Notiz Signal: Update mit Blur-Effekt für die Verschleierung von Gesichtern

tollertyp schrieb:
Oder hat jedes Gerät die Datenbank offline auf dem Gerät?
Die technischen Daten von dem Mobiltelefon will ich sehen. :D

tollertyp schrieb:
Und kann man Fotos dann nur noch mit Netz machen, geht das Foto dann erst mal in die Cloud und wird dort analysiert?
Wenn es irgendwann mal so weit kommt, schleppe ab da meinen Fotoaparat mit mir rum, der ist offline.
 
Rach78 schrieb:
Also das muss man mir mal erklären. Geht es darum jetzt Gewalttäter, Brandstifter und Plünderer vor der Identifizierung zu schützen?
Was genau hat man als friedlicher Protestler der keine Straftaten verübt genau zu befürchten selbst wenn man mit Gesicht wo abgebildet wird?


genau und dann scheitert die Justiz am Ende daran dass eine Foto oder Videoaufnahme nicht zugelassen wird als Beweismittel weil der Täter ja nicht sein Einverständnis gegeben hat. Wieso fragen wir die Täter nicht gleich ob sie identifiziert werden wollen oder besser noch ob sie sich überhaupt vor einem Gericht rechtfertigen lassen wollen für das was sie getan haben?

Ich weiß nicht was der Zusammenhang mit den Protesten in USA jetzt soll. Es wurden mehrere Menschen getötet VON "Protestlern". Es gibt Videos wo am Boden liegenden Menschen ins Gesicht getreten wurd. Wir haben mindestens einen erschossenen Cop der ein Laden beschützen wollte von Protestlern. Obendrein war der Cop schwarz. Aber das interesiert in gewissen Kreisen ja nicht, er war zwar schwarz wurde aber von den "falschen" ermordet. Tote sind nicht mehr gleich Tote sondern je nach politischer Gesinnung interesiert es nur wenn eine bestimmte Täter-Opfer-Konstellation passt um die Toten zu instrumentalisieren.

Ich seh das so auf einer Demo hat man auch sein Gesicht zu zeigen. Die Leute die das nicht tun wollen sich in erster Linie vor der Strafverfolgung schützen.
Aber bitte dann nächstemal nicht rumjammern wenn wir ein Opfer haben aber den Täter nicht überführen können aus einem falsch verstandenen Datenschutz.

Auf mich macht das grad den Eindruck als wolle Signal den Straftätern hier eine Mittel an die Hand geben sodass diese weiterhin sich beim Begehen von Straftaten filmen können aber keine Angst haben müssen überführt zu werden... So werden Täter und Opfer am Ende gesichtlos. Super.
von Schnitzel schrieb:
Der Frage von Rach schließe ich mich an, denn das habe ich mich auch gerade gefragt.
Klingt sehr danach, als sollen die gefilmten "Übeltäter" nicht mehr identifiziert werden können und so die Strafen im Geheimen sehr mild ausfallen ... sorry, aber kennt man ja.
HiveTyrant schrieb:
Signal ist SEHR beliebt bei den 'Aktivisten' des Schwarzen Blocks. Wenn man mal rückwirkend zu den G20 Krawallen sucht, findet man Signal oft zusammen mit linksunten.indymedia.org erwähnt, als Mittel zur Organisation.
von Schnitzel schrieb:
@HiveTyrant
Ist es dann nicht auch in dieser Hinsicht kontraproduktiv?
Hier können sich dann diese "Aktiviesten" gegenseitig fotografieren und wenn es zur Kontrolle kommt, kann man sie nicht erkennen.
Sorry, aber ich sehe bis jetzt immer noch keinen Grund, der bei derartigen Vorfälle in den USA einen Vorteil bringt. Entweder sind die gefilmten Polizisten, die Protestler oder Plünderer nicht mehr erkennbar ... und das ganz automatisch.
HiveTyrant schrieb:
Genau wegen der (auch legitim nutzbaren) Möglichkeiten der Anonymisierung nutzen kriminelle oder terroristische Elemente ja Signal. Ein Feature wird mit guten Absichten eingebaut, und dann verwendet, um dann Mist zu bauen.

Ein Baseballschläger ist ja auch als Sportgerät gedacht, aber leider gibt es Blitzbirnen, die damit auf Menschen einprügeln.
von Schnitzel schrieb:
Hab ich ja auch verstanden, nur warum wird jetzt noch mehr Anonymisierung eingebaut?
DerHalbmann schrieb:
Wieviele Datenbanken zur Gesichtserkennung gibt es denn bereits? Wenn’s eine gibt bin ich eh schon drin. Neugeborene fotografiere ich eh nicht, wo das Verschleiern dann noch Sinn ergeben würde.

verstehe daher den Sinn dahinter nicht.

Ich bin mal so frei, die Beiträge zu zitieren, die den Sinn anonymer Kommunikation, auch per Bild, hinterfragen.

Schaut mal in die Adressleiste; dort steht https. Und zwar aus gutem Grund.

Private Komunikation ist ein Grundrecht. Nicht umsonst gibt es das Briefgeheimnis. Bei Infrastrukturen, wie das Internet eine ist, braucht es die Betreiber grundsätzlich nicht zu interessieren, wofür sie genutzt werden. Bösewichte können sich Briefe schreiben, sich per Bahn fortbewegen, Messer kaufen und Wasser trinken, siehe oben. Auf die Idee, deswegen Briefe, Eisenbahnen, Messer und Wasser zu verbieten, ist doch auch noch niemand gekommen. Hier gibt es mehr zu dem Thema.

Wird eine Infrastruktur von vornherein so konzipiert, dass sie massenhaft überwacht werden kann, kann das als Bruch der Unschuldsvermutung ausgelegt werden; vor dem Staat sollten alle Bürger bis zum Beweis des Gegenteils als unschuldig gelten. Massenüberwachung unterwandert dieses Prinzip, indem sie alle zu potentiellen Verdächtigen macht und die Beweislast umkehrt.

So, und nun die Brücke zur massenhaften Identifizierung und Signal: in den USA gibt es strukturellen Rassismus. Das ist leider eine Realität. Man braucht sich bloß mal die Gefängnisstatistiken ansehen und es kann einem übel werden. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass unschuldige Demonstrierende nicht in entsprechenden Datenbanken landen wollen.

Dass es auch gewalttätige Proteste und Diebstähle gibt, bezweifle ich gar nicht. Bei einem solchen Ausmaß wird das kaum zu vermeiden sein. Hier kann man sich fragen, warum so etwas geschieht und kommt dann zu weiteren sozialen Problemen wie Ungleichheit und Chancenmangel. Diese muss man angehen und Straftaten entsprechend verfolgen. Den Menschen ihr Recht auf Anonymität zu nehmen, wird dabei jedoch nicht helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: cruse, von Schnitzel und DerHalbmann
Rach78 schrieb:
Was genau hat man als friedlicher Protestler der keine Straftaten verübt genau zu befürchten selbst wenn man mit Gesicht wo abgebildet wird?
Immerhin, fast die erste Seite vollgekriegt bis zum ersten "wer nichts zu verbergen hat..." :D


einen erschossenen Cop der ein Laden beschützen wollte von Protestlern.
Meanwhile, in reality: Ein Wachmann wurde von Plünderern erschossen. Schlimm genug, kein Grund es noch für Propaganda aufzublasen.
 
@tollertyp

Welche Ironie?
Ein staatlich gefördertes Open-Source Netzwerk in welches die Daten eingespeist werden. Rohdaten, also Bilder, werden nicht gespeichert, sondern bloß die Analyse dessen. Auch Passwörter werden ja kaum noch in Klartext gespiechert, sondern als Salted Hashs. Im zweiten Schritt muss die Regierung alle Sozialmedia Plattformen und Suchmaschinen verpflichten eine Schnittstelle einzupflegen die vor dem Veröffentlichen und Teilen diese Datenbank abfragt.
Jeder kann weiterhin privat Fotos machen und erst wenn diese geteilt werden sollen muss die entspreche Plattform vor Versand das Bild prüfen ggf. nach bearbeiten. Um Bilder zu verschicken braucht es eh einen Internetzugang. Ist sich das Netzwerk unsicher, verfremdest es das Bild bis auf den Unsicherheitsfaktor und stellt eine Anfrage an den möglichen Betroffenen. Technisch ist das machbar, bei einer prognostizierten Genauigkeit von über 98% der Gesichtserkennungssoftware, Stand 2018. Zudem würde das Netzwerk anhand dieser Daten permanent dazulernen und sich verbessern. So würden die Daten endlich mal gesellschaftlich genutzt, statt immer nur von den großen Player gehortet zu werden. Denn die betreiben diese Praxis seit Jahren!
Wie stellst du dir die digitale Zukunft vor? Ich weiß, hier in Deutschland heißt digitalisieren einfach jedem Depp ein Tablet in die Hand zu drücken. Trotzdem ändert diese Blamage nichts an der Tatsache dass wir am Anfang der digitalen Revolution stehen, nicht an dessen Ende. Die Frage um die Datenhoheit muss erst noch ausgefochten werden. Bisher ist das purer Wilder Westen.
 
Zurück
Oben