Verständnisfrage LAG/LAPC mit 2 NAS

Mordhorst3k

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HI,

eine Frage:

Wir haben im Büro 2 NAS.

NAS 1: 2x10gbit + 2x2,5gbit
NAS 2: 2x1gbit

An unserem Netgear Switch (XS724EM) habe ich LAG (802.3ad) für NAS 1 mit 2x10gbit aktiviert. Bei NAS 2 möchte ich ebenfalls LAG aktivieren, aber das hat nur 2x1gbit. Kann NAS 1 + 2 miteinander Daten übertragen? NAS 1 soll auf NAS 2 Daten übertragen.

LAG 1 hat ja sogesehen 20gbit, LAG 2 "nur" 2gbit.

Kann NAS 1 + 2 miteinander Daten austauschen, weil 2x10 vs 2x1gbit wohl nicht gehen soll, weil ja alle Leitungen die gleiche Datenrate haben müssen?

Die 10gbit Ports an NAS1 sollen natürlich nicht gedrosselt werden. Oder muss ich dann sogesehen die beiden 2,5gbit Ports auf 2x1gbit drosseln, damit LAG zwischen NAS 1 + 2 funktioniert?

Die Rechner im Büro haben jeweils nur 1 NW Karte, entweder 1x10 (1gbit Onboard deaktiviert) oder 1x1gbit (Onboard aktiv).

Das LAG ist in erster Linie für die beiden NAS da. Die Rechner greifen nur mit einer Karte auf das NAS zu, sind also kein LAG Member.

Danke für Erleuchtung! 💡
 
Mordhorst3k schrieb:
Kann NAS 1 + 2 miteinander Daten austauschen, weil 2x10 vs 2x1gbit wohl nicht gehen soll, weil ja alle Leitungen die gleiche Datenrate haben müssen?

Das würde mich sehr wundern. Dann könnten die PCs mit 1GBit LAN nicht auf das NAS mit 10GBit LAN zugreifen.
 
Da wird auf Portebene nichts gedrosselt, nur weil der eine nicht so schnell kann, wie der andere.

Mordhorst3k schrieb:
Die Rechner greifen nur mit einer Karte auf das NAS zu, sind also kein LAG Member.
Warum sollten die auch LAG-Member sein!? LAG interessiert nur die jeweils direkt verbundenen Geräte, also Switch und NAS. Niemand anderer weiß oder sieht was davon.
 
Man sollte LAG nicht als Summe der Bandbreite sehen.
LAG so wie im Standard teilt die Pakete auf die Anschlüsse der Gruppe auf, aber typischerweise nach Quell- und Ziel-MAC.
2 Geräte werden also nie die gemeinsame Bandbreite haben können, sondern immer nur die von einem Port. Gesamtbandbreite wird nur gut genutzt mit mehreren Geräten auf der einen Seite (wenn im selben Netz, selbser Gateway würde das wieder killen).
Selbst wenn du bei deinem Switch das Hashing verstellen kannst auf IP+Portnummer bleibt eine einzige Verbindung immer noch auf die max. Geschwindigkeit von einem Anschluss limitiert. Es braucht immer noch mehrere parallele Verbindungen um dieses Limit zu überschreiten. Und dann ist da immer noch eine Hashfunktion drin, die dann letztendlich bestimmt welcher Anschluss der Gruppe genutzt wird (kann also zufällig sein, dass 2 parallele Verbindungen doch auf dem selben Anschluss landen).

Von Switches würde ich nicht erwarten, dass sie dynamisch das Hashing ändern können um eine bessere Balance zu erreichen. Bei Linux gibt es das, aber auch hier ist das nicht ein absichtliches "wir packen diese Verbindung auf diesen Anschluss", sondern nur ein wir rotieren solange durch die verschiedenen Hashoptionen, bis die verschiedenen NICs besser ausgelastet sind.
 
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KillerCow schrieb:
Da wird auf Portebene nichts gedrosselt, nur weil der eine nicht so schnell kann, wie der andere.


Warum sollten die auch LAG-Member sein!? LAG interessiert nur die jeweils direkt verbundenen Geräte, also Switch und NAS. Niemand anderer weiß oder sieht was davon.
D.h. ja dann, wenn NAS 1 mit 2x10gbit angeschlossen ist, 2 PCs mit je 1x10gbit auf das NAS zugreifen, die Verbindung aufgeteilt wird. Am Switch sich also EINEN Port teilen müssen?

Und wenn ein PC mit 2x10gbit auf das NAS zugreift, greift er auf beide Ports zu wegen dem Load Balancing bei LACP?
 
Das wurde schon beschrieben. Im Idealfall kann auch ein Client alleine alle LAG-Links des NAS auslasten (mehrere parallele Verbindungen und passender Algorithmus). Im schlimmsten Fall könnten beliebig viele Clients auf nur einem Link zum NAS hängen. Das hängt am Balancing-Algorithmus und ein Stück weit am Zufall.

Stell dir ein LAG wie eine mehrspurige Autobahn vor (Ein Link = eine Spur). Ein Auto (eine Netzwerkverbindung) kann in jedem Fall nur eine Spur benutzen, also nur einen Link. Mehrere Autos (egal, ob sie aus derselben Stadt kommen oder nicht = kommen von einem System oder von mehreren) fahren im Idealfall über alle Spuren verteilt, im ungünstigsten Fall aber alle auf einer Spur.

Und komm weg von dem 1/2,5/10Gbit. Das ist nur die maximale Bandbreite pro Link, hat für das LAG aber keine Bewandniss, was die Ende-zu-Ende Verbindung zwischen zwei miteinander redenden Systemen angeht (zumindest nicht bei Ethernet). Ein via 40Gbit angebundener Client kann genauso ohne Probleme mit einem via 1Gbit angebundenem System reden, wie andersherum. Wäre ja auch doof, wenn nicht ;)

Sei dir nur bewußt, dass ein LAG nicht automagisch immer und in jedem Fall die Bandbreite vervielfacht, es aber durchaus möglich ist, wenn alles passt.
 
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Da im Manual nix bzgl. der xmit-hash-policy zu finden ist, wird der genannte Switch wohl nur auf Basis von Layer 2 die Last verteilen. Um beim Autobahn-Beispiel zu bleiben, werden alle Autos von einer Stadt (Quelle) immer die gleiche Spur zum Ziel nehmen.
Wenn du möglichst schnell Daten zwischen beiden NAS Systemen übertragen willst, dann richte auf beiden SMB Multichannel ein und ignoriere LACP.
Vorteil: Datenübertragungen kannst dann mit bis zu 2 GBit/s realisieren, auch wenn es nur eine einzelne große Datei ist.
Nachteil: Nur SMB Freigaben haben etwas davon, iSCSI, NFS, Webdav oder das Webinterface der NAS nicht.

Setzt natürlich voraus, dass beide NAS mit SMB Multichannel etwas anfangen können und dieses Feature anbieten.
 
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