Glasfaser Telekomglasfaserausbau - automatisch Supervectoring / 250 Mbit möglich?

Casillas

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Hallo zusammen,

ich habe zu dem Thema die Suche bemüht, habe aber nicht die richtige Info gefunden. Daher nun meine Frage.

Ich wohne in einer Kleinstadt in MV, in einem Mehrfamilienhaus BJ 2016. aktuell nutze ich DSL via 1&1 mit 100mbit. Leitungslänge bis zum Verteiler laut fritzbox sehr kurz, bzw. Sync sehr gut ~ 109 mbit. Mehr ist nicht möglich.

Nun wird in unserer Stadt Glasfaser ausgebaut. Soweit ich das richtig verstanden habe (korrigiert mich hier bitte), müssen dazu die einzelnen Eigentümer / Eigentümergemeinschaft, etc. entsprechend investieren, um das Glasfaser von der Straße bis ins Haus zu bringen. Soweit ich weiß, gibt es vom Heizungskeller, wo u.a. auch der TV-Kabelverteiler liegt, keine "zentrale" Anbindung, von der Netzwerkkabel bis in die einzelnen Wohnungen verlegt ist. Wir haben in unserer Wohnung eine standart TAE Dose und eine Netzwerkverteilung für die einzelnen Räume (was mir ja nichts bringt für das Thema Hausanschlussraum <-> Wohnung). Ich gehe insgesamt auch nicht davon aus, dass von den Eigentümern her hier investiert wird.

Daher die Frage, ob mir der Glasfaserausbau allg. etwas bringt, so dass damit eventuell die 250mbit bzw. supervektoring möglich wird?

Was meint ihr?
 
Casillas schrieb:
Soweit ich das richtig verstanden habe (korrigiert mich hier bitte), müssen dazu die einzelnen Eigentümer / Eigentümergemeinschaft, etc. entsprechend investieren,
Das ist unterschiedlich und hängt vom Anbieter ab. Oft wird beim Erstausbau der Anschluss kostenlos bis in die Wohnung gelegt, wenn gleichzeitig ein 2-Jahres Vertrag beim Provider abgeschlossen wird.

Casillas schrieb:
Daher die Frage, ob mir der Glasfaserausbau allg. etwas bringt, so dass damit eventuell die 250mbit bzw. supervektoring möglich wird?
Nein, das eine hat mit dem anderen erst einmal nichts zu tun.
 
https://www.ip-insider.de/was-ist-vectoring-a-804807/
Das Verfahren reduziert und kompensiert Störungen auf den Kupferdoppeladern, die durch Übersprechen entstehen.

Wichtig ist das Stichwort Kupfer.
Also nur weil die Glasfaser ausgebaut wird hat das nichts mit vectoring zu tun. Dazu braucht es einen ausbau der Verteilerkästen mit ensprechender vectoring Technik und nähe zu solchen Kästen. Und wichtig immernoch Kupferader.
 
Danke für die Antworten. Ja das VSDL und Vectoring etc auf Kupfer läuft und daher mit glasfaser nichts zu tun hat, ist mir bewusst. Ich dachte, dass die Telekom eventuell bis zu ihren Verteilerkästen Glasfaser zieht um dann eventuell von hier aus auf 250 mbit umzuschalten. Problem bei uns in der Ecke ist nämlich, dass die noch ein Wohngebiet hinten am Stadtrand bei uns mit rangebaut haben, so dass die 100mbit vielleicht auch ein Kapazitätsthema in der verteilung ist?

Aber gut. Ist wohl nur wunschdenken.
 
Casillas schrieb:
Daher die Frage, ob mir der Glasfaserausbau allg. etwas bringt, so dass damit eventuell die 250mbit bzw. supervektoring möglich wird?
Der Ausbau von Glasfaser hat nichts mit einer bestehenden DSL-Infrastruktur zu tun, sondern ist was komplett eigenständiges.

Casillas schrieb:
Soweit ich das richtig verstanden habe (korrigiert mich hier bitte), müssen dazu die einzelnen Eigentümer / Eigentümergemeinschaft, etc. entsprechend investieren
Jain, bei vielen Anbietern von Glasfaser ist es so das diese die InHouse-Anschlüsse kostenlos mit verlegen, zumindest im Errichtungszeitraum, also zeitgleich zum Aufbau der Glasfaserleitungen.
Das ist oft auch notwendig, um auf die erforderliche Mindestteilnehmeranzahl zu kommen, ohne diese ein Ausbau nicht wirtschaftlich genug wäre.
Erst wenn du später angeschlossen werden willst, kostet es was.

Casillas schrieb:
Ich dachte, dass die Telekom eventuell bis zu ihren Verteilerkästen Glasfaser zieht
Ich schätze das das bei den meisten bereits jetzt schon so ist, jedenfalls wenn VDSL angeboten wird.
Evtl. liegt es auch daran das du nicht bei der Telekom direkt, sondern bei einem Reseller (1&1) bist und Vektoringanschlüsse möglicherweise für Telekom-Kunden vorgehalten werden.
Schau doch mal was hier https://www.telekom.de/netz/dsl-vdsl-lte-verfuegbarkeit raus kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
"VDSL und Vectoring basieren auf der FTTC-Architektur (Fibre to the Curb)"

alles klar. Wieder was gelernt :D
 
Casillas schrieb:
Nun wird in unserer Stadt Glasfaser ausgebaut. Soweit ich das richtig verstanden habe (korrigiert mich hier bitte), müssen dazu die einzelnen Eigentümer / Eigentümergemeinschaft, etc. entsprechend investieren, um das Glasfaser von der Straße bis ins Haus zu bringen.
Wer baut denn bei euch aus?
Bei den meisten Ausbauten ist der Hausanschluss kostenfrei, wenn mindestens eine Partei einen entsprechenden Glasfaseranschluss möchte und einen Tarif bucht.
Das hängt aber auch stark vom Anbieter ab.
 
Casillas schrieb:
Problem bei uns in der Ecke ist nämlich, dass die noch ein Wohngebiet hinten am Stadtrand bei uns mit rangebaut haben, so dass die 100mbit vielleicht auch ein Kapazitätsthema in der verteilung ist?
Dass bei Dir 100 MBit/s verfügbar ist, heißt bereits, dass der Kabelverzweiger mit VDSL-Vectoring ausgebaut ist. Für Supervectoring müsste nur im MSAN eine andere Linecard gesteckt werden. Allerdings ist das von der Leitungslänge dann trotzdem oft nicht für alle buchbar.

Vom Kupfer her bist Du bereits auf der letzten Ausbaustufe. Kapazitätsprobleme gibt es hier in der Regel nicht. Hier muss für Supervectoring auch nichts mehr gegraben werden, sondern es wird höchstens noch die Technik erweitert. Das ggf. neu verlegte Gf-Netz hat damit nichts zu tun.
 
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Mir war völlig neu, dass VDSL im Grunde FTTC ist. Das war eine Info die mir gefehlt hat.

@thom53281
Ja genau darum geht es mir. Wenn ich das richtig verstehe, gibt es abseits der Leitungslänge (vom Verteiler bis zu meinem Router) und der anderen Linecard keine Technischen Hindernisse die 250 MBit per Supervectoring möglich zu machen?

Also auch eine hohe Anzahl an genutzten anschlüssen am Kabelverzweiger spricht nicht dagegen?


@Burnzi und @blastinMot . Ja genau. Die Telekom wirbt damit. Hat die entsprechenden Werbetafeln auf den Kabelverzweigern überall in der Stadt aufgehangen und es geht auch schon los. Schwiegermutter im gleichen Ort hat auch schon entsprechend Post bekommen und denkt, dass man ihr ihr günstiges 16 mbit 1&1 DSL nun wieder weg nimmt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Richtig. Steht der MSAN einmal vor Ort, ist grundsätzlich beides möglich, sofern die passende Linecard verbaut ist und das Kabel eben nicht zu lang ist. Wenn Du die vollen 100 MBit/s hast, sollte imho zumindest 175 MBit/s buchbar sein, also wird vermutlich die Linecard fehlen.
 
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Casillas schrieb:
Schwiegermutter im gleichen Ort hat auch schon entsprechend Post bekommen und denkt, dass man ihr ihr günstiges 16 mbit 1&1 DSL nun wieder weg nimmt.
Ist sie Eigentümerin? Falls ja, sollte sie auf jeden Fall den kostenlosen Hausanschuss bestellen, auch wenn selbst kein Interesse an der Nutzung besteht. Dann ist das Gebäude für die Zukunft vorbereitet.

Geht aber nur bei direkten Ausbauten der Telekom. Bei Glasfaser Nordwest und GlasfaserPlus gibt es den Hausanschluss nur bei Tarifbuchung.
 
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Burnzi schrieb:
Laut Beitragstitel die Telekom ;)
Mist, irgendwie war mir doch so. Danke für den Hinweis.
Casillas schrieb:
@thom53281
[...] gibt es abseits der Leitungslänge (vom Verteiler bis zu meinem Router) und der anderen Linecard keine Technischen Hindernisse die 250 MBit per Supervectoring möglich zu machen?

Also auch eine hohe Anzahl an genutzten anschlüssen am Kabelverzweiger spricht nicht dagegen?
Genau, andere Hindernisse gibt es da in der Regel nicht.
Casillas schrieb:
Schwiegermutter im gleichen Ort hat auch schon entsprechend Post bekommen und denkt, dass man ihr ihr günstiges 16 mbit 1&1 DSL nun wieder weg nimmt.
Weggenommen wird gar nichts, der alte Kupfer-Hausanschluss bleibt ja trotzdem und wenn man nicht wechseln möchte, muss man das auch nicht.

Hausanschluss sollte man trotzdem mitnehmen, Wertsteigerung der Immobilie etc.!

Und bei der Telekom ist die Verkabelung bis zum Wohnungseintritt + 3m kostenfrei (bzw. im Einfamilienhaus bis zum Hausanschluss + 3m im Umkreis) egal bei welcher Ausbauvariante (gefördert bzw. eigenfinanzierter Ausbau).
 
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also reicht es, wenn ein Eigentümer bei uns den Anschluss für 24 Monate nimmt? Dann legen die schon nen Abschluss?

Nein. Schwiegermutter wohnt in einer Mietwohnung einer Wohnungsgesellschaft. Und die Telekom schickt mal wieder Briefe, die ältere Leute verwirren können.

@thom53281 Ja dann ist es natürlich fraglich, ob die Telekom noch diese Linecard wechselt, wenn sie ja eigentlich den Glasfaseranschluss bis ins Haus vermarkten und verkaufen möchte.

für mich ist so ein Glasfaservertrag bei der Telekom einfach zu teuer. Ich brauche die 500 mbit und mehr auch nicht. Aber die Option auf zumindest 250 mbit hätte ich schon gerne.
 
Ob da noch eine solche Linecard gesteckt wird oder nicht, kann man daran nicht unbedingt festmachen.

Das mit den Tarifen ist tatsächlich blöd, weil es bei FTTH den 250er-Zwischenschritt nicht gibt.
 
Tatsächlich gibt es den 250er auch bei Glasfaser:

1656576319333.png

Zumindest an meiner Adresse wo nur Glasfaser aber kein Kupfer im Haus liegt..
 
Stimmt, tatsächlich. Wenn man normal recherchiert, dann wird der Tarif nirgends angeboten. Wenn man mit einer Adresse sucht, was ich nicht probiert hatte weil ich mir erst eine ausdenken musste, dann schon.
 
thom53281 schrieb:
Stimmt, tatsächlich. Wenn man normal recherchiert, dann wird der Tarif nirgends angeboten.
Auf der Seite mit den Glasfasertarifen werden zunächst nur 500 und 1000 Mbit/s angezeigt. Direkt drüber ist aber der Link "Alle Glasfaser-Tarife anzeigen". Da gibt es dann alle:

Bildschirmfoto 2022-06-30 um 22.45.36.png


Ich denke aber auch, dass die Telekom das etwas offensichtlicher machen könnte. Zumal sie an derer Stelle bewusst damit wirbt dass es bei FTTH die gleiche Leistung zum gleichen Preis gibt.
 
"Genau so langsam wie VDSL" ist ein eben schlechtes Verkaufsargument für FTTH. Es ist aus Marketingsicht nachvollziehbar, dass im Zusammenhang mit Glasfaser zuerst die wirklich schnelleren Tarife präsentiert werden. Dass dies gleichzeitig auch sehr teure Tarife sind, kommt sicher nicht ungelegen.
 
up.whatever schrieb:
"Genau so langsam wie VDSL" ist ein eben schlechtes Verkaufsargument für FTTH.
Es geht eher um die Aussage, dass ein FTTH-Anschluss nicht teurer ist als ein VDSL-Anschluss, für die gleiche Geschwindigkeit.

Ich schätze, die meisten die von Telekom-VDSL auf Telekom-FTTH wechseln machen das nicht weil sie dabei auf 500 oder 1000 Mbit/s wechseln, was es über VDSL nicht gibt. Verkaufsargument ist da eher, dass FTTH stabiler ist, die vertragliche Leistung sicherer ankommt, und eben mehr Leistungsreserven bietet für eventuell spätere höhere Ansprüche. Während der Vorvermarktung verbunden mit dem Argument, dass der Anschluss eben "jetzt" kostenlos ist, und später 800 Euro kostet.

Klar hofft die Telekom sicher auch das ein Teil bei der Gelegenheit gleich zu einem der beiden teuersten Tarife greift. Aber ich würde stark annehmen dass der Anteil der 500 oder 1000 Mbit/s-Bucher eine deutliche Minderheit ist.
 
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