Wann Linux Server, wann Windows Server?

.crobin

Lieutenant
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Aug. 2008
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Hallo,

Mich quält die Frage, wann greift man am besten zu welchem System?

Möchte ich einen Domain-Controller wie Activ Directory nutzen ist es klar, Windows Server.

Möchte ich einen einfachen Webserver nutzen dann am besten eine Linux Server-Distribution.



Aber wann nutze ich welches OS am besten?

- Webserver gibt es auch von MS IIS
- Filserver auch mit beiden einfach möglich
- Mailserver... Exchange -> Microsoft
- Printserver...
- SSH

Kann man dabei allgemeine Schlüsse ziehen?
 
Es komm drauf an mit was du dich wohler fühlst und mit was du dich besser auskennst :)
 
Objektive Antworten auf diese Frage sind recht schwer. Meiner Ansicht nach ist für alles, was nicht Microsoft proprietär (AD,Exchange) ist, Linux besser geeignet. Keine Lizenzkosten, eine vernünftige Fehlerbehandlung, geringerer Ressourcenverbrauch.
 
Klingt vll. jetzt auch etwas platt formuliert. aber ich würde sagen dass was sich am besten in deine IT-Infrastruktur integriert (IT-Landschaft, Anwendungen, übergreifende Dienste - Blick auch in Richtung Zukunft, Know-How)
 
Alles was im Microsoft Umfeld angesiedelt ist zwingt dich meistens schon dazu Microsoft Produkte einzusetzen - würde ich jetzt behaupten. Für schwächere Kisten würde ich klar Linux vorziehen für solche allgemeinen Aufgaben wie Webserver, FTP und Mailserver. Willst du Exchange verwenden musst du was nehmen, was auch vollständig .NET kompatibel ist.
 
generell kommt es auch immer darauf an in welcher umgebung der server laufen soll.

Alles szenarien die du aufgezählt hast (webserver fileserver mailserer printserver ssh) können problemlos von beiden betriebssystemen abgedeckt werden.
imho kommt es eher auf folgende faktoren an:

- lizenzkosten (OS und evtl Software)
- Hardwarekosten (Linux kann nen kleinen webserver problemlos auf nem billigen armboard realisieren, windows nicht)
- verfügbare administratoren (hat man kräfte die ausreichend gut mit windows oder linux zurecht kommen)
- anwender/user (stellt das ausgewählte OS sinnvoll UIs für anwender bereit bzw. sind welche notwendig)
- softwarekompatiblität (nutzt zb die website/php features die nur auf linux zur verfügung stehen oder auf win riesen aufwand bedeuten. anders rum natülich genau so)
- umgebung (kann das OS sinnvoll in die bestehende infrastruktur eingegliedert werden. )
- support (ist kostenpflichtiger support notwendig oder reicht community aus)
 
Ja ich würde wenn ich Linux verwende nur auf Konsole arbeiten, habe einiges getestet und bin für das meiste relativ fit mit der Konsole und Debian-Befehlen, Powershell ist für mich Neuland.

Angenommen ich möchte Fileserver, Webserver, Mailserver für mich privat gehostet oder zuhause, dann Linux?
Hier scheint mir Windows-Server etwas übertrieben, da ich für solche simplen Dinge keine GUI benötige und die Performance einfach besser für den Betrieb geeignet ist.

Im Unternehmen Windows?
Was für MS spricht ist die einfache Administration per GUI, was meiner Meinung nach für komplexere Dinge deutlich einfacher und effektiver ist.


Könnte man allgmein Sagen, dass Linux-Server OSs besser für bestimmte Aufgaben geeigent sind?
Es bestimmte Killer-Programme gibt oder mache Lösungen für bestimmte Systeme einfach Schrott sind?

mfG.


@schumischumi

und genau solche Beispiele, suche ich, wo man was besser gebrauchen kann.
 
.crobin schrieb:
Möchte ich einen Domain-Controller wie Activ Directory nutzen ist es klar, Windows Server.
Einen Directory-Service kannst du auch vollkommen frei implementieren, genauso wie Domain Auth.
Und Exchange ist kein einfacher Mailserver, sondern eher eine Groupware-Plattform... und auch hier gibt es verdammt viele freie Lösungen.

Es gibt nur einen Grund, auf einen MS Server zu setzen: Wenn er eben in die bereits bestehende IT-Landschaft einfacher zu integrieren ist als eine Linux-Lösung.
 
@.crobin:
eine genaue liste wo steht linux ist für x besser geeignet und windows für y gibt es nicht, bzw. ist nicht sinnvoll. im prinzip muss man von projekt zu projekt entscheiden. egal ob privat oder im unternehmen.

als beispiel:
normalerweise würde man sagen einen einfach webserver mit standard php der in ner dmz ohne AD-anbindung steht sollte linux laufen haben.
habe es aber schon in einem (kleinen) unternehmen gesehen, dass genau so ein server mit windows server OS lief.
grund: jeder im unternehmen muss fähig sein, diesen speziellen server neu starten zu können. dh. IT-Spezialist, Azubi erstes Lehrjahr oder die Sekreterin am Empfang. klar hätte man eine schulung machen können, aber die ist nach 3-4 monaten auch vergessen. so war einfach ne rdp verbindung auf jedem desktop und man musste sich an ner bekannten windows oberfläche anmelden und auf "start" -> "herunterfahren" -> "neustart" klicken, wies jeder mitarbeiter täglich macht.

die lizenz spielte keine rolle und der windows server, der webserver und die firewall mussten entsprechend gehärtet werden damit das ganze funktioniert und sicher ist.
 
Also kann man sagen, dass mit beiden Plattformen alle Rollen ausführbar wären.
Windows Server im privaten Umfeld für nen kleinen FTP / ne kleine Seite im Netz übertrieben wäre.
 
Wie schon gesagt: Windows Server braucht ein Vielfaches an Hardware. Für das, was ne Raspberry PI mit Raspbian problemlos leistet, müsstest du unter Windows schon 500€ aufwärts für Hardware einplanen. Weniger Ressourcenverbrauch -> weniger Anschaffungskosten, weniger Stromverbrauch, weniger Abwärme, weniger Geräuschentwicklung.

Gerade im Heim-Bereich geht nix über Linux-Server, eben aus obigen Gründen. Zuhause braucht niemand die MS-Sonderfälle.
 
.crobin schrieb:
Also kann man sagen, dass mit beiden Plattformen alle Rollen ausführbar wären.
Windows Server im privaten Umfeld für nen kleinen FTP / ne kleine Seite im Netz übertrieben wäre.

jup kann man so sagen, allerdings macht ein linux server keinen sinn wenn ihn der anwender nicht bedienen kann. dann ist auch das preis/leisungsverhältnis egal. schein ja aber bei dir kein problem zu sein.

@Daaron: generell stimmt das, aber gerade bei den kleinstrechnern wie dem pi (hab auch einen daheim) sollte man bedenken, dass auch sachen wie samba und ftp cpu brauchen. da kann ein pi schon mal in die knie gehen. zudem bietet das ding keine sata ports und "nur" usb2.
hab daheim als bastel/mini-nas n pogoplug laufen und da ist der cpu beim sambadienst der flaschenhals. gerade wenn sonst noch iwas anderes läuft.
 
in einem Unternehmen mit Windows Clients wirst du um eine MS Domain mit MS Servern nicht herumkommen. Rechteverwaltung, Freigaben etc. funktionieren einfach einfacher :)

Linux im Unternehmen ist zb. als DB Server oder als Mail relay (Postfix) oder als Proxy (Squid) ganz gut.
 
Nur bei Microsoft benutzt man einheitliche Produkte, fügt Rollen zu etc. man weiß wie man es benutzt und welche Programme, bei Linux muss man immer wieder sich alles zusammen suchen weil es unzählige gibt.
Außerdem musst man jeden Mist bei Linux googeln ^^ ich zumindest.


Kann ich mit einem Server der Samba ausführt auch Windows Clients entsprechend bedienen ?
Oder nur unixoide Clients?

Wie groß ist denn der Ressourcen-Unterschied zwischen einem aktuellen Windowsserver und z.b. Ubuntu-Server?
Ich meine nicht die theoretischen Mindestanforderungen sondern die prakische Performance.

Console-Only Linuxe sind mit eine Core-Installation zu vergleichen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich sag mal das mit der heutigen Hardware die "Linux-Performance" zu vernachlässigen ist. Ich habe bei uns in der Firma keine Performance Probleme und wir haben nur Windows Server (bis auf 2 oder 3 Ausnahmen- hier nur wegen den kosten)
 
Einfache Faustregel: Bei allem, was nicht ausschließlich mit Windows funktioniert, auf Linux setzen.
 
mensch183 schrieb:
Einfache Faustregel: Bei allem, was nicht ausschließlich mit Windows funktioniert, auf Linux setzen.

Das kannste zuhause machen aber nicht in nem Produktiven Unternehmen. Man sieht ja wie diverse öffentliche Ämter zurückrudern. Der Supportaufwand ist einfach zu hoch. Die Einsparungen die du an den Lizenzkosten hast, holst du dir im Support wieder rein.
 
Zuletzt bearbeitet:
das mit der Fausregel seh ich so wie sucksgsh.
das schönste is ne windows linux mischlandschaft bei der jeder server unabhänig von einer anderen Person aufgesetzt wurde weil man ja für alles wo man kein Win brauch n *nix hernimmt... NICHT

zum HardwareHunger bzw. der Performance:
hier werden allg. Äpfel mit Birnen verglichen. Ein DSL (DamnSmallLinux) mit GUI hat immer noch bei weitem weniger HWHunger als n MS Core Server. Und ein standard Ubuntu mit GUI wird mehr schlucken als ein auf wenig verbrauch getrimmter Windows Server.
Bei Linux hast du allg. den Vorteil dass du mit nem sehr geringen GrundOS anfangen kannst und dann einzelne Rollen nach belieben hinzufügen kannst.
Bei Windows hast du am Anfang gleich ne ganze Menge Komfortfunktionen dabei wo vieles einfach machen, aber natürlich auch Ressourcen schlucken. Da kann man auch wieder viel deaktivieren aber is halt erstmal da.

es würde das ganze sehr viel einfacher machen wenn du konkrete anforderungen oder vorstellungen posten würdest. so ist halt alles immer extrem allgemein und pauschalisiert.
 
auch bei nem MS Server muss ich die Rollen hinzufügen :)
Ich muss sie nur nicht herunterladen :)
 
Gehe ich von größeren Landschaften aus, würde ich eher auf Windows setzen. Bzw. Nur Linux. Wobei ich kein Fan von diesen "Emulationen" bin, in dem ein Linux die Aufgaben eines AD emuliert...

Stellt man sich ein Szenario vor, die eine Mischlandschaft darstellt, würde es ungefähr so sein:

Man hat ein IT Team von ~10 Leute. Diese 10 Adminstratoren sind entweder alle "Allrounder", also können von allem ein bisschen oder sind spezialisiert. Und nun fliegt ein Server weg und das muss jemand reparieren, der sich weniger mit OS Y Auskennt und schon geht das ganze konstrukt in die Hose.

Hat man nur eine Plattform, hat man ein IT Team dass sich komplett auf ein Betriebssystem spezialisieren kann. Ein immens gewonnener Vorteil.

Nun unabhänig von Betriebssysstem...

Man darf auch nicht das Betriebssystem von IBM vergessen ;)
 
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