auch macht. :)

"Oder das PowerTarget wird überschritten und die CPU taktet deshalb runter. "
Da dachte ich auch dran. Dann sollte er aber nicht auf einmal 173 Watt schlucken, sondern weniger, oder? Und er wird dazu noch heißer.
 

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Bei MultiCore Last taktet die CPU natürlich nicht so hoch wie bei SingleCore Last.
SingleCore sollte die CPU bis 4,40GHz boosten, MultiCore natürlich weniger!

PS: Tools wie Ryzen Master würde ich sofort deinstallieren...
 
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Ich denk ja. Garantiert sind 3.6 Ghz alles andere ist Boost und je nach Belastung wird die Frequenz angepasst um die Limits einzuhalten. Das kann Temperatur oder die TDP sein. Bei Prime gibt es verschiedene Berechnungen die unterschiedlich belasten.
 
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KnolleJupp schrieb:
PS: Tools wie Ryzen Master würde ich sofort deinstallieren...

Ich habs gerade mal drauf, damit nicht wieder jemand ankommt und sagt "nur mit Ryzen Master bekommt man korrekte Werte". Aber alle Tools zeigen mir hier synchron dasselbe an, von daher ist das in Ordnung.

Mir ist BEWUSST dass der Prozessor Multicore niedriger boostet als single. Also bitte ...

Man sieht hier auf den Bildern genau:
Er boostet korrekt innerhalb seiner Möglichkeiten, bricht dann ein, verbraucht dabei MEHR und "erholt" sich dann später ohne seine Temperatur zu ändern. Früher wurde er kühler dabei. Momentan erlaube ich ihm aber mehr Energie zu ziehen, als er eigentlich darf. Problem bleibt bestehen.

Single Core boostet er problemlos auf 4,38. Ich verzichte jetzt mal auf einen Screenshot.
 

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Bei meinem 3700X (siehe Signatur, nichts übertaktet):

Cinebench R15 SingleCore 204 Punkte, die CPU taktet so wie sie soll auf exakt 4,40GHz.
Cinebench R15 MultiCore 2049 Punkte, die CPU taktet auf ca. 4,00GHz. Ist schwierig abzulesen, da bei Zen2 die Taktrate (und Spannung) sekündlich schwankt.

Temperatur im Idle geht bis auf ca. 32°C runter, steigt unter Dauerlast (mit Prime95 Small FFTs) auf ca. 59°C.
PS: Deine Wasserkühlung scheint mir nicht so dolle zu sein... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
KnolleJupp schrieb:
PS: Deine Wasserkühlung scheint mir nicht so dolle zu sein... :D

Liegt nicht an der Kühlung. Meine Wassertemperatur ist super und mit dem Boxed wars ähnlich unvorteilhaft. Hab das Thema schon breitgetreten auf Reddit. Manche 3700er laufen teils deutlich heißer als andere. Langsam bekomme ich auch die Vermutung, dass meiner einen Knacks haben könnte.
 
Offensichtlich läuft die CPU in Prime95 immer irgendwo ins Limit, egal bei welchem Takt. Sieht man ganz deutlich in Post #8 (Werte für PPT, TDC & EDC). Dies kann daran liegen, dass die eingestellten Werte PPT=88W, TDC=60A & EDC=90A) für den Ryzen 7 3700X zu niedrig sind. Diese Werte gelten nämlich für CPUs mit 65W TDP.

Die korrekten Einstellungen sollten PPT=142W, TDC=95A & EDC=140A lauten.

Siehe hier:
https://www.gamersnexus.net/guides/3491-explaining-precision-boost-overdrive-benchmarks-auto-oc

Alle Angaben natürlich ohne Gewähr.
 
mwh.re schrieb:
Die korrekten Einstellungen sollten PPT=142W, TDC=95A & EDC=140A lauten.
Das sind die Werte des 3800x, der 3700x hat die Werte PPT=88W, TDC=60A & EDC=90A
 
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Wintermute schrieb:
Manche 3700er laufen teils deutlich heißer als andere.
Das kann natürlich sein. Vielleicht habe ich einfach nur Glück gehabt bei der Silizium-Lotterie.
 
Ja sorry, bin beim 3700X fälschlicherweise von 105Watt TDP ausgegangen. Das X verwirrt halt.

So, nachdem die Verwirrung ein wenig verflogen ist, hier nun ein Erklärungsversuch (mit Betonung auf VERSUCH):

Laut meiner Recherchen stehen die Werte TDC & EDC als Schutzmechanismen in direktem Zusammenhang mit der Spannungsversorgung des Mainboards. Die Mainboardhersteller können auf diese Schutzfunktion auch selbst direkt Einfluss nehmen.

Auf den Bildern in Post #8 läuft der Rechner bei 4,XX GHz ins PPT- & EDC-Limit. Nach dem Heruntertakten auf 3,8X GHz fällt zwar der EDC-Wert, allerdings steigt gleichzeitig der TDC-Wert an. Dieser scheint auf den Stromverbrauch des Rechners einen größeren Einfluss zu haben, als der EDC-Wert. Der Anstieg des Stromverbrauchs resultiert daraus, dass bei gleichbleibender Spannung U (in Volt) und ansteigender Stromstärke I (TDC-Wert in Ampere) die elektrische Leistung P (in Watt) zunimmt.

Vielleicht ein „Problem” mit den Spannungswandlern oder die Boardhersteller waren sehr auf Sicherheit bedacht, was die Spannungsversorgung unter „Dauervolllast” angeht.
 
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mwh.re schrieb:
Vielleicht ein „Problem” mit den Spannungswandlern oder die Boardhersteller waren sehr auf Sicherheit bedacht, was die Spannungsversorgung unter „Dauervolllast” angeht.

Das dachte ich mir auch schon. Aber auf einem Strix-f und einem Aorus Ultra dasselbe? Die Boards, vor allem das Ultra, können einen 3950 problemlos betreiben. Und die Vrms pennen momentan schon fast ein wenn man sich halbwegs auf die Sensoren verlassen kann.

Leistung sinkt, Verbrauch steigt.

Hm. Ich finde das alles sehr kurios. Glaube ich schreibe mal AMD direkt an.
 
Die VRMs „pennen” halt, weil schon weit vor dem kritischen Punkt die Schutzmechanismen des Boards greifen. Schon mal versucht, die VRMs durch einen zusätzlichen Lüfter zu kühlen? Der 3950X würde im gleichen Prime95-Szenario wahrscheinlich das selbe Problem bekommen, es sei denn, die höheren PPT-, TDC- & EDC-Werte würden ihn da retten. Interessant wäre ja zu wissen, wie der 3700X mit den höheren Werten laufen würde.
 
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Hi,
also nochmal die Frage passiert das nur unter Prime?
oder auch wen du mal was anderes länger berechnest wie x256bench oä ?
Prime war schon immer dafür bekannt in gewissen Test massive wie Furmark
den Chip zu stressen.
lg
 
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Mente schrieb:
Hi,
also nochmal die Frage passiert das nur unter Prime?
oder auch wen du mal was anderes länger berechnest wie x256bench oä ?

Habe ich gerade getestet, danke für die Idee. Das Ergebnis siehst du in den Screens. Interessant. x265 läuft 10 Minuten ohne Probleme. Bei Prime klappt er irgendwann zusammen. Interessant ist, dass er sich dann irgendwann wieder erholt und wieder normal boostet.

An die Energieversorgungs-Theorie glaube ich nicht. Ich habe hier genug Power bzgl vrms und Netzteil, da könnte ich drei 3700X parallel laufen lassen. Das hätte ich jetzt als nächstes getestet - aber das Ergebnis gerade lenkt mich eher in einer andere Richtung.

also ist Prime "schuld" daran. Die Frage ist: ist das irgendwo reproduzierbar? Oder nur bei meinem Prozessor so?

Szenario:
Prime starten -> Torture Test / 16 threads / blend -> nach ca. 5-7 Minuten nur noch minimaler boost.

Falls also wer mit dem eigenen 3700X mal testen möchte, nur zu. :)
Würde mich sehr über einen Vergleich freuen oder eine Erklärung. Was macht Prime, was andere Benches nicht machen? Kann das ein Defekt sein?
 

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Problem deiner CPU ist die TDP von nur 65Watt. Um diese Vorgabe einzuhalten, muss das Board bei Prime95 (Stichwort AVX2) halt frühzeitig dagegen halten. Deshalb ja mein Gedanke, die CPU mal mit einer TDP von 105Watt laufen zu lassen, falls es da im Bios eine Einstellmöglichkeit gibt.
 

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