News Strava Metro: Fitnessdaten kostenlos für Infrastrukturplanung nutzbar

Hovac schrieb:
Radfahrer haben keine höheren Rechte als andere Nutzer, zudem zeigt es das der Rechtsstaat lebt.
Sie zahlen sogar deutlich weniger für die Infrastruktur, dennoch werden Radwege doch schon seit Jahren verstärkt berücksichtigt.

Die Infrastruktur wird über Steuern bezahlt, diese sind nicht zweckgebunden. Wenn ich nun auf ein Auto verzichte, zahle ich also deiner Ansicht weniger dafür, obwohl ich das gesparte Geld anderweitig ausgebe (MwSt., Grundsteuer in meinem Fall zB)?
Das Argument ist so stark unsinnig, dennoch bringt es immer wieder jmd...

Dieses Jahr habe ich zB einen vierstelligen Betrag MwSt. für Fahrräder (ohne Zubehör für Wartung etc.) bezahlt.
Als ich zuletzt mein Auto hatte, bin ich so 3000km im Jahr damit gefahren. Kannst ja nun mal ausrechnen, ob ich mit dem Auto im Vergleich zu zwei neuen Fahrrädern + Wartung bestehender Räder (Wartung deckt sich bei mir mit den Wartungskosten fürs Auto) mehr in die Infrastruktur über Steuern investiert habe....

Gleichzeitig schädige ich mit dem Fahrrad (und Öffis) die vorhandene Infrastruktur auch weniger als mit dem Auto.

Außerdem sind Radfahrer keine homogene Gruppe, sprich damit ist keinerlei Aussage darüber getroffen, wieviel Steuern jemand zahlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hovac schrieb:
Sie zahlen sogar deutlich weniger für die Infrastruktur, dennoch werden Radwege doch schon seit Jahren verstärkt berücksichtigt.
Sie verursachen auch keine gesamtgesellschaftlichen Koste, sondern sparen dem Staat sogar noch ca. 20 cent Pro Kilometer. Jeder Kilometer mit dem PKW kostet dagegen 15-30 cent.
 
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corvus schrieb:
...
Gleichzeitig schädige ich mit dem Fahrrad (und Öffis) die vorhandene Infrastruktur auch weniger als mit dem Auto.
Autos verursachen tatsächlich keine relevanten Schäden an der Infrastruktur. Die werden in der RStO deshalb nicht mal für die Belastungsklasse einer Straße berücksichtigt. Die Öffis (Bus) dagegen in sehr hohem Maße.
Radfahrer sind da natürlich auch unschädlich.
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corvus schrieb:
...
Außerdem sind Radfahrer keine homogene Gruppe, sprich damit ist keinerlei Aussage darüber getroffen, wieviel Steuern jemand zahlt.

Autofahrer sind auch nicht homogen, zahlen aber mehr (auch Anteilig) Steuern für ihre Fortbewegung. Gebaut werden die Straßen zu 90% für beide Gruppen nicht, da die Standardfahrbahn eh für Transporte, Rettungskräfte und Versorgerleitungen gebraucht wird. Mehrspurige Straßen/Autobahnen etc. haben nur einen kleinen Anteil am Gesamtnetz.

The_Jensie schrieb:
Sie verursachen auch keine gesamtgesellschaftlichen Koste, sondern sparen dem Staat sogar noch ca. 20 cent Pro Kilometer. Jeder Kilometer mit dem PKW kostet dagegen 15-30 cent.
Das sind beliebige Rechnungen, die Wertschöpfung der PKW Nutzung wird dabei schön ausgeklammert.

Eigentlich ging es aber um den Datenzugriff. Als Ergänzung sicher ganz schön, ich hoffe aber nicht das eine Stadt es blind nutzt, denn auch Radfahrer wägen Umwege mit der Streckenqualität ab. Da können hohe Nutzerzahlen, speziell aus der jüngeren Gruppe die ein Handy mit so einem Programm dabei hat, leicht zu falschen Schlüssen führen.
 
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Hovac schrieb:
RS1, geht aber nicht alles von heute auf morgen.



Radfahrer haben keine höheren Rechte als andere Nutzer, zudem zeigt es das der Rechtsstaat lebt.
Sie zahlen sogar deutlich weniger für die Infrastruktur, dennoch werden Radwege doch schon seit Jahren verstärkt berücksichtigt.
Bei mir sind sie in fast jeder Planung enthalten.

Sie zahlen weniger? Steuern und Abgaben, oder was meinst du?

Dafür kosten sie auch erheblich weniger. Sei es in Bezug auf die Infrastruktur als auch gesellschaftliche Folgen, Stress, Unfälle, Klima,Umwelt.
 
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@Loro Husk
Ja, Steuern und Abgaben ganz real.

Die Kosten sind dagegen teils nur gefühlt/vermutet, ohne die Bewertung des Nutzens oder im falschen Verhältnis. Z.B. verunfallen auch Radfahrer, pro gefahrenem km sogar häufiger mit einer Verletzung.

Es gibt viele verschiedene Rechnungen dazu, in keiner finanzieren Radfahrer aber z. B. die Defizite des ÖPNV.
 
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Hörbört schrieb:
Schade, dass man nicht einfach so als Privatperson an die Daten kommt.

Hätte Lust mir mal meine Umgebung selbst "anzuschauen".
Bei Garmin Connect kannst du dir im Routenplaner die "Popularity Heatmap" anschauen, da kriegst du einen Eindruck, was die Leute mit Garminuhren oder -radcomputern so fahren.
 
Sollen sie erstmal die Radwege in Schuss bringen die schon vorhanden sind. Damit wäre schon viel getan.
Wenn ich mir ansehe wie die Fläming-Skate aussah, bevor sie im letzten Jahr nach über 20 Jahren mal saniert wurde, ungeheuerlich. Es kommen die Leuten bis aus Polen und Tschechien extra rangefahren, um ein paar Stunden darauf zu fahren. Auch Wintersportler nutzen diese im Sommer um zu trainieren.

Die geballte Intelligenz der deutschen (Verkehrs)Planung war dort super zu sehen, saniert wurde im Sommer, genauer gesagt in den Sommerferien. Bis in den den frühen Herbst hinein, um dann zu unterbrechen und dieses Jahr im April den Rest zu machen. Blöder geht's echt nicht. Mehr als Singen und Klatschen können die deutschen Straßen- und Projektplaner in der Schule/Uni nicht gehabt haben.
Während Autobahnen in der Ferienzeit weniger frequentiert werden, werden Radwege und Fahrradstraßen in Urlaubsgebieten es umso mehr.
 
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Nur Offtopic:

The_Jensie schrieb:
Wegen so einem rechten Affen von der AFD. Das waren echt sinnvolle Lösungen.
Nope. Der hat einfach nur seine Bürgerrechte in Anspruch genommen. Das hätte auch ein beliebiger M5 Fahrer sein können. Mit "Affe" schafft man übrigens nie einen Diskurs, höchstens gegenseitige Ablehnung.

Das hat eher damit zu tun, dass die StVO seit Hitlertagen nicht mehr groß überarbeitet wurde und laut Gesetz quasi "das Recht des stärkeren" gilt (Auto > Rad > Fußgänger). Aus Sicht der 30er Jahre, in denen pro Ortschaft 10 Autos vorhanden waren und die noch den Bremsweg einer Diesellok hatten, hat das evtl mehr Sinn gemacht. Heutzutage ist das natürlich kompletter Unfug.
Da gab's bei der Zeit neulich nen tollen Artikel drüber, aber den haben sie im Nachhinein auf Abo-Only gestellt. Wird aber bis in 2 Wochen auch 4 free zu lesen sein:
https://www.zeit.de/2020/39/autofrei-grossstaedte-strassenverkehr-rad-fahren-berlin-amsterdam
 
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Hovac schrieb:
Die Kosten sind dagegen teils nur gefühlt/vermutet, ohne die Bewertung des Nutzens oder im falschen Verhältnis. Z.B. verunfallen auch Radfahrer, pro gefahrenem km sogar häufiger mit einer Verletzung.

Ja bei diesen Unfällen sind überwiegend Autofahrer dran beiteiligt.
Ergänzung ()

Hovac schrieb:
Autofahrer sind auch nicht homogen, zahlen aber mehr (auch Anteilig) Steuern für ihre Fortbewegung. Gebaut werden die Straßen zu 90% für beide Gruppen nicht, da die Standardfahrbahn eh für Transporte, Rettungskräfte und Versorgerleitungen gebraucht wird. Mehrspurige Straßen/Autobahnen etc. haben nur einen kleinen Anteil am Gesamtnetz.

Auch wieder reine Vermutung. Ich zahle auch recht viel für die Bahn (inkl. Bahncard) und habe ein paarmal im Jahr Mietfahrzeuge im Einsatz. Und ich wage zu bezweifeln, das ich für Fortbewegung mehr ausgeben würde, nur weil auf einmal ein Auto auf der Straße unten steht. Mitm letzten privaten Auto hatte ich 3000km im Jahr. Fahrrad war damals schon knapp vierstellige KM.
Motorrad hab ich auch abgeschafft, war aber auch nicht der Rede wert.


Deine Beiträge klingeln, als wären Radfahrer alles arme Studenten, nie neben dem Rad und Semesterticket inkl. Öffis kein Geld für Fortbewegung ausgeben...
Ergänzung ()

Dr. MaRV schrieb:
Sollen sie erstmal die Radwege in Schuss bringen die schon vorhanden sind. Damit wäre schon viel getan.
Wenn ich mir ansehe wie die Fläming-Skate aussah, bevor sie im letzten Jahr nach über 20 Jahren mal saniert wurde, ungeheuerlich.

Selbst ich als Schwabe kenne den Fläming-Skate unhd war da schon mit den Inline-Skates unterwegs :)
 
corvus schrieb:
Ergänzung ()

Auch wieder reine Vermutung. Ich zahle auch recht viel für die Bahn (inkl. Bahncard) und habe ein paarmal im Jahr Mietfahrzeuge im Einsatz. Und ich wage zu bezweifeln, das ich für Fortbewegung mehr ausgeben würde, nur weil auf einmal ein Auto auf der Straße unten steht. Mitm letzten privaten Auto hatte ich 3000km im Jahr. Fahrrad war damals schon knapp vierstellige KM.
Motorrad hab ich auch abgeschafft, war aber auch nicht der Rede wert.

Deine Beiträge klingeln, als wären Radfahrer alles arme Studenten, nie neben dem Rad und Semesterticket inkl. Öffis kein Geld für Fortbewegung ausgeben...
...
Es ist egal wie viel du absolut für die Bahn zahlst, es ist nicht kostendeckend.

Für die 3.000 Autokilometer hast du aber dennoch mehr gezahlt als für die Fahrradkilometer, insbesondere weil der Steueranteil der Fahrradkilometer sehr gering war. Und ja, wenn du dir ein Auto unten hin stellst fängst du an über die Nutzung hinaus zu zahlen, auch bei 0 Km.

Mit Arm oder Reich hat das nichts zu tun, der Autofahrer finanziert im Ergebnis nun mal die Straßen für den Radfahrer mit. Deshalb sind Radfahrer nicht schlecht, es ist auch kein dagegen oder dafür, nur eine nüchterne Feststellung.
 
Hovac schrieb:
Mit Arm oder Reich hat das nichts zu tun, der Autofahrer finanziert im Ergebnis nun mal die Straßen für den Radfahrer mit. Deshalb sind Radfahrer nicht schlecht, es ist auch kein dagegen oder dafür, nur eine nüchterne Feststellung.

Die nüchterne Feststellung lautet aber: Der Steuerzahler finanziert alle Straßen. Nicht der Autofahrer für die Radfahrer. Für die Behauptung müssten Steuern die sich bei der Kfz-Nutzung ergeben zweckgebunden genutzt werden. Tun sie aber nicht. Das Argument wird aber immer verwendet, um Autofahren irgendwie segensreich darzustellen. Was wäre unsere Wirtschaft nur ohne die Autos!
Ich sag ja auch nicht, dass meine Grundsteuer die Straßen für Autofahrer finanziert. Von Autofahrern wirds halt immer gesagt, weil die natürlich über Steuern auf Fraftstoffe, beim Kaufpreis etc. ordentliche geschröpft. Daher hält sich der ein oder andere wohl für den großen Wohltäter.

Ich hab nix gegen Autofahrer, nur die Argumentation nervt. Das ich nur wegen der Autofahrer vernünftige Radwege habe. Ohne Autofahrer bräuchte man ja gar keine Radwege, mal andersrum gedacht.
 
@corvus
Schon richtig, zweckgebunden ist es ein Beitrag und keine Steuer. Es ist nur einfach so, das der Autofahrer über seine Nutzung hinaus anderes mitfinanziert. Der Radfahrer eben nicht durch das Radfahren selbst, auch wenn er persönlich durch anderes einen überproportionalen Beitrag zur Gemeinschaft beitragen kann (Lohnsteuer, Grundsteuer, Sozialbeiträge über die eigenen Kosten hinaus, keine Kriminalitätskosten, Transferempfänge...).
 
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In diesem Fall finde ich das Auswerten der Daten prinzipiell erst einmal sinnvoll und deutlich besser, als für das schalten von Werbung.
Was ich auch gut finde ist, daß die Nutzer die Daten auf privat schalten können. Genau dort liegt aber auch das Problem.
Wenn ich das richtig verstanden habe (auch hier im Thread), dann werden die auf privat geschalteten Daten gar nicht in die Erhebung und Auswertung mit einbezogen? Wenn das so ist, sind die Datensets nur sehr begrenzt für Prognosen und Planungen nutzbar, denn ich brauche für die Planung verlässliche und sicherere Daten, auf die dann der Nutzer keine Einfluss hat.
Da sind dann Verkehrszählungen z.B. möglicherwneise sinnvoller um bestimmte Strecken zu bewerten.
Ich würde mich z.B. als Kommunalpolitiker (denn die entscheiden am Ende über Radwege) jedenfalls nicht auf Daten verlassen können, welche dieser Einschränkung unterliegen.
 
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