Vermietete Eigentumswohnung in der Nachbarschaft kaufen und später selbst beziehen?

Arion

Lieutenant
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Hallo zusammen,

ich bin seit gestern Abend euphorisiert, nachdem ich nichtsahnend Immoscout spaßeshalber durchstöbert hatte und meine jetzige Mietwohnung einen Wohnblock weiter zum Verkauf gefunden habe.

Meine Wohnung bewohne ich seit einem guten halben Jahr und ich fühle mich sehr wohl hier. Gute Lage, perfekter Schnitt, mehr als ausreichend Platz, usw.

Mit mittlerweile Anfang 30 plane ich so langsam sesshaft zu werden und kann mir sehr gut vorstellen hierzubleiben.


Ich hatte mich zuvor nicht mit dem Kauf einer Eigentumswohnung befasst und bin jetzt etwas kopflos und versuche abzuwägen, ob ich zuschlagen soll oder nicht.


Das Objekt meiner Begierde ist aktuell vermietet. Der Zustand wird als gut beschrieben aber Fotos gibt es vom Inneren nicht. Der ausführlichen Beschreibung nach, ist die Wohnung moderner im Vergleich zu meiner Mietwohnung. Die Kaltmiete wird angegeben und ist sogar minimal teuer als meine. Über den Mieter ist mir jedoch nichts bekannt.

Mein Plan ist es die Wohnung solange vermietet zu lassen, bis die Wohnung frei wird. Dann würde ich sie je nach Lage des Wohnungsmarktes weitervermieten oder dann selbst beziehen, so dass ich möglichst +- 0€ ausgebe. Instandhaltungskosten und nicht umlegbare Kosten ausgeschlossen.

Meine erste Recherche führte mich zu diversen Finanzierungsrechnern, aus denen ich aufgrund der hohen Diskrepanzen nicht schlau werde.
Rechner A sagt, dass ich mir die Wohnung nicht leisten kann. Laut Rechner B ist die Immobilie finanzierbar.
Der Immocation Bierdeckelrechner sagt, dass der Preis zu hoch ist und sich die Immobilie mit einer Bruttomietrendite von 3,4% (aktuell) nicht rentiert.
Der Makler (eine regionale Sparkasse) gibt einen 29-fachen Kaufpreis bezogen auf die Jahresmiete an was auch nicht gut sein soll.

Versteht mich nicht falsch. Ich muss die Wohnung nicht um jeden Preis haben. Weiter warten, dass die Immobilienblase platzt macht aus meiner Sicht aber keinen Sinn. In den vergangenen Jahren bin ich mehrmals berufsbedingt umgezogen und hatte bereits vor 5 Jahren gedacht, dass ich zum Höchstpreis miete.

Zu meinen finanziellen Voraussetzungen: Die Wohnung kostet in etwa 275.000€. Ich selbst würde jetzt 20.000€ maximal an Eigenkapital einbringen wobei mir weniger lieber wäre. Damit könnte ich nicht mal die Nebenkosten decken. Dafür bin ich verbeamtet und natürlich schuldenfrei. Einen Kredit hatte ich bisher noch nicht aufgenommen. Wenn die Wohnung in 30 Jahren abbezahlt ist, wäre das super.

Ich denke, wenn der Kauf sinnvoll wäre, würde ich mich mit meiner Hausbank schnellstmöglich in Verbindung setzen und den Kredit aushandeln. Parallel dazu würde ich weitere Informationen über die Wohnung in Erfahrung bringen (insbesondere hinsichtlich des Zustands) und versuchen eine Besichtigung zusammen mit dem aktuellen Mieter zu vereinbaren.

Zudem denke ich mir, selbst wenn ich die Wohnung nicht bekommen sollte, hätte ich eine Grundlage mit der ich ggf. meinem aktuellen Vermieter in naher oder ferner Zukunft ein Kaufangebot unterbreiten könnte.



Was meint ihr? Ist mein Vorhaben realisierbar oder verbrenne ich mir daran eher die Finger? Wie gesagt, sollte die Wohnung leer stehen und sich niemand finden, würde ich die Wohnung schnellstmöglich selbst beziehen. Die monatliche Kreditrate wäre dann identisch mit meinen jetzigen Mietkosten.
 
Arion schrieb:
Finanzierungsrechnern
So Rechner taugen imho auch allesamt nichts. Geh einfach zu deiner Bank, weil da musst du letztlich eh hin und lasse dich dort über einen Kredit beraten.

Arion schrieb:
verbrenne ich mir daran eher die Finger?
Das kann man aus dieser Entfernung schwer einschätzen. Bedenke aber, dass du Einnahmen durch das Vermieten der Immobilie ggf. versteuern musst. Zudem würde ich mich über die aktuellen Mieter erkundigen (nicht, dass die Stress pur sind und du die dann noch paar Jahre an der Backe hast)...
 
Die Hausbank ist für Immobilienfinanzierungen schon mal keine gute Idee, da gibt es Dienstleister wie Dr. Klein für, die dir einen Kredit mit deutlich besseren Konditionen organisieren können.

Innenfotos solltest du dir in jeden Fall noch besorgen.
 
Bezüglich Zustand der Wohnung und Mieter. Wie wärs mit hingehen und klingeln? (am Abend oder Wochende, vllt ein kleines Präsent mitbringen). Entweder weiß es der Mieter eh schon, dass seine Wohnung zum Verkauf steht, ansonsten wird er sich dafür sicherlich auch interessieren wär der Nachfolger sein könnte und was der für Interessen hat.

Du könntest dir die Wohnung ansehen und mit dem Mieter reden was seine Pläne wären.

Der Rest hängt einfach davon ab ob du dort bleiben willst bzw. ob du denkst das die Gegend in Zukunft attraktiv für Mieter ist und du einfach gute Mieter finden kannst. Allgemeiner Zustand des Gebäudes sind noch interessant und ob die Höhe der Nebenkosten in Ordnung sind.
 
Als Mieter würde ich mich bedanken, wenn ein Fremder mit Geschenken vor der Tür steht um seine Neugierde zu befriedigen. Besichtigungstermin gibt es nur über den Eigentümer.
 
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Also ob sich ein Kauf lohnt, kann man grob wie folgt rechnen:

Kaufpreis / Zu erwartende Jahreskaltmiete = Faktor

Liegt der Faktor über 25, ist die Wohnung vergleichsweise teuer, liegt der Faktor drunter, ist sie günstig. Da spielen natürlich noch viele weitere Sachen eine Rolle, wie Zustand, Lage, etc. Aber ein Wohnungskauf ohne weitreichende Informationen zum Objekt kann ganz schnell zum teuren Bumerang werden. Ein Denkfehler ist z.B, dass man die Wohnung ja einfach wieder weiterverkaufen kann, wenn es nicht passt...

Ich empfehle dir die Videos von Finanztip dazu:

Teil 1:
Teil 2:
 
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275.000€ für eine Wohnung? Huiii (=
Wie viele QM und wie viele Parteien gibt's für das Geld?

Was zahlst du aktuell an Kaltmiete?
 
Moin, danke schon mal für eure Antworten.

Ich weiß nicht welche Wohnung es genau ist. Die Chance steht 50:50 dass ich die richtige Klingel erwische. Mal abgesehen davon, dass ich es mathiasla sehe und nicht den Leuten auf die Nerven gehen möchte als möglicherweise angehender Vermieter. Das kommt denke ich nicht gut an.

@sandreas Der Faktor wird von der Bank/Makler angegeben und liegt mit dem Faktor 29 über einem rentablen Wert. Wobei ich ja wie gesagt eher weniger darauf abziele die Immobilie günstig zu erwerben und gewinnbringend wiederzuverkaufen. Das aufgerufene Preis ist unrentabel aber solch eine Wohnung gibt es leider nicht an jeder Ecke.
Die Videos schaue ich mir dennoch gleich an, danke.

@boarder-winterman Sind andere Kreditgeber tatsächlich besser? Auf die Schnelle hatte ich nur herausgefunden bzw. gelesen dass gerade Hausbanken wie die Sparkasse, wo ich seit über 10 Jahren Kunde bin, sehr gerne gute Kredite an treue Kunden vergeben. Aber gut, andere Angebote hätte ich mir dann sehr wahrscheinlich eh eingeholt sobald mir ein Angebot meiner Hausbank vorliegen würde.

@NasterX21 Die Lage und der Wohnungstyp macht den Preis aus, denke ich. Am Speckgürtel einer Großstadt, Autobahnauffahrt keine 5min entfernt aber dennoch ruhig und grün, alles ist im Umkreis von 3km erreichbar, See in unmittelbarer Nähe und eine gute Nachbarschaft.
Bei der Wohnung handelt es sich um eine Maisonette Wohnung wobei die obere Etage im DG liegt und mit 3 Zimmer auf 96m² genug Platz bietet.

Ich denke der Faktor Zeit spielt eine große Rolle. Ich weiß nicht seit wann die Wohnung inseriert ist und wie lange solch eine Wohnung inseriert bleibt. Als absoluter Laie würde ich mir auf jeden Fall, sollte es konkret werden, externe Hilfe in Form eines Gutachters (?) einholen, der die Substanz prüfen muss um mögliche Kostenfallen ausschließen zu können. Zudem wäre vermutlich die Beratung bei einem Steuerberater oder Wohnungsverwalter sinnvoll, der mir die laufenden Kosten usw. erklärt.
 
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Schau doch einfach mal bei Dr. Klein und Interhype.
Meine Hausbank machte mir zur Hausfinanzierung ein unterirdisch schlechtes Angebot. (Postbank)

Bei uns kostet der qm Eigentumswohnung 3.000 Euro ist aber auch die Ostsee Golfballweite.
 
@TE
Vergiss es, mit 20T€ Eigenkapital und dem Faktor 29xfache Kaltmiete ist die Wohnung zu teuer für Deine Verhältnisse. Das wirst Du nicht finanziert bekommen.
Wer mit 30 Jahren lediglich 20T€ angespart hat, kann auch kein hohes Einkommen haben bzw. hat viel zu viel andere Ausgaben.

Bevor Du Deine evtl. Finanzierung hast, ist diese Wohnung wahrscheinlich schon verkauft. Das geht heutzutage ratz fatz. Kannst mal schauen, wie lange diese Anzeige online bleibt!
 
Arion schrieb:
(...)Bei der Wohnung handelt es sich um eine Maisonette Wohnung wobei die obere Etage im DG liegt und mit 3 Zimmer auf 96m² genug Platz bietet.(...)
Bist Du Dir sicher, dass das zu Deiner Familienplanung passt?
 
NasterX21 schrieb:
275.000€ für eine Wohnung? Huiii (=
Wie viele QM und wie viele Parteien gibt's für das Geld?
70m^2 und eine Wohnung🤐
 
Arion schrieb:
Auf die Schnelle hatte ich nur herausgefunden bzw. gelesen dass gerade Hausbanken wie die Sparkasse, wo ich seit über 10 Jahren Kunde bin, sehr gerne gute Kredite an treue Kunden vergeben.
DAS würde ich mal stark in Zweifel stellen...
Arion schrieb:
aber solch eine Wohnung gibt es leider nicht an jeder Ecke.
Das mag sein. Allerdings halte ich dein Vorhaben, auch im Hinblick auf die Tatsache, dass du so wenig Eigenkapital hast, für nicht sinnvoll. Omas Immobilienmärchen (á la: Kauf ne Immobilie, damit macht man nie was falsch) ist Quatsch. Frag dich mal selbst:
  • Willst du dir wirklich eine Immobilie + Kredit ans Bein binden und 30 Jahre lang abbezahlen?
  • Kannst du es dir leisten?
  • Wo liegen die Vorteile gegenüber deiner jetzigen Mietwohnung?
  • Wäre es vielleicht klüger, mit einer anderen Anlageform (z.B. ETFs) die Flexibilität zu erhalten und am Ende trotzdem mehr Vermögen aufzubauen?
Eine eigene Wohnung bringt nicht nur Vorteile, sondern auch unangenehme Pflichten mit sich, und zwar jede Menge... Ich habe mich nach reiflicher Überlegung gegen eine Immobilie entschieden und bin sehr froh darüber.
 
Ich würde mir an deiner stelle auch einen Unabhängigen Finanzberater suchen und das ganze durchspielen. Die Bankberater sind doch sehr limitiert, da sie dir ja das Bankprodukt verkaufen wollen.

Grundsäzlich rechnet man mit knapp 10% des Werts als Anschaffungskosten (Grundbuch/Notar/Provision ect.). Das ist das mindeste was man mit Eigenkapital abdecken können solte und schon das ist bei dir nicht gegeben.

Dieses Geld also in deinem Fall ca 27.000,-EUR sind erstmal Weg, da es sich quasi um Gebühren handelt selbst wenn du die Immobilie direkt zum gleichen Preiss weiter verkaufen könntest.

Den Plan über 30Jahre ab zu bezahlen finde ich auch nicht unkompliziert. Wenn du dich quasi für den Rest deines Lebens Finanziell an die Imobilie bindest vergiss in deiner Kalkulation neben Rücklagen für Instandhaltung, Tilgung, Mietausfälle dann nicht noch die Notwendigen Versicherungen (Wasserschäden, Feuer ect.).

Dann überlege dir genau wie sicher dein Einkommen ist und wass es bedeutet wenn dieses wegbricht. Wenn du die Immobilie aufgrund fehlender Rücklagen Kurzfrisitg verkaufen musst, sind neben den oben genannten Kosten gerne auch noch 15%-25% wegen gerinngem Verkaufserlös weg.

Anders sieht das aus, wenn du beispielsweise im Finanzierungszeitraum noch ein grössers Erbe erwartest. Aber solche details kennen wir hier ja nicht, die würde aber ein Finanzberater abklopfen und Optionen und Risiken zu bewerten.

Ich selbst bin auch erstmal im Aktienmarkt eingestiegen da ich hier aktuell höhere Rendieten sehe und dann hoffe das der Immobilienmarkt vieleicht mal 5 Jahre stagniert und ich dann mit 50% Eigenkapital mit ganz anderem Risiko bei Immobilien einsteigen kann.
 
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Der TE ist verbeamtet. Den Kredit bekommt er schon, solange sich die Rate irgendwie ausgeht und ich nehme an der TE hat das schon ungefähr abgeschätzt. Ich denke nicht das wir das ausführlicher abhandeln müssen ;)
 
ThomasK_7 schrieb:
@TE
Vergiss es, mit 20T€ Eigenkapital und dem Faktor 29xfache Kaltmiete ist die Wohnung zu teuer für Deine Verhältnisse. Das wirst Du nicht finanziert bekommen.
Am liebsten würde ich ohne Eigenkapital reingehen. Warum? Der Zinssatz ist immer noch niedrig. Zudem möchte ich meinen Lebensstandard nicht einschränken und die nächsten Jahre von Toastbrot und Ketchup leben. Mal abgesehen von Rücklagen die ich haben möchte für unvorhersehbare Ereignisse. Klar, mit 20.000€ decke ich nicht mal die Nebenkosten des Immobilienkaufs, das ist mir bewusst.



Binalog schrieb:
Bist Du Dir sicher, dass das zu Deiner Familienplanung passt?
Für 2 Personen ist die Wohnung mehr als ausreichend. Solle ich doch nochmal auf den Zug aufspringen und Vater werden, würde die Wohnung auch genug Platz für ein Kind bieten. Jedoch vertrete ich seit Jahren den Standpunkt, dass ich kein Kind möchte.



sandreas schrieb:
Frag dich mal selbst:
  • Willst du dir wirklich eine Immobilie + Kredit ans Bein binden und 30 Jahre lang abbezahlen?
  • Kannst du es dir leisten?
  • Wo liegen die Vorteile gegenüber deiner jetzigen Mietwohnung?
  • Wäre es vielleicht klüger, mit einer anderen Anlageform (z.B. ETFs) die Flexibilität zu erhalten und am Ende trotzdem mehr Vermögen aufzubauen?
Eine eigene Wohnung bringt nicht nur Vorteile, sondern auch unangenehme Pflichten mit sich, und zwar jede Menge... Ich habe mich nach reiflicher Überlegung gegen eine Immobilie entschieden und bin sehr froh darüber.

Bis ich die Wohnung gesehen habe, war ich eher ein Verfechter von Eigentum in der heutigen Zeit. Gerade da ich bisher häufig umgezogen bin und die Kosten surreal sind.
Dieses Angebot hat für mich den Vorteil, dass ich in meine eigene Tasche monatlich investiere, in Form des Kredits, da ich mir sehr gut vorstellen kann in der Wohnung zu leben. Das ist aus meiner Sicht der größte Vorteil im Vergleich zu meiner Mietwohnung, die identisch ist.
Wie gesagt geht es mir nicht darum Gewinne mit der Immobilie einzufahren. Die Wohnung ist aktuell vermietet und ich würde sie selbst beziehen, sobald diese frei ist.

Was die Pflichten angeht, bin ich noch nicht vollständig aufgeklärt, da sitze ich gerade noch dran. Gewisse Pflichten wie Versicherungen, Hausgeld, regelmäßige Renovierungen und Steuern sind/waren mir bewusst.



Keylan schrieb:
Ich würde mir an deiner stelle auch einen Unabhängigen Finanzberater suchen und das ganze durchspielen. Die Bankberater sind doch sehr limitiert, da sie dir ja das Bankprodukt verkaufen wollen.

Das ist ein guter Tipp, danke.

Hinsichtlich einer Erbschaft habe ich keine Aussichten. Ich habe weder eine reiche Familie noch hoffe ich in den nächsten Jahren irgendwas zu erben.

Mein Gehalt fällt nicht weg und wird alle 3-4 Jahre erhöht, von Beförderungen alle xx Jahre mal abgesehen. Wäre ich nicht Beamter, würde ich mir gar keine Hoffnungen auf solch einen Kredit in der heutigen Zeit machen.
 
Btw. ich habe mich auch an einen unabhängigen Berater gewandt als es bei uns mit der Wohung soweit war. Das günstigste Angebot das mir genannt wurde hat mir damals meine Hausbank, die Sparkasse vor Ort gemacht .....
 
Arion schrieb:
(...)Für 2 Personen ist die Wohnung mehr als ausreichend. Solle ich doch nochmal auf den Zug aufspringen und Vater werden, würde die Wohnung auch genug Platz für ein Kind bieten. Jedoch vertrete ich seit Jahren den Standpunkt, dass ich kein Kind möchte.(...)
Dann passt das für Dich. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass Kinder echte "Gamechanger" sind.
 
Ich finde die Idee des Vermögensaufbaus (auch wenn es nicht die wie so oft geforderten ETF sind) in deinem Alter gut.
Daher möchte ich kurz gegen die Zweifler hier argumentieren.
1. Vergleichsangebote machen immer Sinn. Du wirst stets jemand günstigeren finden.
2. Interhyp, Dr. Klein, Check24 usw. machen einen guten Job, werden dafür jedoch von der finanzierenden Bank bezahlt. Diese Kosten holt sich die Bank bei dir zurück (0,05-0,2% Aufschlag auf den Zins).
3. Da Banken dazu verpflichtet sind einen bonitätsabhängigen Preis zu verlangen, sollte deine Hausbank dir stets einen besseren Zins anbieten können als fremde Banken. Das setzt allerdings eine gute Kontoführung voraus. Fremde Banken kennen dich schließlich nur anhand der Schufa.
4. Auf diversen Portalen ist auch zu entnehmen, dass Kaufpreisfaktoren bis einschließlich 30 in größeren Städten durchaus passabel sind.

Vielleicht noch ein zwei Hinweise: Du kannst deine Miete zukünftig erhöhen (unter den entsprechenden Voraussetzungen) und damit den Kaufpreisfaktor zu deinen Gunsten verbessern. Du solltest mittels Steuerberater die erste Steruerklärung nach Vermietung einreichen. Achte auf eine möglichst lange Zinsbindung. Aktuell sind die Zinsen dermaßen im Keller, dass 25/30 Jahre durchaus lukrativ sind.

Dein Beamtenstatus wird dir die Kreditzusage seitens der Bank immens erleichtern! Eigenkapital ist nicht stets eine zwingende Voraussetzung, verbessert jedoch deine Konditionen.
 
@Arion
so pauschal ist das alles schwer zu sagen. Wie hoch ist die Miete üblicherweise. Wenn Du 300 Eur Miete zahlst (mal bewusst übertrieben), dann lohnt sich ein Kauf für 275K Eur nicht. Wenn man eher bei 1300 Eur liegt, sieht das schon ganz anders aus.

29 Jahresnettomieten sind wahrscheinlich heutzutage "normal". Früher ist man eher von 15-max. 20 ausgegangen. Das hängt aber auch vom Standort ab. In der Stadt ist es teurer. Irgendwas schönes am See o.ä. ist auch mehr wert. Wenn es aber irgendwo in der Pampa ist wo eher ein Mietermarkt herrscht und Leerstand, würde ich mir das genau überlegen.

Dann ist natürlich auch entscheidend, was Du verdienst, oder besser gesagt, was bleibt Dir nach den Fixkosten übrig? Das sollten m.E. mindestens 1000 Eur sein. Es kann auch Zeiten geben, wo Du keine Miete einnimmst, weil die Wohnung leersteht (je nach Region unterschiedlich). Kannst Du die Darlehenskosten plus Deine Miete stemmen?

Denk dran, dass Deine Wohnung auch runtergewirtschaftet werden kann. Schimmelbefall, Sanierungsbedarf etc. das kann ganz schnell mal viele Tausend Eur kosten. Was für ein Mieter wohnt da drin? Wie lange wohnt er dort? Zahlt er regelmäßig die Miete? Gab es Streit? etc. Wie alt ist er? (ältere Mieter würden eher für konstante Mietzahlungen sprechen, aber mitunter ist der Erhaltungszustand nicht so gut, wenn einer seit vielen Jahren in der Wohnung wohnt und nichts gemacht wurde). Da kann dann beim Auszug schnell mal ein 5Stelliger Betrag anfallen, um die Wohnung wieder auf Vordermann zu bringen (auch abhängig von Deinem eigenen handwerklichen Geschick).

Wie ist der Erhaltungszustand des Blocks (nicht nur der Wohnung). Wann war die letzte Modernisierung? Wie alt ist die Heizung, Fenster, Dach, Fassade etc. nicht dass Dir da weitere Kosten drohen. Vergiss die Nebenkosten nicht.
Du bist eher bei 300.000 statt bei 275K. Bei so geringem Eigenkapital fällt der Zinssatz auch höher aus, weil der Bemessungswert hoch ist. Du solltest möglichst auf einen längeren Zeitraum planen, denn was ist, wenn in 10 Jahren die Zinsen massiv gestiegen sind?

Ich finde es aber schwierig, von Anfang an davon auszugehen, dass das 30 Jahre oder länger dauert. Das spricht eher dafür, dass Du es Dir nicht leisten kannst. Wie viel willst Du zusätzlich zur Miete mit ins Darlehen reinzahlen? Denk an Steuern und Abgaben, etc. Da sind viele Fragen die man erst mal beantworten muss, bevor man sagen kann, ob sich das lohnt. Letztlich auf die Frage. Passt Dachgeschoss und Altersvorsorge zusammen? (klar verkaufen kann man immer)
Ergänzung ()

mx- schrieb:
Dein Beamtenstatus wird dir die Kreditzusage seitens der Bank immens erleichtern! Eigenkapital ist nicht stets eine zwingende Voraussetzung, verbessert jedoch deine Konditionen.
Beamtenstatus hin oder her, wenn seine Kohle nicht reicht, nützt ihm der Status auch nichts. Die Darlehensvorgaben sagen m.E. eigentlich, dass man das Darlehen in seiner beruflichen Zeit abgezahlt haben muss (das wurde nach der Finanzkrise mal eingeführt, wenn ich mich recht erinnere). Zwar nehmen das einige Banken genauer als andere, aber wenn er Beamter ist, der nur ein geringes Gehalt hat, dann passt das auch nur bedingt zur Anschaffung einer Wohnung für rund 300.000 Eur, fast ohne EK.

Normalerweise finanziert man mindestens 10 eher 20% des Kaufpreises mit EK und bezahlt die Nebenkosten dazu. Das wären hier eigentlich bei einer Größenordnung von rund 275k KP + 25K NK =>(10-20% =27.500-55.000 + ca. 25K Nebenkosten). Seriös finanzierende Banken würden also rund 50-80k Eigenkapital voraussetzen. Zumindest ist das meine Erfahrung. Aber gut die ist auch schon etwas älter und mag sich in Zeiten des Niedrigzinses/Minuszins der Banken auch geändert haben.
Letztlich kann man das nur mal durchrechnen und sich beraten lassen.
 
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