News Top500 November 2025: Deutschland hat den ersten Exascale-Computer Europas

Die Meldung damals hatte doch ohnehin gar keinen Bestand, oder? Weil kaum eine Woche später ist Intel wieder zurück gerudert und versprach sogar ZettaFLOP-Supercomputer – Oder andersrum, ich weiß es nicht mehr.
 
TechFA schrieb:
Die Meldung damals hatte doch ohnehin gar keinen Bestand, oder? Weil kaum eine Woche später ist Intel wieder zurück gerudert und versprach sogar ZettaFLOP-Supercomputer – Oder andersrum, ich weiß es nicht mehr.
Die Meldung hat bis heute Bestand. Denn Intel ist kein Prime Contractor mehr für sowas

Du hast ja selber die Meldung vom nächsten Tag (!) hier verlinkt. Ja, Koduri sprach damals von Zettascale in 2027. Aber er sagte halt auch:
Pat opening this up definitely makes our (engineers) jobs easier to collaborate with other key external players who are also inspired by the these targets.
Oder in anderen Worten: Falls sich jemand findet, der weiß wie man Supercomputer baut, würde Intel den super gerne mit Hardware beliefern, und auch mit ganz ganz viel!

Und für aktuelle AI-Großprojekte wird ja tatsächlich Hardware in entsprechenden Mengen und mit entsprechender Rechenleistung eingekauft. Wir werden in 2027 nicht weit weg sein von zumindest AI-Clustern, die in der Größenordnung liegen. Die schaffen vielleicht keinen Linpack und wegen ihrer Auslegung auch nicht viel in FP64, aber im Prinzip lag Koduri gar nicht so daneben.

Nur hat Intel eben nichts davon. Koduris Aussagen waren sozusagen das letzte verzweifelte Aufbäumen im Versuch, Partner für zukünftige HPC-Projekte zu finden und zu überzeugen. Die sind aber für GPUs eben alle zu Nvidia und AMD gegangen und immer mehr auch für CPUs.
 
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@stefan92x Also wird Intel in Zukunft lediglich nur noch die Komponenten wie nackte CPUs im Tray und PCi-Express-Karten (oder auf was auch immer für Schnittstellen genutzt werden) als gegebene Beschleuniger liefern …

… während Unternehmen wie HPE/Cray oder SuperMicr die Gehäuse stellen und Mellanox, Xilinx, Broadcom und Konsorten die Komponenten wie Switches und verkabelte Infrastruktur.

Tja, irgendwie gar nicht so in Erinnerung gewesen, daß sich Intel so zurückzog und praktisch das Feld eigener Supercomputer komplett aufgegeben hat. Schon irgendwie hart, aber nach dem Aurora-Kracher auch nachvollziehbar.
 
TechFA schrieb:
@stefan92x Also wird Intel in Zukunft lediglich nur noch die Komponenten wie nackte CPUs im Tray und PCi-Express-Karten (oder auf was auch immer für Schnittstellen genutzt werden) als gegebene Beschleuniger liefern …
Wenn die denn noch jemand kauft, ja...
TechFA schrieb:
während Unternehmen wie HPE/Cray oder SuperMicr
Supermicro baut keine Supercomputer, sondern nur Server. HPE/Cray ist aber definitiv die größte Nummer in dem Bereich mit 5 der Top 10 Supercomputer auf der Top500 Liste. Und was hat Cray als nächste Generation angekündigt?

3 Varianten:
  • Nvidia Vera/Rubin
  • AMD Venice/MI430X
  • AMD Venice (ohne GPU)

Da ist kein Intel mehr dabei.

Atos/Eviden ist gerade in Europa eine große Nummer (die ja mit Jupiter auch gerade ihr erstes Exascale-System gebaut haben), was bieten die derzeit für ihre BullSequana XH3500 an?
  • Nvidia Grace/Blackwell
  • AMD Turin/MI355X
  • AMD Venice/MI430X (für den neuen Alice Recoque angekündigt, hab ich aber noch nicht im Datasheet gesehen)

Intel taucht einfach nicht mehr auf. Bei der XH2000 wurde noch auf Xeon gesetzt. Leonardo als zweites Eviden-System in der Top 10 setzt noch auf Xeon Ice Lake-SP/Nvidia A100, da sieht man, das ist schon ein paar Jahre alt.

Wen haben wir noch in den Top 10 mit Intel? Microsofts Eagle, der auf Azure NDv5 Instanzen mit Sapphire Rapids mit Nvidia H100 basiert. Es gibt mittlerweile die NDv6 mit Nvidia Grace/Blackwell. Und Fujitsu verbaut natürlich Fujitsu.

Also zusammengefasst: Die 10 größten Supercomputer der Welt wurden von 5 Herstellern geliefert (HPE Cray, Atos/Eviden, Intel, Fujitsu, Microsoft). Intel ist nicht mehr aktiv, Fujitsu hat noch nie auf Intel gesetzt und die anderen drei haben früher Intel-CPUs zumindest als Option angeboten, tun das bei aktuellen/zukünftigen Generationen aber nicht mehr.
 
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stefan92x schrieb:
Supermicro baut keine Supercomputer, sondern nur Server.
Ja, wobei die Grenze da verschwimmt. Die liefern dir inzwischen auch ganze Racks inkl Network soweit ich das richtig im Kopf habe. Storage und Management aber wohl nicht.

stefan92x schrieb:
Also zusammengefasst: Die 10 größten Supercomputer der Welt wurden von 5 Herstellern geliefert (HPE Cray, Atos/Eviden, Intel, Fujitsu, Microsoft)
Ich wollte dir eigentlich sagen das Microsoft nicht selbst baut sondern sich von HPE/Cray me XC hinstellen lässt. Damit hatten Sie aich mal als echtes HPC geworben. Aber du hast Recht! Die machen das inzwischen tatsächlich selbst wie es scheint.

Man muss halt bei HPC aufpassen das es da mehrere Ebenen gibt. Hersteller die Hardware oder Software liefern entweder in Teilen und komplett und dann solche die das Gesamtprojekt verantworten. Also Prime Contractor sind und für das Gesamtergebnis verantwortlich sind. Müsste dem Deutschen Generalunternehmer entsprechen.

Und genau das wollte Intel wieder machen und hatte sogar nen eigenen Geschäftsbereich dafür gegründet und massiv verkackt mit Aurora was dann wie gesagt deren Ende war.

Es gibt einige die Prime Contractor machen. Das wären um mal die größeren zu nennen z.B.

Atos/Eviden
Dell
Fujitsu
HPE/Cray
Kaytus
Penguin Computing
Lenovo
MEGWARE
NEC

Und dann gibt es noch unzählige Firmen die Racks oder Systeme liefern die für HPC Systeme genutzt werden.

Supermicro
Gigabyte
Thyan
Kaktus
...

Ich habe mit den meisten davon schon direkt zusammengearbeitet und mit vielen auch auf verschiedenen Kontinenten und ich muss sagen auch bei den großen Herstellern ist die Expertise für HPC nicht übermäßig vorhanden. Es kommt da echt drauf an an welche Leute di kommst. Sprich Firma XY USA ist nicht identisch zu Firma XY in EMEA.

An sich eigentlich traurig zeigt aber auch, dass das Buisness zwar einfach aussieht aber alles andere als einfach ist. Und man hat das Gefühl, dass die Exascale aber noch viel mehr die AI Systeme das gesamte in der Branche verfügbare KnowHow aufsaugen und für "Normalos" mit nur ein paar Millionen fast nichts mehr übrig bleibt.

Ich bin echt froh selbst sehr viel KnowHow zu haben auf der Kundenseite. So lassen sich auch wirklich eigene Systeme vernünftig betreiben. Denn allein auf die Hersteller kannst du dich nicht verlassen. Das würde immer wieder im ökonomischen Fiasko enden.
 
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Na hoffentlich wird die Leistung auch sinnvoll eingesetzt werden.
 
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