Was tun bei selbstverschuldeten Arbeitsunfall?

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wuulf

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Hallo

Ein kollege hat mich um Rat gefragt bzgl. eines vielleicht selbst verschuldeten arbeitsunfalls. Er ist Magazineur für so Kleinteile. Schuhe hat er normale immer an da eben im Magazin selber nur Kleinteile wie Schrauben vorhanden sind.

Ganz selten ist er manchmal in der Produktion.
In em Fall war er mal kurz in der Produktion mit en normalen Schuhe, hat eine längere Palette mit solche 50mmx3000mm Winkel wie er sagte aufgeschnitten und dabei sind im ein paar von den Dingern auf einem Fuss an er Spitze raufgeknallt.

Offiziell sind Sicherheitsschuhe zu tragen. Wie soll er nun vorgehen, enn Firma kann ja nix dafür da er quasi selber schuld ist und muss vermutlich in den Krankenstand gehen.

Soll er en Unfall dann am besten als "Freizeitunfall" angeben.

Ich weis auch nicht genau, bevor ich ihm einen blödsinn verzapfe.

Danke
 
Die 6 wöchige Lohnfortzahlung muss die Firma in beiden Fällen bezahlen, ob er es als Freizeitunfall tarnt oder als AU angibt ist relevant bei Spätfolgen und bei der Gehaltszahlung nach 6 Wochen, denn Verletztengeld ist höher als Krankengeld. Ein Arbeitsunfall bleibt aber trotzdem ein Arbeitsunfall, ob nun selbst verschuldet oder ein Kollege ihn verursacht hätte, dagegen ist die Firma ja durch die Berufsgenossenschaft versichert, also warum die allgemeine Krankenkasse in Anspruch nehmen, die hat ja auch nichts damit zu tun.
 
@werkam
Wenn die Sicherheitsrichtlinien im Betrieb nur schlampig umgesetzt werden, gibts von der Versicherung und dem Arbeitsinspektor (oder wie die Stelle sonst in D heißt) eine auf den Deckel. Im Wiederholungsfall drohen imho auch hohe Strafzahlungen.
 
Er will ja jetzt keine Probleme mit der Firma bekommen, weil eben selbverschuldet.
Selbst in der Firma tragt keiner der Magazineure Sicherheitsschuhe, pflicht ist es aber offiziell.

Deswegen will er es als Freizeit angeben. Wo ich jetzt gesehen kein großes Problem sehe, denn auf den Zäh ist schnell mal was gefallen :D
 
Ja, das ist irgendwie eine blöde Situation.
Einerseits begeht man Versicherungsbetrug, andererseits möchte man keine Probleme im Betrieb verursachen. (wenn dort niemand Sicherheitsschuhe trägt, bekommt ohnehin der Vorgesetzte eine auf den Deckel und nicht dein Freund)
Eigentlich ist für eventuelle Behandlungskosten die betriebliche Versicherung (bei uns in Ö die AUVA) zuständig. Bei einem Freizeitunfall macht das die normale Krankenversicherung.

Für die Zukunft: Vielleicht sollte der Vorgesetzte mehr darauf achten, dass ALLE Mitarbeiter in der Produktion Sicherheitsschuhe tragen. (bevor etwas schlimmeres passiert)
Immerhin gibt es auch schon sehr bequeme Sicherheitsschuhe für alle Temperaturbereiche.
 
Zuletzt bearbeitet:
gibts von der Versicherung und dem Arbeitsinspektor (oder wie die Stelle sonst in D heißt) eine auf den Deckel.
Dann sollte der AG mehr darauf achten das die Sicherheitsschuhe getragen werden, noch lange kein Grund die allgemeine Krankenversicherung damit zu belasten. Auch wenn man keine Sicherheitsschuhe trägt, die gefordert sind, bleibt es ein Arbeitsunfall. Der AG kann evtl mit höherem Beitrag rechnen, weil er bzw. der Sicherheitsbeauftragte die Vorschriften nicht richtig umsetzt. Ist aber nicht das Problem der Krankenkasse, er könnte höchstens von der Krankenkasse noch einen Fragebogen bekommen, weil die sich nicht vorstellen können, das es ein Freizeitunfall ist. Falsche Angaben können auch "Massnahmen" nach sich ziehen und er zahlt die komplette Behandlung dann aus eigener Tasche.
 
@Shermann123 wir kommen eh auch aus Ö :D

Also wenn er zum arzt geht, soll er als normalen AU schildern so wies passiert ist ?
 
Nein er soll lügen, dann damit fährt man immer am besten!

Die Fragestellungen hier überschreiten langsam die Grenzen des Zumutbaren. Beitrag ist gemeldet. Ich denke Anleitungen zu event. strafbaren Handlungen sind hier nicht unbedingt erwünscht.
 
Also wenn er zum arzt geht, soll er als normalen AU schildern so wies passiert ist ?
...und vielleicht auch noch dem Vorgesetzten mitteilen, dass man sich bei der Arbeit verletzt hat und erst zu Hause mitbekommen hat, dass die Sache doch schlimmer ist als anfangs gedacht.

Ah okay - Österreich:
In Österreich wirds bei einem Betriebsunfall in etwa so ablaufen: Polizei kommt vorbei und nimmt den Unfallhergang auf, Arbeitsinspektor kommt angekündigt und sieht sich die Arbeitsstätte an und wird Vorbeugemaßnahmen vorschlagen (z.B. die schweren Winkeln nicht über Schulterhöhe lagern) und eventuell werden Maßnahmen der AUVA gesetzt. (Schulungen, Strafen, Beitragserhöhung,...). Der Arbeitsinspektor wird evt. in Zukunft auch unangekündigt auftauchen, um die Sicherheitsschuhpflicht zu überprüfen.
Vor ~4 Jahren machte ich ein Praktikum bei einer Firma und da lief es so ab. (war aber auch eine gebrochene Zehe und es herrschte absolute Sicherheitsschuhepflicht; aber das eine Mal als mein Kollege nach dem Umziehen noch schnell durch die Forschungs-Produktion rausging um die Anlage abzudrehen war es passiert)

Der Teufel schläft nicht.;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weis auch nicht genau, bevor ich ihm einen blödsinn verzapfe.
Es ist und bleibt ein Arbeitunfall. Egal, was Du nun da hin und her drehen möchtest. Wenn Du da etwas anderes mit deinem Kollegen daraus machen willst, dann bitte auf und in eigener Verantwortung.
 
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