USV kaskadierend einsetzen?

Schulausstatter

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Hi an alle,

meine USV (APC BackUPS ES 700) hält meinen Server nur 10 Minuten bei Stromausfall am Leben. Eine Lithiumbatterie gibt es offiziell dafür nicht. Ich habe allerdings noch andere baugleiche USVs hier, die nur eine neue Batterie bräuchten. Kann ich davon eine davor schalten, um die überbrückungsfähige Ausfallzeit zu verlängern?

Oder kann man einfach eine 12,8V Lithiumbatterie in der gleichen Größe einbauen, die dann doppelt und dreimal so lange hält, weil die eine höhere Eneriedichte aufweist als die Original-Bleisäure-Batterie?

Bin auf euren Input gespannt.

Viele Grüße
 
Ich würde mich nicht darauf verlassen, dass die Ladeelektronik mit einer Lithiumbatterie klarkommt.

Kaskadierend ist auch eine miese Idee. Warum nicht zwei USV parallel und von jedem Netzteil des Server in eine andere USV? Wenn die Laufzeit vorher bei 10min war, würde ich bei 2 USVs mit Bleiakku dann eine Laufzeit von 22~25min erwarten. Das Verhältnis ist ja nicht ganz linear.

Wenn du noch mehr USVs rumstehen hast, pack dein Netzwerk (Switch, Firewall) entsprechend an nochmal andere USVs.
 
Der Server hat genau ein Netzteil. Mir bleibt also nix anderes als hintereinander schalten. Wieso ist das eine miese Idee?
 
zusätzlich solltest du drüber nachdenken ein herunterfahr script bei stromausfall zu bauen...egal wie lange die batterie hält
 
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Schulausstatter schrieb:
Oder kann man einfach eine 12,8V Lithiumbatterie in der gleichen Größe einbauen, [...]
Wenn überhaupt würde ich nur Lithium Eisen Phosphat (meist LiFePo4 oder LFP abgekürzt) verwenden.

Ist aber schwer ab zu schätzen, ob das funktioniert. Im Zweifel eher nein.

Blei hat eine recht lineare Lade-/Entladekurve, man kann also anhand der Spannung den Ladezustand bestimmen. Das ist bei LFP defakto unmöglich, da die Spannung erst in den letzten 10% nach unten abhaut und obenraus oftmals sogar erst ab den letzten 5% spürbar ansteigt. Dazwischen liegt ein beinahe flaches Plateau.

Wenn sich dann noch der Laderegler der USV auf den Innenwiderstand der Bleiakkus als Strombegrenzung verlässt, röstest du den ziemlich sicher mit LFP, da deren Innenwiderstand um Welten niedriger als der von Blei ist.
 
Schulausstatter schrieb:
Oder kann man einfach eine 12,8V Lithiumbatterie in der gleichen Größe einbauen,

nein! diese Batterien haben ein ganz anderes Ladeprofil, wodurch dir die Batterie um die Ohren fliegen kann. Und das macht bei Lithium dann keinen Spaß mehr
 
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Schulausstatter schrieb:
Oder kann man einfach eine 12,8V Lithiumbatterie in der gleichen Größe einbauen, die dann doppelt und dreimal so lange hält, weil die eine höhere Eneriedichte aufweist als die Original-Bleisäure-Batterie?
Das klingt nach einer sicheren Methoden, einen LiIon Akku thermisch durchgehen zu lassen. Also nein, ganz schlechte Idee.
 
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Niemals Batterien mischen/kombinieren oder mit anderer Technik laden als dafür vorgesehen!

USV kosten nicht die Welt. Was du aber machen könntest, eine größeren Bleiakku extern mit dem USV verkabeln.
 
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honky-tonk schrieb:
zusätzlich solltest du drüber nachdenken ein herunterfahr script bei stromausfall zu bauen...egal wie lange die batterie hält
habe ich, klappt. ist an der letzten USV dran.
Ergänzung ()

Das MatZe schrieb:
Wenn überhaupt würde ich nur Lithium Eisen Phosphat (meist LiFePo4 oder LFP abgekürzt) verwenden.

Ist aber schwer ab zu schätzen, ob das funktioniert. Im Zweifel eher nein.

Blei hat eine recht lineare Lade-/Entladekurve, man kann also anhand der Spannung den Ladezustand bestimmen. Das ist bei LFP defakto unmöglich, da die Spannung erst in den letzten 10% nach unten abhaut und obenraus oftmals sogar erst ab den letzten 5% spürbar ansteigt. Dazwischen liegt ein beinahe flaches Plateau.

Wenn sich dann noch der Laderegler der USV auf den Innenwiderstand der Bleiakkus als Strombegrenzung verlässt, röstest du den ziemlich sicher mit LFP, da deren Innenwiderstand um Welten niedriger als der von Blei ist.
ok, also bleibt nur original kaufen und zwei oder drei USVs hintereinander...
 
zerix schrieb:
Was du aber machen könntest, eine größeren Bleiakku extern mit dem USV verkabeln.

dafür haben viele Stand USVs von APC sogar extra einen Anschluss. Die vom TE eingesetzte aber nicht, da diese eher Spielerei für Office PCs im Privathaushalt und nicht für Serverbetrieb ausgelegt ist
 
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zerix schrieb:
Niemals Batterien mischen/kombinieren oder mit anderer Technik laden als dafür vorgesehen!

USV kosten nicht die Welt. Was du aber machen könntest, eine größeren Bleiakku extern mit dem USV verkabeln.
oder halt einfach die vorhandenen USVs mit original Akkus hintereinander schalten. dürfte fast aufs gleiche rauskommen. oben schrieb jemand, dies sei eine "miese Idee". ohne aber zu konkretisieren, warum.
 
Rickmer schrieb:
Wenn die Laufzeit vorher bei 10min war, würde ich bei 2 USVs mit Bleiakku dann eine Laufzeit von 22~25min erwarten. Das Verhältnis ist ja nicht ganz linear.
Magst du für einen Laien erklären wie zwei Batterien mehr als doppelt so viel Laufzeit erreichen können wie eine, wenn man diese parallel an den Server anschließt?
 
Schulausstatter schrieb:
Ich habe allerdings noch andere baugleiche USVs hier, die nur eine neue Batterie bräuchten.
Warum dann überhaupt diser Thread. Du schnappst dir eine deiner USVs, kaufst einen dazu passenden Akku (meist Blei-Gel/Säure und kein Li-Io - unbedingt vorher checken!), baust den ein, testest die USV mit nem unwichtigen System, kalibrierst u.U. den Akku (manchmal notwendig) und wenn du damit fertig bist, tauschst du die USV vorm Server aus! Keine Kaskadierung, keine Li-Io Akkus (außer die USV basiert tatsächlich auf Li-Io-Technik)! Einfach austauschen.

Mehrere USVs einzusetzen macht nur dann Sinn, wenn du eine redudante Stromversorgung am Server hast, z.B. über ein redundantes Netzteil. Ansonsten erhöhst du einfach nur die Ausfallwahrscheinlichkeiten, ohne eine wirkliche Sicherungsstufe zu bekommen. Hast du dich noch nie gefragt, was passiert, wenn mal die USV kaputt geht und einfach den Strom abschaltet? Anstatt 2 USVs einzusetzen, würde ich mir einen Server mit redundantem Netzteil anschaffen.
 
Conqi schrieb:
Magst du für einen Laien erklären wie zwei Batterien mehr als doppelt so viel Laufzeit erreichen können wie eine, wenn man diese parallel an den Server anschließt?
Er geht davon aus, dass ein Server mehrere Netzteile mit Lastverteilung hat. Das ist aber hier nicht so.
Ergänzung ()

qiller schrieb:
Warum dann überhaupt diser Thread. Du schnappst dir eine deiner USVs, kaufst einen dazu passenden Akku (meist Blei-Gel/Säure und kein Li-Io - unbedingt vorher checken!), baust den ein, testest die USV mit nem unwichtigen System, kalibrierst u.U. den Akku (manchmal notwendig) und wenn du damit fertig bist, tauschst du die USV vorm Server aus! Keine Kaskadierung, keine Li-Io Akkus (außer die USV basiert tatsächlich auf Li-Io-Technik)! Einfach austauschen.

Mehrere USVs einzusetzen macht nur dann Sinn, wenn du eine redudante Stromversorgung am Server hast, z.B. über ein redundantes Netzteil. Ansonsten erhöhst du einfach nur die Ausfallwahrscheinlichkeiten, ohne eine wirkliche Sicherungsstufe zu bekommen. Hast du dich noch nie gefragt, was passiert, wenn mal die USV kaputt geht und einfach den Strom abschaltet? Anstatt 2 USVs einzusetzen, würde ich mir einen Server mit redundantem Netzteil anschaffen.
Der Ausfall einer USV ist weitaus unwahrscheinlicher als die sporadisch auftretenden Stromausfälle, weil mal wieder ein polnisch/rumänisches Fachunternehmen beim Glasfaserausbau auf ein Stromkabel baggert.
 
Was spricht gegen eine leistungsstärkere USV bzw. Batterie mit höherer Kapazität für die zweite ("alte") USV?
 
Wie genau ist dein Server eigentlich bei Stromausfall erreichbar?
Anders gefragt: was bringt dir ein weiterlaufender Server, wenn das Netzwerk tot ist?

Das fehlende redundante Netzteil und die besprochene USV deuten eher auf eine private Spielerei hin denn auf eine kommerzielle Anforderung. Wozu also das unbedingte Verlängern der Überbrückungszeit? Geordneten Shutdown bei Stromausfall durchführen sollte innerhalb der 10min machbar sein.
 
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Schulausstatter schrieb:
Der Ausfall einer USV ist weitaus unwahrscheinlicher als die sporadisch auftretenden Stromausfälle
Gut, kenne deinen Standort nicht und wie dort die Stromausfallraten sind. Bei uns hier sind die Stromausfallraten recht niedrig und bis vor kurzem (wie hatten dieses Jahr schon 2 Stromausfälle, was schon sehr ungewöhnlich war) lag die Ausfallbilanz zwischen Strom- und USV-Ausfall bei mir noch pari pari. Auf jeden Fall sollte man nicht davon ausgehen, dass eine USV nicht ausfällt und den Strom abschaltet. Das hab ich gerade bei (allerdings alten) APC-USVs jetzt schon 3x gesehen.
 
acidarchangel schrieb:
Was spricht gegen eine leistungsstärkere USV bzw. Batterie mit höherer Kapazität für die zweite ("alte") USV?
Da gibt es leider keine Ersatzbatterie mit höherer Kapazität. Die RPC17 ist die Originalbatterie. Eine leistungsstärkere USV kostet entsprechend. Und von der Back UPS ES 700 habe ich halt zwei.
 
Braucht die USV nur eine davon? Denn das ist ein Standardformat.
Die meisten Stromausfälle dauern nur ein paar Minuten. Du musst der USV und dem Server also sagen, dass der Server erst ab einer Restkapazität von zB zwanzig Prozent herunter fährt. Eine Kaskade würde ich vermeiden, weil du die Verlustleistung der weiteren USV dann mit überbrücken musst. Entweder größerer Akku, oder neue USV mit großem Akku
 
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@AGB-Leser Größeren Akku gibt es wie gesagt leider nicht Original. Und eine neue USV kostet entsprechend.
Die Verlustleistung der zweiten (kaskadierenden) USV ist 5W. Also überschaubar.
 
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