Moin,
da in letzter Zeit ja einige Anfragen kamen, welche Festplatte sich wofür eignet, mal ein kurzer Abriss zu den eher üblichen Vertretern.
Welche Platte wofür?
Soll auf der Festplatte das Betriebssystem etc laufen oder soll diese nur als Datenablage dienen?
Für das Betriebssystem würde ich eine 7200RPM-Festplatte empfehlen, da diese den besten Kompromiss bieten. Sie sind relativ günstig, noch recht leise und flott genug. Es eignet sich fast jede Festplatte, da sich die aktuellen Modelle der namhaften Hersteller nicht sooo viel nehmen. Pro GB ist man hier ab 8ct dabei.
Alternativen:Wenn man mehr Geld ausgeben kann, wären die Western Digital Caviar Black einen Blick wert, da diese auf noch etwas kürzere Zugriffszeiten optimiert sind. Dafür werden die Geräusche beim Zugriff auf die Festplatte auch ein wenig lauter. Pro GB sind hier 20-30% mehr Geld fällig.
Noch ein Ende flotter sind dann die WD VelociRaptor. Diese gehen noch mehr in Richtung Leistung, es werden kleinere Platter verwendet die mit 10000RPM drehen - dies resultiert in sehr kurzen Zugriffszeiten und recht flotten Datenübertragungen. Dafür sind die VelociRaptor dann lauter und werden doch recht warm. Der Preis liegt pro GB beim 8-10fachen einer 'normalen' HDD (um die 60ct/GB).
Richtig edel: SSDs. Diese liefern noch schnellere sequenzielle Übertragungsraten - und was das Entscheidende für das Betriebssystem ist: Die Zugriffszeiten sind beinahe nicht vorhanden. (Zahlen für Interessierte: Lesender Zugriff - bei SSDs um 0,1ms, 10K RPM 8ms, 7,2K RPM 12-14ms). Durch den Aufbau aus Flashzellen erzeugen SSDs auch deutlich weniger Abwärme als klassische Festplatten und sie laufen geräuschlos, da keine Mechanik mehr bewegt wird. Da aber immer ein Haken bei vermeintlich perfekten Angeboten zu finden ist: Die Preise pro GB bewegen sich oberhalb 2€/GB...
Die Festplatten mit geringerer Drehzahl würde ich hier eher nicht empfehlen, es sei denn man muss auf eine möglichst geringe Wärmeentwicklung hinarbeiten. Hier werden die Zugriffszeiten relativ lang, was das Betriebssystem dann weiter ausbremst.
Hier sollen nun die Seagate Barracuda LP einspringen, diese drehen mit 5900RPM, also etwas schneller als die Samsung und die WD.
Damit gehen etwas bessere Zugriffszeiten einher. Somit sind die Platten ein guter Kompromiss für HTPCs bei denen nur eine Festplatte verbaut werden soll.
Soll die Festplatte als reine Datenablage (für Musik, Videos,...) dienen und nicht unbedingt Programme aufnehmen, schlägt allerdings die Stunde der 5400RPM-Festplatten.
Diese laufen noch etwas ruhiger als ihre Kollegen mit 7200RPM (und bei weitem ruhiger als Platten vom Schlag einer WD Raptor), entwickeln weniger Wärme und verbrauchen weniger Strom.
Da hier die Zugriffszeiten relativ egal ist, findet sich kein wirklicher Nachteil. Die Kosten pro GB liegen auf dem Niveau der 7200RPM-Platten.
Externe Laufwerke
Da die meisten Gehäuse für externe Platten eine eher maue Belüftung/Kühlung liefern, sind hier ebenfalls die 5400RPM-Platten anzuraten. Diese werden weniger warm und zumeist liegen auf externen Platten auch keine Dateien, die kurze Zugriffszeiten erfordern.
Soll die Platte öfter mal mit aus dem Haus, sind 2,5"-Festplatten komfortabler - kleiner, leichter, kein extra Netzteil. Dafür sind diese pro GB etwas teurer. Hier kommt es auf die eigenen Wünsche an...
Also, was kauft man nun?
Generelle Hinweise:
7200er:
5400er:
Derzeit ein Preis/Leistungs-Tipp: die Samsung HD154UI eine EcoGreen der F2-Serie mit 1,5TB.
Meine Empfehlung:
Eine 7200RPM-HDD mit 500GB auf einem Platter für das Betriebssystem, Programme und Spiele und dazu dann nach Bedarf 5400RPM-Festplatten für die Daten.
Dies sollte einen ordentlichen Kompromiss aus Preis, Leistung und Stromverbrauch bieten.
Hierzu sei auch ein cb-Artikel erwähnt - Test - Drei grüne Riesen mit genaueren Benchmarks zu den langsamer drehenden Laufwerken.
Meine Platten sind mir aber immernoch ein wenig zu laut!
Sind die Platten schon entkoppelt montiert?
Wenn nicht - meine Empfehlung ist der Sharkoon VibeFixer III. Dann werden die Geräusche zumindest nicht vom Gehäuse weiter verstärkt.
Allerdings muss man dann einen 5,25"-Einbauschacht 'opfern', was je nach Gehäuse zum Problem werden könnte.
Und wie wärs mit einem RAID?
Zu den RAID-Leveln, wikipedia
Zu allererst: Ein RAID ersetzt kein Backup! Ein RAID bedeutet Verfügbarkeit. (RAID0 ausgenommen) - fällt eine der Festplatten aus, kann weitergearbeitet werden ohne erst ein Backup zurückzusichern. Gegen logische Fehler (zB im Dateisystem), Viren,... kann ein RAID aber nichts ausrichten, da alle Änderungen direkt weggeschrieben werden.
Im Allgemeinen kann man sich das auch sparen - man bekommt dann zwar beeindruckende Transferraten zustande (außer beim RAID1), aber diese lässt sich nicht immer sinnvoll nutzen. Im schlechtesten Fall kann es sogar passieren, dass sehr kleine Dateien noch langsamer ausgelesen werden.
Es gibt allerdings auch Sonderfälle, die von einem RAID-Verbund profitieren können, da es auf die Transferraten ankommt - dies ist aber eher der kleinere Teil der Anwendungen.
RAID5 verspricht zwar, dass die Daten auch noch nutzbar sind sobald eine Festplatte ausfällt. Das Problem hieran ist, dass man einen Controller mit eigener XOR-CPU nutzen sollte, diese kosten ~300€. Und selbst dann reicht ein Lesefehler auf einer der verbleibenden Platten beim Rebuild um alle Daten in Gefahr zu bringen.
So, soweit erstmal von mir - Ergänzungen hierzu?
da in letzter Zeit ja einige Anfragen kamen, welche Festplatte sich wofür eignet, mal ein kurzer Abriss zu den eher üblichen Vertretern.
Welche Platte wofür?
Soll auf der Festplatte das Betriebssystem etc laufen oder soll diese nur als Datenablage dienen?
Für das Betriebssystem würde ich eine 7200RPM-Festplatte empfehlen, da diese den besten Kompromiss bieten. Sie sind relativ günstig, noch recht leise und flott genug. Es eignet sich fast jede Festplatte, da sich die aktuellen Modelle der namhaften Hersteller nicht sooo viel nehmen. Pro GB ist man hier ab 8ct dabei.
Alternativen:Wenn man mehr Geld ausgeben kann, wären die Western Digital Caviar Black einen Blick wert, da diese auf noch etwas kürzere Zugriffszeiten optimiert sind. Dafür werden die Geräusche beim Zugriff auf die Festplatte auch ein wenig lauter. Pro GB sind hier 20-30% mehr Geld fällig.
Noch ein Ende flotter sind dann die WD VelociRaptor. Diese gehen noch mehr in Richtung Leistung, es werden kleinere Platter verwendet die mit 10000RPM drehen - dies resultiert in sehr kurzen Zugriffszeiten und recht flotten Datenübertragungen. Dafür sind die VelociRaptor dann lauter und werden doch recht warm. Der Preis liegt pro GB beim 8-10fachen einer 'normalen' HDD (um die 60ct/GB).
Richtig edel: SSDs. Diese liefern noch schnellere sequenzielle Übertragungsraten - und was das Entscheidende für das Betriebssystem ist: Die Zugriffszeiten sind beinahe nicht vorhanden. (Zahlen für Interessierte: Lesender Zugriff - bei SSDs um 0,1ms, 10K RPM 8ms, 7,2K RPM 12-14ms). Durch den Aufbau aus Flashzellen erzeugen SSDs auch deutlich weniger Abwärme als klassische Festplatten und sie laufen geräuschlos, da keine Mechanik mehr bewegt wird. Da aber immer ein Haken bei vermeintlich perfekten Angeboten zu finden ist: Die Preise pro GB bewegen sich oberhalb 2€/GB...
Die Festplatten mit geringerer Drehzahl würde ich hier eher nicht empfehlen, es sei denn man muss auf eine möglichst geringe Wärmeentwicklung hinarbeiten. Hier werden die Zugriffszeiten relativ lang, was das Betriebssystem dann weiter ausbremst.
Hier sollen nun die Seagate Barracuda LP einspringen, diese drehen mit 5900RPM, also etwas schneller als die Samsung und die WD.
Damit gehen etwas bessere Zugriffszeiten einher. Somit sind die Platten ein guter Kompromiss für HTPCs bei denen nur eine Festplatte verbaut werden soll.
Soll die Festplatte als reine Datenablage (für Musik, Videos,...) dienen und nicht unbedingt Programme aufnehmen, schlägt allerdings die Stunde der 5400RPM-Festplatten.
Diese laufen noch etwas ruhiger als ihre Kollegen mit 7200RPM (und bei weitem ruhiger als Platten vom Schlag einer WD Raptor), entwickeln weniger Wärme und verbrauchen weniger Strom.
Da hier die Zugriffszeiten relativ egal ist, findet sich kein wirklicher Nachteil. Die Kosten pro GB liegen auf dem Niveau der 7200RPM-Platten.
Externe Laufwerke
Da die meisten Gehäuse für externe Platten eine eher maue Belüftung/Kühlung liefern, sind hier ebenfalls die 5400RPM-Platten anzuraten. Diese werden weniger warm und zumeist liegen auf externen Platten auch keine Dateien, die kurze Zugriffszeiten erfordern.
Soll die Platte öfter mal mit aus dem Haus, sind 2,5"-Festplatten komfortabler - kleiner, leichter, kein extra Netzteil. Dafür sind diese pro GB etwas teurer. Hier kommt es auf die eigenen Wünsche an...
Also, was kauft man nun?
Generelle Hinweise:
- Samsung-HDDs laufen etwas kühler und leiser als WDs während diese etwas bessere Zugriffszeiten bieten. Im sequenziellen Zugriff sind die Platten bei gleicher Plattergröße und Drehzahl alle recht ähnlich.
- Die 7200RPM-Festplatten sind alle recht gute Allrounter - hier kann man eigentlich den Preis entscheiden lassen
- Samsung F3 und Seagate .12 nutzen immer 500GB-Platter, bei den WDs wird verbaut, was gerade aktuell ist/war - man kann auch HDDs mit kleineren Plattern erwischen.
- Die WD Green nutzen 'IntelliPark' um die Schreib-/Lese-Köpfe zu parken, wenn keine Zugriffe anfallen, Letzteres sollte man ggf deaktivieren (jeder Parkvorgang gibt einen minimalen Verschleiß wobei die Mechanik für ~300k Parkvorgänge ausgelegt ist). [Hierzu wären nähere Infos interessant!]
- Die WD Green der EARS-Reihe nutzen intern 4kb große Blöcke. Hier sollte man das WD Alignment Tool einsetzen wenn man noch mit Windows XP arbeitet um immer einen 4kb großen Dateisystem-Cluster auf einen Block zuzuordnen.
7200er:
- Samsung F3
- WD Caviar Blue
- Seagate Barracuda 7200.12
5400er:
- Samsung F3 EcoGreen
- WD Caviar Green
- die Seagate Barracuda LP
Derzeit ein Preis/Leistungs-Tipp: die Samsung HD154UI eine EcoGreen der F2-Serie mit 1,5TB.
Meine Empfehlung:
Eine 7200RPM-HDD mit 500GB auf einem Platter für das Betriebssystem, Programme und Spiele und dazu dann nach Bedarf 5400RPM-Festplatten für die Daten.
Dies sollte einen ordentlichen Kompromiss aus Preis, Leistung und Stromverbrauch bieten.
Hierzu sei auch ein cb-Artikel erwähnt - Test - Drei grüne Riesen mit genaueren Benchmarks zu den langsamer drehenden Laufwerken.
Meine Platten sind mir aber immernoch ein wenig zu laut!
Sind die Platten schon entkoppelt montiert?
Wenn nicht - meine Empfehlung ist der Sharkoon VibeFixer III. Dann werden die Geräusche zumindest nicht vom Gehäuse weiter verstärkt.
Allerdings muss man dann einen 5,25"-Einbauschacht 'opfern', was je nach Gehäuse zum Problem werden könnte.
Und wie wärs mit einem RAID?
Zu den RAID-Leveln, wikipedia
Zu allererst: Ein RAID ersetzt kein Backup! Ein RAID bedeutet Verfügbarkeit. (RAID0 ausgenommen) - fällt eine der Festplatten aus, kann weitergearbeitet werden ohne erst ein Backup zurückzusichern. Gegen logische Fehler (zB im Dateisystem), Viren,... kann ein RAID aber nichts ausrichten, da alle Änderungen direkt weggeschrieben werden.
Im Allgemeinen kann man sich das auch sparen - man bekommt dann zwar beeindruckende Transferraten zustande (außer beim RAID1), aber diese lässt sich nicht immer sinnvoll nutzen. Im schlechtesten Fall kann es sogar passieren, dass sehr kleine Dateien noch langsamer ausgelesen werden.
Es gibt allerdings auch Sonderfälle, die von einem RAID-Verbund profitieren können, da es auf die Transferraten ankommt - dies ist aber eher der kleinere Teil der Anwendungen.
RAID5 verspricht zwar, dass die Daten auch noch nutzbar sind sobald eine Festplatte ausfällt. Das Problem hieran ist, dass man einen Controller mit eigener XOR-CPU nutzen sollte, diese kosten ~300€. Und selbst dann reicht ein Lesefehler auf einer der verbleibenden Platten beim Rebuild um alle Daten in Gefahr zu bringen.
So, soweit erstmal von mir - Ergänzungen hierzu?
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