Suche Kritik zur Software-Idee: FocusOS - produktive Arbeitsumgebung + Unbreakable-Fokus

Masterofweb

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Hallo,

ich hatte gestern Idee für eine neue Software, die ich programmieren könnte. Ich wollte mal euere Meinung zu der Software hören:

FocusOS ist eine 1-Klick Lösung, um eine produktive Arbeits- oder Lernumgebung zu schaffen und Dich zwingt die Fokus-Zeit durchzuziehen.

1. Starte FocusOS.exe
2. Konfiguriere beim ersten Start (einmalig)
a. Whitelist Windows Programme (Welche Programme sind erlaubt in der Fokus-Session?)
b. Whitelist Webseiten / Internet kappen? (Welche Webseiten sind erlaubt in der Fokus-Session?)
c. Whitelist für Handynummern (Wer darf Dich in der Fokus-Session anrufen?)
d. Zeit für Fokus-Zeit einstellen
3. Beginne mit Deine Arbeit mit den ausgewählten Programmen und Webseiten. Zur gleichen Zeit sperrt sich Dein Smartphone, sodass Du nur Personen auf der Whitelist (für Notfälle) dich erreichen können.
4. Das Programm meldet sich am Ende der Zeit (Verlängern oder Beenden?)


2020-08-09 FocusOS.png

Abb: Wireframe-Hauptscreen --> minimiert sich automatisch mit dem Start

Unbreakable-Focus: Was ist der Unterschied zu den anderen "Fokus Apps"

Du hast keine Chance auf andere Programme und Webseiten zuzugreifen. Wenn Du frühzeitig beenden willst, musst Du einen 100 Zeichen langes Passwort abtippen. Diese Verfahren vermeidet, dass Du nicht so schnell aufgibst.

Im Gegensatz zu anderen Programmen kann Focus OS nicht "schnell mal ausgeschaltet" werden. Du kannst die App auf Deinem Smartphone nicht beenden - selbst beim Neustart bleibt Dein Computer und Smartphone im FocusOS Mode.

Mich störte, dass man LeechBlock, RescueTime, Forest usw. so einfach die Programme beenden konnte. Ganz schnell war ich auf den "Nicht-Produktiv-Webseiten". Eine Gamification für "Produktivität" reicht nicht aus. FocusOS ist so hartnäckig, dass selbst Hacker nicht einfach aus dem Focus Mode rauskommen.

Erweiterter Umfang

  • Mehrere Profile: Speichere Dir individuelle Profile ab für z. B. "Schreiben", "Für die Uni lernen", "Programmieren"…
  • Statistiken: Wie langen hast Du gearbeitet? Wie langen an welche Projekte?
  • Simple Todolist: Welche Aufgaben stehen an?
  • Simpler Pomdoro Timer: Wann soll ich eine Pause machen?
  • Fokus Writer: Wenn MS Word zu viele "ablenkende Features hat…

Meine Fragen [Bitte ehrlich antworten, es geht nur um die Idee]

Kannst Du etwas kritisieren?
Würdest Du die Software nutzen wollen?
 
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Mich würde interessieren wie weit die technischen Grundvoraussetzungen sind, dass das Programm wirklich nicht deaktiviert werden kann... bin da extrem skeptisch.
 
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Würdest Du die Software nutzen wollen?
Nein, auf keinen Fall. Warum?
  1. Kann man sich nicht fokusieren/konzentrieren, kann das verschiedene Probleme haben wie z.B. eine laute Umgebung, Leute die stören, reinkommende Telefone, etc - da nützt so eine Software genau nichts - ich nenn das mal "unkontrollierbare Fremdeinwirkungen". Einige dieser Punkte kann man mit "ins Zimmer einschliessen" beheben, aber das ist nicht immer möglich und löst z.B. laute Umgebungsgeräusche nicht (das kann man zwar mit einem ANC Kopfhöhrer reduzieren) aber komplett weg kriegst selten alle Faktoren.

  2. Liegt das Konzentrationsproblem nicht bei den Fremdeinwirkungen, muss man bei sich selber suchen. Gefällt mir die Arbeit nicht? Beschäftigt mich was anderes? Kreisen die Gedanken um andere Themen? Ist der Arbeitsplatz nicht gut (Beleuchtung, etc.) so dass es richtiggehend anstrengend ist zu arbeiten? Da hilft in den ersteren Fällen einfach was anderes machen - z.B. ne Runde Sport, bisschen Schlaf (oder morgens länger schlafen), eine Folge einer Serie gucken, Essen, ein Spaziergang, etc. - und in den letzteren Fällen Gespräch mit Vorgesetzten suchen um das zu ändern (es gibt ja afaik auch einige Arbeitsgesetzte bez. Bildschirm-Arbeitsplatz).

  3. Ich kann mir wahnsinnig viele Fälle vorstellen wo man seine Arbeit eben doch unterbrechen muss: z.B. der Chef will was, ausserplanmässige Unterbrüche durch "Live Probleme" (die nicht warten können), jemand hat sich verletzt, etc. - da will ich nicht ein 100 stelliges Passwort eingeben müssen weil ich dafür ein Programm oder eine Webseite ausserhalb der Whiteliste starten muss (und womöglich ein Typ noch über die Schulter guckt oder am Telefon wartet). Wenns ein Notfall ist, kriege ich ich das sowiso nicht in absehbarer Zeit - dazu auch noch fehlerfrei - hin (da muss es schnell gehen, zittrige Hände, etc.). Allenfalls würde es sich anbieten das Programm grundsätzlich schon so zu bauen, aber man kann es jederzeit unterbrechen - sofern man dann einen Grund angibt (inkl. Shortcuts für "Notfall", "Chef", etc).
    Wenn man dann das 1x Monat auswertet und ganz ehrlich zu sich selber ist, kann man die Konzentrationsproblematiken womöglich Step-by-Step angehen und beheben.

  4. Zusätzlich sehe ich noch technische Hürden wenn Arbeitsplatz PC sowie Smartphone gleichzeitig alles blocken und das auch noch über den Neustart hinaus.
 
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Interessante Idee und würde ich gerne ausprobieren, da ich mich zu einfach ablenken lasse.

Kritikpunkte: 100 Zeichen langes Passwort ist übertrieben und ich möchte weiterhin Kontrolle haben: 10 Zeichen reichen, z.B. "WillstDuUnproduktivSein?" :)
 
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@Lawnmower

Meine Antworten:


1. Stimme ich Dir zu. Aber ich denke, wenn man zwei Störquellen abschaltet, sind das in Summe weniger Störungen pro Tag.
2. Wenn ich z. B. für Thema X recherchiere, dann kann es vorkommen, dass ich unabsichtlich auf Webseiten ohne Filter kommen, die nicht seriös bzw. zu ablenkend sind.
3. Zum Thema Notfall: Ich kann einen Option "Notfall-Button" vorstellen, aber ich denke, dass manche zu oft nutzen und deshalb die Option ohne "Notfall-Button bevorzugen". Ohne Notfall-Button könnten z.B. Chefs, Studenten, Akademiker / Forscher, Autoren, Selbständige auskommen. Für Angestellte ist das schwieriger.


Zum Thema Technik: Mit Prozess-Killing und Auto-Start nach dem Booten sollte in Windows hartnäckig genug sein. Bei Android unterdrücke ich den Back-Tasten Button (Root). Das ist jetzt kein ausgefeiltes Konzept, aber am Ende soll zu mindestens die Hürde sehr hoch sein FocusOS zu verlassen.
 
Ja, das ist mal ne gründliche Detox-App.
Allerdings scheint mir die Umsetzung, noch dazu plattformübergreifend (du brauchst ja eine PC- und eine Handy-Komponente), recht kompliziert zu sein. Dein Konzept ist nicht einfach umzusetzen. Aber vielleicht hast du ein gutes Vermarktungskonzept und -partner dahinter oder verdienst mit Software ohnehin dein Geld. Ansonsten würde ich sagen, ist die Programmierung dieser Anwendung genau so eine Ablenkung, vor der Detoxing Software eigentlich schützen soll.
 
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halwe schrieb:
Ja, das ist mal ne gründliche Detox-App.
Allerdings scheint mir die Umsetzung, noch dazu plattformübergreifend (du brauchst ja eine PC- und eine Handy-Komponente), recht kompliziert zu sein.
Challenge Accepted - mir ist ein ganzheitlicher Ansatz wichtig.

halwe schrieb:
JAber vielleicht hast du ein gutes Vermarktungskonzept und -partner dahinter oder verdienst mit Software ohnehin dein Geld.
Ich versuche es mit Content Marketing und Mund-Propaganda. Ein Fremium Modell ist hier angebracht - mit Pro Version für Studenten usw.
Ergänzung ()

wddn schrieb:
Kritikpunkte: 100 Zeichen langes Passwort ist übertrieben und ich möchte weiterhin Kontrolle haben: 10 Zeichen reichen, z.B. "WillstDuUnproduktivSein?" :)

Ich denke, diese Einstellung sollte ich ermöglichen... und ein paar Vorschläge geben.
 
Wie gesagt, wenn du nicht professioneller Softwareentwickler bist, ist die Vermarktung eine große Hürde und bei deinem komplexen Ansatz müsstest du beim Preis richtig zulangen, um die crossdevice auftretenden Supportaufwände reinzukriegen. Auch der notwendige Datenumfang für das intelligente Filtern könnte aus Datenschutzgründen zu einem Vermarktungsproblem werden.
Sofern du keine großen Partner oder langjährige eigene Erfahrungen hast, sehe ich da nur geringe Erfolgsaussichten. Den Ansatz, hier so offen danach zu fragen und damit eigene Pläne kritisch zu hinterfragen halte ich dagegen für genial.
Was bliebe, wäre eine Hobby-Programmierung, so wie ich auch einige gute Ideen ausschließlich für mich selbst und eher als "Fingerübung" umgesetzt habe. Die Aufwände sinken nach dem Paretoprinzip auf einen Bruchteil, wenn du nur für dich selbst entwickelst.
 
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