Wechsel ins bessere WLAN-Netz bei zwei Routern

Dermitlinux

Lt. Junior Grade
Registriert
Feb. 2020
Beiträge
379
Hallo in die Runde,

wir wohnen in einem Haus, bei dem ein Router (Fritzbox 7530) im Flur angebracht ist. Der WLAN-Empfang in dessen Nähe ist dementsprechend gut.
In der anderen Haushälfte ist der Empfang sehr schlecht, sodass ich dort einen zweiten Router (TP-Link Archer C6) per LAN-Kabel montiert habe. Dort ist dementsprechend der WLAN-Empfang auch gut, allerdings muss immer manuell die WLAN-Netze wechseln, wenn bspw. das Handy im Fritzbox-WLAN eingewählt war und man in den anderen Hausbereich geht. Den beide WLAN-Netze sind ja grundsätzlich im Haus verfügbar, nur das jeweils weiter entfernte sehr langsam. Das Handy (und auch andere Endgeräte) bleibt aber in dem zuvor eingewählten WLAN und verbindet sich nicht mit dem signalstärkeren Netz.

Ich habe mal gelesen, dass bei Verwendung zweier Fritzboxen die Endgeräte nahtlos von einem WLAN der Fritzbox 1 zu dem WLAN der Fritzbox 2 umwechseln (können).

Klappt das so? Wird dann das WLAN genommen, das die bessere Signalstärke hat?
Ich würde dann einfach einen zweiten 7530-Router anschließen (anstelle des Archer C6).

Was denkt ihr davon?
 
Dermitlinux schrieb:
Was denkt ihr davon?
Ich denke Du solltest Screenshots der WLAN Einstellungen der beiden Router posten.
Dann sehen wir, ob Du bei dem Setup grundsätzlich alles richtig gemacht hast.
Sehr wichtig dabei ist unterschiedliche Kanäle zu verwenden, keine alten Standards bei Protokoll und Verschlüsselung zuzulassen und den Endgeräten nur die SSIDs bekannt machen, die sie auch wirklich benutzen sollen.
Eine zweite Fritzbox hilft erst mal nur dabei, dass genau solche Einstellungsfehler vermieden werden. An der generellen Systematik ändert das aber nix.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: UNDERESTIMATED
FRITZ!Box:
SSID: WLAN-NAME
WPA2(AES) PSK: DEINWLANPASSWORT
Kanal: 1

TPLINK:
SSID: WLAN-NAME
WPA2(AES) PSK: DEINWLANPASSWORT
Kanal: 6

sollte so funktionieren, einfach bis auf den Kanal identisch konfigurieren
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: hhhmmm
Anstelle des zweiten Routers kannst du auch einen Repeater benutzen (evtl. günstiger) und diesen als "Access Point" konfigurieren.
Wenn du als Zweitgerät ein Produkt von AVM (mind. den Repeater 1200 (AX)) benutzt, kannst du deren "Mesh"-Funktion benutzen, d.h. die Konfiguration wird automatisch auf alle Geräte übertragen LINK
Das sollte auch mit einer zweiten Fritzbox funktionieren, die aber ggfs. teurer ist, als der Repeater.
 
Beide netzte gleiche SSID (Name) und Passwort vergeben.

W-Lan hat ein clientbasiertes Roaming
 
Bisher ist es so eingestellt:
Der TP-Link ist als Access-Point eingestellt.
Bildschirmfoto vom 2022-10-21 11-23-41.png


Die Fitzbox heißt "Fritzbox", WPA-Modus WPA2 (CCMP), automatischer Kanal.

Beim TP-Link ist auch automatischer Kanal gewählt (Smart Connect aktiv).


_________
Edit:

Ich werde das mal so machen, wie von euch vorgeschlagen bzgl. Kanal und Namen.

Kurze Frage noch: Muss das Passwort auch bei beiden gleich sein?

_________
Edit2:
Das Bildschirmfoto ist vom TP Router.
 
Zuletzt bearbeitet:
GokuSS4 schrieb:
sollte so funktionieren,
  • Unterstützung für a, b, und idealerweise g Standard abschalten
  • Kanalbreite festlegen (Fritze: Koexistenz aus, Archer 40Mhz)
  • das Selbe im 5GHz Band nicht vergessen - wenn Band Steering gewünscht auch da selbe SSID und Passwort, Kanäle 36 und 100 einstellen. Kanalbreite 80 MHz.

Dermitlinux schrieb:
Bisher ist es so eingestellt:
Viel zu wenig Infos.
Auf dem Screenshot: Smart Connect aus.
Network Name: DerSelbeWiedervonderFritzbox
Password: DasSelbeWiedasvonderFritzbox
Security: WPA2-Personal und sonst nix, wenn möglich
Rest ist okay.
Es fehlen Kanäle, Kanalbreite, WLAN Standards jeweils im 2,4 und 5 GHz Band.
 
bender_ schrieb:
Es fehlen Kanäle, Kanalbreite, WLAN Standards jeweils im 2,4 und 5 GHz Band.
Kanäle und Kanalbreite bei beiden aktuell auf Automatisch, jeweils nur 2,4 GHz aktiv


Ich werde das heute Abend mal umstellen. Denn ich muss ja dann auch unsere Handys, Laptops und Drucker neu mit dem WLAN verbinden.
 
Roaming entscheidet i.d.R. der Client alleine und es gibt Schwellwerte. Nur weil das eine Signal vielleicht mit 1 dB stärker empfangen wird als das andere, findet noch kein Wechsel statt. Semi-professionellere Mesh-Systeme wie AVM Mesh und Co. und darüber hinaus natürlich alle Profi-/Business-Geräte bieten dann meist schon BBS Fast Transition (802.11r) oder zumindest irgendeine proprietäre Technik, die das Roaming verbessern bzw. früher anstoßen soll. Dann lassen sich auch Schwellwerte wie minimale Datenrate oder minimale RSSI einstellen. Ist bei Consumerhardware aber selten anzutreffen.

Mindestens müssen SSID und Art der Verschlüsselung sowie der Schlüssel ansich identisch sein, sowie unterschiedliche Kanäle mit wenig/keiner Überlappung verwendet werden und natürlich sollten sich alle Sender im gleichen Subnetz befinden. Wenn der TP-Link falsch konfiguriert ist und NAT macht und seinen eigenen DHCP und sein eigenes Subnetz am laufen hat, funktioniert das schon mal nicht.
 
Natloses wlan ist mit zwei verschiedene Marken (tp-Link/avm) nicht vorgesehen. Du kannst aber mit der sendestärke beider wlan spielen, damit dein händy von selber umschaltet. Vorausgesetzt ssid und Passwort ist überall identisch. Kanäle sollten unterschiedlich sein.
Oder du wechselst bewusst manuell um, mit verschiedene ssid Name
 
Ich hatte immer das Gefühl, dass es im Hausinneren eh schon schwierig ist mit der Verbindung. Da wollte ich das 5 GHz als Fehlerquelle ausschließen, da es ja eh eine geringere Reichweite haben soll.

Und für das Nutzen von Handy, Surfen am Laptop, Drucken von Dokumenten sehe ich keinen Unterschied zum mit LAN-Kabel verbundenen Desktop-Rechner.
 
Eine Fehlerquelle ist das quasi nie. Wenn die Endgeräte beide SSIDs kennen oder die SSID identisch ist, wechseln sie in der Regel selbst ins Band mit der potentiell stabileren Verbindung.
 
Dermitlinux schrieb:
Das Handy (und auch andere Endgeräte) bleibt aber in dem zuvor eingewählten WLAN und verbindet sich nicht mit dem signalstärkeren Netz.
Kann sein, dass es als zwei verschiedene WLAN-Netze wahrgenommen wird: Sind auf dem Handy zwei gespeicherte WLANs? Du kannst mit einer Handy-App wie Wifi Analyzer überprüfen, ob die Verschlüsselung auf beiden wirklich gleich ist, also nirgends TKIP und überall WPS aus. Kanal fest einstellen, also nach dem Schema 1-6-11 (mit Kanalbreite 20 MHz) oder 9-1-13-5. Bei letzterem Schema gingen auch bis zu 40 MHz breite Kanäle, aber die scheinst Du nicht zu brauchen (mag die auch nicht). Viel mehr kannst Du nicht mit der aktuellen Hardware machen …
Dermitlinux schrieb:
Ich würde dann einfach einen zweiten 7530-Router anschließen
… das wäre die idealste Lösung. Bei AVM-Geräten (leider nur bei denen ohne Wi-Fi 6) ist 802.11b auch tatsächlich aus. Dadurch sieht der WLAN-Client den WLAN-Access-Point schon früher nicht mehr. Und wer will heute noch mit 2 Mbit/s surfen? Wenn Du die Ethernet-Ports nicht brauchst, könntest Du wie von hhhmmm in Post #4 bereits empfohlen zum FRITZ!Repeater 1200 greifen – der ohne AX passt ideal (Hersteller und Anzahl Spatial-Streams, auch Chipsatz?) zu einer FRITZ!Box 7530 ohne AX.

Also meine Tipps:
  1. Nochmals überprüfen, ob wirklich ein WLAN-Netz
  2. Nochmal überprüfen, ob WPS aus, TKIP aus, Kanalbreite 20 MHz, Kanal fest und überlappungsfrei
  3. FRITZ!Repeater 1200 ohne AX, falls Du die zusätzlichen Ethernet-Ports nicht brauchst
  4. FRITZ!Box 7530 ohne AX
 
chrigu schrieb:
Natloses wlan ist mit zwei verschiedene Marken (tp-Link/avm) nicht vorgesehen. Du kannst aber mit der sendestärke beider wlan spielen, damit dein händy von selber umschaltet. Vorausgesetzt ssid und Passwort ist überall identisch. Kanäle sollten unterschiedlich sein.
Oder du wechselst bewusst manuell um, mit verschiedene ssid Name
Ich hatte das selbe Problem und alles mögliche bzgl. Clientbasiertem Roaming ausprobiert, incl der App BestWifi auf dem Handy (die ab unterschreiten einer bestimmten Signalstärke den Wechsel erzwingt).

Nix hat gescheit funktioniert, immer hing ich am schlechten AP rum, immer gabs beim Wechsel Aussetzer und es hat einfach genervt. Zusätzlich problematisch ist, das das WLAN der Fritzboxen einfach schlecht ist von der Reichweite und Zuverlässigkeit.

Ich hab dann einen Unifi Accesspoint gekauft, der hat alleine schon fast das ganze Haus versorgt - über zwei Stockwerke dann halt leider nur noch auf 2,4GHz. Habe dann vor 2 Jahren auf drei APs upgraded - mit der Controllerbasierten Lösung von Unifi hat der Handover perfekt funktioniert, da gibts keine Aussetzer, keine Ruckler nichtmal beim Teams Meeting merkt man etwas wenn man durchs Haus läuft. Dass man an einem anderen AP hängt sieht man nur über die Controller-Oberfläche, am PC oder Handy merkt man davon nichts.

Mit zwei WLAN Routern ist sowas IMO nicht zu machen. AVM soll mittlerweile auch so eine ähnliche Lösung haben, das hab ich aber noch nicht ausprobiert, die Fritzboxen sind für mich auch anderweitig problematisch, sodass ich meine vor längerer Zeit rausgeworfen habe.
 
schmadde schrieb:
das WLAN der Fritzboxen [ist] einfach schlecht […] von der Reichweite und Zuverlässigkeit […] Mit zwei WLAN Routern ist sowas IMO nicht zu machen.
Die Frage ist wirklich, warum das bei dem einen System klappt und bei dem anderen nicht.

Habe hier überall AVM – ohne AVM-Mesh oder Band-Steering – und bei mir klappt das WLAN-Roaming perfekt. Ich nutze sogar WLAN-Telefone. Bei denen bzw. bei der Gegenstelle kann ich dem Roaming quasi zusehen. Zwei, vielleicht mal drei Pakete gehen hops. AVM wäre wirklich gut beraten, wenn die rausfahren und solche Szenarien vor Ort überprüfen würden. Bei so vielen Berichten im Internet, kann es nicht nur an einer zu strengen Auslegung der DFS/TPC-Regeln liegen. Muss irgendeinen Grund haben.
 
Entscheidend ist am Ende stets der Client bzw die Zusammenarbeit zwischen Client und WLAN-System. Der Client entscheidet immer selbst wann er wechselt. Daran ändert weder AVM etwas noch Ubiquiti. Ausnahmen sind selten und haben in der Regel andere, teils noch größere Nachteile. Ubiquiti hatte man "FastRoaming" - nicht zu verwechseln mit dem weiter unten erwähnten "Fast handover". Bei dieser Funktion mussten ALLE beteiligten APs auf ein und demselben Kanal funken. Das Roaming lief perfekt, weil der Client effektiv nur einen großen AP gesehen hat, aber dafür ging die Bandbreite massiv in den Keller. Deswegen gibt es das bei Ubiquiti seit geraumer Zeit nicht mehr.

Stattdessen setzen fortgeschrittene APs/Repeater auf 802.11k/v und die darin enthaltenen erweiterten Meta-Daten zur Auslastung, die ein Client mit k- bzw v-Unterstützung in seine Roaming-Entscheidung einfließen lassen kann - oder eben auch nicht. Wie genau diese Kriterien bewertet werden, ist und bleibt jedoch Sache des Herstellers.

Mit 802.11r gibt es zudem FastHandover, das den Roamingprozess als solchen beschleunigt bzw abkürzt. AVM kann dies soweit ich weiß (thx @bender_) nicht, Ubiquiti schon.

Da ein WLAN-System jedoch einen Client nicht zum Wechsel zwingen kann - es gibt einen Mechanismus der Aufforderung, aber keinen Zwang - bietet AVM zum Beispiel eine Funktion, die auf Grenzwerten der RSSI basiert, der Signalstärke. Unterschreitet diese einen von AVM definierten Wert, kommt dessen Band- bzw AP-Steering zum Tragen und kappt die Verbindung zum Client und verhindert eine erneute Anmeldung auf dem unerwünschten AP bzw Frequenzband. Das ist aber KEIN Roaming, weil der Client sich vollständig neu anmelden muss - ggfs nach einer Reihe geblockter Verbindungsversuche.
Ubiquiti bietet diese Funktion in ähnlicher Form, sie ist aber standardmäßig deaktiviert und Ubiquiti warnt sogar davor, sie einzuschalten, weil man sich damit tote Winkel im Abdeckungsbereich einhandeln kann. Die Funktion ist daher mit Vorsicht zu genießen, aber bei Ubiquiti kann man sie wenigstens parametrieren, bei AVM ist man den Einstellungen der Black... ähm.. FritzBox ausgeliefert - ss klappt oder klappt nicht.

Letztendlich steht und fällt das gefühlte Roamingverhalten daher mit der Kombination aus WLAN-System und Clients. Wenn bei Person A die Clients alle rechtzeitig von selbst wechseln, ist alles in Butter. Wechseln die Clients von Person B jedoch zu spät, kann AVM eben gnadenlos für eine Unterbrechung sorgen - selbst wenn der Client einen halben Meter weiter von selbst geroamt hätte.

So kommen zum Teil vollkommen gegenteilige Erfahrungen insbesondere mit AVM zustande, weil man dort eben keinerlei Einfluss auf die Einstellungen nehmen kann.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: hhhmmm und User007
Zurück
Oben