Tipps für das Distro-Hopping

Tyr0

Ensign
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Hey Leute,

ich bin vor einigen Jahren von Windows zu Linux gewechselt und im zweiten bzw. dritten Anlauf bei EndeavourOS gelandet. An sich bin ich ziemlich zufrieden mit dem System, allerdings juckt es mich auch ein wenig in den Fingern CashyOS zu testen. Während meines letzten Distro-Wechsels lag ein Großteil meiner Daten noch auf einer NTFS-Partition und wurde erst nach dem Wechsel zu EOS vollständig migriert, daher konnte ich zu diesem Zeitpunkt die Linux-Partitionen einfach platt machen und ein neues System aufsetzen.

Wie geht ihr denn vor bei einem Wechsel der Distribution und habt ihr gegebenenfalls Tipps? Habt ihr eine separate /home Partition die ihr in das neue System einfach einbindet? Hattet ihr dann einmal Probleme mit unterschiedlichen Versionsständen von Config-Dateien?

Meine Strategie wäre bisher mittels Kopia ein Backup des Home-Verzeichnisses zu erstellen. Anschließend noch ein Image der SSD ziehen und im Anschluss die Neuinstallation mit CashyOS. Denke damit wäre ich auf jeden Fall auf der sicheren Seite. Im Restore-Fall des Images bin ich mir nur unsicher ob ich gegebenenfalls den Bootloader noch einmal neu installieren muss - aber das sollte an sich auch kein großes Problem sein.

Alternativ hätte ich noch eine alte 128 GB SSD zur Hand. Dort könnte ich ansonsten ein Dual-Boot System mit CashyOS und EOS aufbauen. Hätte das aus eurer Sicht Vor- oder Nachteile? Würden sich da die Bootloader in die quere kommen?

Vielleicht habt ihr ja noch einen wertvollen Tipp für mich oder seht einen Fallstrick in meinem Plan. Ich will unbedingt vermeiden in der Grub Rescue Shell zu landen :D
 
Tyr0 schrieb:
Wie geht ihr denn vor bei einem Wechsel der Distribution und habt ihr gegebenenfalls Tipps? Habt ihr eine separate /home Partition die ihr in das neue System einfach einbindet? Hattet ihr dann einmal Probleme mit unterschiedlichen Versionsständen von Config-Dateien?
Ich mach zwar ein abschließendes Backup (zusätzlich zum normalen) kopieren aber nur die Daten zurück, keine .config, .cache oder .var

Ich habe ein Skript das mir das System hinstellt wie ich es möchte, also Blender und Darktable + Hardwarebeschleunigung installiert, Cloud Sync und einbindung per rclone einrichtet, Evince durch das Papers Flatpak ersetzt, Services einrichtet die sicherstellen das Statische Daten 440 werden, nur Backup fehlt da mich weder mit Borg noch Restic begeistern.
 
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Der Tipp ist, erst gar nicht mit Distrohopping zu beginnen. Gerade zu Anfang geht es ja sehr viel darum, sich überhaupt erst mal mit Linux vertraut zu machen etwas und Know-How aufzubauen (und dafür eignet sich im Grunde jede Mainstream-Distribution). Und erst aufbauend auf diesem Know-How ist man ja überhaupt erst in der Lage, eine fundierte Entscheidung zu treffen.

Außerdem unterscheiden sich die Distributionen ja jetzt i.d.R. nicht grundlegend. Und ein Distributionswechsel führt dazu, das man vielleicht alte Probleme abschüttelt aber neue dazu kommen (wenns auch weniger sein mögen).

Kurzum: Distrohopping macht nicht unbedingt glücklich und führt auch nicht schneller zum Ziel. Das kann ganz spaßig sein, wenn man mal aus Langeweile sich verschiedene Distributionen anschauen will, weil man da Spaß dran hat.

Will man aber für die tägliche Nutzung evaluieren, ist es eher kein praktikabler Weg.

Und man muss auch aufpassen, was für eine Metrik zur Bewertung man nimmt.
Meist wird dafür geschaut, wie schnell es sich installieren lässt und wie gut es auf Anhieb funktioniert.

Es kann aber durchaus zielführender sein sich durch eine Arch-Linux-Installation zu "quälen", die zwar zeitraubender ist, wo man aber eben auch ein bisschen was an Know-How aufsammelt, welches einem Linux kennenlernen lässt und auch Rüstzeug in die Hand gibt, sich später bei Problemen (die unvermeitlicherweise auftreten werden) selbst zu helfen.
 
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andy_m4 schrieb:
Es kann aber durchaus zielführender sein sich durch eine Arch-Linux-Installation zu "quälen", die zwar zeitraubender ist, wo man aber eben auch ein bisschen was an Know-How aufsammelt,
Also als jemand der Linux erst durch die Arch Linux Installation zu lieben gelernt hat, kann ich dazu nur sagen jeder der Linux nutzen möchte und mehr machen möchte als einen Webbrowser starten sollte mal Arch Linux installieren.
Ergänzung ()

andy_m4 schrieb:
Der Tipp ist, erst gar nicht mit Distrohopping zu beginnen.
Insbesondere da die wirklich relevanten unterscheide sich auch nicht ausprobieren lassen indem man es kurz installiert, z. B Debian und Arch Linux wirken mit gleichem Desktop extrem ähnlich beim ersten nutzen, bis man feststellt das die Pakete zu alt sind, oder einem ein Update das system zerschossen hat, je nachdem welches der beiden man genommen hat.
 
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Ich habe ewig Nobara verwendet, aber mir hat es auch in den Fingern gejuckt und habe Garuda Mokka (nicht die Dragonized Version, die ist mir too much) probiert, welche jetzt knapp über einen Monat mein Daily Driver ist. Ich war noch nie so happy mit einer Distro.
 
Setze doch ne VM auf ...
 
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Tyr0 schrieb:
Habt ihr eine separate /home Partition die ihr in das neue System einfach einbindet? Hattet ihr dann einmal Probleme mit unterschiedlichen Versionsständen von Config-Dateien?
Systemplatte leer machen, System installieren, Datenplatte einbinden, Programme installieren und einstellen, fertig. Hat beim Wechsel von Manjaro auf Arch etwa eine Stunde gedauert.
Tyr0 schrieb:
Dort könnte ich ansonsten ein Dual-Boot System mit CashyOS und EOS aufbauen.

Tyr0 schrieb:
An sich bin ich ziemlich zufrieden mit dem System, allerdings juckt es mich auch ein wenig in den Fingern CashyOS zu testen.
Hm, also entweder bist du zufrieden oder Du bist es nicht ;) Was reizt Dich denn an CachyOS?
 
Ich habe eine Paketliste erstellt und dann neben meinen Daten alle Verzeichnisse+Dateien .local und .config gesichert (im home), zudem noch /etc. Die benötigten Dateien kann man dann nach der Installation der neuen Distro bequem reinkopieren. Die Sicherung von /etc war nur vorsorglich und habe ich nicht wirklich gebraucht.
 
Tyr0 schrieb:
ich bin vor einigen Jahren von Windows zu Linux gewechselt und im zweiten bzw. dritten Anlauf bei EndeavourOS gelandet. An sich bin ich ziemlich zufrieden mit dem System, allerdings juckt es mich auch ein wenig in den Fingern CashyOS zu testen.
Und wo soll da jetzt der große Unterschied sein? Beides sind Arch-basierte Distributionen, die die Installation nur automatisieren.
Der entscheidende Unterschied bei CachyOS ist nur, dass speziell für neuere CPUs kompilierte Pakete verwendet werden, wegen der Performance.

Ansonsten, wie mehrere Vorredner schon erwähnt haben, mit VMs kann man ja erst mal alles mögliche wild ausprobieren.
 
Ich würd auch mal kandidaten in der vm testen, da gibts oft fertige images ohne installation da sieht man wie der updateprozess und die sonstigen unterschiede sind. ansonsten sieht man dann beim start mit live-stick schon ob die hardware funktioniert (wlan/bt/audio/maus/touchpad/sondertasten).

ich würde /home/ mit rsync sichern und dann auf einer eigenen partition /home/ ext4 ablegen, dann kann der bei neuinstallationen liegen bleiben ohne formatierung. Distro testen würd ich erstmal nicht mit meinem home ordner, weil einstellungen von ui und anderen programmen überschrieben werden könnten.
 
Habt erstmal vielen Dank für die ganzen Rückmeldungen. So viele Antworten hatte ich gar nicht erwartet :)

CashyOS hatte ich bereits eine Weile in einer VM ausprobiert und wollte jetzt eigentlich auf richtige Hardware wechseln. Der Grund für den Wechsel sind die optimierten Pakete von Cashy. Ich hatte den (subjektiven) Eindruck, dass das System etwas performanter ist und schneller reagiert. Von daher wollte ich es mit realer Hardware und auch mit Spielen testen - einfach in der Hoffnung noch ein bisschen mehr Leistung aus der Hardware rausquetschen zu können.

Was mir bisher nicht klar war, dass ich die optimierten Pakete von Cashy auch in meine bestehende Installation einbinden kann, das werde ich mir auf jeden Fall auch noch einmal ansehen.

Garuda Mokka gucke ich mir auch noch einmal an. Ich bin ursprünglich mit Debian Stable gestartet, recht schnell zu Testing gewechselt und anschließend zu Garuda Dragonized. Bei Dragonized wurde es mir aber auch zu viel, was die ganzen Effekte angeht. Ich hatte dadurch auch merkwürdige Probleme wie beispielsweise bei Anno 1800: Dort flackerte im Spiel ständig die obere Taskleiste. Schuld war irgendein Effekt von Plasma. Sobald dieser deaktiviert war, war das Problem auch weg.

Irgendwann bin ich dann von Garuda zu Endeavour und seitdem an sich auch zufrieden....bis sich der Gedanke in meinen Kopf festgesetzt hat, mit Cashy mehr Leistung aus der Hardware rauszuholen zu können.

An die Installation von Arch hatte ich aus irgendeinem Grund gar nicht gedacht. Von daher auch noch mal vielen Dank für diese Idee. Ich hatte schon mal einen kurzen Blick in den Installations Guide geworfen, aber muss mir da auf jeden Fall noch mal etwas mehr Zeit für nehmen.

Den Wechsel habe ich jetzt erstmal auf Eis gelegt und schaue mir die Vorschläge von euch in Ruhe an. Ob es jetzt ein Arch, ein Cashy, ein Garuda Mokka oder bei einem Endeavour bleibt weiß ich noch nicht.
 
Tyr0 schrieb:
Was mir bisher nicht klar war, dass ich die optimierten Pakete von Cashy auch in meine bestehende Installation einbinden kann, das werde ich mir auf jeden Fall auch noch einmal ansehen.
Das ist eigentlich gedacht für eine normale Arch Installation.
Ob das auch in Kombination mit EndeavourOS funktioniert, oder ob es stattdessen Konflikte gibt, müsste man beachten. Ich weiß es nicht, weil ich EOS nicht im Detail kenne.
 
Tyr0 schrieb:
CashyOS hatte ich bereits eine Weile in einer VM ausprobiert und wollte jetzt eigentlich auf richtige Hardware wechseln. Der Grund für den Wechsel sind die optimierten Pakete von Cashy. Ich hatte den (subjektiven) Eindruck, dass das System etwas performanter ist und schneller reagiert. Von daher wollte ich es mit realer Hardware und auch mit Spielen testen - einfach in der Hoffnung noch ein bisschen mehr Leistung aus der Hardware rausquetschen zu können.

KVM/QEMU VMs kann man auch direkt auf eine Platte installieren die man auch auf einer Physik booten kann:

Code:
<disk type="block" device="disk">
  <driver name="qemu" type="raw"/>
  <source dev="/dev/sda"/>
  <target dev="vda" bus="virtio"/>
  <address type="pci" domain="0x0000" bus="0x04" slot="0x00" function="0x0"/>
</disk>
 
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