Was tun, wenn Provider sich monatelang aus der Affäre zieht?

Corin Corvus

Lieutenant
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Hallo Community,

ich habe hier seit 4 Monaten ein Problem mit einem Provider. Dieser bietet eine 50k Leitung an, die auf 300 GB Datenvolumen begrenzt ist. Nun habe ich diese Leitung und das Routing mal genauer analysiert und mir ist dabei aufgefallen, dass der Provider die Leitung bei jeder Aktion über die Schweiz und über telia.net routet. Diese Server sowie der ausgehende von diesem Provider verursachen bis zu 80% Paketverluste und das sorgt für einen Ping von 1000ms+. Das ist natürlich nicht tragbar, denn weder Amazon Prime, Youtube oder Spiele funktionieren so.

Beim 2ten Ticket kam eine kurze SMS an: Ihre Störung wurde behoben. Sogleich startete ich ein Spiel, 1000ms Ping. Amazon Prime: 1200ms Ping. Ping zu einem amerikanischen Server: 1000 ms Ping, sobald wir wieder über die Schweiz gerootet wurden, was in 99,9% der Fälle vorkam. Der Trace zeigte auch bei dem Provider sowie bei Telia.net wieder einen enormen Paketverlust an.

Nun wurde bereits das 3te Ticket geöffnet, in denen ich dem Provider genau und detailliert beschrieben habe, woran das Problem liegt. Bei jedem Anruf, werde ich aufgefordert, den Provider zu Pingen oder einen Speedtest zu machen, was natürlich keinen Fehler zeigt, da bis zum Provider alles in Ordnung ist. der Speed stimmt und der Ping auch. Manchmal frage ich mich, mit was für Idioten ich da rede, wenn sie mir diese ganzen Aufgaben jedes mal geben, statt die von mir diktierte Ticketbeschreibung zu lesen, die ich dem letzten Mitarbeiter zukommen lies, da er nicht verstand, wo genau das Problem ist. Dass man im 1st. Level Support Leute hat, die nicht wissen, dass Verbindungen über mehrere Server laufen, ist schon traurig...

Nun zu meiner Frage. Was kann ich tun außer Wechseln? Dies ziehe ich bereits in Betracht. Allerdings ist nun seit 4 Monaten nicht mal die Mindestleistung gegeben. Kann ich da irgendwo Geld zurück verlangen? Ich hatte schon beim ersten Ticket beschrieben, dass das Problem nicht an der Leitung selbst liegt. Dennoch haben sie einen Techniker vorbei geschickt, der 3 mal nicht kam und das 4te mal nur die Dose tauschte (-.-).

Der Provider und die Mitarbeiter, die man da erreicht sagen seit Wochen, dass das Ticket bearbeitet wird, allerdings keinerlei Fortschritt zu verzeichnen ist, bis auch gelegentliche Internet ausfälle, die nun erschwerend dazu kommen (Mehrere Stunden teilweise).

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufgrund der Geschwindigkeit ist eine Sonderkündigung (ohne Anwalt) nur schwer durchzusetzen. Immerhin heißt es bei jedem Anbieter "bis zu XX Mbit/s". Da die Internetleitung allerdings über einen längeren Zeitraum ausfällt, sollte dein Provider dir auf jeden Fall entgegenkommen. Die Frage ist natürlich, was genau in deinem Vertrag steht, vor allem im Kleingedruckten. Kostenlosen Rat erhälst du sonst erstmal über die Verbraucherzentrale. Möglicherweise kommt dann bereits Bewegung in die Angelegenheit.
 
Pitam schrieb:
Kündigen, wenns dir den Ärger wert ist würde ein Anwalt wohl ein Sonderkündigungsrecht rausholen.... Kostet aber Zeit und Geld.

Na, na... Erst mal würde ich eine Frist setzen. Das hättest du schon beim ersten Mal
machen sollen. Natürlich hast du auch Gewährleistungsrechte. Wenn die Leistung
nicht so ist, wie beschrieben, dann kannst du eventuell vom Vertrag zurücktreten
wenn es auch nach mehrfacher Nachbesserung nicht besser wird.

Also: Frist setzen (z.B. 14 Tage) und wenn nach der nächsten Reparatur der Fehler
immer noch da ist, vom Vertrag zurücktreten. Wenns halt bei nem anderen Provider
nicht besser ist, dann liegts an der Technik (also am Rechner, am Router etc).
 
1200 ms Ping und 80 % Paketverlust sollten selbst bei Umwegen nicht die Regel sein.
Wen pingst/tracerst du genau? amazon.de?
Hast du das mal mit anderen Rechnern und per LAN statt WLAN probiert?
Wie heißt dein Anbieter? Andere müssten eigentlich denselben Fehler haben, wenn es am Provider liegt.
Beispiel o2: https://allestörungen.de/stoerung/o2

PS: Von der Telekom aus geht ein Tracert auch über telia.net, ist aber nicht verzögert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wilhelm14 schrieb:
1200 ms Ping und 80 % Paketverlust sollten selbst bei Umwegen nicht die Regel sein.
Wen pingst/tracerst du genau? amazon.de?
Hast du das mal mit anderen Rechnern und per LAN statt WLAN probiert?
Wie heißt dein Anbieter? Andere müssten eigentlich denselben Fehler haben, wenn es am Provider liegt.
Beispiel o2: https://allestörungen.de/stoerung/o2

PS: Von der Telekom aus geht ein Tracert auch über telia.net, ist aber nicht verzögert.

Der Anbieter/Provider ist in diesem Fall O2. Ich pinge und trace den Amazon Prime Server bzw, Mojang Server, Guild Wars 2 Server und auch Youtube an. Es tritt bei allen auf. Die Frist setze ich dann ab Morgen, wenn sich die Technik bis morgen nicht gemeldet hat.

Wir werden hier immer über Telia.net gerootet und jedes mal haben wir Paketverluste. Wenn ich aber meinen Server hier in der Stadt anpinge oder trace, werde ich direkt verbunden und habe auch dementsprechend gute Leistung und einen 19ms Ping. Es tritt wirklich nur in Verbindung mit den Telia.net Servern auf. Sonst nicht.
 
Okay, du scheinst zu wissen, was du misst. Ich wollte nur nachhaken, ob es wirklich am Provider liegt. Wenn nicht, könnte es nachher peinlich werden.
https://www.google.de/search?q=o2+peering+telia.net
Zeigt ähnliche Probleme.
https://hilfe.o2online.de/thread/36574
Kurz überflogen liegt es am Peering zu telia, nicht an telia selbst.

Wenn du kein Congstar kriegst, würde ich direkt Telekom buchen. (Auch wenn die Telekom häufig verhasst ist.)
Wie lang ist denn deine Laufzeit bei o2, falls du nicht vorher aus dem Vertrag kommst? Hatten die nicht auch mal monatlich?
 
Hier ist keine Laufzeit im Vertrag. Monatlich kündbar. Problem ist nur, dass alle anderen Anbieter (Vodafone, Telekom etc.) 12 Monate oder mehr als Laufzeit haben. Der Wechsel ist dementsprechend entnervend, wenn man dann umziehen will irgendwann.
 
1und1 bietet auch Verträge ohne Mindestlaufzeit an.

Ein regelmäßiger Ping von 1000+ ms und über 80% Paketverlust ist echt der Hammer und sicherlich nicht tolerierbar.

Mit Sicherheit liegt es hier am Routing und mit Sicherheit kann, sollte und muss der Provider in einem solchen Fall etwas unternehmen. Wie von anderen schon beschrieben erst einmal eine Frist setzen und dann evtl. kündigen.

Mehr kann man dazu nicht sagen, außer, dass mal ein paar ordentliche Gesetze her müssen.
 
Congstar gibt es auch mit VDSL und 0 Monaten Laufzeit, sofern verfügbar.
 
Hallo

Wenn Du mit Deiner 50k Leitung über einen Outdoor DSLAM und nicht per HVT mit dem Internet verbunden bist, bringt der Wechsel zur Telekom oder anderen Anbietern i. d. R. nichts, da auch O2 als Reseller die Leitung bei der Telekom gemietet hat.

Nur wenn Du direkt mit dem HVT verbunden bist und über diesen ins Internet gehst, könnte ein Wechsel des Anbieters etwas bringen, da z.b. Telefonica/O2 und Vodafone in einigen HVT`s noch eigene Technik einsetzen.

Am besten mal mit einem VPN (z.b. Cyberghost free) austesten, ob die Latenz/Ping sich verbessert.

Vicanus
 
vicanus schrieb:
Hallo

Wenn Du mit Deiner 50k Leitung über einen Outdoor DSLAM und nicht per HVT mit dem Internet verbunden bist, bringt der Wechsel zur Telekom oder anderen Anbietern i. d. R. nichts, da auch O2 als Reseller die Leitung bei der Telekom gemietet hat.

Nur wenn Du direkt mit dem HVT verbunden bist und über diesen ins Internet gehst, könnte ein Wechsel des Anbieters etwas bringen, da z.b. Telefonica/O2 und Vodafone in einigen HVT`s noch eigene Technik einsetzen.

Am besten mal mit einem VPN (z.b. Cyberghost free) austesten, ob die Latenz/Ping sich verbessert.

Vicanus

Die Leitungen wurden über die Telekom gemietet. Reicht das sonst auch als Antwort? Wollte nun keinen VPN Server aufbauen xD

Doch ein Anbieterwechsel kann mich vielleicht von diesen Aussagen retten:
"Wir haben mit dem nichts zu tun"
"Es gibt kein Problem. Das ist bestimmt Ihr PC"
"Sie sollten Ihren PC einmal neu installieren. Sie haben sich bestimmt was eingefangen. An der Leitung sehe ich kein Problem"
"Sind Sie sicher, dass das ein Problem von O2 ist?"
"Was ist das? Ich weiß nicht, wovon Sie reden"
 
Zuletzt bearbeitet:
vicanus schrieb:
Hallo

Wenn Du mit Deiner 50k Leitung über einen Outdoor DSLAM und nicht per HVT mit dem Internet verbunden bist, bringt der Wechsel zur Telekom oder anderen Anbietern i. d. R. nichts, da auch O2 als Reseller die Leitung bei der Telekom gemietet hat.

Nur wenn Du direkt mit dem HVT verbunden bist und über diesen ins Internet gehst, könnte ein Wechsel des Anbieters etwas bringen, da z.b. Telefonica/O2 und Vodafone in einigen HVT`s noch eigene Technik einsetzen.

Am besten mal mit einem VPN (z.b. Cyberghost free) austesten, ob die Latenz/Ping sich verbessert.

Vicanus

Der Wechsel des Anbieters bringt auch ein anderes Routing mit sich.
Egal, ob der neue Anbieter einen Bitstreamzugang kauft oder direkt Layer 1 Zugriff hat.

Wenn es dich interessiert, kannst du bei https://www.peeringdb.com vorbeischauen und dir ansehen wer mit wem wie breitbandig peert.
Ist zwar nicht unbedingt exakt, geht aber in die richtige Richtung.
 
Corin Corvus schrieb:
Der Wechsel ist dementsprechend entnervend, wenn man dann umziehen will irgendwann.

Wenn Du umziehst, stellt Dir der Provider am neuen Standort genauso wieder eine DSL Leitung zur Verfügung. Ist das nicht möglich, hast Du ohnehin Sonderkündigungsrecht. Sehe also keinen Grund, nicht einen Vertrag für 12 bis 24 Monate fest abzuschließen. (Außer Du weißt definitiv dass Du innerhalb der nächsten 12 Monate umziehen willst/musst.)
 
Falcon schrieb:
Wenn Du umziehst, stellt Dir der Provider am neuen Standort genauso wieder eine DSL Leitung zur Verfügung. Ist das nicht möglich, hast Du ohnehin Sonderkündigungsrecht. Sehe also keinen Grund, nicht einen Vertrag für 12 bis 24 Monate fest abzuschließen. (Außer Du weißt definitiv dass Du innerhalb der nächsten 12 Monate umziehen willst/musst.)

Und genau da ist der Haken. Es ist nicht mein Anschluss sondern der meiner Freundin. Meiner ist von Wilhelm Tel und wir würden wahrscheinlich in eine Wohnung ziehen können, wo ich meinen Wilhelm Tel Anschluss behalten kann, der von der Preis Leistung weitaus höher ist, als alle Konkurrenten hier. Wären wir aber an eine Laufzeit gebunden, müssten wir diese bezahlen, auch wenn wir sie nicht mehr nutzen.
Ergänzung ()

Nachdem ich heute angerufen habe und eine Frist gesetzt wurde, ging es relativ Fix. Der Ping ging nun auf 300ms+- 200 Runter. Die Paketverluste sind an der gleichen Stelle auf 50% gesunken. Schon mal ein Fortschritt. Mal schauen, was sich noch tut. Wer weiß vllt kriegen sie es ja in den Griff. Die Route ist aber immer noch gleich.
 
Hört sich ja mal gut an - blos nicht still sein sonst bleibts womöglich dabei.

Was ich mich eherr frage, haben Provider die Leitungen nur anmieten einen Einfluss auf das routing oder geht das alles vom Leitungsinhaber aus?
So wie es im Moment ist (bzw war mit 1000+ ms) und Internetdienste den Dienst verweigern genau wegen dem Problem hat man ja ein Sonderkündigungsrecht?
 
Jetzt haben sie es verkackt.. sry für den Ausdruck. Nun haben wir hier ausfälle und pings von 2000ms + -.- ich ruf grad an.
 
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