Sollte man Chinesisch lernen?

Odium

Captain
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Hallo zusammen!
Ich hoffe ihr könnt mir bei dieser Fragestellung etwas helfen, denn ich stecke wohl in der Sackgasse ;)
Also, ich bin 20 Jahre alt, momentan Zivildienstleistender und möchte nächstes Jahr Wirtschaftsingenieurwesen studieren (eine Kombination aus BWL und Maschinenbau, kein leichter Studiengang).
In der Schule lagen meine Stärken in den naturwissentschaftlichen Fächern, eher schwach in den Sprachen.

Wer aufmerksam die Nachrichten verfolgt, wird bemerkt haben, dass Chinas Wirtschaftswachstum nicht nur immer noch zweistellig ist, sondern die Entwicklung dort auch weiterhin so rasant abzulaufen scheint. Wer selbst mal dort war, wird sicherlich mitbekommen haben, wie Wolkenkratzer innerhalb von Monaten aus dem Boden gestampft werden oder einige Chinesen ihr erstes Auto kaufen. China hier - China dort, man hört es fast überall.

Nun, ich möchte später Aufgaben in der Automobilbranche wahrnehmen, mittelfristig auch mit Verantwortung über mehrere Mitarbeiter.
Für mich zeichnet sich das so ab, dass China auf dem besten Weg dorthin ist, wo sich Deutschland anfang der 50er Jahre befand: Billige Arbeitskräfte, zunehmend konsumfreudige Menschen und das alles vielfach größer mit 1.3 Milliarden Menschen.

Ich frage mich daher, ob es Sinn macht, sich den Brocken der chinesischen Sprache zur Gemüte zu führen, um so auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Arbeitssuchenden zu bekommen.
Daher kurz gefasst meine Fragen: Haltet ihr das für sinnvoll? Wird China weiter an Bedeutung gewinnen und müssen wir uns dementsprechend anpassen, wenn wir Erfolg haben wollen? (Eine Parallele zum Zwang Englisch zu lernen, da die USA seit Jahrzehnten als konsumstärkste Weltmacht auftritt.)

Danke schonmal im voraus, ich werd erst Dienstag abend zurück aus dem Urlaub sein ;)
Tschö, Odium
 
Ein Bekannter von mir ist beruflich oft für längere Zeit in Shanghai (ebenfalls Ing.). Er spricht kein Wort Chinesisch - dort läuft alles auf englisch. Somit ist derzeit (und noch die nächsten Jahre) Englisch mehr von Vorteil.

Solltest Du in Erwägung ziehen, ganz nach China umzusiedeln, wäre es sicherlich von Vorteil, ein paar Grundkenntnisse Chinesisch zu haben.
 
Dazu kann ich nur sagen: viel Spaß bei dem Versuch. Chinesisch gehört zu den für uns am schwersten zu erlernenden Sprache, weil es einen ganz anderen Aufbau hat (Tonhöhe bestimmt die Beudeutung eines Wortes bei ansonsten gleicher Aussprache).

Von wegen Wirtschaftswachstum: gemach, gemach, das geht vielleicht noch 1 oder 2 Jahre weiter, dann wird es wegen Ressourcenmangel abrupt stoppen oder sogar zum Zusammenbruch führen. Die chinesische Administration hat es leider versäumt, das Wachstum gezielt zu drosseln, die Geschichte hat gezeigt, dass so etwas immer zum Kollaps führt (letztes Beispiel war der Untergang der New Economy).

Fang erstmal mit Deinem Studium an, chinesisch kannst Du auch später lernen. Hast Du während des Studiums eh keine Zeit zu.

Gruß
Morgoth
 
Ich denke es wird reichen sich gute Englisch Kentnisse zuzulegen. Die Chinesen sprechen doch sogut wie alle Englisch. Chinesisch ist dann sicherlich ein gutes Extra mit den man bestimmt noch ein paar Punkte gut machen kann, aber als primäres Ziel würde ich es nicht verfolgen. Eher so als private nebenbei Aufgabe - wenn das bei einer so komplexen Sprache überhaupt geht. :D

Gruss Nox
 
Unser Jahrgang war anno 2003 und 2004 in China (eine Stadt nahe Peking, man möchte fast sagen "Kleinstadt" mit 2 Mio Einwohnern) und die dortigen Jungchinesen im Alter von 17-20 sprachen kaum Englisch, überhaupt kein Deutsch sondern höchstens Sprachen aus dem asiatischen Raum.
Ich werde mir das alles mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Danke für die Ratschläge :)
 
Also ich persönlich würde mal noch ein wenig abwarten. Aber wenn man es so sieht ist es ja doch schon sehr wichtig für Anstellungen wenn man Sprachen kann und unabhängig ist.

Also solltest du über Englisch und Chinesisch Kenntnisse verfügen kannst du es schon wirklich zu was bringen in der Wirtschaft. Insbesondere die Autoindustrie wandert auf lange Sicht nach China aus.

Aber mit dem Gesamtwirtschaftlichen wirst du dich sicher im Studium ausfürhlich genug befassen dürfen ;)

Ich sage nur das du wenn du heute zu einem Personalleiter gehst und sagen kannst das du Chinesich , Deutsch und Englisch kannst der dir wahrscheinlich schon um den Hals fallen wird , hehe.

Aber wie das in 10 jahren aussehen wird ... ich weiss nicht. Is vielleicht in 20 jahren ganz genau so wertlos wie die ossis die mit ihrem tollen Russisch auf einmal in europa und einer Amerikanischen Leitkultur stecken...
 
Ich denke mal um wirklich Chinesisch zu lernen, müsstest du verdammt viel Zeit und auch Geld investieren. Denn Chinesisch lernt man nicht einfach mit einem Buch.
Ich denke Sprachhkurse und die Möglichkeit die Aussprache zu lernen (durch Konversation mit Sprachlehrern usw.) ist schwer von Nöten.
Zumindest weiss ich das vom Japanischen und ich habe gehört, beim Chinesischen soll das eher noch komplizierter sein.
Beispiel aus dem Japanischen: jikan heißt "Zeit", chikan heißt "Triebtäter" - und für uns tönt das noch ähnlicher als man es hier mit lateinischen Buchstaben aufschrieben kann. (Das Beispiel hab ich übrigens aus der JASMS Online Einführung Japanisch geklaut)

Deshalb lieber erstmal studieren (oder Japanisch lernen *fg*)
 
Eine gute Freundin von mir hat sich japanisch mehr oder weniger selbst beigebracht. Ihre Motivation zog sie aus einer guten Freundin aus Japan und ihr Hang Sprachen intuitiv zu begreifen, ließen sie dann einfach lernen.

Ich weiß, dass wir Europäer dermaßen wenig Bedeutung in die Betonung der Wörter legen, dass wir in der Lage sind, fremde Akzente und Sprachanfänger immer noch (sinngemäß) zu verstehen.
Aber ich mag die Bedeutung Russlands nicht mit China vergleichen. Nicht nur das das Land immer noch boomt (und es wird weiterwachsen, selbst nach der Einbruch der Wirtschaft und der zunehmenden Konkurrenz aus Indien), allein die Masse an Menschen ist schon ein starkes Pro-Argument.
Daher frage ich mich, ob wir es uns überhaupt leisten können, langfristig nicht nähere Beziehungen zu den Asiaten zu suchen.
 

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