Steuerung des Spieleverhaltens eines 10 jährigen

Samson999

Lt. Commander
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Hi,

natürlich kenne ich die allgemeinen Empfehlungen der Institute......... Ich will aber mal ein Bild bekommen was so der Normalo denkt und wie er das umsetzt.

So Fakten: Mein Sohn 10 Jahre alt spielt gerne auf dem IPad, IPhone oder auf der Switch. Wenn ich ihn lassen würde wäre das sein Lebensinhalt da er ständig vom zocken redet.

In der Schule kommt er so einigermaßen mit (3,5er Notenschnitt auf der Realschule). Da ich der Meinung bin das die Schule absolute Priorität genießt erlaube ich ihm von Montag bis Freitag nach den Hausaufgaben das zocken nicht.

Am Wochenende darf er ran, und ja dann übertreibt es er und natürlich ich. Da sind dann mal 3 Stunden schon normal.

Jetzt stellt sich mir die Frage ob das der richtige Weg ist, ich vermute mal das er auf eine Art "Entzug" ist von Wochenende zu Wochenende und es darum ein Dauerthema für ihn ist.

Wäre es besser in jeden Tag mal spielen zu lassen( natürlich für eine überschaubare Zeit) oder ist der eingeschlagene Weg der richtige?

Muss dazu sagen das in unserer Familie die Nutzung von Handys, Tablets und PC´s an der Tagesordnung ist (teils beruflich aber auch privat) und unser Sohn diese Medien natürlich auch für die Schule nutzen muss um sich zu informieren oder über diverse Schulplattformen lernt.

Also was meint Ihr? Täglich einen Happen oder nur am Wochenende viel..

Gruß
 
Ich finde es immer schwierig pauschale Aussagen zu treffen, da es eine individuelle Entscheidung darstellt.
Für mich würde ich meinem Sohn erlauben, nach erfolgreicher Erledigung seiner Hausaufgaben (oder ggf. auch anderer Verpflichtungen) als "Belohnung" das Zocken zu erlauben, auch unter der Woche. Natürlich alles im Rahmen, das legt aber wohl eher jeder für sich selbst fest was genau das zeitlich bedeutet.
Zum einen wäre es natürlich eine Belohnung und womöglich hängt er sich dann schulisch eher rein. Auf der anderen Seite würde es vielleicht das "Übertreiben" in deinen Augen entzerren.
Ich für mein Empfinden habe mich als Kind immer gefreut wenn ich Anreize hatte und auch nach erfolgreicher Arbeit belohnt wurde.
 
Schließe mich meinem Vorredner an. Genauso handhaben wir das auch. Erst die Arbeit... :rolleyes: :D
Dazu noch Limits unter der Woche bzw am WE. Diese können natürlich verlängert oder verkürzt werden. Z.B. auch wenn man seine Aufgabe nur schnell, schnell macht um fertig zu sein. Da geht Genauigkeit vor Schnelligkeit und führte schon zu Zeitabzug.

Das mit dem Belohnen ist übrigens wieder so ein strittiges Thema ;)

P.S. Man muss den Kindern natürlich auch andere tolle Beschäftigungen aufzeigen, dass ist meist mit eigenem Einsatz/Zeit/Willen verbunden was nicht jeder aufbringt. Da ist zocken natürlich einfacher und bequemer. Wir merken das auch immer, dass nach einer gewissen "Entzugserscheinung" das draußen spielen auch ganz was Tolles ist etc.
 
Ich glaube nicht, dass es den Konsum am Wochenende reduzieren würde. Ich hatte Jahre an denen ich einfach nicht genug zocken konnte.
Meine Überlegung wäre, dass eine tägliche Aussicht auf 30min Spielen, einen direkteren Anreiz (zum lernen) geben könnte oder eben gegebenenfalls entzogen werden kann. Belohnung/Bestrafung wäre so direkter und einfacher zu verstehen.
Wir das “Videospielkontigent” Montags schon entzogen, hat man für den Rest der Woche nicht mehr viel in der Hand.
 
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Als ich ungefähr in dem Alter war, bin ich spielesüchtig geworden und habe dann meine ganze Jugend und einen Großteil meiner 20er verloren. 16 Stunden pro Tag an Wochenenden und 6-8 Stunden pro Tag unter der Woche waren keine Seltenheit. Das hat sich zwar nicht auf meine schulische Leistung ausgewirkt, weil ich trotzdem immer noch Einser-Schüler war, aber inzwischen bereue ich jede Stunde, die ich darin versenkt habe und bin froh, davon los zu sein.

Dein Sohn scheint zwar noch weit davon entfernt, aber wenn du ihm einen Gefallen tun willst, dann schränke es so gut wie möglich ein. Rückblickend hätte ich mir damals konsequentere und verantwortungsbewusstere Erziehungsberechtigte gewünscht.
 
Danke für die Beiträge,

mein Junior geht natürlich auch gerne raus und spielt Fußball oder hüpft auf dem Trampolin usw.

Mir ging es darum welchen Weg ich gehen soll, täglich ein bisschen oder volle Konzentration auf Schule und am Wochenende Feuer frei.

Seine Schulfreunde scheinen immer zocken zu können, aber da gibt es halt auch Einser Schüler oder auch Schüler deren Eltern es locker sehen das das Kind regelmäßig vierer und fünfer schreibt.

Ich erwarte kein Wunderkind aber ein dreier Durchschnitt sollte machbar sein.
 
Samson999 schrieb:
Seine Schulfreunde scheinen immer zocken zu können, aber da gibt es halt auch Einser Schüler oder auch Schüler deren Eltern es locker sehen das das Kind regelmäßig vierer und fünfer schreibt.

Aber genau da siehst du auch, dass es keine Pauschalisierung geben kann, weil eben jedes Kind anders ist und auf seine Art und Weise durch die Schulzeit gehen wird.
Da wird wohl nur helfen ein wenig zu experimentieren. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen dass ihr da auf einen grünen Zweig kommt und der Junior das Zocken nicht zu seinem Lebensziel definiert.
 
Ich fände ein Zocken unter der Woche auch in Ordnung wenn er seine Schulaufgaben etc. alle erledigt hat. 30 min halte ich für ein vertretbares Maß. Bedingt aber auch, dass ihr die Schulsachen mit ihm durchgeht und kontrolliert, ob diese ordentlich gemacht wurden.
 
spannendes thema - oder sollte man eher 'spannungsvoll' sagen?

mein fazit aus eigener erfahrung und beobachtung ist: menschen sind zu individuell um da ein einheitliches vorgehen empfehlen zu können.

reduziert man die computerzeit zu stark gibt es den beobachteten 'entzugseffekt'. ein limitiertes gut gewinnt um so mehr an wert, je seltener es ist. übrigens analog auch bei süßigkeiten.
dazu bin ich persönlich der meinung dass zu knappe zeitlimits eher kontraproduktiv sind. nicht jedes spiel lässt sich innerhalb von ein, zwei minuten sinnvoll unterbrechen und eine halbe stunde .... ich fand schon eine ganze stunde als kind knapp. mit 10 jahren war damals soweit ich mich erinnere age of empires 1 aktuell, zusammen mit einer reihe DOS spiele. grand prix circuit von accolade ... das ließ sich zumindest gut in kleine zeitabschnitte unterteilen.

knappe zeitlimits beschränken die spieleaktivität eher auf seichte, repetitive spiele, da für längere handlungs- und spannungsbögen keine zeit bleibt. ich persönlich habe es auch immer gehasst aus einer handlung, oder aktion die größere planung erforderte gerissen zu werden. ich finde da sollte man als eltern auch hinschauen was genau das kind eigentlich tut bevor man eingreift.
wer würde sich in einem guten film kurz vor ende sagen lassen "Schluss jetzt, licht aus, morgen kannst du weitergucken."? mir macht sowas das erlebnis kaputt.

wo man dann obere zeitlimits setzt ist wieder arg umstritten. tägliche zeitlimits sind vielleicht einfach zu unflexibel, wie wäre es mit einem wochenbudget und ggf mehr fokus auf abgeschlossene handlungen? eventuell muss man an den dadurch entstehenden computerspielefreien tagen etwas nachhelfen bei der beschäftigung.
hinge aber sehr davon ab was eigentlich gespielt wird.

übrigens haben schulnoten meiner meinung nach eher wenig damit zu tun wie lange man zeit vor einem bildschirm verschwendet. ein mindestmaß an bewusstem lernen wäre sinnvoll, doch meine erfahrung war eher dass die noten bei gleichem aufwand quasi 'frei' zwischen 1 und 6 schwanken können je nach lehrer und klassenumfeld. bei mir sprang das sogar mal in einem halbjahreszeugnis von eben 1 auf 6 und niemand fand das komisch genug um mal nachzuhaken. -> es gibt viele faktoren für schulnoten, manche davon sehr einflussreich und nicht leistungsbezogen.

bezogen auf computer(spiele)zeit würde ich daher empfehlen wenn möglich weniger auf die zeit zu achten, sondern auf den inhalt. verstehen was das kind am computer macht, ggf sogar versuchen daran teil zu haben und eher vorsichtig einfluss nehmen solange kein tatsächliches problem damit besteht. betrachte es doch wie irgendein anderes hobby. bücher lesen, fußball spielen, lego bauen ... da kam zumindest bei mir nie jemand auf die idee sowas mit einem festen zeitlimit zu versehen.

zur einordnung: ich habe irgendwann in der 1. oder 2. klasse einen 386er in meinem zimmer gehabt und je nachdem wie sehr meine eltern aufgepasst haben, bzw wie gut meine ablenkungsstrategie war und wie viel zeit ich stattdessen an büchern gehangen habe in der grundschulzeit zwischen 1-2 und eher 4 stunden täglich gespielt. von battlechess über age of empires bis hin zu damals spannenden bildungsprogrammen/spielen. irgendwann hatte ich von allein genug wenn mir der kopf schwirrte, zumal das damals noch röhrenbildschirme waren an denen man sich quasi die netzhaut bräunen konnte. :D
ich sehe das rückwirkend sogar als vorteil, denn ich habe früh gelernt meine computerzeit selbst im auge zu behalten, auf die negativen folgen zu achten und ich konnte auch recht frei spiele spielen bei denen es sich lohnt sich etwas mehr gedanken zu machen. wenn ich weiß dass ich jederzeit kurzfristig unterbrechen muss spiele ich eher etwas wie unreal tournament oder counterstrike.
 
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Ich finde es kommt ziemlich aufs Spiel an:
Spielt er Fortnite, dann kann man ja ein Rundenlimit setzen. 1 Runde dauert ca 20 Minuten.
Spielt er Minecraft, dann kann man wohl ein Zeit Limit setzen weil es keine wirkliche Story oder Runden gibt.
Bei Strategiespielen oder RPG's, falls er welche spielt, kann man 1 Level pro Tag machen.
 
MindofRafi schrieb:
Bei Strategiespielen oder RPG's, falls er welche spielt, kann man 1 Level pro Tag machen.
Diablo 2, Path of Exile oder ähnliches
"Du spielst nun schon 5 Stunden, jetzt ist aber langsam mal gut!"
"Aber du hast gesagt ein Level pro Tag! Ich bin immer noch Level 98! Aber schon 24% Levelfortschritt!" :D

scnr ^^
 
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Im Moment spielt er Brawl Stars, is wohl der Hit in der Klasse. Mir gehts ja auch nicht um 5 Minuten hin oder her, da bin ich schon relaxt weil ich ja selbst auch gespielt habe und heute auch noch gelegentlich spiele. Und klar darf er auch sein Game fertig zocken obwohl die ausgemachte Zeit abgelaufen ist.

Ich denke nur das der Focus auf der Schule sein sollte, zweitens sind Spiele im Freien (Fußball etc.) zu favorisieren und dann sollten erst die Couchspiele kommen. Der Junge geht auch gerne raus.

Ich weis nur nicht ob ich jeden Tag ein bisschen oder eben nur am Wochenende ihm das zocken erlauben soll.

Ich habe, das soll auch erwähnt sein, keine Sorge das er süchtig wird oder sich sein Wesen zu einem Killer(lach) entwickelt, mir gehts ausschließlich darum die richtige Mischung zu finden.

Ich werde es jetzt mal am Wochenende belassen und mal schauen vielleicht teste ich auch mal jeden Tag ein bisschen.

Danke für euren Input
 
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