Wechsel von FritzBox zu ? für technisch Versierten, aber weiterhin "läuft einfach"

Autokiller677

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Hallo zusammen,

bei mir steht bald ein Umzug an und dann wird ein neuer Router fällig. In der neuen Bude gibt's VDSL mit Vectoring (Telekom). Bisher habe ich eine FB 7330 mit kaputtem Modem hinter einem Kabelmodem hängen.

Telefonnummern brauche ich eigentlich nicht, daher ist DECT / VoIP nice to have, aber eigentlich nicht nötig.

Anforderungen:
WLAN-AC
5GHz
v6 Support
Portforwarding v4 / v6
Guter Supportzeitraum

Eigentlich bietet sich da ja direkt die FB 3490 an, aber ich frage mich, ob ich für den (nicht gerade niedrigen) Preis nicht was besseres bekommen kann. Insbesondere, da mir die Entwicklung von AVM in letzter Zeit nicht wirklich gefällt, bzw. nicht zu mir passt, mit dem Fokus auf NAS, SmartHome etc. Ist ja toll, dass ich meine Heizung damit Steuern kann, aber wenn ich nur ein uraltes VPN Protokoll habe, das nichtmal über v6 läuft, hilft mir das nicht.

Ich habe leider außerhalb von FritzBoxen wenig Plan im Bereich Router was konkrete Modelle und deren Fähigkeiten angeht. Ich weiß, das im Moment viel Hype um das USG von Ubiquiti läuft, und das sieht auch ganz schick aus. Bräuchte ich dann aber noch AP + Modem zu. Dazu hab ich nur eine kleine 2 Zimmer Wohnung, große Vorteile von Unifi o.ä. werde ich da nicht sehen.

Dann gibt's natürlich noch DD-WRT, aber nach etwas googlen scheint mir, dass das zwar viel kann, aber oft auch viel Basteln braucht, nicht immer top stabil ist usw. (schnell findet man irgendwelche Beispiele, bei denen Leute einen Reboot jede Nacht 4 machen, damit es stabil läuft oder so...). Auch wenn ich technisch gerne mal Spielereien ausprobiere etc., muss das Ding vor allem laufen, ohne das ich wöchentlich Hand anlegen muss. Die Zeiten, an denen ich stundenlang an einem Gerät statt mit dem Gerät gearbeitet hab, sind leider vorbei (deshalb hab ich mittlerweile auch kein Arch Linux mehr laufen, sondern Windows / Ubuntu - immer noch viel Flexibilität, aber die Grundfunktionen laufen ohne Fummeln).

Oder ist für ein "es läuft einfach" Paket auch bei einer technisch Interessierten Person die FB immer noch die beste Wahl, auch wenn sie sich mittlerweile in komische Richtungen entwickelt?
 
Da bin ich jetzt aber auf die wirklich Fachkundigen und deren Antworten gespannt. Persönlich fahre ich immer noch auf die Fritzen ab, auch das der neueste Hack dort abprallt und das neue OS7 vor der Tür steht macht den Laden eigentlich immer noch zu meinem Favoriten. Aber das Bessere ist ja bekanntlich des Guten ärgster Feind.
 
Ich bin auch recht zufrieden mit den FritzBoxen, und vor allem mit dem langen Updatezeitraum, schneller Reaktionszeit bei Sicherheitsproblemen usw.

Aber wenn ich mir eben anschaue, was mit Fritz OS 7 kommt: https://avm.de/cebit-2018/fritzos-7/ dann ist da nichts bei, was mir in meinem Anwendungsszenario irgendwas bringt. Vielleicht mehr WLAN Performance, wenn ich mal neue Clients irgendwann kaufe, die von dem Kram profitieren. Aber ich brauche kein Mesh, NAS hab ich extra + Nextcloud, SmartHome hab ich nix (und wenn kommt das in ein eigenes VLAN, nicht mit an den Router), und Hotspot nutze ich eigentlich auch nicht. Andererseits würde ich mir sehr Support für Let's Encrypt wünschen (nativ auf der Box, nicht irgendwie verbastelt über MyFritz), und moderne VPN Protokolle, die über v6 Laufen. Aber mit den Wünschen bin ich offenbar keine Zielgruppe von AVM mehr.

Daher suche ich nicht zwangsweise was besseres als die FritzBox, weil sie für ihre Zielgruppe schon ziemlich top ist, sondern einfach was anderes, für eine andere Zielgruppe.
 
Frag doch direkt den Provider nach einem Gratisgerät oder verbilligten fritzbox oder Eigenproduktionen. Bei vectoring dsl brauchst du auch das passende Gerät. Bringt ja wenig, wenn dein „wollen“ am Schluss wegen fehlender Kompatibilität in ein „ärgern“ rutscht
 
"Soll einfach laufen" -> FritzBox
"Ich will mehr als xyz hat" -> OpenWRT
Laut deinen Text bekommst du unter Linux wohl auch keine Panik Attacke wenn es in die Console und Configs geht.
 
Autokiller677 schrieb:
Anforderungen:
WLAN-AC
5GHz
v6 Support
Portforwarding v4 / v6
Guter Supportzeitraum

Dann bleibt eigentlich nur AVM wenn du ein All-in-One-Gerät willst...

Die 3490 ist schon ziemliche lange auf dem Markt und etwas angestaubt...
Ich würde auch kein Gerät ohne Telefonie mehr nehmen. Selbst wenn ich es z.Z. nicht brauche, dann lass ich die Funktion eben brach liegen, hab aber jederzeit die Möglichkeit es doch zu nutzen.

TP-Link, Asus und Konsorten bieten auch VDSL-Modem-Router an, aber der Support fällt dann exponentiell mit dem Alter der Geräte steil ab. (Kann ich ein Lied von singen mit dem VR200v von TP-Link...)
Kommt mir nicht mehr ins Haus...

Ich warte z.Z. auf die neue Fritzbox 7530. Gibts zur Miete für 1und1 Kunden und soll bald in einer "zivilen" Version ohne Branding kommen...


MfG Bam
 
Das USG von Ubiquiti hat einen etwas anderen Zielmarkt als zB eine Fritzbox. Ist meiner Meinung nach nur sehr bedingt vergleichbar.

Ein großes Problem von alternativen Routern ist in der Regel das fehlende Modem. Das heißt du wirst meistens sowieso nicht um eine Fritzbox, einen vergleichbaren VDSL-Router oder ein dediziertes VDSL-Modem herumkommen.

Was fortgeschrittene Router und "basteln" angeht: Das geht oftmals Hand in Hand. Ein 08/15 (Modem-)Router ist zu 99,9% fest vorkonfiguriert. Eingriffe in die Firewall, o.ä. läuft nur über Wizards ab, die im Hintergrund die entscheidenden Strippen vollautomatisch ziehen. Bei einem fortgeschrittenen oder gar semiprofessionellen Router ist das nicht immer so. Da wird von vornherein ein gewisses KnowHow des Anwenders vorausgesetzt. Hat man keine Erfahrung damit wie man zB eine Firewall zu Fuß einrichtet, kann das schnell in "basteln" enden.

Der Markt an 1:1 Fritzbox-Alternativen ist überschaubar. Das bekannteste Pendant wäre ein Speedport, der aber je nach Modell eben auch seine Schwächen bzw. Grenzen hat. Von einer Fritzbox auf einen Speedport zu gehen, ist in so ziemlich jedem Bereich ein Downgrade. Ich selbst nutze zwar seit Jahren einen Speedport und er läuft und läuft, aber ich sehe aktuell für mich keinen wirklichen Mehrwert, mir eine Fritzbox zu kaufen, weil ich sowieso viele Dinge wie zB DHCP und DNS, etc. auf einen Linux-Server ausgelagert habe.
 
@Hallo32 Nein, ich bekomme keine Panik Attacke wegen einer Config, lange nicht. Aber ich hab auch keine Lust, jedes mal 2h zu Googlen, wenn ich was ändern will, weil alles nur über CLI geht, wenn es mit einem guten Webinterface 3 Klicks wären.

Und schon gar nicht will ich da 1x die Woche ran, weil irgendwas instabil ist.

Der Kram von Ubiquiti sieht ganz gut aus, scheint mir aber etwas Overkill für meinen Einsatzweck, mit einem Minimalsetup von Modem + USG + Access Point für einen 1-Personen Haushalt mit 50m² Wohnung.

@Bambaataa22
Ja, die 3490 ist schon Älter, stimmt. Da ich aber nächsten Monat umziehe hab ich nicht wirklich Zeit, auf die 7530 zu warten. Und der Rest der 75er Serie sind bisher halt nur sauteure Topmodelle, da kann ich mir für den Preis wirklich das Zeug von Ubiquiti hinstellen. Außerdem will ich nicht nur für die Möglichkeit in X Jahren doch mal telefonieren zu wollen heute Geld ausgeben. Wenn es dazu kommt, kann ich mir immer noch ein IP-Telefon hinstellen, da muss ich ja nichtmal die Box für austauschen.

@Raijin
Das eine USG ein anderer Zielmarkt ist, ist mir klar, auch das mit dem Modem - aber irgendeine Fritte mit VDSL Modem oder einen alten Speedport bekomme ich auf eBay günstig, und da ist mir dann Support auch egal, schließlich fängt mein Netzwerk erst dahinter an.

Letztlich suche ich ja auch keine 1:1 Alternative, da die FB viel Kram hat, den ich eben gar nicht brauche. Mir reicht es auch, die Firewall über einen Wizard zu konfigurieren, ist ok. Viel mehr als Portforwarding packe ich da eh nicht rein. Aber letztlich wäre es schön, wenn z.B. modernes VPN einfach über's Interface zu konfigurieren ist. Das Interface in der FB reicht mir da völlig, aber die Protokolle sind halt alt, es kann kein v6 usw.

Also quasi eine Fritte, aber mit Fokus aufs Grundlegende, und nicht darauf, noch 5 andere Geräte zu ersetzen (NAS, Smart Home Controller etc.).

Aber die Antworten hier bestätigen das, was ich mir nach ein bisschen Google leider schon gedacht habe. So eine Alternative gibt es aktuell nicht wirklich... Schade.
 
Der Support von AVM ist halt sehr gut!

Wenn ich TP-Link lese, wird mir schlecht. Es sind doch immer die gleichen, die in den Listen problematischer Geräte auftauchen und dann nix tun.
 
Autokiller677 schrieb:
Aber die Antworten hier bestätigen das, was ich mir nach ein bisschen Google leider schon gedacht habe. So eine Alternative gibt es aktuell nicht wirklich... Schade.
Weil du die eierlegende Wollmilchsau suchst. All-In-One-Geräte wie eine Fritzbox können nun mal ganz viel, nichts oder nur wenig davon aber richtig gut. Fritzboxxen bieten in Summe aber das beste Gesamtpaket am Markt.

Wenn dir die VPN-Fähigkeiten der Fritzbox nicht ausreichen, kannst du dir jederzeit in dein Netzwerk hinter der Fritzbox ein VPN-Gateway, das deinen Ansprüchen genügt, einrichten. Reicht dir das WLAN nicht, tut's auch ein Access Point. DHCP und DNS? Kann man auch auslagern. Erst dann, wenn man in die Situation kommt, dass man gefühlt alles vom Router ausgelagert hat, kann man darüber nachdenken ob man überhaupt noch so einen AIO-Router braucht. Bis dahin kann man wie gesagt Einzelfunktionen auch über Geräte im Netzwerk ergänzen.
 
Da sind wir wohl unterschiedlicher Ansicht. Ich suche mitnichten eine eierlegende Wollmilchsau, ich brauche kein VPN auf Profiniveau oder Tonnen an Einstellungen.

Wenn AVM den Fokus, den sie im Moment auf Mesh, NAS und SmartHome legen, auf VPN etc. legen würden, wäre ich schon total happy, das würde mir reichen. Also quasi so, wie FB's vor 5-10 Jahren waren, da war ich der größte Fan. Aber jetzt ist halt 2018, es gibt Tonnen an DS-Lite Anschlüssen, und die kommen immer noch mit VPN ohne v6... Das ist halt nicht "nicht richtig gut", das ist eben "vor 10 Jahren stehen geblieben"...

Aber egal, ok. Sieht so aus, dass es entweder Ubiquiti wird mit etwas mehr Aufwand (aber soweit man liest, guter Stabilität und nicht allzu viel Gebastel), oder ich lebe einfach mit den Problemen und bleib bei der Fritte. Mal sehen.
 
Bin vor ein, zwei Jahren von meiner Kabelfritzbox auf pfSense umgestiegen, nie wieder zurück :)
Wenn du einen alten PC hast, ist es sogar kostenlos. Bei Interesse linke ich dir gern ein paar interessante YT Videos für Overlook, Installation, etc.
 
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