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Silent NAS mit SSDs - Erfahrungen?

Arboster

Commander Pro
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Hallo,

vorab, ich habe schon seit vielen Jahren Erfahrungen mit HDD NAS.

Im Moment plane ich ein möglichst schnelles und geräuscharmes 8-Bay NAS mit vorerst 5 oder 6 8TB SATA SSDs zu bestücken.
Dieses soll dann später, wenn Daten dazu kommen, mit SSDs gleicher Größe erweitert werden.
Es geht nur um eine reine NAS-Funktion, kein Proxmox oder sonst was.

Die Daten die da drauf kommen benötigen keine Ausfallsicherung alla RAID1/5/....
Ein HDD NAS ist als Backup vorhanden und kann sofort hochgefahren werden und die Funktion des SSD NAS übernehmen.

Als Hardware plane ich momentan ein UGREEN NASync DXP8800 Plus und vorerst 5/6 Samsung SSD 870 QVO 8TB SATA Platten.
Die Hardware an sich möchte ich nicht groß diskutieren, außer es findet jemand eine deutlich günstigere silent Lösung OHNE HDDs.
Eine Selbstbau-NAS kommt nicht in Frage. Die Mindestgröße des NAS zum Start muss min. 30TB haben.

Mir ist die Geschwindigkeit wichtig, ich habe mein Netzwerk auf 10GbE geupdatet und bin begeistert.
Daher auch das UGREEN welches schon 10GbE verbaut hat.
Außerdem will ich nach dem Synology HDD Desaster UGREEN eine Chance geben.

Ich stelle mir jetzt folgende Fragen mangels Erfahrung:

1. Für maximale Geschwindigkeit wäre verteiltes Lesen/Schreiben wahrscheinlich notwendig.
Also eventuell ein RAID0? Oder gibt es eine bessere Möglichkeit?
(ja, ich weiß was ein Plattendefekt bei einem RAID0 bedeutet)
Mein HDD-NAS mit 5 HDDs im RAID5 liefert >500MB/s und mein PC hat (noch) nur eine 5GbE Schnittstelle (10GbE Karte liegt hier, noch nicht eingebaut).
Eine einzelne SSD soll das laut Datenblatt auch bringen, aber noch mehr wäre natürlich besser und sollte ja auch bei 10GbE möglich sein.

2. Es heißt ja immer, dass SSDs langsam werden wenn man sie voll schreibt.
Wie verhindert man denn das, wenn man ein NAS hat welches die Platten vielleicht (je nach RAID Level bzw. JBOD...) voll schreibt?
Bei einem JBOD wird ja imho nach und nach jede Platte vollgeschrieben.

3. Bei meinem Synology NAS ist ein, von den HDDs abgesehen, quasi lautloser Betrieb möglich, da man die Lüfter sehr gut regeln kann und diese auch bei niedrigen Drehzahlen ausreichend kühlen.
Wie schaut das bei UGREEN aus? Wie laut sind die NAS abgesehen von den HDDs?

4. Habe ich irgend etwas grundsätzliches vergessen, was das ganze Unterfangen sinnlos oder problembehaftet erscheinen lässt?

Danke!
 
Arboster schrieb:
Es heißt ja immer, dass SSDs langsam werden wenn man sie voll schreibt.
Wie verhindert man denn das, wenn man ein NAS hat welches die Platten vielleicht

Gar nicht. Das kommt davon das der freie Teil der SSD als SLC Cache genutzt wird. Wenn das NAS immer die gesamte Platte nimmt, dann hast du halt 0 SLC wenn du Pech hast. Das hat die von dir genannte SSD aber laut https://www.golem.de/news/samsung-8...yte-consumer-sata-ssd-ist-da-2006-147244.html. Zusätzlich muss das NAS auch noch trim/discard zur Platte schicken, denn sonst weiß die nicht was als frei zu betrachten ist.
Ergänzung ()

Arboster schrieb:
Eine einzelne SSD soll das laut Datenblatt auch bringen, aber noch mehr wäre natürlich besser und sollte ja auch bei 10GbE möglich sein.

ähm nein? Die von dir genannte SSD macht 500MB/s beim Lesen/Schreiben. Das ist das Limit der SATA-Schnittstelle. Wie willst du da auf 1000MB/s für 10GbE kommen?
Ergänzung ()

Arboster schrieb:
Für maximale Geschwindigkeit wäre verteiltes Lesen/Schreiben wahrscheinlich notwendig.
Also eventuell ein RAID0? Oder gibt es eine bessere Möglichkeit

Das kommt drauf an was dir wichtig ist. RAID10 oder RAID6 wäre eine Option. Es gibt da Rechner dafür.
btw synology macht im Lese-Cache RAID0, im Schreibcache bzw. Mixed Mode immer RAID1.


Arboster schrieb:
Die Daten die da drauf kommen benötigen keine Ausfallsicherung alla RAID1/5/

RAID5 ist schon lange tot.
Ergänzung ()

Arboster schrieb:
Eine Selbstbau-NAS kommt nicht in Frage.

Gute Entscheidung. Und nein, man muss das nicht begründen wieso das einem zuhause ausreicht.


Arboster schrieb:
Habe ich irgend etwas grundsätzliches vergessen,

UGREEN ist quasi noch ein Newcomer am Markt. Keine Ahnung ob die in 3 Jahre die "alten" Modelle noch supporten oder wohin sich der Support allgemein entwickelt. Synology hat sich aber auch selbst in Abseits gestellt und QNAP hat eine andere Zielgrupe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dein Budget ist ~4,5k€?

Wie risikobereit bist du? Weil wenn du große Schreibgeschwindigkeiten suchst aus welchen Gründen auch immer, würde ich mir statt 8TB QVO diese SSDs mal anschauen.
Gebrauchte Micron 5100 ECO 7.68TB für 455€: https://www.ebay.de/itm/156895349794

Da kannst du dann auch auf Raid 5 oder 6 gehen und problemlos 10Gbit Netzwerk auslasten weil die Schreibrate bei enterprise TLC kaum oder überhaupt nicht zusammenbrechen wird.

Dazu ein System auf Basis Seasonic Prime Fanless PX-500 und eine sparsame CPU mit Noctua NH-P1 und das Teil ist uneingeschränkt wohnzimmertauglich.

Als OS würde ich mir dann mal https://hexos.com/ anschauen.
 
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JumpingCat schrieb:
ähm nein? Die von dir genannte SSD macht 500MB/s beim Lesen/Schreiben. Das ist das Limit der SATA-Schnittstelle. Wie willst du da auf 1000MB/s für 10GbE kommen?
Deswegen schreibe ich doch "verteiltes Lesen/Schreiben".
Ergänzung ()

JumpingCat schrieb:
RAID5 ist schon lange tot.
Nicht bei mir und ist auch egal in dem Zusammenhang. Soll ja keines drauf, habe ich auch geschrieben!
 
Das war bezogen auf "eine einzelne SSD" was ich als Hinweis verstand das du die SSD einzeln ohne RAID ansprichst.
 
JumpingCat schrieb:
Das kommt drauf an was dir wichtig ist. RAID10 oder RAID6 wäre eine Option. Es gibt da Rechner dafür.
btw synology macht im Lese-Cache RAID0, im Schreibcache bzw. Mixed Mode immer RAID1.
ähm... Lesen!
 
JumpingCat schrieb:
Das war bezogen auf "eine einzelne SSD" was ich als Hinweis verstand das du die SSD einzeln ohne RAID ansprichst.
Bitte richtig lesen.
 
JumpingCat schrieb:
RAID5 ist schon lange tot.

Das RAID5 tot ist, ist nichts anderes als Clickbait!
Hab hier bei mir in meinem Server 2x 8x16 TB als Raid5. Das ganze mit 2x 960 GB SAS-SSD die als RAID0 laufen als SSD-Cache
Der Server befeuert das Netzwerk mit 2x 10 GB/sek
 
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Ich habe ein Selbstbau-NAS mit diesen Platten. Allerdings vor über einem Jahr für unter 300 pro Platte gekauft.
Das Nas wird mit ZFS (raidz2) betrieben.

Was den Speed angeht: Ein riesiger Unterschied zu herkömmlichen HDDs, aber auch nicht annähernd zu vergleichen mit modernen, schnellen NVME-SSDs. mein 2,5G Netz wird natürlich damit komplett ausgelastet, 10G habe ich nicht zum testen. Der eigentliche Vorteil ergibt sich halt isnbesondere in den Latenzen bei zufälligen Zugriffen.

Für den aktuellen Preis wären gebrauchte Enterprise-SSDs definitiv eine Option.
 
@H3llF15H
ich verstehe Dich. Aber wenn ich zb. ganz klar schreibe, dass ich kein Selbstbau-NAS möchte, keine Ausfallsicherung benötigt wird, usw.. Und dann doch solche Antworten kommen...
Aber Du hast Recht, ich bitte um Entschuldigung, dass ich mich im Ton vergriffen habe.
 
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Manchmal haben andere nochmal eine ganz andere Sicht auf die Dinge, auch wenn man weiß man man will - oder auch nicht.

Die Sache ist zum Beispiel, dass wenn du 10Gbit auslasten willst, wirst du meiner Ansicht nach ein RAID benötigen. Andernfalls ist bei SATA6 bei 500MB/s Schluss - aber ich denke das weißt du :-) Persönlich würde ich auf RAID5 setzen.

Wie oben schon jemand schrieb halte auch ich die 870 QVO für nicht geeignet, schon alleine wegen dem QLC-Speicher.
 
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@H3llF15H
Deswegen fragte ich ja ob ein RAID0 Sinn macht (rein wegen der Geschwindigkeit).
Ein RAID5 (mit Ausfallsicherheit) benötige ich nicht und wegen dem Verlust von 1 Platte beim Platz und den Kosten möchte ich es auch nicht.

Warum ist der QLC Speicher nicht geeignet?
Es gab da vor einiger Zeit schon mal eine Diskussion, aber da gab es unterschiedliche Meinungen.
 
Ich würde mit Consumer QLC SSDs garkeine Art von RAID betreiben (und wenn du 10G willst gehts ja nicht ohne). Diese SSDs sind für solche Lastszenarien und solchen Verbundgeschichten schlichtweg nicht gemacht.

Das geht schon beim SLC Cache Management los und hört bei Fehlertoleranz und Behandlung auf.
Das in solchen Szenarien typischerweise Enterprise Grade SSDs verwendet werden hat durchaus Gründe, vorallem bei größeren Arrays.

Ich würde mal schauen obs bei KIOXIA was gibt in dem Bereich, da kommste mit dem Investment aber vermutlich nicht hin.

Ob jemand ein UGREEN NAS kauft und auch mit UGREEN Software einsetzt, muss jeder für sich entscheiden. Mir würde das ja so auf keinen Fall ins Haus kommen.
 
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Wichtig ist, dass wenn eine SSD abraucht, dass du das ganze System mit allen Freigaben etc nicht neu einrichten musst. Falls das keine Relevanz für dich hat: Go for it mit dem RAID0.

Bzgl. QLC empfehle ich dir, dich nochmal einzulesen. Da möchte ich nichts falsches sagen. Gefährliches Halbwissen und so.
 
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H3llF15H schrieb:
Wichtig ist, dass wenn eine SSD abraucht, dass du das ganze System mit allen Freigaben etc nicht neu einrichten musst.
Danke! Das ist etwas, an das ich in der Tat nicht gedacht habe.
 
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