VM für eine NAS - Benutzererfahrungen

Natriumchlorid

Lt. Junior Grade
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Hey Leute,

ich stelle mir gerade meinen neuen HomeServer zusammen. Als Hypervisor möchte ich diesmal Proxmox und nicht mehr ESXi laufen lassen.

Mein aktuelles NAS (QNAP TS-231P2) schicke ich auch in Rente und möchte stattdessen eine VM laufen lassen, die mein NAS ersetzt.
Bei der Auswahl des Betriebssystems für das NAS bin ich mir aber noch unsicher. Ich tendiere aktuell zu OMV, da mir FreeNAS auf den ersten Blick nicht zusagt. Ich wollte jedoch Berichte oder Erfahrungen von euch hören. Womit arbeitet ihr lieber?

Mein Einsatzzweck ist eigentlich ganz einfach. Ich möchte (wie bisher) 2x 4TB im RAID1 Verbund laufen lassen. Ob ich da allerdings Hardware-RAID oder Software-RAID verwenden soll, weiß ich auch noch nicht.
Der B550 Chipsatz erlaubt es 2 HDDs in RAID1 zu verbinden. Aber hab ich damit einen Nachteil, wenn ich die HDDs nicht direkt an die VM durchschleife und dort den RAID-Verbund erstelle?

Vor allem stellt sich mir die Frage: Wenn mir eine HDD verreckt, wie einfach ist dann jeweils der Wiederaufbau des RAID-Verbundes?

Ein regelmäßiges Backup auf eine externe 4 TB HDD möchte ich auch durchführen, sicher ist sicher. :D

An den Ressourcen für die VM soll es nicht mangeln. Ich hab schon gelesen, dass man für FreeNAS mindestens 8 GB RAM braucht, damit es anständig funktioniert. Aber das liegt wohl größtenteils an ZFS, was viel RAM beansprucht. OMV hingegen begnügt sich schon mit wesentlich weniger Ressourcen.

Für die Netzwerkfreigabe werde ich primär NFS verwenden. Eventuell werde ich meine Daten auch per SMB freigeben, aber das ist zweitrangig.

Ich hätte gerne ein paar Meinungen von euch. :D
 
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Schau mal nach unRAID. Sollte dein Fall super abdecken. Gibt's auch sehr gute Tutorials von spaceinvader one und The Geek Freak auf YouTube.
 
Ich bin kein Proxmox Nutzer, aber viele nutzen wohl Debian/proxmox dann selbst als Dateiserver und nicht extra eine VM in Proxmox
 
Ich denke auch, dass für deinen Anwendungsfall UnRaid optimal ist. Ich nutze es auch selber und bin begeistert.
 
luckysh0t schrieb:
Ich bin kein Proxmox Nutzer, aber viele nutzen wohl Debian/proxmox dann selbst als Dateiserver und nicht extra eine VM in Proxmox

Das macht man in der Regel eben nicht, vlt nur ein LXC statt VM, aber nicht auf dem Host direkt.

Würde das RAID auf dem Host verwalten und dem Samba zur Verfügung stellen
 
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Ich hab mich jetzt die Tage etwas eingelesen. Was mir im Nachhinein aufgefallen ist: Ich hätte auch eventuell meinen Use-Case etwas ausführlicher erläutern sollen, da ich mich zu sehr auf die NAS-Funktionalität fixiert hab. :D

Ziel ist es nicht nur ein einziges NAS als Dienst zu betreiben. Mein Homeserver soll sämtliche Dienste übernehmen, die momentan bei mir auf einige Geräte gesplittet sind. Dazu gehört eine virtualisierte Firewall mit opnSense, eine Nextcloud-Instanz, ein Fileserver (NAS-Ersatz), PiHole, Minecraft-Server, Terraria-Server, Proxy, DNS, DHCP, und so weiter und so fort.

Ich hab mir UnRAID angesehen, aber ich bin davon nicht so ganz überzeugt. Die Tutorials, die ich mir angesehen habe, zeigen immer wie UnRAID gut für Gaming-VMs und dergleichen sind. Was ich suche, ist ein normaler Hypervisor, den ich nach meinen Bedürfnissen konfigurieren kann, gerne auch per Terminal.

Vor allem werd ich auch nicht schlau daraus, wofür ich bei UnRAID zahlen soll, wenn Proxmox meinen Anforderungen gerecht wird. Eventuell kann mich hier jemand aufklären. :D

Die Eigenschaft Linux-Container bei Proxmox einzusetzen, finde ich genial. Das reduziert enorm den Overhead und da meine aktuellen VMs fast ausschließlich Linux-basiert sind, fahre ich damit ganz gut.

TechX schrieb:
Das macht man in der Regel eben nicht, vlt nur ein LXC statt VM, aber nicht auf dem Host direkt.

Würde das RAID auf dem Host verwalten und dem Samba zur Verfügung stellen

Darauf bin ich auch gestoßen und ich denke ich würde das auch so angehen.
Ich kann, wenn ich das richtig verstanden habe, in Proxmox ein ZFS-Pool erstellen und dann an ein LXC weitergeben, in dem ich dann NFS-Shares einrichten kann.

Alternativ kann ich immer noch eine VM mit OMV einrichten, die dann den ZFS-Pool als Storage bekommt.
 
Proxmox und Unraid sind verschiedene Dinge.
Proxmox ist ein reiner Hypervisor.
Unraid ist in erster Linie ein NAS-Betriebssystem mit der Möglichkeit zu Visualisieren.

Ich würde es so machen:
Installiere Proxmox als Basissystem.
In einer VM installierst du dann dein NAS-Betriebssystem (FreeNAS, OMV,...).
In weiteren VMs installierst du die andere Dienste. Je nachdem, kannst du manche Dienste zusammen fassen. Ich würde es so zusammen fassen, dass du eine VM auch neu starten kannst, ohne dass dadurch wichtige Dienste ausfallen.

Beispiel:
VM1: FreeNAS
VM2: Linux mit Docker (produktiv)
VM2: Linux mit Docker (Testsystem)
VM3: Firewall
VM4: Minecraft-Server
VMx: ...

Die Aufteilung musst du dir selbst überlegen, aber mit Proxmox als Basis bist du vermutlich am flexibelsten.
Wegen der Performance von Proxmox habe ich schon mal gelesen, dass ESXi schneller sein soll. Evtl. wäre also ESXi sogar besser wegen der Gaming-VMs. Informiere dich mal dazu. Evtl. kannst du es dann selbst testen, wenn du die Hardware hast. Und wenn dir das alles nicht zusagt, kannst du Unraid 30 Tage kostenlos testen.

Und bitte Software-Raid machen. Hardware-Raid ist immer problematisch, wenn du das Board auswechselst.
Im professionellen Umfeld haben die immer einen zweiten gleichen Raidcontroller als Ersatz zum Austauschen. Du wirst dir vermutlich nicht ein gleiches Ersatzboard zulegen.
 
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@wahli Danke erstmal, dass du dir Zeit genommen hast.

wahli schrieb:
Wegen der Performance von Proxmox habe ich schon mal gelesen, dass ESXi schneller sein soll. Evtl. wäre also ESXi sogar besser wegen der Gaming-VMs.

Mein erster Homeserver ist mit der Free-Version von ESXi gelaufen, da ich auch mit VMware in der Ausbildung zu tun hatte. Es lief auch sehr gut. Aber es gab für mich einfach nicht genug Vorteile, um weiterhin ESXi zu verwenden.
Der Boot (auch wenn es nur selten vorkommt) dauert extrem lange, während Proxmox in unter einer Minute zur Verfügung steht, unabhängig von der Hardware.
Die Free-Version von ESXi stellt zudem keine Storage-API für externe Backups zur Verfügung. Eine gute Sicherung einzurichten war immer mit gewissen Kosten verbunden (ESXi-Lizenz und entsprechende Backup-Lösungen). Proxmox hingegen liefert selbst eine Backup-Möglichkeit mit.

Zur Performance selbst kann ich mich noch nicht äußern. Mir wäre jetzt kein Unterschied aufgefallen, aber ich habe auch schon mehrfach gelesen, dass ESXi insgesamt schneller sein soll.

wahli schrieb:
Und bitte Software-Raid machen. Hardware-Raid ist immer problematisch, wenn du das Board auswechselst.

Ja, da hab ich auch schon einige Stunden investiert. :D

Ich habe mir ein ZFS-Pool eingerichtet, in den ich meine zwei HDDs reingepackt habe. Nach mehrfachem Testen bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ZFS für meinen Einsatzzweck einfach nichts ist.

Ich habe eine extrem schlechte Performance gehabt.

Deshalb spiel ich gerade mit dem Gedanken mir einen dedizierten Storage-Controller zukaufen und wieder ein Hardware-RAID einzurichten. Denn so wie das verstanden habe, akzeptiert Proxmox nur ZFS als Software-RAID.
 
Ich habe selbst noch keine ESXi Erfahrungen. Ein Kollege von mir nutzt die kostenlose Version bei seinem Homeserver (NUC8i3 mit 32GB RAM) und ist sehr zufrieden. Er hat bisher pfsense, zoneminder, UniFi, docker und irgendeine Smarthome Software im Einsatz. Vermutlich experimentiert er auch noch mit openshift.
Wie er sein Backup macht, weiß ich nicht. Vermutlich manuell über shell.

Ich möchte mir selbst auch demnächst einen Homeserver zulegen und vermutlich Proxmox einsetzen.
 
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