Windows Server 2012 R2 Essentials - Upgrade oder Wechsel?

Falc410

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Ich habe zu Hause einen Server 2012 R2 Essentials welcher langsam in die Jahre kommt. Die Hardware funktioniert perfekt. Ich habe ein paar Addons wie z.B. DrivePool damit alle Festplatten zu einer virtuellen Festplatte zusammengeführt werden, Lights-Out welches den Server automatisch in Standby schickt wenn niemand darauf zugreift und WoL von Kodi funktioniert einwandfrei.

Früher unter Windows 7 ging auch noch der Essentials Connector, damit hatte ich ein Client Backup und konnte den Server ebenfalls steuern. Das ging schon unter Windows 8 nicht mehr richtig und unter Windows 10 gar nicht mehr. Ich kann auf die SMB Shares zugreifen und starte den Server halt manuell über ein WoL Script. Nicht so tragisch. Für File History hab ich einfach ein Netzlaufwerk gemountet aber ich habe halt kein Windows Client Backup mehr. Nach etwas Googlen wurde mir Veeam empfohlen - der Client ist wohl kostenlos für Privat und einen Rechner und ich kann die Daten dann einfach auf ein SMB Share legen. Das würde schon mal ein bisschen helfen - oder gibt es andere (am besten kostenlose) Empfehlungen für Client Backup auf ein NAS?

Davon abgesehen habe ich auf dem Server noch so etwas ähnliches wie Plex (Kodi streamt die Filme direkt, aber auf dem iPhone habe ich eine App welche die Videos on the fly transcodiert).

Nun ist die Frage was mache ich mit dem System in Zukunft. Als Raid setze ich auf Snapraid - das würde auch unter Linux etc. laufen. Der Nachfolger ist wohl Server 2019 Essentials und es gibt auch die Möglichkeit des Upgrades aber das ganze Essentials Dashboard fällt wohl weg und damit auch Client Side Backup und dann funktionieren so Dinge wie DrivePool oder Lights-Out wahrscheinlich auch nicht mehr (dafür müsste ich mindestens eine neue Version / Lizenz kaufen). https://docs.microsoft.com/en-us/wi...t-started/what-s-new-19?branch=WS2019-RELEASE

Also ist die Frage was hätte ich dann überhaupt noch von dem Essentials Server? Ich würde ja vielleicht sogar auf Linux wechseln (Snapraid geht da auch) aber ich habe noch nie so etwas wie Lights-Out gefunden welches den Server automatisch schlafen legt wenn keine Aktivität festgestellt wird (Lights-Out kann hier viele Quellen monitoren). Davon abgesehen hat Linux auch immer deutlich mehr Strom verbraucht (im Idle bin ich bei unter 30W laut meiner UPS).

Als Hardware läuft ein alter Intel i3-2100T mit 4GB DDR3 RAM. Möchte ich ungern tauschen. Allgemein möchte ich so wenig Geld wie möglich investieren.

Zusätzlich habe ich ja neulich hier bei CB zwei 10TB Festplatten gewonnen - die werden ihr zu Hause in einer Synology DS220+ finden sobald ich wieder bei Kasse bin. Die soll ja extrem wenig Strom verbrauchen, so dass ich die dann 24h laufen lassen könnte für Dinge wie Pihole und vielleicht auch Musik Library etc.

Also was würdet ihr mit dem Windows System machen?
 
Wenn du Zeit hast um das Geld auszugleichen, kannst du vermutlich problemlos aus Linux wechseln.

Falls du eh nur immer von innerhalb des Netzwerk auf den Server zugreifst und Erreichbarkeit von außen kein Thema ist kannst du dem Server auf Router-Ebene das Internet komplett verbieten (eine Fritz!Box z.B. kann das problemlos) und den bestehenden 2012 R2 weiter nutzen. Das sollte die Risiken minimieren.

Wenn du möglichst wenig Zeit investieren willst aber auf einen neuen Stand kommen willst wäre ein aktuellerer Windows Server die einfachste Option, kostet aber Geld für die entsprechende Lizenz. Von 2012 R2 zu 2019 kannst du ein in-place Upgrade machen.
Server 2022 Essentials gibt es auch, benötigt aber einen Umweg über 2019 und beim allgemeinen Ton von deinem Beitrag wirst du dich glaube ich eh auf die 'grauen' 30€ Lizenzkeys beschränken, die es für Server 2022 noch nicht gibt.
 
Die Sachen hören sich ja stark nach dem Features des WHS an, und das wurde ja eingestellt. Insofern fallen die ganzen coolen Features auch weg.

Statt einem DrivePool nutze ich jetzt halt Storage Spaces, ist nicht ganz dasselbe, aber ich hab mich langsam dran gewöhnt. Das automatische Sichern der Clients war zwar cool, aber im Grunde kann (muss ;-) ) ich auch drauf erzichten.
 
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Ja genau, das war ursprünglich ein WHS, dann gabs glaub ich eine 2011er Version und 2021 Essentials ist im Prinzip der weitere Nachfolger, aber wurde von MS halt mehr oder weniger aufgegeben. Also so wie ich den Aritkel auf dem Link verstehe, bleibt mir von einem 2019 Essentials nicht viel.

Die Storage Spaces hatte ich damals zu Anfangszeiten untersucht und diese waren extrem instabil. Aber gut, ist schon viele Jahre her. Mit Drivepool + Snapraid bin ich sehr zufrieden und hab auch ein sicherer Gefühl. Kann Daten wieder herstellen wenn eine Platte ausfällt oder ich etwas ausversehen gelöscht habe.

@Rickmer richtige Einschätzung - also 500$ hätte ich jetzt nicht für ein Upgrade ausgegeben. Der WHS damals hat so um die 100 - 120 € gekostet, das fand ich vertretbar für die Features. Aber jetzt gibt es effektiv weniger für deutlich mehr Geld? Klar kann ich damit eine Domäne aufziehen, aber brauche ich zu Hause nicht.
Ich denke dann wird es dabei bleiben, dass ich die Kiste mehr oder weniger vom Internet trenne / schütze und noch ein paar Jährchen weiter betreibe.

FreeNAS hatte ich mir vor Jahren auch schon angeschaut aber ist eben rausgefallen da es einen sehr hohen Stromverbrauch hatte und auch das mit dem Standby nicht geklappt hat. Windows kann S3 und die Shares sind wirklich innerhalb von 1-2 Sekunde nach einem Magic Packet verfügbar. Ist super in Kombination mit Kodi etc und die Festplatten werden auch entsprechend in den Standby geschickt wenn sie nicht benutzt werden.

Edit: FreeNAS heißt jetzt TrueNAS und ich habe gerade gegooglet, selbst 2020 gibt es noch Leute mit den gleichen Anforderungen wie ich und TrueNAS kann das noch immer nicht. Gibt auch nicht wirklich Scripte. Es ist halt für ein "Server" NAS nicht angedacht in den Standby zu gehen. Bei einer Privatperson die aber die meiste Zeit nicht darauf zugreifen muss, macht es aber durchaus Sinn. Wenn ich das NAS 1h am Tag brauche muss es nicht 24h on sein. Also fällt Linux damit wieder raus. Muss ich wohl beim 2012 R2 bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Linux kann prinzipiell genauso in Standby (z.b. Suspend to RAM) gehen und per Wake on LAN geweckt werden. Muss man da halt nur manuell einrichten, wenn sowas wie FreeNAS/TrueNAS das nicht über dessen Konfiguration anbietet.
 
Da fällt mir noch ein
Falc410 schrieb:
Davon abgesehen hat Linux auch immer deutlich mehr Strom verbraucht (im Idle bin ich bei unter 30W laut meiner UPS).
Das kommt mir etwas merkwürdig vor.

Zwar Windows Server 2019 statt 2012 R2, aber ich hatte bei meinem Heimserver einige Messungen gemacht und war zum Schluss gekommen, dass der Stromverbrauch mit Windows Server am höchsten ist.

Rickmer schrieb:
Strommessung wurde durch ein Fritz!Dect 210 durchgeführt und der Stromverbrauch über mehrere Minuten Idle betrachtet.

OSVerbrauch [W]Anmerkungen
Windows 10 20H2382 Treiber fehlen
Ubuntu 21.0433* sowie gebootet vom Image statt eine feste Installation
Windows Server 2019403 Treiber fehlen
ESXi 7.0U2a36*
Proxmox 6.435** Mellanox ConnectX-3 wird nicht automatisch erkannt
Citrix Hypervisor 8.239*
 
mibbio schrieb:
Linux kann prinzipiell genauso in Standby (z.b. Suspend to RAM) gehen und per Wake on LAN geweckt werden. Muss man da halt nur manuell einrichten, wenn sowas wie FreeNAS/TrueNAS das nicht über dessen Konfiguration anbietet.
Ja, Linux kann das. Das FreeNAS aber nicht. Ich könnte theoretisch einfach irgendeine Linux Distri drauf klatschen, NFS und SMB konfigurieren und was ich sonst noch brauche aber dann fehlt mir immer noch die Logik für die Überwachung der Shares und das in den Standby gehen. Das müsste ich erst einmal selbst programmieren (machbar aber kostet Zeit, nicht umsonst kostet das Lights-Out Tool welches ich einsetze ca. 20€ aber spart halt dafür auch unglaublich viel Strom).

@Rickmer Das ist interessant. Da hat sich in den letzten Jahren wohl einiges getan aber es wundert mich trotzdem. Der Windows Scheduler war eigentlich früher recht gut. Kommt sicher auch auf die Hardware (CPU) an.

Das neue NAS hat halt nur Platz für die 2x 10TB Festplatten, in meinem aktuellen Server stecken aber 6x 4TB aktuell die voll sind. Da müsste ich schon ein größeres NAS kaufen. Kostet auch wieder Geld
 
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