Geräte können immer nur mit Geräten innerhalb ihres eigenen Subnetzbereichs direkt kommunizieren. Das heißt, dass nur 192.168.0.0 - 192.168.0.31 miteinander reden können und nur 192.18.0.32 - 192.168.0.63. (ausgehend von /27er Subnetzen). Liegt das Ziel einer Verbindung
außerhalb des Subnetzbereichs, wird zwingend ein Gateway benötigt, weil das Gerät dann gewissermaßen sagt "Hey, die Ziel-IP ist nicht in meinem lokalen Subnetz und ich brauche Hilfe, um sie zu erreichen; ich brauche ein Gateway!"
Das bedeutet dann allerdings auch, dass nur eines der /27er Subnetze überhaupt in dem Bereich liegt wo auch das Internetgateway - der Router - liegt. Alle anderen /27er Subnetze wären vollständig offline.
Beispiel:
192.168.0.12/27 kann mit allen 192.168.0.0 - 192.168.0.31 kommunizieren. Wobei hier die erste und die letzte IP keine Host-IPs sind, sondern die Netz- bzw. Broadcastadresse bezeichnen.
192.168.0.12/27 kann somit auch mit 192.168.0.1/27 kommunizieren, dem Internetrouter. Selbst wenn der Router 192.168.0.1/24 hätte, würde es dennoch klappen, weil beide Seiten jeweils mit einem Ziel innerhalb ihres eigenen Subnetzbereichs sprechen --> 192.168.0.0/27 liegt nämlich
innerhalb 192.168.0.0/24 und somit überschneiden sie sich und sowohl 192.168.0.12 als auch 192.168.0.1 liegen im Schnittbereich.
192.168.0.34/27 liegt im nachfolgenden /27er Subnetz und kann mit 192.168.0.32 - 192.168.0.63 reden (wieder abzüglich erste und letzte IP für Netz- bzw. Broadcastadresse). Auch 192.168.0.32/27 und 192.168.0.0/24 überschneiden sich, aber im Gegensatz zum obigen Beispiel liegt die IP des Internetrouters
nicht in diesem Schnittbereich! Ergo keine Kommunikation.
Man kann sich Subnetze ganz gut mit der Mengenlehre erklären. Ich hab das mal mit n bischen
ASCII-Art angedeutet:
Code:
+---------------------------------------------------------+
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| 192.168.0.0/24 = 192.168.0.0 - 192.168.0.255 |
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| +--------------------------------------------------+ |
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| | 192.168.0.0/27 = 192.168.0.0 - 192.168.0.31 | |
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| | x 192.168.0.1 == Internetgateway | |
| +--------------------------------------------------+ |
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| +--------------------------------------------------+ |
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| | 192.168.0.32/27 = 192.168.0.32 - 192.168.0.63 | |
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| +--------------------------------------------------+ |
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| +--------------------------------------------------+ |
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| | 192.168.0.64/27 = 192.168.0.64 - 192.168.0.95 | |
+---------------------------------------------------------+
Subnetting dient nicht dazu, ein physisches Netzwerk einfach in mehrere Teile zu splitten. Ein physisches Netz = Ein Subnetz. Mit VLANs kann man jedoch ein physisches in mehrere virtuelle Netze und somit eigenständige Subnetze unterteilen. Allerdings braucht man dann eine routende Instanz, die die (Sub)Netze untereinander oder zumindest zum Internetgateway hin routet. Dieser (VLAN-)Router hat dann in jedem Subnetz ein Bein, beispielsweise jeweils die letzte Host-Adresse des Subnetzes (192.168.0.30, 192.168.0.62, 192.168.0.94, usw).
Theoretisch kann man zumindest eine Teilmenge eines größeren /24er Subnetzes zweckentfremden, indem man eben nur das erste der /27er Subnetze für eine Sondernutzung einsetzt, weil dort wie gesagt auch das Internetgateway drinsteckt. Problematisch wird es allerdings bei Anwendungsfällen, in denen mit Broadcasts gearbeitet wird. Die Broadcast-Adresse ist stets die allerletzte im Subnetzbereich. Bei 192.168.0.0/24 wäre dies demnach 192.168.0.255, während es aber für 192.168.0.0/27 die 192.168.0.31 wäre. D.h. ein Broadcast an die Adresse des /27er Subnetzes würde von Geräten mit /24er Subnetzmaske gar nicht registiert werden und andersherum.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein physisches LAN bzw. virtuelles VLAN = ein Subnetz, nicht mehr, nicht weniger. Mehrere Subnetze = Mehrere (V)LANs und dann benötigt man einen Router, der mit mehreren (V)LANs umgehen kann. So und nur so trennt man Subnetze voneinander.