News Überwachung: Rechtlicher Blindflug mit dem Staatstrojaner

floTTes schrieb:
570? Wo kommt denn diese Zahl her? Ist ja lächerlich klein. Das kann man bei 743 Millionen Einwohnern als Messfehler durchgehen lassen! :evillol:

Hier ist eine Liste Deiner "Messfehler":

> https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Terroranschlägen

Ungeachtet dessen bleibt Dein Recht auf Nichtwissen natürlich unangetastet - jeder kann es zwar wissen, aber keiner muss. Meint jedenfalls Deine Regierung

Die Frage ist nur, ab welcher Messfehlerquote es dem Einzelnen mulmig wird.
 
Macht einem schon Angst was einige wenige hier von sich geben. Voll auf Linie und gegen die Wand.
Aber die gab es ja auch schon in der DDR in enger Zusammenarbeit mit der Stasi.
 
ichmich2000 schrieb:
Absolut sicher wirst du ohnehin nicht sein, solange bei den Behörden bekannte Terroristen ignoriert werden.
Genau das, was bringt mehr Überwachung? Oft hört man nach solchen Anschlägen :"Der Täter war dem Verfassungsschutz bekannt."

"Wer wesentliche Freiheit aufgeben kann um eine geringfügige bloß jeweilige Sicherheit zu bewirken, verdient weder Freiheit, noch Sicherheit."
 
Wollte man nicht noch vor ein Tagen Hersteller für Sicherheitslücken wie WannaCry sie genutzt hat zur Rechenschaft ziehen?

Wie soll Staatliche Schadsoftware zur Quellenüberwachung (egal ob von TSA/NSA/BND oder sonst einem Amoklaufenden Geheimdienst etc.) dauerhaft ohne ausnutzen von bewusst ungepatchten Sicheheitslücken auskommen?!

Oder plant man hier, solange keine unsere staatliche Backdoor gefunden hat ist alles gut. Aber sobald jemand etwas leaked müsst ihr umgehend patchen, sonst wart ihr von TAG 1 schuld an der Lücke?

Manchmal glaube ich in Orwell's 1984 war die Dystopie des Überwachungsstaates noch bei weitem nicht so ausgeprägt...
 
Raucherdackel! schrieb:
Das ist so ziemlich das krankeste, was ich in letzter Zeit gelesen habe....

Dann leben wir ganz sicher nicht in der gleichen Welt.
Aber danke, habe es geändert. "Verschweigen" steht jetzt in Gänsefüßchen anstatt in Kursivform - um darauf hinzuweisen, dass mein Vorschreiber sich dieses Wortes bediente.

Conroy schrieb:
Die Frage ist nur, ab welcher Messfehlerquote es dem Einzelnen mulmig wird.

Mulmig ist gut, so geht's mir in Flugzeugen. Auch in den letzten Jahren gab es noch zahlreiche Flugunfälle. Ist meine Angst vorm Fliegen also rational? Wohl eher nein. Damit muss ich als Individuum klarkommen. Die Gesellschaft hat sich an Flugunfälle gewöhnt, genauso wie sie es mit dem Terror machen könnte. In Krisengebieten gehen die Menschen schließlich auch ihrem Leben nach.

Die Chance durch Terror getötet zu werden ist viel niedriger als durch Suizid, Verkehr, Alkohol, Rauchen, (häusliche) Gewalt etc. Woher also die Panik? Bezüglich des Terrors vermisse ich Rationalität.

tensai_zoo schrieb:
Genau das, was bringt mehr Überwachung? Oft hört man nach solchen Anschlägen :"Der Täter war dem Verfassungsschutz bekannt."

Leider wahr - aber wir können schließlich auch nicht gleich alle wegsperren, die etwas tun könnten.
 
floTTes schrieb:
570? Wo kommt denn diese Zahl her? Ist ja lächerlich klein. Das kann man bei 743 Millionen Einwohnern als Messfehler durchgehen lassen!
Wenn wir mal die Mathematik außen vor lassen bleibt immer noch mein Recht auf körperliche Unversehrtheit.
Und wenn Vater Staat meine körperliche Unversehrtheit vorsätzlich in Gefahr bringt, weil dieser unbedingt die Ambition haben muss, zum meistgehassten Staat der Welt aufzusteigen, birgt das durchaus Anlass zur Empörung!
 
"Vorsätzlich" und "meistgehasst" scheinen mir etwas übertrieben. Gerade wenn man all die guten Dinge außen vor lässt, die dieser Staat für die EU und die ganze Welt tut.

Unsere körperliche Unversehrtheit ist in meinen Augen nicht mehr wert als die anderer Menschen in anderen Ländern. Klar, ist immer besser wenn's die anderen trifft. Nur stellt sich mir die Frage, wie viel Unrecht mir meine Unversehrtheit wert ist. Ich denke wir Menschen sollten lernen globaler zu denken. Dazu gehört seit 9/11 leider eben auch Terror im großen Stil.
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, "meistgehasst" wird nicht klappen, da man auf dieser Rangliste ohnehin prinzipbedingt nicht weiter als Platz 3 kommen kann.
Aber dennoch lässt sich nicht leugnen, dass sich die deutsche Regierung nahezu mit Schallgeschwindigkeit den vorderen Plätzen nähert.

Und Ja, unsere Unversehrtheit ist nicht mehr wert als die von anderen. Dies muss aber nicht bedeuten, dass nicht alle ein Recht darauf haben und/oder diese auch genießen können.
Dennoch gehen unsere westlichen Regierungen eben vom Gegenteil aus. Der Eindruck drängt sich zumindest auf, denn "Axt im Walde" würde unser Auftreten noch milde beschreiben.

Der Begriff "Terrorismus" ist hierbei das gleiche hirnrissige Wortkonstrukt wie (z.B.) "Steueroase" und zwar ein kläglicher Versuch, die Symptome zu verteufeln, anstatt die Krankheit zu bekämpfen. Logischerweise - man ist ja selbst die Krankheit und ans eigene Bein pinkelt sich niemand gerne.
Warum wir hier heutzutage gerne mal in die Luft gejagt oder von einem LKW überfahren werden, erklärt übrigens eine Filmszene ganz gut, die ich gerne in dieser Angelegenheit zitiere:

For you to get involved here, its like sleeping with another mans wife... and what you are suggesting is that afterwards they all live together under the same roof... but what really happens is that the betrayed husband goes out and buys a gun.
Der Anschlag; Präsident Nemerow (Quelle: IMDb.com)

Es braucht sich in diesem Zusammenhang auch niemand als Unschuldiger hinstellen, denn so etwas gibt es in einer Demokratie (die wir auf dem Papier noch sind) einfach nicht.
Jedes Mitglied eines Volkes ist direkt verantwortlich für die Handlungen seiner Regierung! Da müssen wir uns alle gehörig an die Nase fassen.
Deshalb sind auch Themen wie dieses Topic hier so brisant, denn dadurch wird uns Stück für Stück sogar die Möglichkeit, uns um uns selbst zu kümmern, genommen.
 
Ööhm, vielleicht sollte man ganz einfach mal wieder die Grenzen besser kontrollieren, damit man (halbwegs) mitbekommt, wer sich im Land aufhält und einfach mal mit dem Globalistengeschwafel aufhören (z.B. EU-Grenzen besser abzusichern?
Diejenigen, die die Freiheit anderen verweigern, verdienen sie selbst nicht.

http://www.n-tv.de/mediathek/videos...-wettert-gegen-Behoerden-article19873240.html

Greetz!

PS : Einem Staat, der mit der Erklärung, er wolle Straftaten verhindern, seine Bürger ständig überwacht, kann man als Polizeistaat bezeichnen.*

*Ernst Benda (ehem. Präsident des Bundesverfaschungsgerichtes. Interview Tagesschau 5.Juni 2007 )
 
Wir weigern uns hier gegen Überwachung weil wir u.a. nicht kriminalisiert werden wollen. Eine Verstärkung der Grenzkontrollen "kriminalisiert" dagegen Touristen und Einwanderer. Läuft doch auf's Gleiche hinaus.
Es ist m.M.n. gar nicht Möglich Anschläge und Terrorismus zu unterbinden. Wer will, der kann auch. Hindern kann man allenfalls Stümper und kleine Fische.

Beim Bundestrojaner fürchte ich, dass die Hürde zur Nutzungserlaubnis nicht hoch genug ausfällt. Gleichfalls stört mich das mögliche Horten von Sicherheitslücken. Gäbe es dazu eine gesetzliche Regelung, welche die Geheimhaltung der Lücke auf 6 Wochen beschränkt, sähe das für mich schon anders aus. Das müsste natürlich kontrolliert werden und somit steigen und steigen die Kosten. Ob sich das alles lohnt?
 
floTTes schrieb:
Eine Verstärkung der Grenzkontrollen "kriminalisiert" dagegen Touristen und Einwanderer. Läuft doch auf's Gleiche hinaus.

Leute zu überwachen, die in ein Land rein wollen und Leute überwachen, die in dem Land leben sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Oder hältst du Eingangskontrollen bei Veranstaltungen auch für ein generelles Kriminalisieren aller Gäste, das man abschaffen sollte?
 
Endlich unternimmt der Staat wieder etwas zum Wohle unser aller Sicherheit. Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befuerchten! Diejenigen, die sich hier so echauffieren, haben immer noch nicht begriffen, dass die Privatssphaere des Einzelnen zweitrangig ist, wenn unsere Sicherheit, also quasi unser Leben auf dem Spiel steht. Nur wenn wir uns alle dem Staat gegenueber kooperativ verhalten, werden wir im Krieg gegen den Terror als Sieger hervorgehen.
 
Turrican101 schrieb:
Leute zu überwachen, die in ein Land rein wollen und Leute überwachen, die in dem Land leben sind zwei komplett unterschiedliche Dinge. Oder hältst du Eingangskontrollen bei Veranstaltungen auch für ein generelles Kriminalisieren aller Gäste, das man abschaffen sollte?

Eine Verstärkung der Grenzkontrollen "kriminalisiert" dagegen ...
 
Und? Heute haben wir auch eine Verstärkung der Kontrollen bei Veranstaltungen im Gegensatz zu früher.
 
Nacho_Man schrieb:
@Schwachkopp:
Nickname zufällig gewählt oder Satire-Account? :rolleyes:

Ich weiss gar nicht was du meinst und selbst wenn, wuerde ich nie auf eine Suggestivfrage antworten. :)

Edit:
Wobei wenn es dem Staat beim Erfuellen seiner Aufgaben hilft, dann natuerlich schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Schwachkopp (für Diskussionen übrigens ein abträglicher Nickname):

Deine "Meinung" sieht einfach nordkorea-like systemkonform aus.
So stark hinter dem Staat (das ist keine fremde Macht sondern sind wir, nicht die "Sicherheitsbehörden" oder die "Administration") zu stehen ist aktuell weder ratsam noch rational begründbar.
Terroristen gewinnen nicht wenn sie uns einschüchtern sondern die Gesetzgeber dazu bringen unsere Freiheiten selbsttätig zu beschneiden unter selbigem Vorwand.
 
druckluft schrieb:
Wie schon so oft gesagt, wer wirklich schwere Straftaten plant wird auch weiterhin digital und unter jedem Radar kommunizieren können wenn er etwas Aufwand betreibt.

Es kommt noch besser, am Ende treffen die sich wie früher einfach in einer Kneipe! ^^
 
Wenn man sich den Problemkreis der untergetauchten kriminellen Rechtsradikalen ansieht, dann wird das ohne Polizei in der Kneipe vermutlich nichts. Immerhin müsste man da ja wissen, wessen Computer da wo steht - oder wessen Telefon und welches Betriebssystem da drauf läuft. Ach moment, da könnte man ja auch sonst die Leitung abhören...
 
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